Schlafloser Drache

Aus Alleswisser_Update
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorkommen

Schlafloser Drache

SchlafloserDrache.jpg

BL-OD 3/3
Stamm Chordata (Chordatiere)
Klasse Reptilia (Kriechtiere)
Ordnung Crocodilia? (Panzerechsen)
Familie Somnodracidae (Schlafdrachen)
Art Insomnodraco dubiosus

(syn. Draco harpyae)

Insomnodraco dubiosus (syn. Draco harpyae Baron 1979)

Der schlaflose Drache zählt zu den bereits fast ausgestorbenen Lebensformen Stella anatiums. Es ist überhaupt nur ein einziges lebendes Exemplar bekannt, welches in antiken Gemäuern in der Nähe von Colchis (am Schwarzen Meer) zu Abschreckungszwecken gehalten wird.

Aussehen und Verhalten

Der von der Schnauze bis zur Schwanzspitze über 11 m lange schlaflose Drache ist möglicher­weise ein naher Verwandter der Krokodile. Er hat einen stark krokodilähnlichen Körperbau, beson­ders was seinen Bewegungsapparat angeht. Der Drache besitzt jeweils vier bis fünf Finger an den Vorderextremitäten und je vier Zehen an den Hinterbeinen. Die unbestimmte Zahl der Finger an den Vorderextremitäten ist auf einen (im Entenhausener Tierreich öfters vorkommenden) Effekt zu­rückzuführen, der als „spontane Polydaktylie“ bezeichnet wird.

Im Gegensatz zu den echten Krokodilen zeigt der Schlaflose Drache nur wenige Merk­male einer Anpassung an das Leben im Wasser. Zwar besitzt er erhöhte Nasenlöcher, die Kör­perform ist aber nicht sehr stromlinienförmig und der Schwanz weist keine seitliche Abplattung auf. Dies könnte darauf hindeuten, dass seine Vorfahren entweder eine Linie landlebender Krokodile (oder Kroko­dilverwandter), zumindest aber keine aktiven Schwimmer waren. Andererseits deutet die Tatsache, dass bei geschlossenem Maul keine Zähne des Unterkiefers zu sehen sind, auf eine Verwandt­schaft zur Familie der Alligatoren (Alligatoridae) hin.

Sein Körper wird durch einen Schuppenpanzer geschützt, der am Kopf zwei hörnerartige Aus­wüchse produziert. Die bei Krokodilen übliche Doppelreihe von „Zacken“ auf dem Rücken (diese besteht aus besonders geformten Panzerplatten), ist bei ihm zu einer einzelnen Reihe verschmol­zen, welche im Schwanzbereich in häutige Anhängsel übergeht. Ähnliche Anhängsel befinden sich an den Gelenken der Hinterextremitäten und am Kehlsack.

Er trägt seinen Namen durchaus zu Recht, da er in der Tat nur selten wirklich einschläft. Die meiste Zeit verbringt er in einer Art entspanntem Wachzustand, wodurch er hervorragend zur Be­wachung sicherheitsrelevanter Bereiche von Gebäuden eingesetzt werden kann. Möglicherweise ist die andauernde Schlaflosigkeit aber auch auf die nicht artgerechte Haltung des beobachteten Exemplars zurückzuführen. Bei künstlicher Bedeckung der Augen schläft der schlaflose Drache sofort ein.

Seine vermutlich sehr hohe Lebenserwartung (das beobachtete Exemplar ist unbestimmten Alters und mindestens einige Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende alt) könnte im Zusammenhang mit seiner energiesparenden Lebensweise zu sehen sein (man kennt das in ähnlicher Form z.B. von manchen Schildkröten).

Zum Nahrungserwerb verfolgt er seine Beute nicht aktiv, sondern er sitzt bewegungslos auf der Lauer und wartet, bis ihm etwas Essbares vor den Mund läuft. Das Opfer wird daraufhin mit der sehr beweglichen Zunge ergriffen, in den zahnlosen Mund befördert und (sofern es dessen Größe zulässt) unzerkaut verschlungen. Wenn der schlaflose Drache zum Zeitpunkt der Beutegreifung bereits satt ist, so lagert er seine Nahrung in einer Art Kehlsack vorübergehend zwischen (ein bei Krokodilen häufiger zu beobachtendes Verhalten), wie Herr Dagobert Duck am eigenen Leib erfah­ren konnte. Das noch lebende Opfer kann übrigens aus dem Kehlsack befreit werden, indem man den Drachen zum Niesen bringt. Am besten geschieht dies durch die beliebte Entenhausener Methode der Verabreichung einer größeren Menge von Pfeffer (überhaupt scheint es in Entenhau­sen allgemein üblich zu sein, sich größere Reptilien durch Gewürzapplikation weitgehend gewalt­los vom Leibe zu halten).

Quelle

„Das goldene Vlies“; U$ 12/2; TGDD 77, p. 30-33; BL-OD 3/3

Martin, Patrick / Martin, Oliver / Jacobsen, Peter / Harms, Klaus (Hg.): Barks´ Thierleben. Biodiversität in Entenhausen, D.O.N.A.L.D.: Hamburg 2001 (Der Donaldist Sonderheft 40).