Madegassischer Schabrackenschriller

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Vorkommen

Madegassischer Schabrackenschriller

Madegassischer Schabrackenschriller.jpg

U$ 38; „Glück und Glas“ MM 5-7/1963; BL-OD 2
Stamm Chordata (Chordatiere)
Klasse Aves (Vögel)
Ordnung Typhoniformes (Schrillerartige)
Familie Typhonidae (Schriller)
Art Typhon sienoides

Diese Vogelart ist (wie ihr Name schon sagt) ein endemischer Bewohner der Insel Madagaskar.

Aussehen und Verhalten

Der Madegassische Schabrackenschriller ist ein baumbewohnender entfernter Verwandter der Störche (Ciconiidae), bzw. der Schreitvögel (Ciconiiformes),hat aber deutlich kürzere Beine als diese. Seine Körpergröße be­trägt ca. 60 cm.

Der Schabrackenschriller hat einen leicht doppelt geschwungenen Schnabel und einen relativ langen Hals mit auffälligen Falten. Sein Kopf wird von einem haarschopfartigen Federbüschel gekrönt, aus dem zwei zierliche Schmuckfedern hervor­stehen. Der Halsansatz wird von einem buschi­gen Federring umgeben.

Das herausragendste Merkmal des Schabrackenschrillers sind jedoch die prachtvollen, langen Schwanzfedern. Diese werden von den ortsansässigen Eingeborenen sehr geschätzt und zu Tanzkostümen verarbeitet (der Schabrackenschriller ist ein neugieriges Tier und daher relativ leicht zu fangen).

Interessan­terweise gibt es beim Schabrackenschriller zwischen männlichen und weiblichen Indivi­duen keinen erkennbaren Unterschied im äußerlichen Erscheinungsbild, denn beide haben das gleiche prächtige Federkleid. Das ist ungewöhnlich, da ein derart auffälliges Äußeres bei Vögeln normalerweise zur Part­nerwahl bzw. zum Balzverhalten gehört und dann aber nur von einem Geschlecht (meist dem Männchen) getragen wird. Zwar gibt es zahlreiche Vogelarten, bei denen Männchen und Weibchen gleich aussehen. Diese sind dann aber relativ unauffällig gefärbt. Warum beim Schabrackenschriller beide Ge­schlechter nun gleich auffällig sind, ist noch unerforscht.

Den Namen „Schriller“ erhielt der Vogel übrigens aufgrund seines extrem lauten und durchdrin­genden Rufes, dem sogenannten „Schrillen“. Zum Schrillen streckt der Schabrackenschriller grundsätzlich seinen Hals. Er erzeugt so in Verbindung mit den bereits erwähnten „Halsfalten“ ei­nen besonders effektiven Resonanzraum, der seine Stimme enorm verstärkt. Mit der lauten Stimme ist es dem Schabrackenschriller möglich, sich über große Distanzen hinweg mit Artgenos­sen zu verständigen. Der Frequenzbereich, den der Schabrackenschriller beim Schrillen abdeckt, erregt bei beliebigen Gegenständen aus Glas Eigenschwingungen, welche zuverlässig zur Zerstö­rung des jeweiligen Objektes führen, sofern sich dieses nahe genug an der Schallquelle befindet. Dies gilt sogar für schusssicheres (und auch sonst praktisch unzerbrechliches) Panzerglas.

Quelle

Martin, Patrick / Martin, Oliver / Jacobsen, Peter / Harms, Klaus (Hg.): Barks´ Thierleben. Biodiversität in Entenhausen, D.O.N.A.L.D.: Hamburg 2001 (Der Donaldist Sonderheft 40).

U$ 38; „Glück und Glas“ MM 5-7/1963; BL-OD 2