Liste der Zitate im Fuchstext: Literatur der Antike: Unterschied zwischen den Versionen

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Anmerkung: Aufgrund des Zitatcharakters wird hier jeweils die Original-Rechtschreibung angewendet!
Anmerkung: Aufgrund des Zitatcharakters wird hier jeweils die Original-Rechtschreibung angewendet
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[[Category:Literaturwissenschaft]]
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[[Category:Erika Fuchs]]
 
[[Category:Zitate im Fuchstext]]
== Klassische Autoren ==
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=== Archimedes von Syracus ===
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==== Störe nicht meine Kreise ====
[[Datei:Image43.jpg|mini|MM3 1958]]Archimedes’ berühmte letzte Worte, 212 v. Chr.
 
Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf eine Anekdote über den griechischen Mathematiker und Physiker Archimedes (um 287 - 212 v. Chr.). Der Legende nach war er gerade damit beschäftigt, geometrische Figuren in den Sand zu zeichnen, als die Römer Syracus einnahmen. Archimedes war jedoch so sehr in seine Aufgabe versunken, dass er barsch mit dem Satz reagierte: ''Noli turbare circulos meos.'' (Störe meine Kreise nicht) Dies machte einen der Soldaten so zornig, dass er den alten Mann erschlug.
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=== Äsop ===
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|[[Datei:Image38.jpg|mini|Kampf mit dem Löwen, TGDD 20]]
====  '''Hic''' '''Rhodus, hic salta!''' ====
(lateinisch, ''Hier ist Rhodos, hier springe!'') bedeutet: Zeig hier, beweise, was du kannst.
Die Worte stammen ursprünglich aus der Fabel „Der Fünfkämpfer als Prahlhans“ von Äsop und galten als Aufforderung an einen Fünfkämpfer, der wiederholt auf seine herausragenden Leistungen beim Weitsprung in Rhodos hingewiesen hatte. Als seine Gesprächspartner genug von seiner Prahlerei hatten, forderten sie ihn auf, das Geleistete hier und jetzt zu wiederholen.
Weitergehende Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Hic_Rhodus,_hic_salta
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=== Sueton ===
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==== Donald, gib mir meine Diamanten wieder! ====
[[Datei:donald-gib-mir-meine-diamanten-wieder.png|mini|Eine Geschichte zum Totlachen, Entenhausen-Edition 41]]
'''Quintili Vare, legiones redde!''' (lateinisch, ''Varus, gib mir meine Legionen wieder!'')
De vita Caesarum libri VIII, Vita divi Augusti 23,2.
Varus hatte bekanntlich die Schlacht im Teutoburgerwald verloren, was zu einer ernsten Verstimmung seines obersten Dienstherrn Augustus führte und die nördlichen Teile Germaniens vor Überfremdung bewahrte.
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== Autoren vor 1800 ==
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=== William Shakespeare ===
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|[[Datei:Image79.png|mini|Der Regenmacher (1953) WDC 156 BL 24, S. 22.]]
==== Grünäugiger Eifersuchtsteufel ====
Othello
''OTHELLO:''
“O beware, my  lord, of '''jealousy'''.
It is the  '''green-eyed monster'''
Which doth mock the meat it feeds on.”
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=== Ulrich von Hutten (1488-1523) ===
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|[[Datei:BL WDC-03-28.jpg|mini|Die drei dreckigen Ducks, BL WDC-03-28-08]]
==== Es ist eine Lust zu leben ====
[[Datei:Image82.jpg|mini|MM 8 1977 S3]]Oh Jahrhundert! Oh Wissenschaften: '''Es ist eine Lust, zu leben'''.“
Brief an Pirckheimer, 25. Dezember 1518. Zitiert nach Herrmann Schreiber: Kunst und Kultur der Renaissance, in: Weltgeschichte, Band 7 Entdecker und Reformatoren. Weltbild-Verlag, S. 207.  <nowiki>https://gutezitate.com/zitat/101668</nowiki>
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=== Alexander Pope ===
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|[[Datei:Image67.png|mini|Der Midas-Effekt (1961) US 36/3, BL OD 22, S. 36]]
==== Zeit und Raum ====
Martinus Scriblerus on the Art of Sinking in Poetry (1728), Kapitel 11
„Ye Gods, annihilate but space and time, And make two lovers happy!”
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== Autoren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ==
=== Homer ===
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=== Johann Wolfgang von Goethe ===
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==== Schwankende Gestalten ====
==== Haltet Ein, ich flehe Euch an. ====
[[Datei:Image58.png|mini|TGDD 137,BL-WDC 46]]
[[Datei:Brom  Der Kinderdieb  WDC 175 MM 3 1956 S04.jpg|mini|]]Odysee, Zweites Buch II, Verse 69-70
 
 
“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Zueignung
 
 
Ihr naht euch wieder, '''schwankende Gestalten,'''
 
Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.
 
Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?
 
Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?
 
Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,
 
Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;
 
Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert
 
Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.
 
...
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==== Uns ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen ====
 
 
“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Auerbachs Keller
 
 
Mephistopheles
 
(mit seltsamen Gebärden):
 
Trauben trägt der Weinstock!
 
Hörner der Ziegenbock;
 
Der Wein ist saftig, Holz die Reben,[[Datei:Image17.png|mini|BL-DÜ 3; TGDD 147]]
 
Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.
 
Ein tiefer Blick in die Natur!
 
Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Nun zieht die Pfropfen und genießt!
 
 
Alle
 
(indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft)
 
O schöner Brunnen, der uns fließt!
 
 
Mephistopheles
 
Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt!
 
 
(Sie trinken wiederholt)
 
 
Alle (singen)
 
'''Uns ist ganz kannibalisch wohl,'''
 
'''Als wie fünfhundert Säuen!'''
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|[[Datei:BL WDC-03-28.jpg|mini|Die drei dreckigen Ducks, BL WDC-03-28-08]]
 
==== Wie herrlich leuchtet mir die Natur ====
Mailied
 
 
 
'''Wie herrlich leuchtet''' '''mir die Natur'''
 
Wie glänzt die Sonne Wie lacht die Flur!
 
 
Es dringen Blüten aus jedem Zweig
 
Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch
 
 
Und Freud und Wonne aus jeder Brust
 
O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!
 
 
O Lieb, o Liebe! So golden schön,
 
Wie Morgenwolken auf jenen Höhn
 
 
Du segnest herrlich das frische Feld
 
Im Blütendampfe die volle Welt
 
 
O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich
 
Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich
 
 
So liebt die Lerche Gesang und Luft
 
Und Morgenblumen den Himmelsduft
 
 
Wie ich dich liebe mit warmem Blut
 
Die du mir Jugend und Freud und Mut
 
 
Zu neuen Liedern und Tänzen gibst
 
Sei ewig glücklich wie du mich liebst
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=== Friedrich Schiller ===
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==== Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken ====
 
Schiller, Wallenstein, Prolog
 
Prolog, Wallensteins Lager[[Datei:Image50a.jpg|mini|MM 18 1961 S38]](Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)
 
Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel,
 
Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge
 
Geliehn, die weiche Seele hingegeben,
 
Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal
 
Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat
 
Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt,
 
Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns
 
Aus dieser edeln Säulenordnung an,
 
Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen.
 
Und doch ist dies der alte Schauplatz noch,
 
Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte,
 
Die Laufbahn manches wachsenden Talents.
 
Wir sind die Alten noch, die sich vor euch
 
Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet.
 
Ein edler Meister stand auf diesem Platz,
 
Euch in die heitern Höhen seiner Kunst
 
Durch seinen Schöpfergenius entzückend.
 
O! möge dieses Raumes neue Würde
 
Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn,
 
Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt,
 
Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen.
 
Ein großes Muster weckt Nacheiferung
 
Und gibt dem Urteil höhere Gesetze.
 
So stehe dieser Kreis, die neue Bühne
 
Als Zeugen des vollendeten Talents.
 
Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen,
 
Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,
 
Als hier vor einem auserlesnen Kreis,
 
Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst,
 
Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist
 
In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht?
 
Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst,
 
Die wunderbare, an dem Sinn vorüber,
 
Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang
 
Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben.
 
Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab,
 
Und wie der Klang verhallet in dem Ohr,
 
Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung,
 
Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.
 
Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis,
 
Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,
 
Drum muß er geizen mit der Gegenwart,
 
Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen,
 
Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern,
 
Und im Gefühl der Würdigsten und Besten
 
Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er
 
Sich seines Namens Ewigkeit voraus,
 
Denn wer den Besten seiner Zeit genug
 
Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.<sup>[c]</sup>
 
Die neue Ära, die der Kunst Thaliens
 
Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch
 
Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend,
 
Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis
 
Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen,
 
Nicht unwert des erhabenen Moments
 
Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen.
 
Denn nur der große Gegenstand vermag
 
Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen,
 
Im engen Kreis verengert sich der Sinn,
 
'''Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken.'''
 
Quelle: Diesterweg, Friedrich  Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (1830)
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==== Spät kommt ihr, doch ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen! ====
[[Datei:Image71.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
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!Friedrich Schiller: Wallenstein. Die Piccolomini, 1. Akt, 1. Auftritt
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|ILLO:
'''Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt!'''
 
'''Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.'''
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Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (italienisch Gioan Lodovico Hector Isolano): <nowiki>*</nowiki> 1586 in Görz; † März 1640 in Wien) war ein kaiserlicher General der kroatischen Reiter im Dreißigjährigen Krieg. Er diente vier deutschen Kaisern und kämpfte in den vier Hauptschlachten dieses Krieges. Seine Truppen waren berüchtigt für ihre Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung.
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[[Datei:Image64.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
 
==== Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand? ====
Die Jungfrau von Orleans, 1. Akt, 3. Auftritt
 
 
KARL (verzweiflungsvoll):
 
'''Kann ich Armeen aus der Erde stampfen?'''
 
'''Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?'''
 
Reißt mich in Stücken, reißt das Herz mir aus,
 
Und münzet es statt Goldes! Blut hab ich
 
Für euch, nicht Silber hab ich, noch Soldaten!
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|[[Datei:Image40.png|mini|Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL 17, S. 41]]
 
====  Mit der Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens ====
 
 
Die Jungfrau von Orleans III,6
 
 
LIONEL:
 
„Ich kann nicht bleiben. – Fastolf, bringt den Feldherrn
 
An einen sichern Ort, wir können uns
 
Nicht lange mehr auf diesem Posten halten.
 
Die Unsern fliehen schon von allen Seiten,
 
Unwiderstehlich dringt das Mädchen vor –“
 
Talbot entgegnet darauf:
 
„Unsinn, du siegst und ich muß untergehn!
 
'''Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.'''
 
Erhabene Vernunft, lichthelle Tochter
 
Des göttlichen Hauptes, weise Gründerin
 
Des Weltgebäudes, Führerin der Sterne,


Wer bist du denn, wenn du dem tollen Roß
"'''Ich flehe Euch an''', sowohl bei Zeus dem Olympier als auch bei Themis, welche der Männer Versammlungen auslöst und niedersetzt: '''Haltet ein''', o Freunde, und lasset mich allein von trübseliger Natur aufgerieben werden.
 
