Gurkenmurkser (Grüner Gurkenwurm)

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Gurkenmurkser (auch: Grüner Gurkenwurm)

DD 54, „Die Gurkenkrise“ MM 16-19/77 und „Das Verbotene Tal“ BL-DD 22
Stamm Arthropoda (Käfer)
Klasse Insecta = Hexapoda (Insekten)
Ordnung Coleoptera (Käfer)
Familie Cilleridae (Bohrkäfer)
Art Ciller gurcae syn. Deflator dextrospirillus

Vorkommen

Die Heimat des Gurkenmurksers ist das Amazonasbecken Südamerikas (Region Qualma Vista, Rio Fibro / Punta Obscura; besonders das sogenannte „Verbotene Tal“). Die Art wurde infolge eines Sabotagever­suchs an der Gurkenernte nach Entenhausen eingeschleppt.

HASSLER (1993) spricht von getrennten Gurkenmurkser-Populationen auf der Nord- und Südhalbkugel. Diese sollen sich durch anatomische Merkmale (links- bzw. rechtsdrehend) unterscheiden, was er auf die unterschiedliche Wirkung der Corioliskraft nördlich und südlich des Äquators zurück führt.

Da uns von natürlich auf der Nordhalbkugel vorkommenden Gurkenmurksern nichts bekannt ist, sind jene dort vermutlich ausgestorben.

Lebensweise

Der Gurkenmurkser ist ein wichtiger Schädling an Gurken, mit der "Ver­nichtung der gesamten Gurkenernte" Entenhausens wurde zeitweise gerechnet. Das Insekt weist eine außerordentlich hohe Insektizidtoleranz auf, deren Herkunft weitgehend ungeklärt ist. In seinem natürlichen Lebensraum kommt der Gurkenmurkser nämlich kaum mit künstlichen In­sektiziden in Berührung. Möglicherweise existiert in seinem Verbreitungsgebiet ein bisher unent­decktes Gurkengewächs, welches sich mit natürlichen Insektiziden gegen den Gur­kenmurkser zu schützen versucht. Aufgrund der Insektizidtoleranz kann man des nach Entenhausen eingeschleppten Schädlings nicht auf chemischem Wege Herr werden. Als natürlicher Feind existiert in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet jedoch die Pestwespe (Vespa pestilentifera). Nach derzeitigem Kenntnisstand ist Folgendes belegt: Durch eine infektiöse Durchseuchung ("Wespenpest") mit der Pestwespe als Überträger, bricht eine durch den Befall von Gurken-Monokulturen ins Übermaß angeschwollene Gurkenmurkserpo­pulation zuverlässig zusammen. Ein Gurkenmurkserbefall von Gurkenpflanzun­gen lässt sich also am besten auf rein biologische Weise bekämpfen.

Die "Wespenpest" ist allerdings keine wirkliche Infektionskrankheit, sondern beruht auf den krankheitsähnlichen Symptomen, welche durch die parasitäre Fortpflanzungsweise der Pestwespe hervor gerufen werden. Diese legt ihre Eier nämlich ausschließlich in Gurkenmurkser.

Die Details des ökologischen Dreiecksverhältnisses Gurkengewächs - Gurkenmurkser - Pestwespe bedürfen noch weiterer Erforschung.

Nach HASSLER (1993) spielen die gedrehten Mundwerkzeuge beim Paarungsverhalten des Gurken murksers eine wesentliche Rolle.

Erscheinungsbild

 Kein Insekt des Planeten, welcher Enten­hausen beherbergt, ist anatomisch besser erforscht als der Gur­kenmurkser. Obwohl er wichtige Abwei­chungen zum Bauplan der Käfer der Erde zeigt, kann er geradezu als Paradigma eines In­sekts auf Stella Anatium dienen. Der Körper ist unterteilbar in Kopf, Thorax und Abdo­men. Die beiden letztgenannten Körperteile be­stehen jeweils aus drei deutlich geglie­derten Segmenten, wobei das Abdomen ohne An­hänge oder Extremitäten ist. Das erste Brustsegment trägt einen Dorsalschild, das zweite Segment die über den Hinterleib hin­ausragenden, punktgemusterten Flügel­decken. Außerdem verfügt jedes Brustsegment über ein deutlich gegliedertes Beinpaar. Der Kopf­abschnitt trägt zwei fadenförmige Fühler sowie direkt unterhalb von ihnen zwei Linsenaugen (unter den Insekten Stella Anatiums sind regelmäßig Linsen- statt Facettenaugen anzutreffen). Die Mundwerkzeuge sind allerdings auch für Entenhausener Verhältnisse einzigartig: Es ist ein rechtsge­wundener Drillbohrer ausgebil­det, der nach dem Rotations­prinzip funktioniert (solche sich drehenden Mundwerkzeuge sind einmalig un­ter den Eukaryonten!). Durch Eindringen des Mundbohrers in die Schale ihres Nahrungsguts (vornehmlich oder ausschließlich Früchte von Gurkengewächsen) und Entfernen des Bohrkerns bricht der Turgor der Gurkenfrucht zusammen. Der Bohrer wird auch als Waffe gegen Feinde eingesetzt.

HASSLER (1993) spricht von einem ausgeprägten Geschlechtdimorphismus beim Gurkrnmurkser. So sollen nur männliche Gurkenmurkser Punkte auf den Flügeldecken haben, die Weibchen jedoch einfarbig sein.

HASSLER stellt den Gurkenmurkser zu den Rüsselkäfern. Aufgrund seiner einzigartigen Anatomischen Merkmale, stellen wir den Gurkenmurkser jedoch in die (eigenständige) Famile Cilleridae.

Quellen

DD 54, „Die Gurkenkrise“ MM 16-19/77 und „Das Verbotene Tal“ BL-DD 22

[Anm.: Zwei divergente FUCHS-Fassungen]

Martin, Patrick / Martin, Oliver / Jacobsen, Peter / Harms, Klaus (Hg.): Barks´ Thierleben. Biodiversität in Entenhausen, D.O.N.A.L.D.: Hamburg 2001 (Der Donaldist Sonderheft 40).

HASSLER, D. & M.: Die Rolle des rechtswendigen Gurkenmurksers in der Differentialdiagnose des Zeckenstichs in der nördlichen Hemisphäre. Fortschritte der Medizin 36/36, 1993.