Pestwespe (Brisanzbremse)

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Pestwespe (auch fälschlich: Brisanzbremse)

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DD54
Stamm Arthropoda (Gliederfüßer)
Klasse Insecta = Hexapoda (Insekten)
Ordnung Hymenoptera (Hautflügler)
Familie Vespidae (Wespen)
Art Vespa pestilentifera

Vorkommen

Die Pestwespe (oft auch fälschlich als „Brisanzbremse“ bezeichnet) ist ein seltenes Insekt der Amazonasregion, namentlich der Region Qualma Vista, Rio Fibro/ Punta Obscura (besonders im sogenannten "Verbotenen Tal"). Ihr Vorkommen deckt sich weitgehend mit dem Verbreitungsgebiet des Gurken­murksers (Ciller gurcae), dessen natürlicher Feind sie ist.

Aussehen

Die Pest­wespe ist eine Vertreterin der echten Wespen (Familie Vespidae) von nur relativ geringer Körpergröße (unter 1 cm). Ihr Körperbau kann als "wespentypisch" bezeichnet werden.

Lebensweise und Verhalten

Obwohl die Pestwespe als ein Mitglied der echten Wespen gilt, bedient sie sich zum Zwecke der Fortpflanzung brutparasitischer Metho­den (ähnlich wie z.B. die Schlupfwespen). Sie legt ihre Eier ausschließlich in Exemplare des Gurken­murksers (Ciller gurcae). Die ausgeschlüpften Larven ernähren sich dann von ihrem Wirt und töten diesen schließlich. Das äußere Erscheinungsbild dieses Vorganges ähnelt dem einer infektiösen Krankheit und wird daher als „Wes­penpest“ bezeichnet, obwohl es sich eigentlich um einen Parasitenbefall handelt. Eine einzige Pestwespe ist in der Lage, zahllose Gurkenmurkser auf diese Art zu infizieren (in der Tat ist die Zahl der Nachkommen der Pestwespe direkt vom Angebot an Gurkenmurksern abhän­gig). Daher ist die Pestwespe nicht nur der natürliche Gegenspieler des Gurkenmurksers, sondern die Popula­tionen von Gurkenmurksern und Pestwespen sind eng miteinander verflochten, da kei­ner ohne den anderen existieren kann. Ohne Populationskontrolle durch die Pestwespe würden die Gur­kenmurkser nämlich in ihrem engen Lebensraum rasch die eigene Nahrungsgrundlage (Gurkengewächse) vernichten. Daneben ist der Gurkenmurkser als Schädling von Gurkengewächsen ein Nahrungs­konkurrent der erwachsenen Pestwespe, die sich ebenfalls von einheimischen Gurkenpflanzen (allerdings von anderen Pflanzenteilen) ernährt, ohne jedoch dabei einen dem Treiben des Gur­kenmurksers ver­gleichbaren Schaden anzurichten. Die Pestwespe schlägt also mit ihrer Fortpflan­zungsmethode praktisch „zwei Fliegen mit einer Klappe“. Sie sichert die Ernährung ihres Nach­wuchses und hält so zugleich die Zahl der Gurkenmurkser niedrig und damit auch die Zahl ihrer unmittelbaren Nah­rungskonkurrenten. Dies mag eine Erklärung für die relativ geringe Verbreitung beider Arten sein, da sich in deren natürlichen Lebensraum ein Gleichgewicht der Populationen auf niedrigem Niveau eingestellt hat.

Taxonomische Stellung

Die taxonomische Stellung der Pestwespe ist nicht unumstritten. Ihre Morphologie (sie gleicht äu­ßerlich einer typischen Wespe) gab vermutlich den Anlass dazu, sie zu den echten Wespen zu stellen, während ihre Fortpflanzungsmethoden eher für eine Schlupfwespe sprechen. Womöglich sind die direkten Vorfahren der Pestwespe entwicklungsgeschichtlich an einer Verzweigung der Stammbäume von echten Wespen und Schlupfwespen anzusiedeln. Dies wäre zumindest insofern nicht verwunderlich, als das „Verbotene Tal“ auch noch andere „Lebende Fossilien“ aufweist und als Rückzugsgebiet sonst ausgestorbener Arten gilt..

Quelle

DD 54, „Die Gurkenkrise“ MM 16-19/77 und „Das Verbotene Tal“ BL-DD 22

[Anm.: Zwei divergente FUCHS-Fassungen]

HARMS: Erstaunliche Erkenntnisse Entenhausener Entomologie, DD 75

Martin, Patrick / Martin, Oliver / Jacobsen, Peter / Harms, Klaus (Hg.): Barks´ Thierleben. Biodiversität in Entenhausen, D.O.N.A.L.D.: Hamburg 2001 (Der Donaldist Sonderheft 40).