Des Aberwitzes an den Schweif gebunden,
 
Ohnmächtig rufend, mit dem Trunkenen
 
Dich sehend in den Abgrund stürzen mußt!“
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==== Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern ====
==== Stentorstimme ====
[[Datei:Image44.jpg|mini|MM1957/27, TGDD 19]]
[[Datei:BL WDC-09-07.jpg|mini|BL WDC-09-07 Wie Du mir, so ich Dir]]'''Stentor''' (altgriechisch Στέντωρ Sténtōr) ist eine Figur der griechischen Mythologie. Er wird in der ''Ilias'' einmal erwähnt, während des Kampfes zwischen Griechen und Trojanern vor der Stadt, in den auch die Götter auf beiden Seiten eingreifen. Hera tritt in Gestalt des Stentor vor die Griechen und fordert sie mit lauter Stimme zum Kampf auf.
 
Mit diesen beiden Zeilen beginnt der berühmte Rütlischwur aus Schillers Schauspiel »Wilhelm Tell«. In der 2. Szene des 2. Aktes haben sich die Eidgenossen aus Schwyz, Uri und Unterwalden auf einer Bergwiese, dem Rütli, versammelt. Alle sprechen sie am Ende des Aktes die Worte des Schwurs, die ihnen der Pfarrer Rösselmann aus Uri vorspricht.
[[Datei:Image77.jpg|mini|MM1957/23, TGDD 19]]
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!Griechisches Original
!Friedrich Schiller: Wilhelm Tell, 2. Aufzug, 2. Szene
!Deutsche Übersetzung (Schadewaldt)
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|Rösselmann:
|ἔνθα στᾶσ' ἤϋσε θεὰ λευκώλενος Ἥρη
Bei diesem Licht, das uns zuerst begrüsst


Von allen Völkern, die tief unter uns
Στέντορι εἰσαμένη μεγαλήτορι χαλκεοφώνῳ,


Schweratmend wohnen in dem Qualm der Städte,
ὃς τόσον αὐδήσασχ' ὅσον ἄλλοι πεντήκοντα·


Lasst uns den Eid des neuen Bundes schwören.
αἰδὼς Ἀργεῖοι κάκ' ἐλέγχεα εἶδος ἀγητοί·


– '''Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,'''
ὄφρα μὲν ἐς πόλεμον πωλέσκετο δῖος Ἀχιλλεύς,


'''In keiner Not uns trennen und Gefahr.'''
οὐδέ ποτε Τρῶες πρὸ πυλάων Δαρδανιάων


(Alle sprechen es nach mit erhobenen drei Fingern.)
οἴχνεσκον· κείνου γὰρ ἐδείδισαν ὄβριμον ἔγχος·


– Wir wollen frei sein wie die Väter waren,
νῦν δὲ ἑκὰς πόλιος κοίλῃς ἐπὶ νηυσὶ μάχονται.
|Da trat hin und schrie die Göttin, die weißarmige Here,


Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Dem '''Stentor''' gleich, dem großherzigen, mit der ehernen Stimme,


(Wie oben.)
Der so laut zu rufen pflegte wie fünfzig andere:


– Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
„Schämt euch, Argeier! übles Schandvolk! an Aussehen stattlich!


Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.
Ja, solange in den Kampf ging der göttliche Achilleus,


(Wie oben. Die Landleute umarmen einander.)
Kamen nie die Troer heraus vor die Dardanischen Tore,
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==== Durch diese hohle Gasse muss er kommen, / Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht ====
[[Datei:hohle-gasse-april.png|mini|April! April! (TGDD 118)]]
[[Datei:hohle-gasse-eisenbeiss.png|mini|Ritter Eisenbeiß (TGDD 130)]]
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!Friedrich Schiller: Wilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene
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|Tell (tritt auf mit Armbrust).
'''Durch diese hohle Gasse muß er kommen,'''


'''Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht.''' – Hier
Denn sie fürchteten jenes Mannes wuchtige Lanze.


Vollend ich's – Die Gelegenheit ist günstig.
Jetzt aber kämpfen sie fern von der Stadt bei den hohlen Schiffen!“
|}
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==== Da werden Weiber zu Hyänen ====
[[Datei:Image48.jpg|mini|Traum und Wirklichkeit, TGDD 93]]''Das'' ''Lied von der Glocke, Vers 371 ff:''
'''Da''' '''werden Weiber zu Hyänen'''
Und treiben mit Entsetzen Scherz,
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Zerreißen sie des Feindes Herz.
|-
|[[Datei:Image30.png|mini|TGDD 49]]
==== '''Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort''' ====
''Wallensteins Tod II, 2.''
''WALLENSTEIN:'''''Schnell''' '''fertig ist die Jugend mit dem Wort,'''
Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide;
Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck
Der Dinge Maß, die nur sich selber richten.
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|[[Datei:Image12.png|mini|TGDD 16,BL-WDC-23]]
==== '''So wankelmütig ist die Gunst des Volkes''' ====
''Demetrius II, 1. (Hiob)''
'''Der''' '''Völker Herz ist wankelmütig''',
Fürstin! Sie lieben die Veränderung. Sie glauben durch eine neue Herrschaft zu gewinnen.
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=== Ludwig Giesebrecht ===
=== Archimedes von Syracus ===
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Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
==== Störe nicht meine Kreise ====
 
[[Datei:Image43.jpg|mini|MM3 1958]]Archimedes’ berühmte letzte Worte, 212 v. Chr.
==== Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
 
Sie steuert falsch, sie treibt herein
 
und muss am Vorgebirg zerschellen,
 
lenkt sie nicht augenblicklich ein.
 
Ich muss hinaus, dass ich sie leite!"
 
"Gehst du ins offne Wasser vor,
 
so legt dein Boot sich auf die Seite
 
und richtet nimmer sich empor."
 
"Allein ich sinke nicht vergebens,
 
wenn sie mein letzter Ruf belehrt:
 
Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens
 
ist wohl ein altes Leben wert.
 
Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!
 
Es ist die letzte, höchste Not!" -
 
Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile
 
hin durch die Schären eilt das Boot.
 
Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!
 
'''"Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei.'''
 
'''Kieloben treibt das Boot zu Lande,'''


'''und sicher fährt die Brigg vorbei.'''
Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf eine Anekdote über den griechischen Mathematiker und Physiker Archimedes (um 287 - 212 v. Chr.). Der Legende nach war er gerade damit beschäftigt, geometrische Figuren in den Sand zu zeichnen, als die Römer Syracus einnahmen. Archimedes war jedoch so sehr in seine Aufgabe versunken, dass er barsch mit dem Satz reagierte: '''''Noli turbare circulos meos.''''' (Störe meine Kreise nicht). Dies machte einen der Soldaten so zornig, dass er den alten Mann erschlug.
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!
=== Gottlob Wilhelm Burmann ===
=== Äsop ===
|-
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
|[[Datei:Image38.jpg|mini|Kampf mit dem Löwen, TGDD 20]]


==== Arbeit macht das Leben süß ====
==== Hic Rhodus, hic salta! ====
(lateinisch, ''Hier ist Rhodos, hier springe!'') bedeutet: Zeig hier, beweise, was du kannst.


Die Worte stammen ursprünglich aus der Fabel „Der Fünfkämpfer als Prahlhans“ von Äsop und galten als Aufforderung an einen Fünfkämpfer, der wiederholt auf seine herausragenden Leistungen beim Weitsprung in Rhodos hingewiesen hatte. Als seine Gesprächspartner genug von seiner Prahlerei hatten, forderten sie ihn auf, das Geleistete hier und jetzt zu wiederholen.


Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.  
Weitergehende Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Hic_Rhodus,_hic_salta
 
 
Aus: Arbeit
 
 
'''Arbeit macht das Leben süß,'''
 
macht es nie zur Last,
 
der nur hat Bekümmernis,
 
der die Arbeit haßt.
 
abgewandelt als deutsches Sprichwort:
 
Arbeit macht das Leben süß,
 
Faulheit stärkt die Glieder,
 
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit
 
und leg mich wieder nieder.
|-
!
=== Joseph von Eichendorff ===
|-
|-
|[[Datei:Image85.png|mini|Maharadscha für einen Tag]]
|[[Datei:Ungewitter.jpg|mini|Berufssorgen, TGDD 15]]
 
====Eine Schlange am Busen nähren====
==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
Aus Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/E#Eine_Schlange_am_Busen_n%C3%A4hren Eine Schlange am Busen nähren]:
 


Der frohe Wandersmann (1817)
Diese Redewendung hat ihren Ursprung in Äsops Fabel vom Bauern, der eine Schlange unter seinem Hemd wärmt und, als diese sich erholt hat, von ihr gebissen wird. Sterbend erkennt er seinen Fehler, mit einem Bösewicht Mitleid gehabt zu haben.


Aus dem Leben eines Taugenichts
Busen war auch als Bezeichnung für die männliche Brust gebräuchlich; das Verb „''nähren''“ könnte später hinzugetreten sein.<ref>Deutsch von Harry C. Schnur, überarbeitet von Erich Keller. S.77 books.google, altgriechisches Original Halm 97 S.76 books.google</ref>


'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.
Die Trägen,  die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;
sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; 
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld 
und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
|-
|[[Datei:Image61.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]
==== Eichendorfs Werke ====
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
|-
!
=== Friedrich Rückert ===
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====...alter Freund und Kupferstecher! ====
====Zart wie Zephirsgesäusel====
[[Datei:Kupferstecher BL WDC 12 S18 B3.jpg|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>Wikipedia (30. Mai 2021).''Kupferstecher.'' Abgerufen am 28. Juni 2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferstecher#Sprichw%C3%B6rtliche_Redensart</ref>
[[Datei:TGDD 23.jpg|mini|TGDD 23]]
[https://de.wikipedia.org/wiki/Zephyr Zephyr (gr. Ζέφυρος)] ist zusammen mit Boreas (vgl. "Bora") und Notos einer der Windgötter der griechischen Antike. Er steht für einen sanften Südwind und wird mit Attributen wie "säuselnd", bedacht, so u.a. bei Lukrez in seiner [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Lukrez/%C3%9Cber+die+Natur+der+Dinge/5.+Kosmologie,+Kulturgeschichte/Erfindung+der+Musik Natur der Dinge] in der Übersetzung von Hermann Diels.<ref>Lukrez: Über die Natur der Dinge. Übersetzt von Hermann Diels, Berlin: Holzinger 2013, 5. Buch: Die Erfindung der Musik.</ref>
„Sanft wie des Zephirs Säuseln“ findet sich auch in den „Erzählungen der Schehersad aus den tausendundein Nächten“, im Abschnitt


Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"<ref>John, Johannes (1992). Reclams Zitaten-Lexikon. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.</ref>
„Die Geschichte des Kalifen Harun er-Raschid mit Abdallah ibn Nafi’a und die Geschichte der Tohfe“, Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 2. Auflage 1985
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!


