Emotionalvesikel

Emotionalvesikel (von lat. emovere = herausbewegen und vesicula = Bläschen) sind flüchtige Ausdünstungen bei Anatiden, die im Zustand emotionaler oder körperlicher Erregung entstehen. Bei starker innerer Regung (z. B. Liebe, Schmerz, Verwirrung) sondern Entenhausener über das Morphothel feine Tropfen aus, die sich zu luftgefüllten Bläschen formen. Diese erinnern in ihrer Form und Konsistenz an Seifenblasen, sind aber emotional aufgeladen und transformieren sich zu symbolischen Darstellungen des jeweiligen Gefühls.
Je nach Emotion und Kontext entstehen unterschiedliche Formen:
- Wut oder Scham: spiralförmige Luftschlangen
- Schmerz: fünfstrahlige Sterne, bei starker Intensität auch Himmelskörper (z. B. Saturn)
- Liebe: kleine, schwebende Herzen
- Frömmigkeit: Heiligenschein
- Verwirrung: schwebende Fragezeichen
- Geldgier: Dollar- oder Talerzeichen, ggf. begleitet durch Pupillenveränderung
- Gute Laune: Notenzeichen
- Zahlenüberforderung: Zahlzeichen
- Benommenheit: kleine, zu Lautäußerungen fähige Vögelchen
Die Vesikel sind meist nur von kurzer Dauer und zerplatzen wie Seifenblasen nach wenigen Sekunden.
Emotionalvesikel liefern zentrale Hinweise zur psychischen Verfassung einer Figur und stellen ein Schlüsselkonzept der Emotionssemiotik dar. Ihre Analyse erlaubt Rückschlüsse auf Charakterentwicklung, situative Belastung und narrative Tiefenstruktur.
Der Begriff „Emotionalvesikel“ wurde maßgeblich von Lysander Martin geprägt und in seinem Beitrag „Schwirrende Gefühle“ (BL OD 28-30) erstmals systematisch erläutert.
Ob Sprechblasen eine Spezialform der E. darstellen, wird derzeit noch diskutiert (z.B. Kognokül)
Literatur
MARTIN, LYSANDER: Schwirrende Gefühle: das Emotionalvesikel. DD 161, p. 74-76
zum Kognokül: DIOSZEGHY-KRAUß, VIOLA: Sprachen sowie Besonderheiten des Sprechens und des Sprachverstehens im Anaversum. Der Donaldist 130, S. 4