Liste der Zitate im Fuchstext: Literatur der Romantik
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) |
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Faust - Der Tragödie erster Teil | ||||||||||||
Schwankende GestaltenFaust - Der Tragödie erster TeilZueignung, Vers 1 Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten, Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt? Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten, Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt; Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert. | ||||||||||||
Worte sind genug gewechseltFaust - Der Tragödie erster TeilVorspiel auf dem Theater, Vers 214↵Director:↵Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Thaten sehn; Indeß ihr Complimente drechselt, Kann etwas nützliches geschehn. | ||||||||||||
Ist es Schatten, ist's WirklichkeitFaust - Der Tragödie erster TeilStudirzimmer, Vers 1249↵Während des Osterspaziergangs fällt Faust ein schwarzer Pudel auf. Der Hund bleibt an seiner Seite und Faust nimmt ihn mit nach Hause in sein Studierzimmer. Dort verhält sich das Tier seltsam. Faust ist verunsichert. Dann verwandelt es sich vor seinen Augen in Mephistopheles. ↵Ungern heb ich das Gastrecht auf, Die Thür’ ist offen, hast freyen Lauf. Aber was muß ich sehen! Kann das natürlich geschehen? Ist es Schatten? Ist’s Wirklichkeit? | ||||||||||||
Das also ist des Pudels KernFaust - Der Tragödie erster TeilStudirzimmer., Vers 1323↵Während des Osterspaziergangs fällt Faust ein schwarzer Pudel auf. Der Hund bleibt an seiner Seite und Faust nimmt ihn mit nach Hause in sein Studierzimmer. Dort verhält sich das Tier seltsam. Faust ist verunsichert. Dann verwandelt es sich vor seinen Augen in Mephistopheles. Erstaunt stellt Faust fest: »Das also war des Pudels Kern.« | ||||||||||||
was man schwarz auf weiß besitztFaust - Der Tragödie erster TeilStudirzimmer. Vers 1966↵Schüler:↵Das sollt ihr mir nicht zweymal sagen! Ich denke mir wie viel es nützt;↵Denn, was man schwarz auf weiß besitzt,↵Kann man getrost nach Hause tragen. | ||||||||||||
Uns ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert SäuenFaust - Der Tragödie erster Teil Auerbachs Keller, Vers 2294 Mephistopheles (mit seltsamen Gebärden): Trauben trägt der Weinstock! Hörner der Ziegenbock; Der Wein ist saftig, Holz die Reben,Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.Ein tiefer Blick in die Natur! Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Nun zieht die Pfropfen und genießt! Alle (indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft): O schöner Brunnen, der uns fließt! Mephistopheles Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt! (Sie trinken wiederholt) Alle (singen). Uns ist ganz kannibalisch wohl, Als wie fünfhundert Säuen! | ||||||||||||
Nach Golde drängt, am Golde hängt doch allesFaust - Der Tragödie erster TeilAbend. Vers 2803 Margarete. Sie putzt sich damit auf und tritt vor den Spiegel. Wenn nur die Ohrring’ meine wären! Man sieht doch gleich ganz anders drein. Was hilft euch Schönheit, junges Blut? Das ist wohl alles schön und gut, Allein man läßt’s auch alles seyn;↵Man lobt euch halb mit Erbarmen.↵Nach Golde drängt, Am Golde hängt Doch alles. Ach wir Armen! | ||||||||||||
Name ist Schall und RauchFaust - Der Tragödie erster TeilMarthens Garten. Vers 3456 Faust:Ich habe keinen Nahmen Dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsgluth. | ||||||||||||
Sieh die Funkenwürmer fliegen in geballten SchwärmezügenFaust - Der Tragödie erster TeilHarzgebirg Vers 3903Faust, Mephistopheles, Irrlicht im Wechselgesang:↵Uhu! Schuhu! tönt es näher,Kauz und Kiebitz und der Häher↵Sind sie alle wach geblieben? Sind das Molche durchs Gesträuche? Lange Beine, dicke Bäuche. Und die Wurzeln, wie die Schlangen,↵Winden sich aus Fels und Sande;↵Strecken wunderliche Bande, Uns zu schrecken, uns zu fangen; Aus belebten, derben Masern Strecken sie Polypenfasern↵Nach dem Wandrer. Und die Mäus↵Tausendfärbig, schaarenweise, Durch das Moos und durch die Heide! Und die Funkenwürmer fliegen, Mit gedrängten Schwärme-Zügen,↵Zum verwirrenden Geleite. | ||||||||||||