==Autoren des späten 19. und 20. Jahrhunderts==
Anm.: Aus "Zephirs Säuseln" hat Frau Dr. Fuchs mit "Zephirsgesäusel" den dichterischen Ausdruck prosaisiert.
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===Wilhelm Busch===
=== Cäsar ===
|-
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====Klickeradoms!====
[[Datei:Image16.jpg|mini|MM 1956/09, TGDD40]]
{| class="wikitable"
|+
!Wilhelm Busch: Die Fromme Helene, Siebentes Kapitel (Interimistische Zerstreuung).
|-
|Mienzi kann noch schnell enteilen,
Aber Munzel muss verweilen;
 
Denn es sitzt an Munzels Kopf[[Datei:Image29.gif|mini]]
 
Festgeschmiegt der Sahnetopf.
 
Blindlings stürzt er sich zur Erd'.
 
Klacks! - Der Topf ist nichts mehr wert.
 
Aufs Büfett geht es jetzunder;
 
Flaschen, Gläser - alles runter!
 
Sehr in Ängsten sieht man ihn
 
Aufwärts sausen am Kamin.
 
Ach! - Die Venus ist perdü -
 
'''Klickeradoms!''' - von Medici!
 
Weh! Mit einem Satze ist er
 
Vom Kamine an den Lüster;
 
Und da geht es Klingelingelings!
 
Unten liegt das teure Dings.
 
Schnell sucht Munzel zu entrinnen,
 
Doch er kann nicht mehr von hinnen.
|}
|-
|-
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====Dieses war der erste Streich, Doch der zweite folgt sogleich.====
==== Die Würfel sind gefallen ====
[[Datei:Image1.jpg|mini|Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109]]Max und Moritz (1865).
[[Datei:Cäsar  die Würfel sind gefallen  MM 24  1982 S7.jpg|mini|MM 24  1982 S7]]Angeblich soll Julius Caesar mit den Worten "Die Würfel sind gefallen" - natürlich auf Latein, also mit dem Ausspruch "Alea iacta est" - im Jahre 49 v. Chr. eine Entscheidung getroffen haben. Er schickte unwiderruflich seine römischen Truppen über den Fluss Rubikon, der die Grenze zwischen Gallia Cisalpina und Italien bildete. Dieser Akt war der Beginn eines Bürgerkriegs.
 
Und mit ſtummen Trauerblick
 
Kehrt ſie in ihr Haus zurück.
 
'''Dieſes war der erſte Streich'''
 
'''Doch der zweite folgt ſogleich.'''
|-
!
 
===Heinrich Heine===
|-
|[[Datei:Image41.png|mini|TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970]]
 
====Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein====
 
 
Heinrich Heine
 
''Buch'' ''der Lieder:'' ''Die Heimkehr - XLVII''
 
 
'''Du''' '''bist wie eine Blume,'''
 
'''So''' '''hold und schön und rein;'''
 
Ich schau dich an, und Wehmut
 
Schleicht mir ins Herz hinein.
 
 
Mir ist, als ob ich die Hände
 
Aufs Haupt dir legen sollt,
 
Betend, daß Gott dich erhalte
 
So rein und schön und hold.
|-
!
===Thomas Mann===
|-
|[[Datei:Image84.png|mini|Donald, der Pfiffikus. BL WDC 45, S. 38]]
 
====Gedankenarbeit====
''Thomas'' ''Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''
 
''Frankfurt a. M.: Fischer TB,p. 319/320.''
 
„[...]
 
aber  zur Verschmelzung, Gestaltung und inneren Verarbeitung dieses vielfachen  Rohstoffes hatte er nur kurze, spruchartige Anleitung gegeben, und es war schwere '''Gedankenarbeit''', die Klaus Heinrich zu leisten hatte [...]“.
|-
|[[Datei:Image75.png|mini|Donald, der Haarkünstler BL 47, S. 30 bzw. WDC 272]]
 
==== Lehrsatz von der kurzfristigen Bilanzschwebe====
 
 
''Thomas'' ''Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''
 
''Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 288 bzw. p. 320''
 
 
sah  sich erbleichend einer '''schwebenden''' und  '''kurzfristig''' fundierten [Staats-]Schuld  gegenüber [...].“
 
„[...] die  '''Lehre''' vom Finanzplan  und Budget, von der '''Bilanz''', dem Überschuß und namentlich dem Defizit [...]“
 
''Anm.:''
 
''Dr. Fuchs erweist sich als wahre Dichterin:  sie ver-dichtet die beiden'' ''Textstücke zu einer einzigen, flüssigen Sentenz.''
 
 
s.a. [https://mitglieder.donald.org/mitglieder/ddd/pdfs/Donaldist_160.pdf#page=61 MARTIN, PATRICK; HERGES, ALEXANDER: Bilanzschwebe und Kreditabwürgung ("Maharadscha für einen Tag") Der Donaldist 160, S. 61]
|-
|[[Datei:Image80.png|mini|Die Spitzen der Gesellschaft OD 24, Seite 55 und 61]]
 
==== Spitzen der Gesellschaft====
''Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''
 
''Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 92/93.''
 
 
„Mehrere Minister, Adjutanten in Zivil, zahlreiche Herren und Damen des Hofes, '''die''' '''Spitzen der Gesellschaft''', auch Gutsbesitzer aus der Umgegend waren zugegen.“
|-
|[[Datei:Image15.png|mini|Das Maitänzchen BL 47,Seite 7. WDC 270]]
 
====Mairennen bzw. Maitänzchen====
''Thomas'' ''Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''
 
''Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 170''
 
 
„[eine] Einrichtung, die man unter dem Namen des >> '''Mai'''kampfes<< kannte, — eines alljährlich zur Lenzzeit sich wiederholenden poetischen Turniers [...]“
|-
!
==='''Franz Grillparzer'''===
|-
|[[Datei:Image24.png|mini|Im alten Kalifornien (1951, FC 0328), BL DO 19, S. 9]]
 
====Das Leben ein Traum====
 
 
'''Der''' '''Traum ein Leben''' ist ein Drama oder „dramatisches Märchen“ von Franz Grillparzer, das 1834 im Burgtheater uraufgeführt  wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört.
 
 
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben
|-
!
===Erich Kästner===
|-
|[[Datei:Image42.png|mini|Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 38]]
 
====Darüber möchte ich nicht sprechen====
 
 
''Drei'' ''Männer im Schnee.''
 
''Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 64.''
 
„[…]
 
Mir gehört eine […] Schiffahrtslinie! […]“
 
[…] „welche Linie ist das denn?“ „'''Darüber''' '''möchte ich nicht sprechen'''“,
 
sagte Kesselhuth vornehm.
|-
|[[Datei:Image57.png|mini|Das große Tauschgeschäft U$ 31/1 (1960) BL OD 19, S. 3]]
 
====Du redest wie Du's verstehst====
 
 
''Drei'' ''Männer im Schnee.''
 
''Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 30.''
 
Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm  die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen. „'''Sie''' '''reden, wie Sie es verstehen'''“.
|-
!
===Hans Christian Andersen===
|-
|[[Datei:Image81.png|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]
 
====Augen groß wie Teetassen====
Das Feuerzeug (1835)
 
 
Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die drehten sich im Kopfe gerade wie Räder. […]“
|-
!
===Wilhelm Bornemann ===
|-
|
[[Datei:Image4.jpg|mini]]
 
====Im Wald und auf der Heide====
{| class="wikitable"
! colspan="6" | Im Wald und auf der Heide (1816)
|-
| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''
 
'''da such ich meine Freude,'''
 
<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>
 
Die Forsten treu zu hegen,
 
das Wildbret zu erlegen,
 
<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Trag' ich in meiner Tasche
ein Trünklein in der Flasche,
 
<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>
 
brennt lustig meine Pfeife,
 
wenn ich den Forst durch streife,
 
<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Im Walde hingestrecket,
den Tisch mit Moos mir decket
 
<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>
 
den treuen Hund zur Seite,
 
ich mir das Mahl bereite
 
<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Das Huhn im schnellen Zuge,
die Schnepf' im Zickzackfluge
 
<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>
 
Die Sauen, Reh' und Hirsche
 
erleg' ich auf der Pirsche,
 
<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Und streich' ich durch die Wälder
und zieh' ich durch die Felder
 
<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>
 
doch schwinden mir die Stunden
 
gleich flüchtigen Sekunden,
 
<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Wenn sich die Sonne neiget,
der feuchte Nebel steiget,
 
<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
 
dann zieh" ich von der Heide
 
zur häuslich-stillen Freude,
 
<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|}
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
|-
|-
!
!
===Bertolt Brecht===
=== Cicero ===
|-
|[[Datei:Image10.jpg|mini|MM 31 1981 S30]]
 
====O Himmel strahlender Azur====
{| class="wikitable"
|+
! colspan="4" |Ballade von den Seeräubern (Seeräuber-Ballade)
|-
|Von Branntwein toll und Finsternissen
Von unerhörten Güssen nass
 
Vom Frost eisweißer Nacht zerrissen
 
Im Mastkorb von Gesichten blass
 
Von Sonne nackt gebrannt und krank
 
(die hatten sie im Winter lieb)
 
Aus Hunger, Fieber und Gestank
 
Sang alles, was noch übrig blieb:
 
 
'''O Himmel, strahlender Azur!'''
 
Enormer Wind, die Segel bläh!
 
Lasst Wind und Himmel fahren! Nur
 
Lasst uns um Sankt Marie die See!
 
Kein Weizenfeld mit milden Winden
 
Selbst keine Schenke mit Musik
 
Kein Tanz mit Weibern und Absinthen
 
Kein Kartenspiel hielt sie zurück.
 
Sie hatten vor dem Knall das Zanken
 
Vor Mitternacht die Weiber satt:
 
Sie lieben nur verfaulte Planken
 
Ihr Schiff, das keine Heimat hat.
|'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
Mit seinen Ratten, seinen Löchern
 
Mit seiner Pest, mit Haut und Haar
 
Sie fluchten wüst darauf beim Bechern
 
Und liebten es, so wie es war.
 
Sie knoten sich mit ihren Haaren
 
Im Sturm in seinem Mastwerk fest:
 
Sie würden nur zum Himmel fahren
 
Wenn man dort Schiffe fahren läßt.
 
 
'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
 
Sie morden kalt und ohne Hassen
 
Was ihnen in die Zähne springt
 
Sie würgen Gurgeln so gelassen
 
Wie man ein Tau ins Mastwerk schlingt.
 
Sie trinken Sprit bei Leichenwachen
 
Nachts torkeln trunken sie in See
 
Und die, die übrig bleiben, lachen
 
Und winken mit der kleinen Zeh:
|'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
Sie leben schön wie noble Tiere
 
Im weichen Wind, im trunknen Blau!
 
Und oft besteigen sieben Stiere
 
Eine geraubte fremde Frau.
 
Die hellen Sternennächte schaukeln
 
Sie mit Musik in süße Ruh
 
Und mit geblähten Segeln gaukeln
 
Sie unbekannten Meeren zu.
 
