Politische Kontexte: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Einzelne Ausdrücke ===
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====Firlefanz====
[[Datei:Image18.png|mini|Der geizige Verschwender BL OD 27, S. 9 (U$ 47/1]]Firlefanz
„'''Firlefanz''' (m.) reimt sich auf Tanz,  und das aus gutem Grund, denn es bezeichnete im 14. Jahrhundert einen  närrischen Tanz. Das Wort entstand durch Übernahme des  altfranzösischen >>virelai<<, das Ringellied bedeutet. Daraus  wurde im Deutschen zunächst >>firelei<< und  >>firlefei<<, dann in Anlehnung an >>Tanz<< und  >>Alfanz<< (= Possen, Gaukelei) schließlich Firlefanz. Die  Bedeutung wurde im Laufe der Zeit von der verrückten Hüpferei  ausgedehnt auf Unsinn, Albernheit, Flitterkram und  Tand.“<ref>''Bastian'' ''Sick. (2013). Der'' ''Dativ ist dem Genitiv  sein Tod'' ''(Bd. 5).'' ''Köln: KiWi, S.  137.''</ref>
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==== Im Trend stehen ====
[[Datei:Trend.jpg|mini|BLDD2 p.35]]
Eigentlich "im Trend liegen"
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|[[Datei:Image54.png|mini|Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 37]]
====Kohldampf====
[umgangssprachlich für] Hunger: '''Kohldampf''' schieben“
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|[[Datei:Image73.png|mini|„Wie wird man berühmt?“ (WDC 245) in BL WDC 41, S. 12]]
|[[Datei:Image73.png|mini|„Wie wird man berühmt?“ (WDC 245) in BL WDC 41, S. 12]]


====Minister für Sonderaufgaben====
====Masselmann, Minister für Sonderaufgaben====


Das '''Bayerische''' '''Staatsministerium für Sonderaufgaben''' bestand von 1945 bis 1950 und hatte die Aufgabe, Richtlinien für die Entnazifizierung in Bayern zu erarbeiten sowie die praktische Durchführung des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus mit Hilfe von Spruchkammern zu organisieren. Vergleichbare Ministerien existierten auch in Hessen und Württemberg-Baden.'''“'''
Das '''Bayerische''' '''Staatsministerium für Sonderaufgaben''' bestand von 1945 bis 1950 und hatte die Aufgabe, Richtlinien für die Entnazifizierung in Bayern zu erarbeiten sowie die praktische Durchführung des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus mit Hilfe von Spruchkammern zu organisieren. Vergleichbare Ministerien existierten auch in Hessen und Württemberg-Baden.'''“'''
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|[[Datei:Image13.png|mini|Die Bewährung]]


====Trali Trala====


`Massel` ist ein deutsches Wort mit hebräischen Wurzeln und bedeutet `Glück`.


''(oft am Anfang oder Ende eines Liedes stehend)'' als Ausdruck fröhlichen Singens ohne Worte
Bei Barks ("Sitting high") treffen wir auf: “Gasmore '''Gravytrain''', the famous politician”. Das gerne im politischen Zusammenhang verwendete Hauptwort '''“gravy train''' (''plural'' '''gravy trains''')" bezeichnet
#(idiomatic) An occupation or situation that generates considerable income or benefits while requiring little effort and carrying little risk.


 
#Synonym: sinecure”.[https://en.wiktionary.org/wiki/gravy_train]
Tri tra trallala tri tra trallala, der Kasperl der ist wieder da. (Autor unbekannt)
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|[[Datei:Image8.png|mini|BL-DÜ6]]
|[[Datei:Image8.png|mini|BL-DÜ6]]
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Werner Seelenbinder (1904- 1944) war ein Arbeitersportler und Kommunist, der bei den Ringerwettkämpfen der Olympischen Spiele 1936 in Berlin den vierten Platz belegte. Später wurde er als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten verhaftet und hingerichtet.
Werner Seelenbinder (1904- 1944) war ein Arbeitersportler und Kommunist, der bei den Ringerwettkämpfen der Olympischen Spiele 1936 in Berlin den vierten Platz belegte. Später wurde er als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten verhaftet und hingerichtet.
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====Studentenlieder====
In den späten 60er Jahren kam es in der BRD zu [https://de.wikipedia.org/wiki/Westdeutsche_Studentenbewegung_der_1960er_Jahre Studentenprotesten], die mit der alten Burschenherrlichkeit nicht mehr viel zu tun hatten...
[[Datei:Muff.jpg|361x361px|MM 5, 1969]]
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Ostpreußischer Ausdruck für Tunichtgut, Dummkopf<ref>https://www.zone-77.de/ostpreussische-vokabeln-so-schabbern-wir/</ref>
 
Ostpreußischer Ausdruck für Tunichtgut, Dummkopf.<ref>https://www.zone-77.de/ostpreussische-vokabeln-so-schabbern-wir/</ref>
 
Und eben wohl auch für: Taugenichts, was auf von Eichendorffs Werk "Aus dem Leben eines Taugenichts" verweist.
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====Untermenschen====
"Die Quelle nie versiegenden Vergnügens" WDC 291, (1964, unter dem Titel “Delivery Dilemma”, ''nicht'' 1965, wie angegeben in WDC 50, S. 2.
 
