Eckenhausen

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Eckenhausen ist der Name eines Hochtales in den Anden, dessen Lage und Bevölkerung nur wenigen Eingeweihten bekannt ist. Da es in einem Gebiet von hoher Luftfeuchtigkeit und zugleich stark wechselnden Temperaturschichtungen liegt, ist es von dichtem Nebel verborgen und mit den in Entenhausen bekannten technischen Möglichkeiten kaum auffindbar. Die Entdeckung durch einen Entenhausener Gelehrten Mitte des 19. Jh. erfolgte daher zufällig. Dieser - dem die Siedlung auch den Namen verdankt - überstand den Rückweg in die Zivilisation allerdings nur schwer erkrankt und verstarb anschließend. Die wenigen Relikte, die er mitbrachte, wurden aufgrund einer Fehldeutung als Steine klassifiziert. Erst nach Jahrzehnten und nach einem umzugsbedingten Aktenverlust wurde durch einen aufmerksamen Mitarbeiter des Museums klar, dass es sich hierbei um Eier handelte. Die daraufhin entsandte Forschungsexpedition endete mit der - wieder zufälligen - (Wieder-)Entdeckung von Eckenhausen, dem "Land der viereckigen Eier". Diesem war in der Ausgabe 163 des Forschungsmagazins "Der Donaldist" der folgende Fachartikel gewidmet.

Im Land der viereckigen Eier

Verfasst vom Frankfurter Stammtisch der D.O.N.A.L.D., „G.R.Ü.N.E. S.O.S.S.E", hrgg. v. Jörg Ungerer

Einleitung

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BL-OD 10, 5, Bild 1.

Im Rahmen der Diskussionsreihe des Frankfurter Stammtisches zu Barks-/Fuchs-Berichten wurde diesmal der Bericht Im Land der viereckigen Eier behandelt. Die besprochenen Aspekte sind willkürlich und allein abhängig von den Vorlieben der anwesenden Donaldistinnen und Donaldisten beim Treffen des Frankfurter Stammtischs G.R.Ü.N.E. S.O.S.S.E. im Oktober 2021. Trotz unserer kooperativen und gut vorbereiteten Ausarbeitung sowie Diskussion bleiben Fragen offen, aber dies kann gerne weitere Forschungsarbeiten anstoßen.

Veröffentlichungen

Der Bericht „Im Land der viereckigen Eier“ wurde 1952 unter dem Titel Lost in the Andes in der Heftreihe Four Color Comic (FC 223/2) veröffentlicht. In Deutsch erschien er erstmalig 1963 als Fortsetzungsbericht (Micky Maus 11–15). Es ist erstaunlich, dass der Bericht nicht bereits in den Micky-Maus-Heften der 50er-Jahre Berücksichtigung fand. Weitere Veröffentlichungen sind in der Fußnote ersichtlich[1]. Neben der Fuchs-Erstfassung (F1) gibt es eine überarbeitete Fassung (F2). F1 findet man in den MM-Heften sowie in der Barks-Library, die F2-Überarbeitung in den TGDD, dem Klassik-Album und der CBC.


[1] TGDD 50 (1977), KA 23/1, BL-DO 10, CBC 6.

Eckige Eier

Zentrales Thema des Berichtes ist die Eckigkeit in Eckenhausen – insbesondere geht es um die eckigen Eier und Hühner. Eigentlich sind es keine viereckigen Eier, sondern achteckige – oder präziser: würfelförmige. Aber auch in der Urbarks-Fassung wird von „square eggs“ gesprochen – der Begriff wurde also nicht in der Übersetzung kreiert. Bei den Hühnern wird in analoger Weise sowohl in der Urbarks-Fassung als auch in der Übersetzung von „viereckigen Hühnern“ gesprochen.

Interessant ist im Zusammenhang mit den viereckigen Museumseiern, dass deren Dotter rund sind.

BL-OD 10, 6, Bild 1 (Detail).