 
'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
 
Doch eines Abends im Aprile
 
Der keine Sterne für sie hat
 
Hat sie das Meer in aller Stille
 
Auf einmal plötzlich selber satt.
 
Hüllt still in Rauch die Sternensicht
 
Und die geliebten Winde schieben
 
Die Wolken in das milde Licht.
|'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
Sie fühlen noch, wie voll Erbarmen
 
Das Meer mit ihnen heute wacht
 
Dann nimmt der Wind sie in die Arme
 
Und tötet sie vor Mitternacht.
 
Und ganz zuletzt in höchsten Masten
 
War es, weil Sturm so gar laut schrie
 
Als ob sie, die zur Hölle rasten
 
Noch einmal sangen, laut wie nie:
 
 
'''O Himmel, strahlender Azur!'''
 
Enormer Wind, die Segel bläh!
 
Lasst Wind und Himmel fahren! Nur
 
Lasst uns um Sankt Marie die See!
|}
|-
!
 
===Ludwig Uhland===
|-
|[[Datei:Image65.jpg|mini|MM 3 1953 S3]]
 
===='''Die linden Lüfte sind erwacht'''====
 
 
Frühlingsglaube
 
Sammlung: Frühlingslieder
 
'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''
 
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
 
Sie schaffen an allen Enden,
 
O frischer Duft, o neuer Klang,
 
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
 
Nun muß sich alles, alles wenden.
 
 
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
 
Man weiß nicht, was noch werden mag,
 
Das Blühen will nicht enden.
 
Es blüht das fernste, tiefste Thal:
 
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
 
Nun muß sich alles, alles wenden.
|-
!
 
===Richard Wagner===
|-
|-
|
|
====Nü sollst Du müch befragen====
==== Im Leben regiert das Glück und nicht die Weisheit ====
 
[[Datei:Cicero  im Leben regiert das Glück und nicht die Weisheit  WDC 258 MM 48 1976  S4 (B).jpg|mini|]]M. TVLLI CICERONIS TVSCVLANARVM DISPVTATIONVM LIBER QVINTVS
 
Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene


LOHENGRIN
''25] Possum igitur, cui concesserim in malis esse dolores corporis, in malis''


Elsa, soll ich dein Gatte heißen,
''naufragia fortunae, huic suscensere dicenti non omnis bonos esse beatos, cum''


soll Land und Leut ich schirmen dir,
''in omnis bonos ea, quae ille in malis numerat, cadere possint? Vexatur idem''


soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –
''Theophrastus libris et scholis omnium philosophorum, quod in Callisthene suo''


'''Nie sollst du mich befragen,'''
''laudarit illam sententiam:''


noch Wissens Sorge tragen,
'''''<nowiki/>'Vitam regit fortuna, non sapientia.''''''


woher ich kam der Fahrt,
''Negant ab ullo philosopho quicquam dictum esse languidius. Recte id quidem,''


noch wie mein Nam' und Art!
''sed nihil intellego dici potuiisse constantius. Si enim tot sunt in corpore''


ELSA leise, fast bewußtlos.
''bona, tot extra corpus in casu atque fortuna, nonne consentaneum est plus''


Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!
''fortunam, quae domina rerum sit et externarum et ad corpus pertinentium,''


LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.
''quam consilium valere?''


Elsa! Hast du mich wohl vernommen?
Das Zitat wird fälschlich oft Paracelsus zugeschrieben, der hat aber selbst Cicero zitiert.
 
'''Nie sollst du mich befragen,'''
 
noch Wissens Sorge tragen,
 
woher ich kam der Fahrt,
 
noch wie mein Nam' und Art!
|-
|
====Schicksal, nimm Deinen Lauf====
[[Datei:Image36.jpg|mini|MM 4 1987 S11]]
 
Rienzi, 3 Akt
 
 
Rienzi
 
Du rasest, Knabe! Stehe auf
 
und laß dem Schicksal seinen Lauf!
 
(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)
 
Adriano
 
(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)
 
'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''
 
(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
|-
|-
!
!
==='''Heinrich Hoffmann'''===
=== Gregor von Nyssa ===
|-
|-
|[[Datei:Image7.jpg|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]
|Gregor von Nyssa (Kirchenvater 394) 


====Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.====
==== Nimm ihn hin ====
 
5. Rede (F-I) [[Datei:Gregor von Nyssa (Kirchenvater 394)  5. Rede  US 20-1 MM 45 1959 S34 (F-I) Nimm ihn hin.jpg|mini|US 20-1  MM 45 1959 S34]]
 
Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus: Der Struwwelpeter.
 
 
'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
|-
|-
!
!
===Dietrich Bonhoeffer===
=== Homer ===
|-
|[[Datei:BL WDC-03-19-04.jpg|mini|BL WDC-03-19-04]]
 
====Stahl und Eisen mögen vergehen====
unser eigener Dreck bleibt ewig bestehen!
 
 
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)
 
Traupredigt aus der Zelle (1943)
 
...
 
Es wäre eine Flucht in falsche Frömmigkeit, wenn ihr nicht heute zu sagen wagtet: es ist unser Wille, es ist unsere Liebe, es ist unser Weg. „'''Eisen und Stahl, sie mögen vergehen, unsere Liebe bleibt ewig bestehen.'''“ Dieses Verlangen nach der irdischen Glückseligkeit, die ihr ineinander finden wollt und die darin besteht, daß – mit den Worten des mittelalterlichen Liedes – eines des andern Trost ist nach Seele und Leib, dieses Verlangen hat sein Recht vor Menschen und vor Gott.
 
...
 
 
Bonhoeffer gibt als Quelle selbst Brahms an:
 
 
Johannes Brahms
 
Von ewiger Liebe - op. 43/1
 
 
Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld!
 
Abend schon ist es, nun schweiget die Welt.
 
Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch,
 
Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch.
 
Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus,
 
Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus,
 
Führt sie am Weidengebüsche vorbei,
 
Redet so viel und so mancherlei:
 
"Leidest du Schmach und betrübest du dich,
 
Leidest du Schmach von andern um mich,
 
Werde die Liebe getrennt so geschwind,
 
Schnell, wie wir früher vereiniget sind.
 
Scheide mit Regen und scheide mit Wind,
 
Schnell wie wir früher vereiniget sind."
 
Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht:
 
"Unsere Liebe sie trennet sich nicht!
 
Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr,
 
Unsere Liebe ist fester noch mehr.
 
Eisen und Stahl, man schmiedet sie um,
 
Unsere Liebe, wer wandelt sie um?
 
'''Eisen und Stahl, sie können zergehn,'''
 
'''Unsere Liebe muss ewig bestehn!"'''
|-
!
==Deutsches Liedgut, Sprichwörter etc.==
|-
|[[Datei:Im tüüfen Keller sitz ich hier BL WDC-26-10.jpg|mini|BL WDC-26-10]]
 
===Im tüüfen Keller sitz ich hier===
 
 
Im tiefen Keller sitz ich hier
 
bei einem Fass voll Reben
 
bin frohen Muts und lasse mir
 
vom allerbesten geben.
 
Der Küfer zieht den Heber vor
 
gehorsam meinem Winke
 
reicht mir das Glas, ich halt´s empor
 
und trinke, trinke, trinke
 
Mich plagt der Dämon, Durst genannt
 
doch um ihn zu verscheuchen,
 
nehm‘ ich mein Römerglas zur Hand
 
und lass mir Rheinwein reichen.
 
Die ganze Welt erscheint mir nun
 
in rosenroter Schminke,
 
ich könnte niemand Leides tun
 
und trinke, trinke, trinke.
 
Allein mein Durst vermehrt sich nur
 
bei jedem vollen Becher,
 
das ist die leidige Natur
 
der echten Rheinweinzecher;
 
Doch tröst ich mich, wenn ich zuletzt
 
vom Faß zu Boden sinke,
 
Ich habe keine Pflicht verletzt
 
ich trinke, trinke, trinke.
 
Text: Karl Müchler , vor 1802
 
Musik: Ludwig Fischer
 
 
Quelle: Im tiefen Keller sitz ich hier | Volkslieder-Archiv (volksliederarchiv.de)
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==== Eos aber, die Göttin, erstieg den hohen Olymp, Zeus und den anderen Göttern das Tageslicht zu verkünden. ====
===Der Wind, der Wind, das himmlische Kind===
Homer Illias 2.Gesang<ref><nowiki>https://www.projekt-gutenberg.org/homer/ilias/ilias021.html</nowiki></ref>[[Datei:Homer Illias 2.Gesang  MM 25  1969.jpg|mini|MM 25  1969]]
[[Datei:Image78.jpg|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Gebrüder Grimm aufgezeichnet haben:
 
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:
 
„Knusper, knusper, knäuschen,
 
wer knuspert an meinem Häuschen!“
 
Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
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===Die Liebe des Mannes geht durch den Magen===
==== Stentorstimme ====
[[Datei:Image50.jpg|mini|MM 4 1956]]
[[Datei:Homer Illias Stentorstimme WDC 72 MM 21 1978 S03.jpg|mini|WDC 72 MM 21 1978 S03]]Stentorstimme <abbr>f.</abbr> ‘laute, volltönende Stimme’. Bildlicher Ausdruck (19. Jh.) nach einer Schilderung Homers (Ilias), wo Sténtōr (Στέντωρ), der so laut wie fünfzig Männer schreien konnte, mit eherner, tönender Stimme die Griechen zum Kampfe auffordert. Die Namensbildung nach <abbr>griech.</abbr> sténein (στένειν) ‘stöhnen, dröhnen’.
 
*Anonym Kochbuch 1912
 
*Deutsches Sprichwort
 
* Schon Paula und Burghard von Reznicek schreiben in ihrem Benimmbuch "Der vollendete Adam. Das Herrenbrevier." (1928) dazu: "Und die Liebe geht doch durch den Magen! “ (https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~Liebe%20geht%20durch%20den%20Magen&bool=relevanz&sp0=rart_ou) Übrigens hat die Dame eine äußerst interessante Biographie, man möge hierzu Wikipedia bemühen: https://de.wikipedia.org/wiki/Paula_von_Reznicek
|-
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|[[Datei:Image60.png|verweis=http://olaf.uni-graz.at/wiki/mediawiki-1.35.1/index.php/Datei:Image60.png|mini|Die flinken Schwimmer (1956) WDC 190, BL 31]]
!Horaz
 
===Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an das Licht der Sonnen===
Es handelt sich um ein Sprichwort, das in der Literatur verschiedentlich zitiert wird.
 
Bei Fuchs gibt es außer "Die flinken Schwimmer (1956) WDC 190, BL 31" gibt es noch eine zweite (apokryphe) Quelle: MM 47 1965
|-
|
===Wir stehen auf des Gartens Stufen und sind bereit Hurra zu rufen soweit sich's irgend machen lässt.===
[[Datei:Zitat7.png|verweis=http://olaf.uni-graz.at/wiki/mediawiki-1.35.1/index.php/Datei:Zitat7.png|mini|MM 1976/32 bzw. TGDD97]]
Das Gedicht wird Karl Rode, einem Oberleutnant zur See der kaiserlichen Marine, zugeschrieben, es entstand als Reaktion auf die Einführung der kaiserlichen Reichsflagge 1871
 
 
''Wat steigt denn da für’n swatten Qualm am Horizont empor?''
 
