Plattfuß-Lama: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Alleswisser
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Strukturierung und Ergänzung Text)
Zeile 1: Zeile 1:


{{Anataxobox|Trivialname=Plattfuß-Lama|Stamm=Chordata (Chordatiere)|Bildquelle=FC 199/3|Ordnung=Artiodactyla (Paarhufer)|Klasse=Mammalia (Säugetiere)|Bild=Plattfußlama.jpg|Art=Lama|Familie=Kamele}}   
{{Anataxobox|Trivialname=Plattfuß-Lama|Stamm=Chordata (Chordatiere)|Bildquelle=TGDD 50|Ordnung=Artiodactyla (Paarhufer)|Klasse=Mammalia (Säugetiere)|Bild=Plattfußlama.jpg|Art=Lama strattopodites|Familie=Camelidae (Kamele)}}   


==Vorkommen==
==Vorkommen==


''Plattfuß-Lama''


''Lama stratopodites''
Das Plattfuß-Lama ist ein in der Andenregion Südamerikas weit verbreitetes Nutztier.


== Aussehen und Verhalten ==


Das Plattfuß-Lama ist ein in der Andenregion Südamerikas weit verbreitetes Nutztier. Es wird von der einheimischen Bevölkerung genau wie <ins>das bei uns bekannte</ins><s>unser</s> Lama (Lama glama) sowohl als Lasttier wie auch als Lieferant von Fleisch und Wolle gehalten. Die Wolle des Plattfuß-Lamas ist sehr weich und durchaus der des Alpaka (Lama pacos) vergleichbar. Im Unterschied zu allen anderen uns be­kannten Kleinkamelen besitzt das Plattfuß-Lama allerdings eine deutlich abweichende Artikulation der Gliedmaßen. Zum Gehen setzt es nämlich sowohl an den Vorder-, wie auch an den Hinterex­tremitäten die gesamte Fußfläche als Sohle auf anstatt hierzu nur <s>die</s> <ins>auf den </ins>Zehen zu <s>ver­wenden</s><ins>schreiten</ins>. Die Hauptgelenke der Hinterextremitäten des Plattfuß-Lamas sind daher wie beim Men­schen die Kniegelenke. Diese knicken beim Gehen bekanntlich nach hinten. Dadurch geht das Plattfuß-Lama in gleicher Weise auf allen Vieren, wie es ein Mensch tun würde (<ins>allerdings</ins><s>nur</s> wesentlich ele­ganter). Vermutlich bietet diese Fortbewegungsart ei­nen zusätzlichen Sicherheits­faktor auf unwegsa­men und gefährlichen Hochge­birgspfaden. Ein wei­teres charakteristisches Merk­mal des Plattfuß-La­mas sind seine farblich abge­setzten „Knick<ins>-</ins>ohren“. Durch diese abge<ins>-</ins>knickten Oh­ren<s>,</s> <ins>verhin-dert das</ins><s>ist es dem</s> Platt­fuß-Lama <s>möglich,</s><ins>weitest-gehend</ins> das Ein­dringen fallenden Schnees in den Gehörgang <s>zu minimieren</s>. Auch die Ohren sind also eine zusätzli­che Anpassung an das Leben im Hochgebirge. Die Wild- bzw. Stammform des Plattfußlamas ist nicht bekannt. Wahrschein<ins>-</ins>lich ist diese be­reits seit langer Zeit ausge<ins>-</ins>storben. Das Verhalten des Plattfuß-Lamas ist durch sein Wesen als Haustier bestimmt. In der Regel zeigt es sich „lamafromm“, abgese<ins>-</ins>hen von gelegentlichen Anfäl­len von Störrigkeit. Oftmals wird diese Störrigkeit aber durch den Halter des Tieres verursacht, weil dieser es zwingen will, sich in unübersichtlichem Gelände zu bewegen. Dies widerspricht dann dem Sicherheitsbedürfnis eines Hochgebirgstieres, das es gewohnt ist, sich vorsichtig zu bewe­gen. Das Plattfuß-Lama spuckt übrigens nicht nur gerne, sondern kann auch leicht das Kauen von Kaugummi einschließlich dem Blasen von Kaugummiblasen erlernen.
Dieses Tier wird von der einheimischen Bevölkerung genau wie das bei uns beheimatete Lama (''Lama glama'') sowohl als Lasttier wie auch als Lieferant von Fleisch und Wolle gehalten. Die Wolle des Plattfuß-Lamas ist sehr weich und durchaus der des Alpaka (''Lama pacos'') vergleichbar.  
 
Im Unterschied zu allen anderen uns be­kannten Kleinkamelen besitzt das Plattfuß-Lama allerdings eine deutlich abweichende Artikulation der Gliedmaßen. Zum Gehen setzt es nämlich sowohl an den Vorder-, wie auch an den Hinterex­tremitäten scheinbar die gesamte "Fußfläche" als Sohle auf.. Die Hauptgelenke der Hinterextremitäten des Plattfuß-Lamas scheinen daher wie beim Men­schen die Kniegelenke zu sein. Diese knicken beim Gehen bekanntlich nach hinten. Dadurch geht das Plattfuß-Lama in gleicher Weise auf allen Vieren, wie es ein Mensch tun würde (allerdings wesentlich ele­ganter). Vermutlich bietet diese Fortbewegungsart ei­nen zusätzlichen Sicherheits­faktor auf unwegsa­men und gefährlichen Hochge­birgspfaden. Der durch die Artikulation der Hinterbeine entstehende Eindruck von "Kniegelenken" ist aber irreführend. Das Plattfuß-Lama ist nämlich tatsächlich ein Paarhufer, der (anatomisch betrachtet) quasi auf den Fingerspitzen läuft. Bei den scheinbaren "Kniegelenken" handelt es sich in Wirklichkeit um überentwickelte Fingergelenke.
 