Obwohl sich viereckige (würfelförmige) Eier sehr praktisch stapeln lassen – wie die Eierindustriellen feststellen – werden die Eier in Eckenhausen sehr chaotisch in der Kiste transportiert. Die Transportwege sind aber dort auch sehr kurz und für die kurzen Wege würde sich das sorgfältige Stapeln sicher nicht lohnen.

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BL-OD 10, 28, Bild 4.


Bevor die Expedition in die Anden startet, werden hohe Erwartungen hinsichtlich des Erfolgs geschürt. Viereckige Eier versprechen niedrigere Verpackungskosten. Man beachte: Die Eiergroßhändler haben eiförmige Köpfe – auch der Globus ist eiförmig! Auf ihren Hemden tragen sie einen Diamanten als Symbol für Reichtum und Wohlstand!

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BL-OD 10, 6, Bild 4.


Die Hühnerzüchter schwärmen von viereckigen Brathähnchen. Vor dem Hintergrund dieser Bemerkung verdreht das Huhn ängstlich die Augen!

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BL-DO 10, 6, Bild 6.

Untersuchung der viereckigen Eier

11 (!) Wissenschaftler untersuchen die im Museum lagernden Eier. Die meisten Gelehrten sind bärtig. Einer der Wissenschaftler hat dicke Brillengläser und Falten wie ein Shar Pei (chinesische Hunderasse).

Interessant ist die Vorgehensweise des Wissenschaftlers rechts im Bild, der offensichtlich Teile der Eierschalen mit einem Mikroskop untersucht. Das Verfahren dürfte der Auflichtmikroskopie zugeordnet werden, da die Eierschale vermutlich nicht durchscheinend ist. Unklar ist, wie er zu seinem Schluss kommt. Den Kalk-gehalt einer Eierschale kann man nicht unter dem Mikroskop bestimmen. Dafür müsste man die Eierschale in Salzsäure auflösen. Entweder misst man die dabei entstehende Menge Kohlendioxid und berechnet daraus den Kalkgehalt, oder man gibt so viel Natronlauge hinzu, bis der pH-Wert neutral ist, berechnet aus der benötigten Menge Natronlauge die verbrauchte Menge Salzsäure (Rücktitration) und schließt so auf den Kalk-Gehalt. Die reine Kalkablagerung hingegen scheint unter dem Mikroskop zu erkennen zu sein. Aber sagt das etwas über die Herkunft des Eies aus?

Der Kalkgehalt einer Eierschale ist abhängig vom Calciumgehalt des Hühnerfutters. Es ist unklar, warum dies eindeutig auf das Hochgebirge verweist. Womöglich schließt dies der Gelehrte aus den Aussagen seiner Kollegen. Kalkablagerungen deuten in unserer Welt nicht auf eine bestimmte Region hin, offensichtlich aber auf stella anatium.


Posten-Hierarchie

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TGDD 50, 36, Bild 6.

Der Bericht beginnt im Museum, wo Donald als „fourth assistant janitor“ – also als diensthabende (Museums-)Wächter-Hilfskraft vierter Klasse – Steine abstauben soll (bei Erika Fuchs: „Hilfsaufseher“). Er bekommt die Befehle vom „third assistant janitor“ (Fuchs: Oberaufseher). Er träumt davon, als „third assistant“ (Fuchs: Unteraufseher) selbst Befehle erteilen zu können. Wenn er mal „superintendent“ (d.h. Aufseher) ist, will er die Steine in den Abfall werfen (bei Fuchs will er als Oberaufseher das Abstauben von seinem Hilfsaufseher machen lassen). Im Urbarks wird die Bürokratie etwas deutlicher (durch Donalds Einstufung als Hilfskraft vierter Klasse).

Donald sagt selbstbewusst in F1: „Und wenn ich erst Oberaufseher bin, entlasse ich den jetzigen, der mich immer rumkommandiert.“ Das ist unlogisch, denn um jemanden zu entlassen, muss man eine höhere Position innehaben. Das hat wohl auch Erika Fuchs erkannt, denn in F2 will er Hauptaufseher sein.