''Es ist des Kaisers Segelyacht, die stolze ‚Meteor‘!''
 
''Der Kaiser steht am Steuerrad, Prinz Heinrich lehnt am Schlot,''
 
''und hinten hißt Prinz Adalbert die Flagge ‚Schwarz-Weiß-Rot‘.''
 
''Und achtern, tief in der Kombüse,''
 
''brät Speck Viktoria Louise.''
 
''Ein Volk, dem solche Fürsten stehn’,''
 
''da hat es keine Not!''
 
''Deutschland kann niemals untergehen,''
 
''es lebe ‚Schwarz-Weiß-Rot‘!''
 
'''''So stehn wir an des Thrones Stufen,'''''
 
'''''und halten ihm in Treue fest,'''''
 
'''''und sind bereit, hurra zu rufen,'''''
 
'''''wo es sich irgend machen läßt.'''''
|-
|-
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|
===Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß===
==== Süß und ehrenvoll ist's ====
[[Datei:Image14.png|mini|TGDD  23 “Der Schneemann-Preis”,1970]]
[[Datei:Horaz  Süß und ehrenvoll ist's für's Eigentum zu sterben  US 63-1 15.jpg|mini|US 63-1 15]]für's Eigentum zu sterben 
 
 
 
 
Volkslied, (18. Jh.): Schäferlied aus Schlesien.
 
 
 
'''Kein Feuer, keine Kohle'''
 
 
 
'''Kein''' '''Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß'''
 
'''Als''' '''heimliche Liebe, von der niemand nicht weiß.'''
 
 
 
Keine Rose, keine Nelke kann blühen so schön,
 
Als wenn zwei verliebte Seelen so bei einander stehn.
 
 
 
Setze du mir einen Spiegel ins Herz mir hinein,
 
Damit du kannst sehen, wie so treu ich es mein'!
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|[[Datei:Zitat76.png|mini|MM 7 1979 S4]]
 
===Die Feder ist mächtiger als das Schwert===
Sprichwort von Bulwer-Lytton
 
Nähere Informationen unter https://de.qaz.wiki/wiki/The_pen_is_mightier_than_the_sword
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|[[Datei:Image27.png|mini|unbekannt]]
 
===Die Wolken ziehen hin, sie ziehn auch wieder her. Der Mensch lebt nur einmal und dann nicht mehr===
 
 
 
Volkslied "Tirol Tirol Tirol du bist mein Heimatland"
 
Text: A. Zweigle (vor 1914)
 
Musik: J. P. Esteri (vor 1914)
 
 
 
Tirol, Tirol, Tirol
 
du bist mein Heimatland
 
weit über Berg und Tal


das Alphorn schallt


'''Die Wolken ziehn dahin'''


'''sie ziehn auch wieder her'''


'''Der Mensch lebt nur einmal'''
Eigentlich: "... fürs Vaterland zu sterben":


'''Und dann nicht mehr'''
Q. HORATI FLACCI CARMINVM LIBER TERTIVS


Ich hab ’nen Schatz gekannt
''Angustam amice pauperiem pati''


der dort im Grabe ruht
''robustus acri militia puer''


Den hab ich mein genannt
''condiscat et Parthos ferocis''


Er war mir gut
''vexet eques metuendus hasta''


Hab keine Eltern mehr
''vitamque sub divo et trepidis agat''


Sie sind schon längst bei Gott
''in rebus. Illum ex moenibus hosticis''


Kein Bruder, Schwester mehr
''matrona bellantis tyranni''


Sind alle tot
''prospiciens et adulta virgo''


Wenn ich gestorben bin
''suspiret, eheu, ne rudis agminum''


Legt mich ins kühle Grab
''sponsus lacessat regius asperum''


Wo deutsche Eichen stehn
''tactu leonem, quem cruenta''


Legt mich hinab
''per medias rapit ira caedes.''


'''''Dulce et decorum est pro patria mori''':''


''mors et fugacem persequitur virum''


Vielfach in Soldatenliederbüchern seit dem ersten Weltkrieg, die zweite Strophe wurde von Soldaten oft vermischt mit Weit ist der Weg zurück ins Heimatland
''nec parcit inbellis iuventae''


<nowiki>https://www.volksliederarchiv.de/tirol-tirol-tirol-du-bist-mein-heimatland/</nowiki>
''poplitibus timidove tergo.''<ref>www.thelatinlibrary.com/horace/carm3.shtml</ref>
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==='''Der''' '''gerade Weg ist der kürzeste'''===
==== Frisch gewagt ist halb gewonnen ====
[[Datei:Image38.jpg|mini|Kampf mit dem Löwen, TGDD 20]]<br />''Georg'' ''Christoph Lichtenberg''
[[Datei:Horaz  frisch gewagt ist halb gewonnen    MM 10  1980 S7.jpg|mini|MM 10  1980 S7]]Das Zitat stammt aus dem ersten Buch der Episteln (Briefe), die der römische Dichter Horaz 20 v. Chr. veröffentlichte (Epist. I,2,40 f.). Der Hexameter lautet vollständig: ''Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, / incipe''. Rudolf Helm übersetzt: „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an!“


'''Der''' '''gerade Weg ist der kürzeste, aber es dauert meist am''' '''längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.'''
Der erste Teil des Zitates hat selbst Sprichwort-Charakter erlangt: „Frisch gewagt ist halb gewonnen!“. In der näher an der lateinischen Form liegenden Übertragung heißt es: „Wer (erst mal) begonnen hat, hat (damit) schon zur Hälfte gehandelt!“
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|[[Datei:Image38.jpg|mini|Kampf mit dem Löwen, TGDD 20]]


==='''Wer''' '''wagt, gewinnt'''===
Der zweite Teil des Zitates besagt wörtlich „Wage es, weise zu sein!“, wobei ''aude'' der Imperativ Singular von ''audere'' (lat.: „wagen“, „wollen“, „begierig sein“) und ''sapere'' (lat.: eigentlich: „schmecken“; Wurzel: ''sap-'' = „schmecken“, „riechen“, „merken“; ahd. ''int-sebjan'', „bemerken“; im übertragenen Sinn: „Weisheit erlangen“, „verstehen“) der Infinitiv in dieser Konstruktion ist.
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|[[Datei:Image63.jpg|mini|MM 20 1977 S 28]]


===Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende===
Der dritte Teil: ''incipe'' ist ebenfalls ein Imperativ Singular und bedeutet: „[…] beginne!“ (von ''incipere'')
Ferdinand von Schill, preußischer Offizier, der zum  Abschütteln des französischen Jochs unter Napoleon Bonaparte aufrief.
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== Zitate von Autoren des Anaversums==
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===Donald Duck===
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[[Datei:Zitat1.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
Die Epistel, aus der der Vers stammt, handelt von den moralischen Lehren, die man aus Homers Dichtungen ziehen könne. Konkret geht es in den Versen 27–43 um das Exemplum des Antinoos und der anderen Freier der Penelope, die unter Feiern und Nichtstun in Odysseus’ Palast in den Tag hineinlebten, bis dieser nach Hause kam und sie alle umbrachte.
====Was starrst Du mich an, o Ungeheuer? Zuckt schon der Mörderdolch in Deiner Hand?====
Gibts gar nicht. Hat Duck sich selbst ausgedacht
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====Komm, holder Lenz====
[[Datei:Komm holder lenz.jpg|mini|MM 31/19977 p.3]]Komm, holder Lenz und gieße
 
das Füllhorn Deiner Lust
 
auf diese Blumenwiese
 
dem Dichter auf die Brust!
 
Komm, goldne Frühlingssonne,
 
mit Deinem sanften Scheine
 
und fülle mir mit Wonne
 
die schlotternden Gebeine!
 
Erheb‘ das trunkne Auge
 
zum strahlenden Azur,
 
beug‘ nieder Dich und sauge
 
den Duft — hatschi — der Flur!
 
Spring auf, mein Herz, genieße
 
— hatschi, hatschi — dein Glück!
 
Flieg über Wald und Wiese
 
— hatschi, hatschi — zurück!
 
 
Bei diesem leider nur unvollständig überlieferten Gedicht hat sich Duck offenbar vom Goetheschen Mailied (s.o.) inspiereren lassen:
 
 
Mailied (Goethe)
 
Wie herrlich leuchtet mir die Natur
 
Wie glänzt die Sonne wie lacht die Flur!
 
Es dringen Blüten aus jedem Zweig
 
Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch
 
Und Freud und Wonne aus jeder Brust
 
O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!
 
O Lieb, o Liebe! So golden schön,
 
Wie Morgenwolken auf jenen Höhn
 
Du segnest herrlich das frische Feld
 
Im Blütendampfe die volle Welt
 
O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich
 
Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich
 
So liebt die Lerche Gesang und Luft
 
Und Morgenblumen den Himmelsduft
 
Wie ich dich liebe mit warmem Blut
 
Die du mir Jugend und Freud und Mut
 
Zu neuen Liedern und Tänzen gibst
 
Sei ewig glücklich wie du mich liebst
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|[[Datei:BL WDC-03-24-07.jpg|mini|BL WDC-03-24-07]]
 
====Warum sträubt Ihr Euch nur so hartnäckig====
gegen Euer Samstagbad?
 
- Wir schwuren der Sauberkeit ab!
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|[[Datei:BL WDC-03-25-1.jpg|mini|BL WDC-03-25-1]]
 
====Wer wie ich das Lasso schwingt====
die Beute stets zur Strecke bringt
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===Tick, Trick und Track Duck===
=== Ovid ===
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|[[Datei:BL WDC-03-19-03.jpg|mini|BL WDC-03-19-03]]
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==== Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen ====
====Nie wieder greifen nach Stahl und Seifen====
[[Datei:Ovid Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen  MM 251970 S9.jpg|mini|MM 251970 S9]]Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker
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==Sonstige==
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|Baden Powell[[Datei:Image31.jpg|mini|MMSH 27 S8]]
 
====Allzeit bereit====
„Allzeit bereit“ („Be Prepared“) ist das Motto, welches sich Baden-Powell für die Pfadfinderbewegung ausgedacht hat. Er wollte damit sagen, dass jeder Pfadfinder allzeit bereit dazu sein sollte, seine pfadfinderischen Pflichten wahrzunehmen.
 
Auch das offizielle Bundeslied des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder handelt deshalb von dieser Lebenseinstellung:
 
 
 
'''Allzeit bereit''', den kurzen Spruch als Losung ich erkor.[[Datei:BL WDC-03-20-01.jpg|mini|BL WDC-03-20-01]]
 
Ihn schreib ich in mein Lebensbuch, ihn halt ich stets mir vor.
 