Ein Wörterbuch des Unmenschen, nämlich: ''<u>A. Shlessings „Passender Ausdruck“ (1940 '''[sic !!!]''') in 7. Auflage, neu bearbeitet '''[sic !!!]''' von Hugo Wehrle: „Deutscher Wortschatz“. Stuttgart: Klett.,</u>'' bietet in der rechten Spalte von S.285 folgende Synonyma:[[Datei:BL WDC-50-33.jpg|mini|WDC 291in BL_WDC 50, S. 33]]„'''949''' '''Untermenschen'''(tum) Tiermensch. menschliches Tier. Halb-, Viertelsmensch. Lump 941. minderwertiger, halbvoller Mensch. aus den menschlichen Niederungen. Unterwelt. Auswurf, Abschaum der Menschheit. Auswürfling. Jämmerling. Pest, Geißel. Schandfleck. Erbärmliche(s), elende(s), gemeine(s) [Subjekt, Person, Kreatur]. [catilinarische Existenz]. Ausgestoßener. Verworfener. Gebrandmarkter. Sträfling 972. Geächteter. – Ungeheuer. Unhold. Unmensch. Ruchloser. verruchte Seele. Rohling 915. Scheusal. (eingefleischter) Teufel. [Satan] (in Menschengestalt). [Mephisto(pheles)]. Höllenhund, -braten. Bauchaufschlitzer. Kehlabschneider. Menschenfresser. Kopfjäger. Feuerländer. [Hottentott(e) Kannibale]. Tiger(herz). menschliche Hyäne]. Hund, Bluthund, -mensch, -säufer. Würger. [Garrotter, Gangster].
 
  Schädling 913. Neiding. Wolf in Schafskleidern, -pelz. Bösewicht, Misse-, Übeltäter. Erzspitzbube. Angeber. [Denunziant]. Abtrünniger. [Renegat. Apostat]. Betrüger 548. Frevler. Verbrecher(natur). Volksverführer, -betrüger. [Demagog(e)]. Schieber, Erpresser. Wucherer 817. Güterschlächter. Schächer. (Raub-)Mörder 361. [Thug. Spartakist.  Bandit. Bravo]. Mordbrenner, -bube. Brandstifter 972.
 
  Robert der Teufel. Richard III. Heinrich VIII. „Franz (Moor) heißt die [Kanaille]“.“
 
''In der linken Spalte werden unter'' '''„984. Edelmensch“''' ''nicht ganz so viele Synonyma angeboten:'' „(vollwertiger, reiner) Mensch. Ebenbild Gottes. Vollmensch. Eine Seele von Menschmusterbild 873. Mann von echtem Schrot und Korn. Einer von Zehntausend. Weißer Rabe. – Tatmensch 682. Held. [Heros]. Halbgott. (geistiger) Führer. Kopf. 500. – Reine Seele. Unschuldiger. (Unschulds-)Engel. Lamm. Tugendmuster, - beispiel, -spiegel, -bold. Heiliger 987.“
 
 
Bei Barks steht: „Those underworld undergrounders are getting '''underhanded''' under water, no doubt!”
 
''Betteridge, H.T. (Ed.) (1972). Cassell's German and English Dictionary. London: Cassell and Company Ltd., p 544/545,'' kann man entnehmen:
 
'''"under''' […] -hand […] heimlich; mit dem Handrücken nach unten (''Crick. etc''); (''fig.'') […] hinter dem Rücken, unehrlich, hinterlistig '''-handed'''. […] unter der Hand, heimlich, hinterlistig". (Hervorh. von mir, VDK).
 
''Anm.: Dr. Fuchs hat Ducks Ausspruch also verändert, verschärft. HeißeBernd Krauss überlegt: hat sie eine mahnende Reminiszenz gewollt z. B. an die Vernichtung der Aufständischen des Warschauer Ghettos in deren unterirdischem Bunker (1943)?''
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|[[Datei:Image25.png|mini|Die Quelle nie versiegenden Vergnügens WDC 291]]
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====Wehrmachtshelferin====


====Untermenschen====
A. Shlessings „Passender Ausdruck“ in 7. Auflage, neu bearbeitet [sic !!!] von Hugo Wehrle: „Deutscher Wortschatz“. Stuttgart: Klett. (1940 [sic !!!]), S.285.


Dieses Wörterbuch des Unmenschen bietet in der rechten Spalte folgende Synonyma:
Bei Barks steht:[[Datei:BL WDC-29-19.jpg|mini|BL_WDC-29-19.jpg]]„That hard-shelled Nest-Leader of the Chickadees is an old time WAC from the Army Engineers”.