Auf der Expedition nach Peru existiert wieder eine Hierarchie, ähnlich derjenigen, die wir zu Beginn kennengelernt haben. Donald kann aber diesmal den Befehl zur Zubereitung des Omeletts an Tick, Trick und Track weitergeben.

Witzig: wie die Wissenschaftler trotz Schräglage des Schiffes ihre stramme Haltung bewahren.

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BL-OD 10, 7, Bild 2.


TTT kommen auf die Schnapsidee, das gewünschte Omelett mit den uralten und noch dazu unersetzlichen Eiern zuzubereiten. Von dem Omelett nimmt sich jeder in der Befehlskette nach oben einen Happen. Es kommt zum Bauchgrimmum imposantum colossale – ein Leiden, bei dem sich die Magennerven zu viereckigen (!) Knoten zusammenziehen. Die gleichen Personen der Hierarchiekette lehnen die Suche nach den viereckigen Eiern ab und beauftragen den nächsten in der Hierarchie nach unten (Professor Poggenpuhl an seinen Hauptassistenten Dr. Drömmelbart, weiter zum Oberassistenten Dr. Dübelstein). Auch Unterassistent Donald will den Einsatzbefehl an die Hilfsassistenten TTT weitergeben, kommt, lässt sie aber beim Anblick der Kaugummiblasen dann doch nicht allein in die Anden gehen.

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BL-OD 10, 10, Bild 5.

Beschriftungen

In Entenhausen wird viel beschriftet, wenig wird mit Bildern übermittelt. Bei uns hätte man eine Abbildung auf das Produkt geklebt. Interessant ist, dass die Beschreibungen individuell auf die jeweilige Situation angepasst werden („Erbsen, mehr Erbsen, auch Erbsen“).

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BL-OD 10, 7, Bild 7.


Letzteres trifft auch auf die Beschriftungen im Museum zu („Ein Stein“, „Noch ein Stein“). Erika Fuchs liefert uns offensichtlich auch ein Wortspiel mit einem Bezug auf Albert Einstein.

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BL-OD 10, 5, Bild 4.


Vielleicht wäre ein Bild auf den Verpackungen manchmal hilfreich. Vom Text allein haben sich die Neffen nicht bremsen lassen und ignorieren die Unersetzlichkeit der Eier auf dem Warnhinweis.

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BL-OD 10, 7, Bild 8.


Zum Thema „Beschriftung“ gibt es noch folgende Beobachtung:  In den Veröffentlichungen, bei denen im nachfolgenden Bild die Beschriftung übersetzt ist (MM und TGDD), wird das Eszett der Imbiss-Stube (Schreibweise bis 1996: Imbiß-Stube) mit „sz“ statt „ß“ dargestellt. Möglicherweise liegt der Grund darin, dass in der Beschriftung Großbuchstaben verwendet werden und das große „ß“ erst seit 2017 Bestandteil der deutschen Rechtschreibung ist. Vielleicht stammt die Beschriftung auch aus Professor Püsteles Zeit in Eckenhausen (1863–1868) – das „ß“ war erst in den Rechtschreibregeln von 1901 verankert.

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TGDD 50, 57, Bild 6.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/ß.

Eckenhausen

Gesetze in Eckenhausen

Es gibt nur ein einziges Gesetz in Eckenhausen (F1 und Urbarks). In der F2-Fassung wurde es in oberstes Gesetz geändert.

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BL-OD 10, 30, Bild 6.


Danach ist es strengstens verboten, etwas Rundes hervorzubringen. Eine Zuwiderhandlung wird mit lebenslänglicher Arbeit im Steinbruch bestraft.

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BL-OD 10, 30, Bild 7.


Viel runder als die Neffen kann man nicht sein – ihre rundliche Gestalt passt überhaupt nicht in die Welt von Eckenhausen:

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BL-OD 10, 29, Bild 7.


Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass Professor Püsteles kreisrunder Kompass im Eckenhausener Museum ausgestellt ist.  Daran scheint sich niemand in der Stadt zu stören.

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BL-OD 10, 34, Bild 7.


Die lebenslange Strafe wird für die Neffen aufgrund ihrer Verdienste auf 5 Tage verkürzt. Dabei kommt einem die folgende Vermutung in den Sinn: Kann es sein, dass Professor Püstele für das Hervorbringen seines runden Gegenstandes für 5 Jahre in den Steinbruch musste?

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BL-OD 10, 26, Bild 1.


TTT werden aufgefordert, im Einklang mit dem Eckenhausener Gesetz viereckige Blasen zu blasen.

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BL-OD 10, 33, Bild 2.


„Wie das Gesetz es befiehlt“ ist möglicherweis an die folgenden beiden Zeilen von Friedrich Schillers Gedicht „Der Spaziergang“ (1795) angelehnt:

„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest / Uns hier liegen geseh‘n, wie das Gesetz es befahl.“

Quellen: https://www.nzz.ch/article97RZO-1.217315   oder https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_den_Thermopylen_(Perserkriege)

Essen in Eckenhausen

TTT fragen sich, was es wohl in Eckenhausen zu essen gibt. Vielleicht Mastvicunafleisch mit Reissalat (nur in F1)?

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BL-OD 10, 25, Bild 4.

Aber was ist Mastvicunafleisch?

Das Vicuna (eigentlich Vicuña) oder Vikunja ist eine Kamelart und mit dem Alpaka verwandt. Die Inka trieben Vicunas zu Zehntausenden in Gatter, schoren die Wolle zur ausschließlichen Verwendung durch hohe Adlige und ließen die Tiere dann wieder frei.

Beim traditionellen Scheren (Chacu oder Chaccu) werden in Peru alle zwei Jahre Vicunaherden in einer Zeremonie über trichterförmige Gatter in Pferche getrieben und geschoren. Dabei wird eine Wolle mit einer durchschnittlichen Faserlänge von 2–4 cm gewonnen. Das Gewicht an geschorenen Wollhaaren beträgt pro Tier etwa 250 g bis 450 g, nach Entfernung der unerwünschten Deckhaare vom Wollhaar bleiben wenige Unzen. Die Wolle der Vicunas gilt als die seltenste und teuerste der Welt.

Zu Weihnachten 2010 bot ein Modeunternehmen Pullover aus Vicunawolle für rund 2.400 Euro an und Strümpfe für 860 Euro das Paar.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vikunja


In unserem Universum werden Vicunas nicht für den Verzehr genutzt. Im Anaversum werden sie also in einer anderen Form bzw. zu einem anderen Zweck gehalten.

Erika Fuchs hat sich wohl auch gedacht, dass die meisten nicht wissen, was Vicunas sind (aus dem Urbarks übernommen) und änderte den Text in F2 auf „gebratene Hähnchen mit Reis“. Die F1-Fassung ist aber wesentlich origineller.

Zum Entsetzen von TTT gibt es ausschließlich Eier. Später erfahren sie: „Was sollte es außer Eiern zu essen geben?“ Im ersten Gang gibt es Spiegeleier. Erstaunlicherweise ist der Dotter viereckig! Der Dotter der rohen Museumseier ist aber rund. Werden die Dotter von verdorbenen viereckigen Eiern rund? Oder sind die Dotter erst nach der Verarbeitung eckig?

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BL-OD 10, 25, Bild 5.


Im Urbarks bekommen die Ducks pochierte Eier serviert. Das passt aber nicht zur Zeichnung! Bei pochierten Eiern ummantelt das Eiweiß das Eigelb und das Eigelb ist nicht sichtbar.