Das gibt dem Leben Zweck und Ziel, schafft Mut und Heiterkeit.
 
Zu heil’gem Ernst und frohem Spiel: Allzeit bereit!
 
Allzeit bereit, dem zu entflieh’n, was mir das Herz befleckt.
 
Nichts schlechtes soll mich abwärts zieh’n, hoch sei mein Ziel gesteckt.
 
Gott zum lebend’gen Eigentum sei Leib und Seel‘ geweiht,
 
zu seines Namens Ehr und Ruhm: Allzeit bereit!
 
Allzeit bereit, wahr sei der Mund, unwandelbar die Treu.
 
Rein sei das Herz, fest sei der Bund, der Wandel ohne Scheu.


So hilf mir, Gott, du starker Hort, dass ich kann jederzeit
erfüllen treu das Losungswort: Allzeit, '''Allzeit bereit'''!
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|Henry Morton Stanley[[Datei:Dr. Dallesmann, nehme ich an?.jpg|mini|TGDD 124 S 10]]
====Dr. Dallesmann, nehme ich an?====
'''Dr. Livingstone, I presume?''' waren die berühmten Worte, mit denen H. M. Stanley den in Zentralafrika verschollen geglaubten David Livingstone am 10. November 1871 ebendort begrüßte.
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|[[Datei:Image28.png|mini|Einsame Insel zu verkaufen! 1960, BL 40]]
====Imi-Ata ====
IMI war von 1929[ bis 1998/1999 eine Marke für ein Waschmittel des Henkel-Konzerns sowie des VEB Waschmittelwerk Genthin in der DDR. IMI gilt als das erste Waschmittel, das Natriumphosphat enthielt.
https://de.wikipedia.org/wiki/IMI_(Waschmittel)
ATA ist ein seit 1920 von Henkel vermarktetes Scheuermittel,das ursprünglich nur aus Sand und Soda bestand. Ata war 1920 der erste Haushaltsreiniger von Henkel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ata_(Scheuermittel)
nota bene: 'Ata, eine zum Königreich Tonga gehörende Insel südlich von Tongatapu.
https://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BBAta


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==Märchen und Sagen==
=== Sueton ===
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====Undank ist der Welt Lohn ====
==== Donald, gib mir meine Diamanten wieder! ====
[[Datei:Image46a.jpg|mini|MM 7 1976 S29]]Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins gem. [https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_deutsches_M%C3%A4rchenbuch Neuem Deutschen Märchenbuch].
[[Datei:BL WDC-41-24.jpg|mini|BL_WDC-41-24]]'''Quintili Vare, legiones redde!''' (lateinisch, ''Varus, gib mir meine Legionen wieder!'')
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===='''Zart wie Zephirsgesäusel'''====


De vita Caesarum libri VIII, Vita divi Augusti 23,2.


[https://de.wikipedia.org/wiki/Zephyr Zephyr (gr. Ζέφυρος)] ist zusammen mit Boreas (vgl. "Bora") und Notos einer der Windgötter der griechischen Antike. Er steht für einen sanften Südwind und wird mit Attributen wie "säuselnd", bedacht, so u.a. bei Lukrez in seiner [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Lukrez/%C3%9Cber+die+Natur+der+Dinge/5.+Kosmologie,+Kulturgeschichte/Erfindung+der+Musik Natur der Dinge] in der Übersetzung von Hermann Diels.<ref>Lukrez: Über die Natur der Dinge. Übersetzt von Hermann Diels, Berlin: Holzinger 2013, 5. Buch: Die Erfindung der Musik.</ref>
Varus hatte bekanntlich die Schlacht im Teutoburgerwald verloren, was zu einer ernsten Verstimmung seines obersten Dienstherrn Augustus führte und die nördlichen Teile Germaniens vor Überfremdung bewahrte.
 
„Sanft wie des Zephirs Säuseln“ findet sich auch in den „Erzählungen der Schehersad aus den tausendundein Nächten“, im Abschnitt [[Datei:TGDD 23.jpg|mini|TGDD 23]]„Die Geschichte des Kalifen Harun er-Raschid mit Abdallah ibn Nafi’a und die Geschichte der Tohfe“, Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 2. Auflage 1985
 
 
Anm.: Aus "Zephirs Säuseln" hat Frau Dr. Fuchs mit "Zephirsgesäusel" den dichterischen Ausdruck prosaisiert.
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== Film- oder Buchtitel==
=== Vespasian ===
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|[[Datei:Image35.png|mini|Die Insel der goldenen Gänse (1963) U$ 45/1 BL OD 26, S. 10]]
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==== Geld stinkt nicht ====
[[Datei:Vespasian Geld stinkt nicht  MM 12 1966 S6.jpg|mini|MM 12 1966 S6]]'''Pecunia non olet''' („Geld stinkt nicht“) ist eine lateinische Redewendung.


====Ende einer Dienstreise====
Die Redewendung geht zurück auf den römischen Kaiser Vespasian. Im alten Rom wurde Urin, insbesondere „gefaulter“, aus dem sich alkalisches Ammoniak bildet, als Mittel für die Ledergerbung und die Wäschereinigung eingesetzt. So wurden in Rom an belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt, um den Urin einzusammeln, der von den Gerbern und Wäschern benötigt wurde.


Um die leeren Staatskassen zu füllen, erhob Kaiser Vespasian auf diese öffentlichen Toiletten eine spezielle Latrinensteuer. Sueton überliefert, dass Vespasian die Steuer vor seinem Sohn Titus rechtfertigte, indem er ihm Geld aus den ersten Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt habe, ob der Geruch ihn störe (''ad nares, sciscitans num odore offenderetur''). Als dieser verneinte, habe Vespasian gesagt: ''Atqui e lotio est'' („Und doch ist es vom Urin“). Im Laufe der Zeit wurde daraus die Redewendung ''Pecunia non olet'', „Geld stinkt nicht“.<ref>penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Vespasian*.html#23</ref>


Heinrich Böll: ''Ende einer Dienstfahrt. Erzählung''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1966. Neueste Ausgabe: dtv, München 2004. 24. Auflage. <nowiki>ISBN 978-3-423-00566-1</nowiki>. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober 1966 bis zum 16. April 1967)
Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll</ref>
Dr. Fuchs hat sich hier eng an den Barks- Original-Text gehalten („End of the voyage!") und nur vor das Wort `Reise`als kleinen Twist den Verweis auf den damals geraden aktuellen Bestseller gesetzt.
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|[[Datei:Image83.png|mini|Jagd nach der Roten Magenta BL DO 20 Seite 68/1, FC 04]]
===='''Fluß''' '''ohne Wiederkehr'''====
(Originaltitel:  ''River'' ''of No Return'')
ist ein US-amerikanischer Western von Otto Preminger aus dem Jahre 1954.
In den Hauptrollen spielen Robert Mitchum und Marilyn Monroe.
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|[[Datei:Image37.png|mini|Der Geist der Grotte (1947) FC 158/1, BL DO 07, S. 12]]
==== Vom Winde verweht====
1936 erschien der Südstaaten-Roman ''Vom Winde verweht'' (''Gone with the Wind'') von Margaret Mitchell; 1937 wurde sie dafür mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 1939 wurde der Roman mit Vivien Leigh und Clark Gable in den Hauptrollen verfilmt.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Winde_verweht_(Film)</ref>
Der Titel referenziert auf ein biblisches Bild. In der Kultur des antiken Israel wurde das Getreide gedroschen, indem ein von Ochsen gezogener Dreschschlitten über die ausgebreiteten Garben geführt wurde. Das anfallende Material wurde anschließend im Wind "geworfelt", wobei die wertvollen, schwereren Körner zu Boden fielen, die leichtere - wertlose - Spreu vom Wind weggeweht wurde. Diese Prozedur hat einige eindrucksvolle Spuren in der Sprache des Alten Testamentes hinterlassen: <blockquote>Ps 1,4: Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. (EÜ)
Weish 5,14a: Ja, die Hoffnung des Gottlosen ist wie Spreu, die der Wind verweht (EÜ)
Jes 41,16: Du sollst sie worfeln, dass der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm sie verweht. (Luther)
Jer 13,24: Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. (Luther)</blockquote>
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=== Autor unbekannt ===
==Einzelne Ausdrücke==
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|[[Datei:Image8.png|mini|BL-DÜ6]]
 
====Seelenbinder====
 
 
Helferlein zwingt durch die Fesselung  die beiden Kontrahenten zur Lektüre des Buches „Liebe Deine  Feinde“ von Salomon Seelenbinder. Er hat die „Seelen“  gleichsam physisch gebunden, um durch die Lektüre eine geistige „Seelenbindung“ bei Düsentrieb und dem  Nachbarn auszulösen.
 
Werner Seelenbinder (1904- 1944)  war ein Arbeitersportler und Kommunist, der bei den Ringerwettkämpfen  der Olympischen Spiele einen vierten Platz belegte. Später  wurde er als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten verhaftet und hingerichtet.
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==== Die geflügelten Söhne des Boreas ====
[[Datei:die geflügelten Söhne des Boreas  US 12 TGDD 77 S27.jpg|mini|US 12 TGDD 77 S27]]'''Boreas''' (altgriechisch Βορέας Boréas, deutsch ‚der Nördliche‘) war in der griechischen Mythologie die Personifikation des winterlichen Nordwinds. Er war der Sohn des Titanen Astraios und der Göttin Eos und wurde zusammen mit seinen Brüdern (Anemoi) Euros (Ostwind), Notos (Südwind) und Zephyros (Westwind) verehrt.


====Sudlerwirt====
'''Kalaïs''' (altgriechisch Κάλαϊς Kálaïs) und sein Zwillingsbruder '''Zetes''' (Ζήτης Zḗtēs) sind in der griechischen Mythologie die Söhne des Boreas und dessen Gattin Oreithyia.
[[Datei:Image19a.png|mini|Der Schlafwandler,  BL WDC 5, 1945 (WDC 56)]]Der '''Sudler''' war ein Koch. Der Begriff „Sudler“ hat seinen Ursprung im Sud, in dem gekocht wurde. Der Sudler stellte seinen Kessel in der Mitte des Lagers auf und  kochte dort „Schafe, Ziegen, Rind- und Schweinefleisch, Würste und Sauerkraut“, die er dann an die hungrigen Soldaten verkaufte.
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====Firlefanz====
[[Datei:Image18.png|mini|Der geizige Verschwender BL OD 27, S. 9 (U$ 47/1]]Firlefanz
 
 
'''Firlefanz''' (m.) reimt sich auf Tanz,  und das aus gutem Grund, denn es bezeichnete im 14. Jahrhundert einen  närrischen Tanz. Das Wort entstand durch Übernahme des  altfranzösischen >>virelai<<, das Ringellied bedeutet. Daraus  wurde im Deutschen zunächst >>firelei<< und  >>firlefei<<, dann in Anlehnung an >>Tanz<< und  >>Alfanz<< (= Possen, Gaukelei) schließlich Firlefanz. Die  Bedeutung wurde im Laufe der Zeit von der verrückten Hüpferei  ausgedehnt auf Unsinn, Albernheit, Flitterkram und  Tand.“<ref>''Bastian'' ''Sick. (2013). Der'' ''Dativ ist dem Genitiv  sein Tod'' ''(Bd. 5).'' ''Köln: KiWi, S.  137.''</ref>
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|[[Datei:Image54.png|mini|Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 37]]
 
====Kohldampf====
 
 
[umgangssprachlich für] Hunger: '''Kohldampf''' schieben“
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|[[Datei:Image76.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26, S. 38]]
 
===='''Unnussel'''====
 
 
Ostpreußischer Ausdruck für Tunichtgut, Dummkopf<ref>https://www.zone-77.de/ostpreussische-vokabeln-so-schabbern-wir/</ref>
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|[[Datei:Image25.png|mini|Die Quelle nie versiegenden Vergnügens WDC 291]]
 
====Untermenschen====
A. Shlessings „Passender Ausdruck“ in 7. Auflage, neu bearbeitet [sic !!!] von Hugo Wehrle: „Deutscher Wortschatz“. Stuttgart: Klett. (1940 [sic !!!]), S.285.
 