„Untermenschen(tum) Tiermensch. menschliches Tier. Halb-, Viertelsmensch. Lump. minderwertiger, halbvoller Mensch. aus den menschlichen Niederungen. Unterwelt. Auswurf, Abschaum der Menschheit. Auswürfling. Jämmerling. Pest, Geißel. Schandfleck. Erbärmliche(s), elende(s), gemeine(s) [Subjekt, Person, Kreatur]. [catilinarische Existenz]. Ausgestoßener. Verworfener. Gebrandmarkter. Sträfling. Geächteter. – Ungeheuer. Unhold. Unmensch. Ruchloser. verruchte Seele. Rohling. Scheusal. (eingefleischter) Teufel. [Satan] (in Menschengestalt). [Mephisto(pheles)]. Höllenhund, -braten. Bauchaufschlitzer. Kehlabschneider. Menschenfresser. Kopfjäger. Feuerländer. [Hottentott(e) Kannibale]. Tiger(herz). menschliche Hyäne]. Hund, Bluthund, -mensch, -säufer. Würger. [Garrotter, Gangster]. Schädling 913. Neiding. Wolf in Schafskleidern, -pelz. Bösewicht, Misse-, Übeltäter. Erzspitzbube. Angeber. [Denunziant]. Abtrünniger. [Renegat. Apostat]. Betrüger. Frevler. Verbrecher(natur). Volksverführer, -betrüger. [Demagog(e)]. Schieber, Erpresser. Wucherer. Güterschlächter. Schächer. (Raub-)Mörder. Mordbrenner, -bube. Brandstifter.
Erläuterung zu WAC:  "The '''Women's Army Corps''' ('''WAC''') was the women's branch of the United States Army."[https://en.wikipedia.org/wiki/Women%27s_Army_Corps]


Auf Deutsch erstmals in MM15/1956. Vor lauter Berührungsängsten wurde die "Wehrmachtshelferin" in späteren Ausgaben verharmlost zur „Kantinenwirtin bei den Pionieren“.
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|[[Datei:Image3.png|alternativtext=MM/7, BL WDC 47, S. 47|mini|MM/7, BL WDC 47, S. 47]]
|[[Datei:Image3.png|alternativtext=MM/7, BL WDC 47, S. 47|mini|MM/7, BL WDC 47, S. 47]]
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'''Wirtschaftswunder''' ist ein Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein.   
[https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder "Wirtschaftswunder] ist ein Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch in Österreich wird der rasante wirtschaftliche Aufschwung ab den 1950er Jahren als Wirtschaftswunder bezeichnet. Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein. Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom).”  


Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom).”<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder</ref>
[…Erklärungen, warum es kein Wunder war, sondern eher politisches Kalkül, siehe gleiche web-site, z. B.:]
 
“Die US-amerikanische Wirtschaftshilfe durch den Marshallplan hat den Wiederaufbau Westeuropas und damit auch das Wirtschaftswunder in Deutschland erleichtert  […] Westdeutschland erhielt insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar als Entwicklungshilfe, unter anderem für den Wiederaufbau der punktuell oft stark zerstörten Infrastruktur. […]
 
Jenseits der Marshallplan-Hilfen wurden die Länder wie die Bundesrepublik oder Japan durch die Einbindung in das westliche Wirtschaftssystem, das von den USA dominiert wurde, gefördert, zumal die USA im Sinne des Antikommunismus die Länder als Vorzeigeländer in der Region betrachtete. So erklärte der US-Politologe Chalmers Johnson, dass in den Jahren bis zum Vietnamkrieg Länder wie z. B. Japan massiv als Exportnationen unterstützt wurden – indem man Einfuhrbeschränkungen in die USA trotz Schäden für die US-Wirtschaft senkte.”
 
[[Datei:BL WDC-47-50.jpg|mini|BL WDC-47-50]][Spekulativer:] Angesichts des weiteren Fotos aus demselben Bericht habe ich (VDK)  mich gefragt, ob wohl Carl Barks – oder seine Gattin – mit Vergnügen John Habbertons „Helen`s Babies“ gelesen hat, in den USA erschienen zu Ende des 19. Jahrh. Dort eine Schlüsselszene: Ein Onkel (!) begegnet, mit seinen zwei Neffen (!), von denen einer aus unsinnigen Gründen aus Leibeskräften heult (!), in einer offenen (!) Kutsche fahrend einer entgegenkommenden Kutsche mit zwei Damen (in die eine ist er verliebt, die andere ist deren Mutter) – und er ist peinlich berührt
 
 
Bei Barks:
 
Riskante Geschäfte" (August 1963,WDC 275). Auf Deutsch MM27/1965.
 
"Everybody`s '''cleaning up'''* these days. They clean up in the Stock Market, in sports and in Big Business."
*i. S. von "abräumen"
"Zurück zur Natur!" (Juli 1963, WDC 274). Auf Deutsch erstmals in MM 7/1964.  BL WDC 47, S. 47 bzw. 50.
 
„… over-civilized living“
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|[[Datei:Image2.png|mini|Lore aus Singapore (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.]]
|[[Datei:Image2.png|mini|Lore aus Singapore (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.]]


====Zuzugsgenehmigung====
====Zuzugsgenehmigung====
"Lore aus Singapore" (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.


„Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe


Zuzugssperre für die Stadt Frankfurt wird aufgehoben, 13. Februar 1950<ref>https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/drec/current/11/sn/edb/mode/catchwords/lemma/Heimatvertriebene</ref>
Zuzugssperre für die Stadt Frankfurt wird aufgehoben, 13. Februar 1950


Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hebt mit sofortiger Wirkung die durch Verordnung des vormaligen kommissarischen Oberbürgermeisters Kurt Blaum (1884–1970) am 23. August 1945 verhängte Zuzugssperre für Einwohner aus dem Bundesgebiet auf. Die Sperre war nach einer zwischen April und Juni 1945 durchgeführten Personenstandsaufnahme ergangen. Nach Angabe des Wohnungsamtes »rechnet die Stadt damit, daß sich der Zuzug von selbst regeln wird«. Man schätzt, dass die »Zahl der Zuziehenden sehr gering sein wird, da sicher nur die Personen nach Frankfurt kommen werden, die wissen, wo sie unterkommen können«. Die Zuzugssperre sei aufgehoben worden, weil die individuelle Erteilung einer '''»Zuzugsgenehmigung«''' durch die Behörden »in der letzten Zeit illusorisch geworden war und nur noch eine rein bürokratische Maßnahme darstellte«. Das Wohnungsamt warnt jedoch gleichzeitig davor, ohne Aussicht auf eine feste Bleibe nach Frankfurt zu ziehen. Einschließlich der evakuierten Frankfurter Bürger gebe es in der Stadt »zur Zeit noch etwa hunderttausend Wohnungsuchende«. Zu diesen zählten auch die zahlreichen in Frankfurt Beschäftigten, deren Familienangehörige noch außerhalb wohnen. Etwa 25.000 der derzeit in Frankfurt lebenden Personen seien ohne Zuzugsgenehmigung illegal in Frankfurt wohnhaft.“[https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/drec/current/11/sn/edb/mode/catchwords/lemma/Heimatvertriebene]


Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hebt  mit sofortiger Wirkung die durch Verordnung des vormaligen kommissarischen Oberbürgermeisters Kurt Blaum am 23. August 1945 verhängte Zuzugssperre für Einwohner aus dem Bundesgebiet auf. Die Sperre war nach einer zwischen April und Juni 1945 durchgeführten Personenstandsaufnahme ergangen. Nach Angabe des Wohnungsamtes »rechnet die Stadt damit, daß sich der Zuzug von selbst regeln wird«. Man schätzt, dass die »Zahl der Zuziehenden sehr gering sein wird, da sicher nur die Personen nach Frankfurt kommen werden, die wissen, wo sie unterkommen können«. Die Zuzugssperre sei aufgehoben worden, weil die individuelle Erteilung einer '''»Zuzugsgenehmigung«''' durch die Behörden »in der letzten Zeit illusorisch geworden war und nur noch eine rein bürokratische Maßnahme darstellte«. Das Wohnungsamt warnt jedoch gleichzeitig davor, ohne  Aussicht auf eine feste Bleibe nach Frankfurt zu ziehen. Einschließlich der evakuierten Frankfurter Bürger gebe es in der  Stadt »zur Zeit noch etwa hunderttausend Wohnungsuchende«. Zu diesen zählten auch die zahlreichen in Frankfurt  Beschäftigten, deren Familienangehörige noch außerhalb wohnen. Etwa 25.000 der derzeit in Frankfurt lebenden Personen seien ohne Zuzugsgenehmigung illegal in Frankfurt wohnhaft.“
''Anm.: 1. der Text oben ist u. a. auch ein nettes Stück Realsatire. 2. „Lore aus Singapore“ erschien auf Deutsch erstmalig in MM 10, 1953. Das Thema, eine Zuzugsgenehmigung erhalten zu haben oder nicht, war noch sehr präsent …'' ''Barks- Original-Text: „We`ll never be able to keep this parrot in our room!”''
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[[Datei:58.jpg|mini|MM 11-15/63, TGDD 50]]
==== Mehr Demokratie wagen ====
====Studentenlieder====
mündiger Bürger [[Datei:Brandt,Willy 1969  mehr Demokratie wagen  mündiger Bürger  MM 15 1975  S39.jpg|mini|MM 15 1975  S39]]Brandt,Willy 1969
|}
[[Category:Literaturwissenschaft]]
[[Category:Erika Fuchs]]
<references />
 
== US-amerikanisches Brauchtum, damals noch bei uns unbekannt ==
 
=== 1. Thanksgiving ===
[[Datei:BL WDC-22-27.jpg|mini|BL WDC-22-27]]
In den USA wird „Thanksgiving“ als Familienfest mit traditionellem Truthahn-Essen gefeiert. Für "Gute Nachbarschaftshilfe" (WDC 147,BL 22) konnte Fuchs 1953 den Truthahn  durch eine Gans ersetzen; als Namen des Fests (zu dem Herr Duck einen bedürftigen Mitbürger einladen will) borgte sie das bäuerliche „Erntedank“. Damit liegt es auch in glaubhaftem Abstand zu Weihnachten (an welchem ebenfalls wieder Bedürftige versorgt werden sollen) .
 
 
 
 
 
 
 
 
[[Datei:BL WDC-22-36.jpg|mini|BL WDC-22-36]]
 
 
 
 
 
 
 
 


In den späten 60er Jahren kam es in der BRD zu [https://de.wikipedia.org/wiki/Westdeutsche_Studentenbewegung_der_1960er_Jahre Studentenprotesten], die mit der alten Burschenherrlichkeit nicht mehr viel zu tun hatten...
=== 2. Valentinstag ===
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[[Datei:BL WDC-23-08.jpg|mini|BL WDC-23-08]]
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Zum Valentinstag werdenin den USA besonders hübsch gestaltete Karten – versehen mit Rüschen und /oder Herzchen – überreicht oder verschickt. Als mögliche Näherung wählte Fuchs 1953 ("Der Eilbrief" - WDC 150 - BL 23) und noch 1976 ("Durch den Fleischwolf gedreht", WDC 258, BL 44) Geburtstagspost.