Ein wei­teres charakteristisches Merk­mal des Plattfuß-La­mas sind seine farblich abge­setzten „Knick-Ohren“. Durch diese abgeknickten Oh­ren ist es dem Platt­fuß-Lama möglich, das Ein­dringen fallenden Schnees in den Gehörgang zu minimieren. Auch die Ohren sind also eine zusätzli­che Anpassung an das Leben im Hochgebirge. Die Wild- bzw. Stammform des Plattfußlamas ist nicht bekannt. Wahrschein<ins>-</ins>lich ist diese be­reits seit langer Zeit ausgestorben.  
 
Das Verhalten des Plattfuß-Lamas ist durch sein Wesen als Haustier bestimmt. In der Regel zeigt es sich „lamafromm“, abgesehen von gelegentlichen Anfäl­len von Störrigkeit. Oftmals wird diese Störrigkeit aber durch den Halter des Tieres verursacht, weil dieser es zwingen will, sich in unübersichtlichem Gelände zu bewegen. Dies widerspricht dann dem Sicherheitsbedürfnis eines Hochgebirgstieres, das es gewohnt ist, sich vorsichtig zu bewe­gen. Das Plattfuß-Lama spuckt übrigens nicht nur gerne, sondern kann auch leicht das Kauen von Kaugummi einschließlich dem Blasen von Kaugummiblasen erlernen.


==Quelle==
==Quelle==

Version vom 3. April 2021, 10:31 Uhr

Plattfuß-Lama

TGDD 50
Stamm Chordata (Chordatiere)
Klasse Mammalia (Säugetiere)
Ordnung Artiodactyla (Paarhufer)
Familie Camelidae (Kamele)
Art Lama strattopodites

Vorkommen

Das Plattfuß-Lama ist ein in der Andenregion Südamerikas weit verbreitetes Nutztier.

Aussehen und Verhalten

Dieses Tier wird von der einheimischen Bevölkerung genau wie das bei uns beheimatete Lama (Lama glama) sowohl als Lasttier wie auch als Lieferant von Fleisch und Wolle gehalten. Die Wolle des Plattfuß-Lamas ist sehr weich und durchaus der des Alpaka (Lama pacos) vergleichbar.

Im Unterschied zu allen anderen uns be­kannten Kleinkamelen besitzt das Plattfuß-Lama allerdings eine deutlich abweichende Artikulation der Gliedmaßen. Zum Gehen setzt es nämlich sowohl an den Vorder-, wie auch an den Hinterex­tremitäten scheinbar die gesamte "Fußfläche" als Sohle auf.. Die Hauptgelenke der Hinterextremitäten des Plattfuß-Lamas scheinen daher wie beim Men­schen die Kniegelenke zu sein. Diese knicken beim Gehen bekanntlich nach hinten. Dadurch geht das Plattfuß-Lama in gleicher Weise auf allen Vieren, wie es ein Mensch tun würde (allerdings wesentlich ele­ganter). Vermutlich bietet diese Fortbewegungsart ei­nen zusätzlichen Sicherheits­faktor auf unwegsa­men und gefährlichen Hochge­birgspfaden. Der durch die Artikulation der Hinterbeine entstehende Eindruck von "Kniegelenken" ist aber irreführend. Das Plattfuß-Lama ist nämlich tatsächlich ein Paarhufer, der (anatomisch betrachtet) quasi auf den Fingerspitzen läuft. Bei den scheinbaren "Kniegelenken" handelt es sich in Wirklichkeit um überentwickelte Fingergelenke.

Ein wei­teres charakteristisches Merk­mal des Plattfuß-La­mas sind seine farblich abge­setzten „Knick-Ohren“. Durch diese abgeknickten Oh­ren ist es dem Platt­fuß-Lama möglich, das Ein­dringen fallenden Schnees in den Gehörgang zu minimieren. Auch die Ohren sind also eine zusätzli­che Anpassung an das Leben im Hochgebirge. Die Wild- bzw. Stammform des Plattfußlamas ist nicht bekannt. Wahrschein-lich ist diese be­reits seit langer Zeit ausgestorben.

Das Verhalten des Plattfuß-Lamas ist durch sein Wesen als Haustier bestimmt. In der Regel zeigt es sich „lamafromm“, abgesehen von gelegentlichen Anfäl­len von Störrigkeit. Oftmals wird diese Störrigkeit aber durch den Halter des Tieres verursacht, weil dieser es zwingen will, sich in unübersichtlichem Gelände zu bewegen. Dies widerspricht dann dem Sicherheitsbedürfnis eines Hochgebirgstieres, das es gewohnt ist, sich vorsichtig zu bewe­gen. Das Plattfuß-Lama spuckt übrigens nicht nur gerne, sondern kann auch leicht das Kauen von Kaugummi einschließlich dem Blasen von Kaugummiblasen erlernen.

Quelle

FC 223/2; TGDD 50 „Im Land der viereckigen Eier“

Martin, Patrick / Martin, Oliver / Jacobsen, Peter / Harms, Klaus (Hg.): Barks´ Thierleben. Biodiversität in Entenhausen, D.O.N.A.L.D.: Hamburg 2001 (Der Donaldist Sonderheft 40).

U$ 26/1; MM 24-26/1960 „Das Gold der Inkas“; BL-OD 16/3