Dieses Wörterbuch des Unmenschen bietet in der rechten Spalte folgende Synonyma:
 
„Untermenschen(tum) Tiermensch. menschliches Tier. Halb-, Viertelsmensch. Lump. minderwertiger, halbvoller Mensch. aus den menschlichen Niederungen. Unterwelt. Auswurf, Abschaum der Menschheit. Auswürfling. Jämmerling. Pest, Geißel. Schandfleck. Erbärmliche(s), elende(s), gemeine(s) [Subjekt, Person, Kreatur]. [catilinarische Existenz]. Ausgestoßener. Verworfener. Gebrandmarkter. Sträfling. Geächteter. – Ungeheuer. Unhold. Unmensch. Ruchloser. verruchte Seele. Rohling. Scheusal. (eingefleischter) Teufel. [Satan] (in Menschengestalt). [Mephisto(pheles)]. Höllenhund, -braten. Bauchaufschlitzer. Kehlabschneider. Menschenfresser. Kopfjäger. Feuerländer. [Hottentott(e) Kannibale]. Tiger(herz). menschliche Hyäne]. Hund, Bluthund, -mensch, -säufer. Würger. [Garrotter, Gangster]. Schädling 913. Neiding. Wolf in Schafskleidern, -pelz. Bösewicht, Misse-, Übeltäter. Erzspitzbube. Angeber. [Denunziant]. Abtrünniger. [Renegat. Apostat]. Betrüger. Frevler. Verbrecher(natur). Volksverführer, -betrüger. [Demagog(e)]. Schieber, Erpresser. Wucherer. Güterschlächter. Schächer. (Raub-)Mörder. Mordbrenner, -bube. Brandstifter.
 
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|[[Datei:Image2.png|mini|Lore aus Singapore (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.]]
 
===Zuzugsgenehmigung===
 
 
Zuzugssperre für die Stadt Frankfurt  wird aufgehoben, 13. Februar 1950<ref>https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/drec/current/11/sn/edb/mode/catchwords/lemma/Heimatvertriebene</ref>
 
 
Der Magistrat  der Stadt Frankfurt am Main hebt  mit sofortiger Wirkung die durch Verordnung des vormaligen kommissarischen Oberbürgermeisters Kurt Blaum am 23. August 1945 verhängte Zuzugssperre für Einwohner aus dem Bundesgebiet auf.  Die Sperre war nach einer zwischen April und Juni 1945 durchgeführten  Personenstandsaufnahme ergangen. Nach Angabe des Wohnungsamtes  »rechnet die Stadt damit, daß sich der Zuzug von  selbst regeln wird«. Man schätzt, dass die »Zahl der  Zuziehenden sehr gering sein wird, da sicher nur die Personen nach Frankfurt  kommen werden, die wissen, wo sie unterkommen können«.  Die Zuzugssperre sei aufgehoben worden, weil die individuelle  Erteilung einer '''»Zuzugsgenehmigung«''' durch  die Behörden »in der letzten Zeit illusorisch geworden war  und nur noch eine rein bürokratische Maßnahme darstellte«.  Das Wohnungsamt warnt jedoch gleichzeitig davor, ohne  Aussicht auf eine feste Bleibe nach Frankfurt zu ziehen. Einschließlich  der evakuierten Frankfurter Bürger gebe es in der  Stadt »zur Zeit noch etwa hunderttausend Wohnungsuchende«.  Zu diesen zählten auch die zahlreichen in Frankfurt  Beschäftigten, deren Familienangehörige noch außerhalb  wohnen. Etwa 25.000 der derzeit in Frankfurt lebenden Personen  seien ohne Zuzugsgenehmigung illegal in Frankfurt wohnhaft.“
 
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|[[Datei:Image3.png|alternativtext=MM/7, BL WDC 47, S. 47|mini|MM/7, BL WDC 47, S. 47]]


===Wirtschaftswunder===
Beide hatten purpurfarbene Flügel, die ihnen entweder mit dem ersten Bart gewachsen waren, oder sie waren ein Geschenk ihres Vaters, um sie für die Fahrt mit den Argonauten standesgemäß auszurüsten. Sie vertrieben die Harpyien, die König Phineus drangsalierten. Sie verfolgten die Ungeheuer mit Hilfe ihrer Flügel. Da allerdings niemand Zeuge dieser Verfolgung war, gibt es mehrere Versionen über den Ausgang.


 
Ein Orakel prophezeite ihnen, dass sie sterben müssten, wenn sie einmal ein Ziel nicht erreichten. Daher ist es möglich, dass sie abgestürzt sind. Oder sie brachen auf Geheiß der Iris ihre Jagd ab. Sie zogen sich dann auf die Insel Telos zurück. Dort wurden sie von Herakles umgebracht. Dies war die Rache dafür, dass sie die Argonauten zur Weiterreise gedrängt hatten, als sich Herakles gerade auf der Suche nach Hylas von der Argo entfernt hatte. Anschließend bestattete sie Herakles auf der Insel und errichtete eine Säule zum Andenken an sie über ihrem Grab. Wenn ihr Vater Boreas um sie klagte, wankte diese Säule im Nordwind
'''Wirtschaftswunder''' ist ein Schlagwort zur Beschreibung des  unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten  Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein.
 
Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom).”<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder</ref>
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|[[Datei:Image73.png|mini|„Wie wird man berühmt?“ (WDC 245) in BL WDC 41, S. 12]]
 
===Minister für Sonderaufgaben===
 
Das '''Bayerische''' '''Staatsministerium für Sonderaufgaben''' bestand von 1945 bis 1950 und hatte die Aufgabe, Richtlinien für die Entnazifizierung in Bayern zu erarbeiten sowie die praktische Durchführung des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus mit Hilfe von Spruchkammern zu organisieren. Vergleichbare Ministerien existierten auch in Hessen und Württemberg-Baden.'''“'''
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|[[Datei:Image13.png|mini|Die Bewährung]]
 
===Trali Trala===
 
 
''(oft am Anfang oder Ende eines Liedes stehend)'' als Ausdruck fröhlichen Singens ohne Worte
 
 
Tri tra trallala tri tra trallala, der Kasperl der ist wieder da.  (Autor unbekannt)
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[[Category:Literaturwissenschaft]]
[[Category:Erika Fuchs]]
<references />

Aktuelle Version vom 7. Oktober 2023, 17:21 Uhr

Anmerkung: Aufgrund des Zitatcharakters wird hier jeweils die Original-Rechtschreibung angewendet

Homer

Haltet Ein, ich flehe Euch an.

Brom Der Kinderdieb WDC 175 MM 3 1956 S04.jpg
Odysee, Zweites Buch II, Verse 69-70

"Ich flehe Euch an, sowohl bei Zeus dem Olympier als auch bei Themis, welche der Männer Versammlungen auslöst und niedersetzt: Haltet ein, o Freunde, und lasset mich allein von trübseliger Natur aufgerieben werden.

Stentorstimme

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BL WDC-09-07 Wie Du mir, so ich Dir
Stentor (altgriechisch Στέντωρ Sténtōr) ist eine Figur der griechischen Mythologie. Er wird in der Ilias einmal erwähnt, während des Kampfes zwischen Griechen und Trojanern vor der Stadt, in den auch die Götter auf beiden Seiten eingreifen. Hera tritt in Gestalt des Stentor vor die Griechen und fordert sie mit lauter Stimme zum Kampf auf.
Griechisches Original Deutsche Übersetzung (Schadewaldt)
ἔνθα στᾶσ' ἤϋσε θεὰ λευκώλενος Ἥρη

Στέντορι εἰσαμένη μεγαλήτορι χαλκεοφώνῳ,

ὃς τόσον αὐδήσασχ' ὅσον ἄλλοι πεντήκοντα·

αἰδὼς Ἀργεῖοι κάκ' ἐλέγχεα εἶδος ἀγητοί·

ὄφρα μὲν ἐς πόλεμον πωλέσκετο δῖος Ἀχιλλεύς,

οὐδέ ποτε Τρῶες πρὸ πυλάων Δαρδανιάων

οἴχνεσκον· κείνου γὰρ ἐδείδισαν ὄβριμον ἔγχος·

νῦν δὲ ἑκὰς πόλιος κοίλῃς ἐπὶ νηυσὶ μάχονται.

Da trat hin und schrie die Göttin, die weißarmige Here,

Dem Stentor gleich, dem großherzigen, mit der ehernen Stimme,

Der so laut zu rufen pflegte wie fünfzig andere:

„Schämt euch, Argeier! übles Schandvolk! an Aussehen stattlich!

Ja, solange in den Kampf ging der göttliche Achilleus,

Kamen nie die Troer heraus vor die Dardanischen Tore,

Denn sie fürchteten jenes Mannes wuchtige Lanze.

Jetzt aber kämpfen sie fern von der Stadt bei den hohlen Schiffen!“

Archimedes von Syracus

Störe nicht meine Kreise

MM3 1958
Archimedes’ berühmte letzte Worte, 212 v. Chr.

Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf eine Anekdote über den griechischen Mathematiker und Physiker Archimedes (um 287 - 212 v. Chr.). Der Legende nach war er gerade damit beschäftigt, geometrische Figuren in den Sand zu zeichnen, als die Römer Syracus einnahmen. Archimedes war jedoch so sehr in seine Aufgabe versunken, dass er barsch mit dem Satz reagierte: Noli turbare circulos meos. (Störe meine Kreise nicht). Dies machte einen der Soldaten so zornig, dass er den alten Mann erschlug.

Äsop

Kampf mit dem Löwen, TGDD 20

Hic Rhodus, hic salta!

(lateinisch, Hier ist Rhodos, hier springe!) bedeutet: Zeig hier, beweise, was du kannst.