Als zweiten Gang gibt es Rühreier (F1 und Urbarks) – in der F2-Fassung sind es weiche Eier. In der MM-Veröffentlichung sehen wir einen Fehler: Der Wortteil „eier“ wurde in der mittleren Sprechblase nicht entfernt (in der Barks Library ist es richtig). Normalerweise ergänzt sich entweder der Text der drei Sprechblasen zu einem Satz oder eine einzige Sprechblase ist allen drei Neffen zugewiesen.

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Version aus MM mit falscher Sprechblase.
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BL-OD 10, 26, Bild 4.


Statt „weiche Eier“ wäre „weichgekochte Eier“ besser gewesen.   Sowohl Rührei als auch weichgekochtes Ei passt zur Zeichnung.

Im dritten Gang gibt es weiche Eier (in F1; Urbarks: gekochte Eier) – in der F2-Fassung sind es heiße Eier. Der F1-Text ist sinnvoller, denn „heiße Eier“ ist nicht gebräuchlich. Das hat Erika Fuchs wohl nur gewählt, weil die Eier dampfen. Das kann aber auch bei weichgekochten Eiern der Fall sein, wenn sie direkt aus dem Wasser kommen.

Lieder in Eckenhausen

Professor Püstele brachte den Eckenhausenern deutsche Studentenlieder bei:

  • Im tiefen Keller sitz ich hier (Volkslied aus dem Jahre 1802).
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BL-OD 10, 23, Bild 4.
  • O alte Burschenherrlichkeit (Studentenlied aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts) – ersichtlich in einem anderen Panel.

Quellen: https://www.volksliederarchiv.de/im-tiefen-keller-sitz-ich-hier

https://de.wikipedia.org/wiki/O_alte_Burschenherrlichkeit

Die Ducks werden nach neuen Studentenliedern gefragt. In F1 und F2 gibt es hierzu unterschiedliche Antworten von Donald.

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BL-OD 10, 27, Bild 8.


„Wer soll das Bezahlen“ ist ein Karnevalslied von 1949 (https://de.wikipedia.org/wiki/Wer_soll_das_bezahlen%3F). In F2 antwortet Donald auf die Frage mit zornigem Gesichtsausdruck: „Nein!!! Unsere Studenten singen nicht mehr!“

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TGDD 50, 58, Bild 8.


Im Urbarks antwortet Donald mit „Chickery chick! Cha la! Cha la!“. Dieser Swing-Song wurde 1945 von Sammy Kaye herausgegeben. Barks zeigt uns hier ein Wortspiel mit Bezug zum Bericht („chick“ bedeutet Küken und „chicken“ sind Hühner).  Es kommt auch ein Huhn in dem Lied vor. Das Lied hat aber eine versteckte Bedeutung: Mit chickery ist chickory gemeint – das ist Chicorée. Letzteres ist ein Gemüse und ein Kaffee-Ersatz.  Cha-la, oder challah ist ein traditionelles jüdisches Brot.

Quelle: https://rec.music.rock-pop-r-b.1960s.

narkive.com/MK8earVQ/hidden-meaning-of-chickery-chicory-chick-revealed

Donald verhandelt vor der Abreise mit den Eckenhausenern, weil er Professor Püsteles Kompass benötigt. Die Ducks sollen im Gegenzug den Einheimischen neue Studentenlieder beibringen.

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BL-OD 10, 35, Bild 1.


Als die Ducks Eckenhausen verlassen, ist laut F1-Text ein Schlager aus dem Jahre 1929 zu hören: „Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln gehn …“ Ernst Horst schreibt in seinem Buch, dass das Lied 1961 – zwei Jahre vor der MM-Veröffentlichung – durch den gleichnamigen Musik­film neu bekanntgeworden ist (Horst, 2010).

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BL-OD 10, 35, Bild 2.


In der überarbeiteten Fassung (F2) sagen die Neffen: „Laß nur, Schlager tun’s auch.“ Das passt besser. Im darauffolgenden Bild ertönt „Zieh den Kopf aus der Schlinge, Bruder John“ von Udo Jürgens (1974).