=== Redensarten ===
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|[[Datei:Neune1.jpg|alternativtext=WDC155 MM5/1954 p.7|mini|WDC155 MM5/1954 p.7]]


==== Ach Du grüne Neune ====
[[Datei:Neune2.jpg|alternativtext=U$7 MM40/1961 p. 36|mini|U$7 MM40/1961 p. 36]]Vermutlich kommt die Redensart von den Jahrmärkten, auf denen mit Hilfe von Spielkarten die Zukunft vorhergesagt wurden. Die Pik Neun heißt auf deutschen Spielkarten “Grün Neun” und war eine unheilvolle Karte. Deswegen sagte man früher auch “du kriegst die grüne Neune” als ein Ausruf des Erschreckens.<ref>https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/ach-du-gruene-neune/</ref>




Der Ausdruck wird sehr oft verwendet, siehe https://forum.donald.org/read.php?1,34455,34757
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|[[Datei:Lieschen.jpg|alternativtext=MM42/1984 p.38|mini|MM42/1984 p.36]]


==== Ach du liebes Lieschen! ====
Wahrscheinlich eine Verballhornung von "Ach du liebes Bisschen!"<ref>https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=Ach%20du%20liebes%20Lieschen&bool=relevanz&gawoe=an&sp1=rart_varianten_ou&von=vliste</ref>
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|[[Datei:Lebensmüde.jpg|alternativtext=Des Lebens müde|mini|MM3/1973 p.34]]


==== Ach, ich bin des Lebens müde ====
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====Alles in Butter====
[[Datei:Alles in Butter.jpg|mini|MM50/1958 p.10|verweis=https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Datei:Alles_in_Butter.jpg]]Wie viele andere kommt auch diese Redewendung aus dem Mittelalter. Damals wurden teure Gläser aus Italien über die Alpen nach Deutschland transportiert. Blöderweise gingen die meisten davon – bei all dem Gewackel – schnell zu Bruch. Ein gewitzter Händler hatte schließlich den rettenden Einfall: Er legte die Gläser in Fässer und goss dann heiße, flüssige Butter darüber. Als die Butter abgekühlt und fest geworden war, waren damit auch die Gläser fixiert. Jetzt konnte ihnen das Gerumpel auf dem Wagen nichts mehr anhaben. Selbst wenn eines der Fässer von der Kutsche fiel, blieben die Gläser heil. Und so war eben "alles in Butter"!<ref>https://www.geo.de/geolino/redewendungen/7779-rtkl-redewendung-alles-butter</ref>
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|[[Datei:Kupferstecher.jpg|mini|MM 1/1962 p.4]]


==== Alter Freund und Kupferstecher<ref>https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=Kupferstecher&bool=relevanz&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp1=rart_varianten_ou</ref> ====
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|[[Datei:Armes schwein.jpg|alternativtext=WDC103 MM4/1975 p.9|mini|WDC103 MM4/1975 p.9]]


==== Armes Schwein ====
[[Datei:BL WDC-44-38.jpg|mini]]
Der redensartliche Gebrauch des Ausdrucks (d. h. auf Menschen bezogen) erfolgte im angehenden 20. Jahrhundert - erste Belege finden sich ab den 1920er Jahren<ref>https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=ein+armes+Schwein&bool=relevanz&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp1=rart_varianten_ou</ref>
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|[[Datei:Schiesshund.jpg|alternativtext=MM1/1956 p.7|mini|MM1/1956 p.7]]


==== Aufpassen wie ein Schießhund ====
<ref>https://www.redensarten.net/schiesshund-aufpassen/</ref>


Weiteres Zitat in MM8/1952 p. 3
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==== Armes Würstchen ====
[[Datei:41520589qy.jpg|alternativtext=WDC114, TGDD97|mini|WDC114, TGDD97]]Diese erst seit dem 19. Jahrhundert belegte Wendung ist vielleicht an das lautähnliche "ein armes Würmchen" angelehnt.<ref>https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~ein%20armes%20W%C3%BCrstchen&gawoe=an&sp0=rart_ou&sp1=rart_varianten_ou</ref>
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|[[Datei:Trauerspiel.jpg|alternativtext=TGDD92 p.24|mini|TGDD92 p.24]]


==== Das Leben ist ein Trauerspiel ====
Das Wort "Trauerspiel" schlug der Barockdichter und Theoretiker der Dichtkunst Philipp von Zesen (1619-1689) als Ersatz für das Fremdwort "Tragödie" vor, in Anlehnung an das ältere Lustspiel (Komödie). Zesen war ein puristischer Sprachreiniger und Gründer der Hamburger Sprachgesellschaft "Deutschgesinnte Genossenschaft", die verschiedene deutsche Ausdrücke für fremdsprachige Wörter erfand und auch erfolgreich durchsetzte. (...) In der Umgangssprache wird Trauerspiel gelegentlich durch das noch missverständlichere Wort Drama ersetzt (es ist ein Drama mit jemandem), wobei in beiden Fällen jedoch der Aspekt der Beobachtung eines ablaufenden (schicksalhaften) Vorgangs zum Tragen kommt.<ref>https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~etwas+ist+ein+Trauerspiel&gawoe=an&suchspalte%5B%5D=rart_ou&suchspalte%5B%5D=rart_ou</ref>
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|[[Datei:Schneekönig.jpg|mini|MM17/1959 p.10]]