Das leuchtet und sprüht und flackert und brenntFaust - Der Tragödie erster TeilHarzgebirg Vers 4218↵Mephistopheles. Das drängt und stößt, das ruscht und klappert! Das zischt und quirlt, das zieht und plappert! Das leuchtet, sprüht und stinkt und brennt! Ein wahres Hexenelement! | ||||||||||||
Heinrich mir graut vor DirFaust - Der Tragödie erster TeilKerker. Vers 4610↵Margarete.↵Dein bin ich, Vater! Rette mich! Ihr Engel! Ihr heiligen Schaaren, Lagert euch umher, mich zu bewahren. Heinrich! Mir graut’s vor dir. Mephistopheles. Sie ist gerichtet! | ||||||||||||
Faust - Der Tragödie zweiter Teil | ||||||||||||
und find ich auch das Seltsamste beisammenFaust - Faust - Der Tragödie zweiter TeilClassische Walpurgisnacht, Vers 7078 Faust, Mephistoles und Homunculus Faust: Ich fühlte gleich den Boden wo ich stand. Wie mich, den Schläfer, frisch ein Geist durchglühte, So steh’ ich, ein Antäus an Gemüthe. Und find’ ich hier das Seltsamste beisammen, Durchforsch’ ich ernst dieß Labyrinth der Flammen. (Entfernt sich.) | ||||||||||||
Selbst ist der Mann!Faust - Der Tragödie zweiter TeilAuf dem Vorgebirg, Vers 10467 Kaiser: Selbst ist der Mann! Wer Thron und Kron begehrt Persönlich sey er solcher Ehren werth. Sey das Gespenst, das gegen uns erstanden, Sich Kaiser nennt und Herr von unsern Landen, Des Heeres Herzog, Lehnsherr unsrer Großen, Mit eigner Faust in’s Todtenreich gestoßen! | ||||||||||||
Weitere Werke | ||||||||||||
Luft, Luft, Clavigo!Clavigo, 4. AktEs sind die letzten Worte der sterbenden Marie Beaumarchais, die den erneuten Treuebruch Clavigos nicht überlebt. Die ganze Zeile gegen Ende des 4. Aktes (Guilberts Wohnung) lautet: »Ach! Luft! Luft! (fällt zurück) Clavigo!« | ||||||||||||
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübtEgmont, 3. Aufzug, 2. Szene.Ein sehr kurzes Gedicht vom Dichterfürsten Goethe, dessen "Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt" sprichwörtlich wurde. Die Verse ("Klärchens Lied") stammen aber aus dem Trauerspiel "Egmont": ↵"Klärchens Lied" Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein, Hangen Und bangen In schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt – Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. | ||||||||||||
Wie herrlich leuchtet mir die NaturMailied Wie herrlich leuchtet mir die Natur Wie glänzt die Sonne Wie lacht die Flur! Es dringen Blüten aus jedem Zweig Und tausend Stimmen aus dem GesträuchUnd Freud und Wonne aus jeder BrustO Erd, o Sonne! O Glück, o Lust! O Lieb, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken auf jenen Höhn Du segnest herrlich das frische Feld Im Blütendampfe die volle Welt O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich So liebt die Lerche Gesang und Luft Und Morgenblumen den Himmelsduft Wie ich dich liebe mit warmem Blut Die du mir Jugend und Freud und Mut Zu neuen Liedern und Tänzen gibst Sei ewig glücklich wie du mich liebst | ||||||||||||
Der Fischer
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,Ein Fischer saß daran,Sah nach dem Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht,Teilt sich die Flut empor:Aus dem bewegten Wasser rauschtEin feuchtes Weib hervor.Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: »Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter, wie du bist, Und würdest erst gesund. Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenatmend ihr Gesicht Nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Tau?« Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Netzt' ihm den nackten Fuß; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war's um ihn geschehn; Halb zog sie ihn, halb sank er hin Und ward nicht mehr gesehn. | ||||||||||||
In die Ecke Besen, Besen! Sei's gewesenDer Zauberlehrling
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Gesang der Geister über den Wassern
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Lauf der WeltHanswursts Hochzeit Oder Der Lauf der Welt – Ein mikrokosmisches Drama.Ist der Titel einer unvollendeten Farce des Dichterfürsten. | ||||||||||||