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TGDD 50, 66, Bild 2.

Sonstige Beobachtungen

Erstaunlich ist die Geschwindigkeit, mit der die Bewohner von Eckenhausen die Kultivierung der eckigen Hühner erlernen. Sie haben alle außer den Küken einen Kamm (im Universum ja nur die Hähne).

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BL-OD 10, 32, Bild 5.


Überraschend ist, dass die viereckigen Kaugummiblasen von den viereckigen Hühnern produziert werden. Offensichtlich ist die Bauchform und nicht die Schnabelform maßgeblich für die Erstellung der Blasen.

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BL-OD 10, 33, Bild 7.

Man wundert sich, dass die gar nicht so kleinen Hühner unter die enge Kleidung passen und es den Eckenhausenern nicht auffällt, dass der Körperumfang der 3 Ducks erheblich zugenommen hat.

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BL-OD 10, 14, Bild 5. "Zementmischer" wurde in TGDD durch das korrekte "Betonmischer" ersetzt.

Für große Erheiterung sorgt der Einheimische in den Anden, der per Rauchzeichen den Bewohnern des nächsten Dorfes mitteilt, dass der Fremde 2 Pesos für viereckige Gebilde zahlt („Wichtige Meldung zur Marktlage“). Die Dorfbewohner produzieren daraufhin viereckige Zementsteine in Massen. Sie haben sogar Formen, deren Größe den viereckigen Eiern entspricht.

Wahrscheinlich haben bereits andere Touristen nach den Eiern gefragt. Aber warum stellen sie so viele Exemplare her? Donald wäre lediglich in der Lage gewesen, einige von den vermeintlichen Eiern zu transportieren.

In der Urbarks-Fassung teilt Donald den Einwohnern von Entenhausen mit, dass die Ducks aus South Burbank stammen. Vermutlich ist die Großstadt Burbank im Bezirk von Los Angeles gemeint. Wenig später sagt ein Neffe: „We’re from the U.S.A.“. In der Übersetzung heißt es „Wir sind aus Entenhausen“.

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BL-DO 10, 24, Bild 2 (Urbarks).

Witzige Tiere

Wir finden einige interessante und witzige Tier-Details:

Ein Fisch sowie ein Vogel wollen einen Fisch fressen (Seite 2, Panel 7).   

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BL-OD 10, 2, Bild 7 (Detail).

Ein Vogel sitzt auf einem Wal (Seite 5, Panel 7).

BL-DO 10, 5, Bild 7 (Detail).

Ein Fisch frisst eine Möwe (Seite 32, Panel 1).

Datei:Image38.png
BL-OD 10, 32, Bild 1 (Detail).

Splash-Panel

Wer kennt nicht das berühmte und beeindruckende halbseitige Interior Splash-Panel[1] von Eckenhausen?

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BL-OD 10, 21, Bild 5.


In diesem Großbild mit dem Blick auf Eckenhausen scheint leider die Perspektive nicht zu stimmen. Die Mängel, die Barks erkannte, verfolgten ihn laut Peter Kylling bis an den Rest seines Lebens.


Quelle: https://www.cbarks.dk/theandesstory.htm.

Barks wird zitiert (übersetzt): „Ich merke jetzt, dass ich meine Perspektive ein wenig vermasselt habe, als ich das gezeichnet habe. Ich hätte all diese kleinen Quadrate durch Messen von Punkten auslegen sollen, anstatt vom Fluchtpunkt aus. Sie werden zur Unterseite des Panels rautenförmig. Als ich es zeichnete, kam ein Nachbarfreund vorbei und saß da und redete beharrlich mit mir, während ich die ganze Zeit versuchte, dieses große, komplizierte Layout zu erstellen. Und ich musste aufblicken und antworten – mit unterbrochenen Gedanken … Ich wollte es zeichnen, und da hatte ich diesen sprechenden Nachbarn, der redet, redet, redet. Es war schon mein ganzes Leben lang ein Problem:

Immer, wenn ich mit etwas zu tun hatte, bei dem ich meinen Kopf einsetzen und wirklich tief nachdenken musste, kam immer jemand vorbei und musste über etwas reden.“

Bei näherer Untersuchung zeigt sich, dass die Perspektive zwar richtig gezeichnet ist, das Panel ist allerdings ungewöhnlicherweise in der Zweipunktperspektive dargestellt (ein Fluchtpunkt befindet sich in der Ecke links oben und der andere in der Ecke rechts oben). In der Zweipunktperspektive verlaufen alle vertikalen Linien senkrecht zum Horizont. Ein Bild in der Zweipunktperspektive sieht schematisch wie folgt aus:


Zeichnet man die Perspektiv-Linien in das Splash-Panel, dann ergibt sich folgende Darstellung:


Don Rosas Panel in seiner Fortsetzungsgeschichte „Return to Plain Awful“ (Übersetzung: „Zurück ins Land der viereckigen Eier“) aus dem Jahre 1989 ist stimmiger:


Bei Don Rosa liegen die Fluchtpunkte viel weiter außen, und das Bild wirkt dadurch weniger „verzerrt“.


[1] Ein Interior Splash-Panel ist nicht am Anfang (Opening Splash-Panel) einer Geschichte, sondern auf einer nachfolgenden Seite.


Gemälde

Nachdem Carl Barks 1966 in den beruflichen Ruhestand ging, widmete er sich der Malerei. Es entstanden mehrere Gemälde mit Bezug auf den Bericht mit den viereckigen Eiern.

Professor Püstele (Urbarks: Prof. Rhutt Betlah, frum th' Bummin'ham School of English) nannte die Stadt im Urbarks „Plain Awful“. ‚Plain' bedeutet flach, schlicht, ohne Verzierung – die viereckige Architektur ist schrecklich platt. Das Ölgemälde „Return to Plain Awful“ (1989) bzw. die Lithografie zeigt die Rückkehr der Ducks an diesen Ort, diesmal in Begleitung Dagobert Ducks.



Wir sehen interessante Details:

  • TTT haben eine Kamera dabei.
  • Dagobert interessiert sich nicht für die Großartigkeit des Ausblicks, da er Huhn entdeckt hat, das goldene Eier legt.
  • Alle Personen weisen mit Fingerzeig darauf hin, was sie für betrachtenswert halten.
  • Das große Huhn signalisiert die Empörung, von seinem Ei getrennt zu werden, das vordere ahnt mit schrägem Blick, dass ihm das Gleiche droht. Das hintere beobachtet die Vorgänge mit Misstrauen.

Als Quelle für alle hier gezeigten Ölgemälde ist natürlich das Buch vom Ehapa Verlag prädestiniert (Blum, Carl Barks – Die Ölgemälde, 2012, S. 124-125, 298-303 ).

Barks schuf noch weitere Gemälde zu den viereckigen Eiern (siehe Folgeseite).


Bereits 1973 entstand „Eight Cornered Eggs“ (9-73):


Ein zweites Ölgemälde aus dem gleichen Jahr mit dem Titel „Square Eggs“ (13-73) hat das gleiche Motiv wie das „Eight Cornered Eggs“-Bild.


Außerdem gibt es noch eine Buntstiftzeichnung „Lost in the Andes“ von 1997.


Literaturverzeichnis

Barks, C., & Fuchs, E. (1992–2004). Alle Reihen der 'Barks Library'. Stuttgart: EHAPA Verlag GmbH.

Blum, G. (Hrsg.). (2005–2008). Carl Barks Collection. Stuttgart: Ehapa.

Blum, G. (Hrsg.). (2012). Carl Barks – Die Ölgemälde. Stuttgart: Ehapa.

Grote, J. A. (1995). Carl Barks Werkverzeichnis der Comics. Stuttgart: Ehapa Verlag GmbH.

Horst, E. (2010). Nur keine Sentimentalitäten. München: Blessing.