==== Ich amüsier' mich wie ein Schneekönig ====
Schneekönig ist ein anderer Name des Zaunkönigs, unseres kleinsten Singvogels, der auch im Winter bei uns bleibt und trotz Schnee und Kälte munter singt.<ref>https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=sich%20freuen%20wie%20ein%20Schneek%C3%B6nig&bool=relevanz&sp0=rart_ou</ref>
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==== Auf den Leim gehen ====
[[Datei:Leim.jpg|alternativtext=MM 44/1964 p.35|mini|MM 44/1964 p.35]]
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==== Auf Gedeih und Verderb ====
[[Datei:Gedeih.jpg|alternativtext=MM 20/1961 p.3|mini|MM 20/1961 p.3]]
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==== Auf keinen grünen Zweig kommen ====
[[Datei:Grüner Zweig.jpg|alternativtext=MM 10/1964 p.8|mini|MM 10/1964 p.8]]
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==== Sich aufführen wie ein Berserker ====
[[Datei:Berserker.jpg|alternativtext=MM 10/1952 p.3|mini|MM 10/1952 p.3]]
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|[[Datei:Knochen1.jpg|alternativtext=MM 21/1962 p. 29|mini|MM 21/1962 p. 39]]


==== Sich bis auf die Knochen blamieren ====




(weitere Erwähnung in MM 2/1962 p. 30)
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==== Ins Bockshorn jagen<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Bockshorn_(Redensart)</ref> ====
[[Datei:Bockshorn.jpg|alternativtext=MM 30/1962 p. 8|mini|MM 30/1962 p. 8]]
|-
|[[Datei:Fasskrone.jpg|alternativtext=MM 17/1977 p. 37|mini|MM 17/1977 p. 37]]


==== Dem Fass die Krone ins Gesicht schlagen ====


=== 3. Halloween ===
Verkleidete Kinder konnten wir uns 1977 nur im Fasching, beim Karneval vorstellen. Daher siedelte Fuchs den Bericht ("Rosenmontags-Rummel", WDC 254, BL 43) am Rosenmontag an.


Variante "dem Fass den Boden ins Gesicht schlagen" in BL-DD 6, p. 46
[[Datei:BL WDC-43-48.jpg|mini|BL WDC-43-48]]
|}
[[Category:Literaturwissenschaft]]
[[Category:Erika Fuchs]]
[[Category:Zitate im Fuchstext]]
<references />

Aktuelle Version vom 18. September 2022, 10:27 Uhr

„Wie wird man berühmt?“ (WDC 245) in BL WDC 41, S. 12

Masselmann, Minister für Sonderaufgaben

Das Bayerische Staatsministerium für Sonderaufgaben bestand von 1945 bis 1950 und hatte die Aufgabe, Richtlinien für die Entnazifizierung in Bayern zu erarbeiten sowie die praktische Durchführung des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus mit Hilfe von Spruchkammern zu organisieren. Vergleichbare Ministerien existierten auch in Hessen und Württemberg-Baden.


`Massel` ist ein deutsches Wort mit hebräischen Wurzeln und bedeutet `Glück`.

Bei Barks ("Sitting high") treffen wir auf: “Gasmore Gravytrain, the famous politician”. Das gerne im politischen Zusammenhang verwendete Hauptwort “gravy train (plural gravy trains)" bezeichnet

  1. (idiomatic) An occupation or situation that generates considerable income or benefits while requiring little effort and carrying little risk.
  1. Synonym: sinecure”.[1]
BL-DÜ6

Seelenbinder

Helferlein zwingt durch die Fesselung zwei Kontrahenten zur Lektüre des Buches „Liebe Deine Feinde“ von Salomon Seelenbinder. Er hat die „Seelen“ gleichsam physisch gebunden, um durch die Lektüre eine geistige „Seelenbindung“ bei Düsentrieb und dem Nachbarn auszulösen.

Werner Seelenbinder (1904- 1944) war ein Arbeitersportler und Kommunist, der bei den Ringerwettkämpfen der Olympischen Spiele 1936 in Berlin den vierten Platz belegte. Später wurde er als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten verhaftet und hingerichtet.

MM 11-15/63, TGDD 50

Studentenlieder

In den späten 60er Jahren kam es in der BRD zu Studentenprotesten, die mit der alten Burschenherrlichkeit nicht mehr viel zu tun hatten...

MM 5, 1969

Sudlerwirt

Der Schlafwandler,  BL WDC 5, 1945 (WDC 56)
Der Sudler war ein Koch. Der Begriff „Sudler“ hat seinen Ursprung im Sud, in dem gekocht wurde. Der Sudler stellte seinen Kessel in der Mitte des Lagers auf und kochte dort „Schafe, Ziegen, Rind- und Schweinefleisch, Würste und Sauerkraut“, die er dann an die hungrigen Soldaten verkaufte.
Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26, S. 38

Unnussel

Ostpreußischer Ausdruck für Tunichtgut, Dummkopf.[1]

Und eben wohl auch für: Taugenichts, was auf von Eichendorffs Werk "Aus dem Leben eines Taugenichts" verweist.