Die Worte stammen ursprünglich aus der Fabel „Der Fünfkämpfer als Prahlhans“ von Äsop und galten als Aufforderung an einen Fünfkämpfer, der wiederholt auf seine herausragenden Leistungen beim Weitsprung in Rhodos hingewiesen hatte. Als seine Gesprächspartner genug von seiner Prahlerei hatten, forderten sie ihn auf, das Geleistete hier und jetzt zu wiederholen.

Weitergehende Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Hic_Rhodus,_hic_salta

Berufssorgen, TGDD 15

Eine Schlange am Busen nähren

Aus Wikipedia: Eine Schlange am Busen nähren:

Diese Redewendung hat ihren Ursprung in Äsops Fabel vom Bauern, der eine Schlange unter seinem Hemd wärmt und, als diese sich erholt hat, von ihr gebissen wird. Sterbend erkennt er seinen Fehler, mit einem Bösewicht Mitleid gehabt zu haben.

Busen war auch als Bezeichnung für die männliche Brust gebräuchlich; das Verb „nähren“ könnte später hinzugetreten sein.[1]

Zart wie Zephirsgesäusel

TGDD 23

Zephyr (gr. Ζέφυρος) ist zusammen mit Boreas (vgl. "Bora") und Notos einer der Windgötter der griechischen Antike. Er steht für einen sanften Südwind und wird mit Attributen wie "säuselnd", bedacht, so u.a. bei Lukrez in seiner Natur der Dinge in der Übersetzung von Hermann Diels.[2] „Sanft wie des Zephirs Säuseln“ findet sich auch in den „Erzählungen der Schehersad aus den tausendundein Nächten“, im Abschnitt

„Die Geschichte des Kalifen Harun er-Raschid mit Abdallah ibn Nafi’a und die Geschichte der Tohfe“, Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 2. Auflage 1985

Anm.: Aus "Zephirs Säuseln" hat Frau Dr. Fuchs mit "Zephirsgesäusel" den dichterischen Ausdruck prosaisiert.

Cäsar

Die Würfel sind gefallen

MM 24 1982 S7
Angeblich soll Julius Caesar mit den Worten "Die Würfel sind gefallen" - natürlich auf Latein, also mit dem Ausspruch "Alea iacta est" - im Jahre 49 v. Chr. eine Entscheidung getroffen haben. Er schickte unwiderruflich seine römischen Truppen über den Fluss Rubikon, der die Grenze zwischen Gallia Cisalpina und Italien bildete. Dieser Akt war der Beginn eines Bürgerkriegs.

Cicero

Im Leben regiert das Glück und nicht die Weisheit

Cicero im Leben regiert das Glück und nicht die Weisheit WDC 258 MM 48 1976 S4 (B).jpg
M. TVLLI CICERONIS TVSCVLANARVM DISPVTATIONVM LIBER QVINTVS

25] Possum igitur, cui concesserim in malis esse dolores corporis, in malis

naufragia fortunae, huic suscensere dicenti non omnis bonos esse beatos, cum

in omnis bonos ea, quae ille in malis numerat, cadere possint? Vexatur idem

Theophrastus libris et scholis omnium philosophorum, quod in Callisthene suo

laudarit illam sententiam:

'Vitam regit fortuna, non sapientia.'

Negant ab ullo philosopho quicquam dictum esse languidius. Recte id quidem,

sed nihil intellego dici potuiisse constantius. Si enim tot sunt in corpore

bona, tot extra corpus in casu atque fortuna, nonne consentaneum est plus

fortunam, quae domina rerum sit et externarum et ad corpus pertinentium,

quam consilium valere?

Das Zitat wird fälschlich oft Paracelsus zugeschrieben, der hat aber selbst Cicero zitiert.

Gregor von Nyssa

Gregor von Nyssa (Kirchenvater 394)

Nimm ihn hin

5. Rede (F-I)
US 20-1 MM 45 1959 S34

Homer

Eos aber, die Göttin, erstieg den hohen Olymp, Zeus und den anderen Göttern das Tageslicht zu verkünden.

Homer Illias 2.Gesang[3]
MM 25 1969

Stentorstimme

WDC 72 MM 21 1978 S03
Stentorstimme f. ‘laute, volltönende Stimme’. Bildlicher Ausdruck (19. Jh.) nach einer Schilderung Homers (Ilias), wo Sténtōr (Στέντωρ), der so laut wie fünfzig Männer schreien konnte, mit eherner, tönender Stimme die Griechen zum Kampfe auffordert. Die Namensbildung nach griech. sténein (στένειν) ‘stöhnen, dröhnen’.
Horaz

Süß und ehrenvoll ist's

US 63-1 15
für's Eigentum zu sterben



Eigentlich: "... fürs Vaterland zu sterben":

Q. HORATI FLACCI CARMINVM LIBER TERTIVS

Angustam amice pauperiem pati

robustus acri militia puer

condiscat et Parthos ferocis

vexet eques metuendus hasta

vitamque sub divo et trepidis agat

in rebus. Illum ex moenibus hosticis

matrona bellantis tyranni

prospiciens et adulta virgo

suspiret, eheu, ne rudis agminum

sponsus lacessat regius asperum

tactu leonem, quem cruenta

per medias rapit ira caedes.

Dulce et decorum est pro patria mori:

mors et fugacem persequitur virum

nec parcit inbellis iuventae

poplitibus timidove tergo.[4]

Frisch gewagt ist halb gewonnen

MM 10 1980 S7
Das Zitat stammt aus dem ersten Buch der Episteln (Briefe), die der römische Dichter Horaz 20 v. Chr. veröffentlichte (Epist. I,2,40 f.). Der Hexameter lautet vollständig: Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, / incipe. Rudolf Helm übersetzt: „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an!“

Der erste Teil des Zitates hat selbst Sprichwort-Charakter erlangt: „Frisch gewagt ist halb gewonnen!“. In der näher an der lateinischen Form liegenden Übertragung heißt es: „Wer (erst mal) begonnen hat, hat (damit) schon zur Hälfte gehandelt!“

Der zweite Teil des Zitates besagt wörtlich „Wage es, weise zu sein!“, wobei aude der Imperativ Singular von audere (lat.: „wagen“, „wollen“, „begierig sein“) und sapere (lat.: eigentlich: „schmecken“; Wurzel: sap- = „schmecken“, „riechen“, „merken“; ahd. int-sebjan, „bemerken“; im übertragenen Sinn: „Weisheit erlangen“, „verstehen“) der Infinitiv in dieser Konstruktion ist.

Der dritte Teil: incipe ist ebenfalls ein Imperativ Singular und bedeutet: „[…] beginne!“ (von incipere)

Die Epistel, aus der der Vers stammt, handelt von den moralischen Lehren, die man aus Homers Dichtungen ziehen könne. Konkret geht es in den Versen 27–43 um das Exemplum des Antinoos und der anderen Freier der Penelope, die unter Feiern und Nichtstun in Odysseus’ Palast in den Tag hineinlebten, bis dieser nach Hause kam und sie alle umbrachte.

Ovid

Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen

MM 251970 S9
Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker


Sueton

Donald, gib mir meine Diamanten wieder!

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BL_WDC-41-24
Quintili Vare, legiones redde! (lateinisch, Varus, gib mir meine Legionen wieder!)

De vita Caesarum libri VIII, Vita divi Augusti 23,2.

Varus hatte bekanntlich die Schlacht im Teutoburgerwald verloren, was zu einer ernsten Verstimmung seines obersten Dienstherrn Augustus führte und die nördlichen Teile Germaniens vor Überfremdung bewahrte.

Vespasian

Geld stinkt nicht

MM 12 1966 S6
Pecunia non olet („Geld stinkt nicht“) ist eine lateinische Redewendung.

Die Redewendung geht zurück auf den römischen Kaiser Vespasian. Im alten Rom wurde Urin, insbesondere „gefaulter“, aus dem sich alkalisches Ammoniak bildet, als Mittel für die Ledergerbung und die Wäschereinigung eingesetzt. So wurden in Rom an belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt, um den Urin einzusammeln, der von den Gerbern und Wäschern benötigt wurde.

Um die leeren Staatskassen zu füllen, erhob Kaiser Vespasian auf diese öffentlichen Toiletten eine spezielle Latrinensteuer. Sueton überliefert, dass Vespasian die Steuer vor seinem Sohn Titus rechtfertigte, indem er ihm Geld aus den ersten Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt habe, ob der Geruch ihn störe (ad nares, sciscitans num odore offenderetur). Als dieser verneinte, habe Vespasian gesagt: Atqui e lotio est („Und doch ist es vom Urin“). Im Laufe der Zeit wurde daraus die Redewendung Pecunia non olet, „Geld stinkt nicht“.[5]

Autor unbekannt

Die geflügelten Söhne des Boreas

Boreas (altgriechisch Βορέας Boréas, deutsch ‚der Nördliche‘) war in der griechischen Mythologie die Personifikation des winterlichen Nordwinds. Er war der Sohn des Titanen Astraios und der Göttin Eos und wurde zusammen mit seinen Brüdern (Anemoi) Euros (Ostwind), Notos (Südwind) und Zephyros (Westwind) verehrt.

Kalaïs (altgriechisch Κάλαϊς Kálaïs) und sein Zwillingsbruder Zetes (Ζήτης Zḗtēs) sind in der griechischen Mythologie die Söhne des Boreas und dessen Gattin Oreithyia.

Beide hatten purpurfarbene Flügel, die ihnen entweder mit dem ersten Bart gewachsen waren, oder sie waren ein Geschenk ihres Vaters, um sie für die Fahrt mit den Argonauten standesgemäß auszurüsten. Sie vertrieben die Harpyien, die König Phineus drangsalierten. Sie verfolgten die Ungeheuer mit Hilfe ihrer Flügel. Da allerdings niemand Zeuge dieser Verfolgung war, gibt es mehrere Versionen über den Ausgang.

Ein Orakel prophezeite ihnen, dass sie sterben müssten, wenn sie einmal ein Ziel nicht erreichten. Daher ist es möglich, dass sie abgestürzt sind. Oder sie brachen auf Geheiß der Iris ihre Jagd ab. Sie zogen sich dann auf die Insel Telos zurück. Dort wurden sie von Herakles umgebracht. Dies war die Rache dafür, dass sie die Argonauten zur Weiterreise gedrängt hatten, als sich Herakles gerade auf der Suche nach Hylas von der Argo entfernt hatte. Anschließend bestattete sie Herakles auf der Insel und errichtete eine Säule zum Andenken an sie über ihrem Grab. Wenn ihr Vater Boreas um sie klagte, wankte diese Säule im Nordwind

  1. Deutsch von Harry C. Schnur, überarbeitet von Erich Keller. S.77 books.google, altgriechisches Original Halm 97 S.76 books.google
  2. Lukrez: Über die Natur der Dinge. Übersetzt von Hermann Diels, Berlin: Holzinger 2013, 5. Buch: Die Erfindung der Musik.
  3. https://www.projekt-gutenberg.org/homer/ilias/ilias021.html
  4. www.thelatinlibrary.com/horace/carm3.shtml
  5. penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Vespasian*.html#23