Untermenschen

"Die Quelle nie versiegenden Vergnügens" WDC 291, (1964, unter dem Titel “Delivery Dilemma”, nicht 1965, wie angegeben in WDC 50, S. 2.

Ein Wörterbuch des Unmenschen, nämlich: A. Shlessings „Passender Ausdruck“ (1940 [sic !!!]) in 7. Auflage, neu bearbeitet [sic !!!] von Hugo Wehrle: „Deutscher Wortschatz“. Stuttgart: Klett., bietet in der rechten Spalte von S.285 folgende Synonyma:
WDC 291in BL_WDC 50, S. 33
949 Untermenschen(tum) Tiermensch. menschliches Tier. Halb-, Viertelsmensch. Lump 941. minderwertiger, halbvoller Mensch. aus den menschlichen Niederungen. Unterwelt. Auswurf, Abschaum der Menschheit. Auswürfling. Jämmerling. Pest, Geißel. Schandfleck. Erbärmliche(s), elende(s), gemeine(s) [Subjekt, Person, Kreatur]. [catilinarische Existenz]. Ausgestoßener. Verworfener. Gebrandmarkter. Sträfling 972. Geächteter. – Ungeheuer. Unhold. Unmensch. Ruchloser. verruchte Seele. Rohling 915. Scheusal. (eingefleischter) Teufel. [Satan] (in Menschengestalt). [Mephisto(pheles)]. Höllenhund, -braten. Bauchaufschlitzer. Kehlabschneider. Menschenfresser. Kopfjäger. Feuerländer. [Hottentott(e) Kannibale]. Tiger(herz). menschliche Hyäne]. Hund, Bluthund, -mensch, -säufer. Würger. [Garrotter, Gangster].

  Schädling 913. Neiding. Wolf in Schafskleidern, -pelz. Bösewicht, Misse-, Übeltäter. Erzspitzbube. Angeber. [Denunziant]. Abtrünniger. [Renegat. Apostat]. Betrüger 548. Frevler. Verbrecher(natur). Volksverführer, -betrüger. [Demagog(e)]. Schieber, Erpresser. Wucherer 817. Güterschlächter. Schächer. (Raub-)Mörder 361. [Thug. Spartakist.  Bandit. Bravo]. Mordbrenner, -bube. Brandstifter 972.

  Robert der Teufel. Richard III. Heinrich VIII. „Franz (Moor) heißt die [Kanaille]“.“

In der linken Spalte werden unter „984. Edelmensch“ nicht ganz so viele Synonyma angeboten: „(vollwertiger, reiner) Mensch. Ebenbild Gottes. Vollmensch. Eine Seele von Menschmusterbild 873. Mann von echtem Schrot und Korn. Einer von Zehntausend. Weißer Rabe. – Tatmensch 682. Held. [Heros]. Halbgott. (geistiger) Führer. Kopf. 500. – Reine Seele. Unschuldiger. (Unschulds-)Engel. Lamm. Tugendmuster, - beispiel, -spiegel, -bold. Heiliger 987.“


Bei Barks steht: „Those underworld undergrounders are getting underhanded under water, no doubt!”

Betteridge, H.T. (Ed.) (1972). Cassell's German and English Dictionary. London: Cassell and Company Ltd., p 544/545, kann man entnehmen:

"under […] -hand […] heimlich; mit dem Handrücken nach unten (Crick. etc); (fig.) […] hinter dem Rücken, unehrlich, hinterlistig -handed. […] unter der Hand, heimlich, hinterlistig". (Hervorh. von mir, VDK).

Anm.: Dr. Fuchs hat Ducks Ausspruch also verändert, verschärft. HeißeBernd Krauss überlegt: hat sie eine mahnende Reminiszenz gewollt z. B. an die Vernichtung der Aufständischen des Warschauer Ghettos in deren unterirdischem Bunker (1943)?

Wehrmachtshelferin

Bei Barks steht:
BL_WDC-29-19.jpg
„That hard-shelled Nest-Leader of the Chickadees is an old time WAC from the Army Engineers”.

Erläuterung zu WAC: "The Women's Army Corps (WAC) was the women's branch of the United States Army."[2]

Auf Deutsch erstmals in MM15/1956. Vor lauter Berührungsängsten wurde die "Wehrmachtshelferin" in späteren Ausgaben verharmlost zur „Kantinenwirtin bei den Pionieren“.

MM/7, BL WDC 47, S. 47
MM/7, BL WDC 47, S. 47

Wirtschaftswunder

"Wirtschaftswunder ist ein Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch in Österreich wird der rasante wirtschaftliche Aufschwung ab den 1950er Jahren als Wirtschaftswunder bezeichnet. Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein. Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom).”

[…Erklärungen, warum es kein Wunder war, sondern eher politisches Kalkül, siehe gleiche web-site, z. B.:]

“Die US-amerikanische Wirtschaftshilfe durch den Marshallplan hat den Wiederaufbau Westeuropas und damit auch das Wirtschaftswunder in Deutschland erleichtert  […] Westdeutschland erhielt insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar als Entwicklungshilfe, unter anderem für den Wiederaufbau der punktuell oft stark zerstörten Infrastruktur. […]

Jenseits der Marshallplan-Hilfen wurden die Länder wie die Bundesrepublik oder Japan durch die Einbindung in das westliche Wirtschaftssystem, das von den USA dominiert wurde, gefördert, zumal die USA im Sinne des Antikommunismus die Länder als Vorzeigeländer in der Region betrachtete. So erklärte der US-Politologe Chalmers Johnson, dass in den Jahren bis zum Vietnamkrieg Länder wie z. B. Japan massiv als Exportnationen unterstützt wurden – indem man Einfuhrbeschränkungen in die USA trotz Schäden für die US-Wirtschaft senkte.”

BL WDC-47-50
[Spekulativer:] Angesichts des weiteren Fotos aus demselben Bericht habe ich (VDK)  mich gefragt, ob wohl Carl Barks – oder seine Gattin – mit Vergnügen John Habbertons „Helen`s Babies“ gelesen hat, in den USA erschienen zu Ende des 19. Jahrh. Dort eine Schlüsselszene: Ein Onkel (!) begegnet, mit seinen zwei Neffen (!), von denen einer aus unsinnigen Gründen aus Leibeskräften heult (!), in einer offenen (!) Kutsche fahrend einer entgegenkommenden Kutsche mit zwei Damen (in die eine ist er verliebt, die andere ist deren Mutter) – und er ist peinlich berührt


Bei Barks:

Riskante Geschäfte" (August 1963,WDC 275). Auf Deutsch MM27/1965.

"Everybody`s cleaning up* these days. They clean up in the Stock Market, in sports and in Big Business."

  • i. S. von "abräumen"

"Zurück zur Natur!" (Juli 1963, WDC 274). Auf Deutsch erstmals in MM 7/1964. BL WDC 47, S. 47 bzw. 50.

„… over-civilized living“

Lore aus Singapore (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.

Zuzugsgenehmigung

"Lore aus Singapore" (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.

„Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Zuzugssperre für die Stadt Frankfurt wird aufgehoben, 13. Februar 1950

Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hebt mit sofortiger Wirkung die durch Verordnung des vormaligen kommissarischen Oberbürgermeisters Kurt Blaum (1884–1970) am 23. August 1945 verhängte Zuzugssperre für Einwohner aus dem Bundesgebiet auf. Die Sperre war nach einer zwischen April und Juni 1945 durchgeführten Personenstandsaufnahme ergangen. Nach Angabe des Wohnungsamtes »rechnet die Stadt damit, daß sich der Zuzug von selbst regeln wird«. Man schätzt, dass die »Zahl der Zuziehenden sehr gering sein wird, da sicher nur die Personen nach Frankfurt kommen werden, die wissen, wo sie unterkommen können«. Die Zuzugssperre sei aufgehoben worden, weil die individuelle Erteilung einer »Zuzugsgenehmigung« durch die Behörden »in der letzten Zeit illusorisch geworden war und nur noch eine rein bürokratische Maßnahme darstellte«. Das Wohnungsamt warnt jedoch gleichzeitig davor, ohne Aussicht auf eine feste Bleibe nach Frankfurt zu ziehen. Einschließlich der evakuierten Frankfurter Bürger gebe es in der Stadt »zur Zeit noch etwa hunderttausend Wohnungsuchende«. Zu diesen zählten auch die zahlreichen in Frankfurt Beschäftigten, deren Familienangehörige noch außerhalb wohnen. Etwa 25.000 der derzeit in Frankfurt lebenden Personen seien ohne Zuzugsgenehmigung illegal in Frankfurt wohnhaft.“[3]

Anm.: 1. der Text oben ist u. a. auch ein nettes Stück Realsatire. 2. „Lore aus Singapore“ erschien auf Deutsch erstmalig in MM 10, 1953. Das Thema, eine Zuzugsgenehmigung erhalten zu haben oder nicht, war noch sehr präsent … Barks- Original-Text: „We`ll never be able to keep this parrot in our room!”

Mehr Demokratie wagen

mündiger Bürger
MM 15 1975 S39
Brandt,Willy 1969

US-amerikanisches Brauchtum, damals noch bei uns unbekannt

1. Thanksgiving

BL WDC-22-27

In den USA wird „Thanksgiving“ als Familienfest mit traditionellem Truthahn-Essen gefeiert. Für "Gute Nachbarschaftshilfe" (WDC 147,BL 22) konnte Fuchs 1953 den Truthahn durch eine Gans ersetzen; als Namen des Fests (zu dem Herr Duck einen bedürftigen Mitbürger einladen will) borgte sie das bäuerliche „Erntedank“. Damit liegt es auch in glaubhaftem Abstand zu Weihnachten (an welchem ebenfalls wieder Bedürftige versorgt werden sollen) .





BL WDC-22-36





2. Valentinstag

BL WDC-23-08

Zum Valentinstag werdenin den USA besonders hübsch gestaltete Karten – versehen mit Rüschen und /oder Herzchen – überreicht oder verschickt. Als mögliche Näherung wählte Fuchs 1953 ("Der Eilbrief" - WDC 150 - BL 23) und noch 1976 ("Durch den Fleischwolf gedreht", WDC 258, BL 44) Geburtstagspost.





BL WDC-44-38.jpg






3. Halloween

Verkleidete Kinder konnten wir uns 1977 nur im Fasching, beim Karneval vorstellen. Daher siedelte Fuchs den Bericht ("Rosenmontags-Rummel", WDC 254, BL 43) am Rosenmontag an.

BL WDC-43-48