Herz, was begehrst du mehrScherz, List und Rache (Singspiel)↵Die meisten Menschen kommen mir Wie große Kinder vor, Die auf den Markt mit wenig Pfennigen Begierig eilen. So lang' die Tasche noch Das bißchen Geld verwahrt, Ach da ist alles ihre, Zuckerwerk und andre Näschereien, Die bunten Bilder und das Steckenpferdchen, Die Trommel und die Geige! Herz, was begehrst du? Und das Herz ist unersättlich! Es sperrt die Augen ganz gewaltig auf. Doch ist für eine dieser sieben Sachen Die Baarschaft erst vertändelt, Dann Adieu, ihr schönen Wünsche, Ihr Hoffnungen, Begierden! Lebt wohl! In einen armen Pfefferkuchen Seid ihr gekrochen; Kind, geh' nach Hause! Nein, nein! so soll mir’s niemals werden. So lang ich dich besitze, Seyd ihr mein, Ihr Schäze dieser Erde! Was an Besitzthum Irgend einen Reichen Erfreuen kann, Das seh ich alles, Und kann fröhlich rufen: Herz, was begehrest du? | ||||||||||||
Kurz und gutSollt’ ich mich denn so ganz an sie gewöhnen?Das wäre mir zuletzt doch reine Plage. Darum versuch’ ich’s gleich am heut’gen Tage Und nahe nicht dem vielgewohnten Schönen. Wie aber mag ich dich, mein Herz, versöhnen, Daß ich im wicht’gen Fall dich nicht befrage? Wohlan! Komm’ her! Wir äußern unsre Klage In liebevollen, traurig heitern Tönen. Siehst du, es geht! Des Dichters Wink gewärtig, Melodisch klingt die durchgespielte Leier, Ein Liebesopfer traulich darzubringen. Du denkst es kaum, und sieh! das Lied ist fertig; Allein was nun? — Ich dächt’, im ersten Feuer Wir eilten hin, es vor ihr selbst zu singen. | ||||||||||||
Trüber Gast auf der dunklen ErdeSelige SehnsuchtSagt es niemand, nur den Weisen,Weil die Menge gleich verhöhnet, Das Lebend’ge will ich preisen, Das nach Flammentod sich sehnet. In der Liebesnächte Kühlung, Die dich zeugte, wo du zeugtest, Überfällt dich fremde Fühlung, Wenn die stille Kerze leuchtet. Nicht mehr bleibest du umfangen In der Finsternis Beschattung, Und dich reißet neu Verlangen Auf zu höherer Begattung. Keine Ferne macht dich schwierig, Kommst geflogen und gebannt, Und zuletzt, des Lichts begierig, Bist du Schmetterling verbrannt. Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde. | ||||||||||||
Was man in der Jugend wünscht (nicht hat),hat man im Alter die FülleAus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, 2. Teil | ||||||||||||
Ach, ich bin des Treibens müdeWanderers NachtliedDer du von dem Himmel bist,Alle Freud und Schmerzen stillest,Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest; Ach, ich bin des Treibens müde! Was soll all die Qual und Lust? Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust! | ||||||||||||
Wie Du mir, so ich Dir. | ||||||||||||
Kommt Zeit, kommt RatWer will denn alles gleich ergründen!Kommt Zeit, kommt Rat Wer will denn alles gleich ergründen! Sobald der Schnee schmilzt, wird sich’s finden. Hier hilft nun weiter kein Bemüh’n! Sind Rosen, nun, sie werden blüh’n. | ||||||||||||
..steckt voller Merkwürdigkeiten"Franckfurt stickt voller Merkwürdigkeiten" soll Goethe über seine Heimatstadt gesagt haben. | ||||||||||||
Komm den Frauen sanft entgegen.Geh den Weibern zart entgegen,du gewinnst sie, auf mein Wort. Und wer rasch ist und verwegen, kommt vielleicht noch besser fort. Doch wem wenig dran gelegen scheinet, ob er reizt und rührt, der beleidigt, der verführt. Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Ausgabe letzter Hand. 1827, Lieder, Antworten bei einem gesellschaftlichen Fragespiel: Der Erfahrne | ||||||||||||
Bei Beschädigungen zeigt sich der MeisterDie Füchsin hat das Originalzitat hier in urkomischer Weise verändert.Aus einem Sonett:↵In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,↵Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben | ||||||||||||
Friedrich Schiller | ||||||||||||
Wallensteins Lager | ||||||||||||
Es wächst der Mensch mit seinen höheren ZweckenProlog, Wallensteins Lager(Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel, Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge Geliehn, die weiche Seele hingegeben, Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt, Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns Aus dieser edeln Säulenordnung an, Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen. Und doch ist dies der alte Schauplatz noch, Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte, Die Laufbahn manches wachsenden Talents. Wir sind die Alten noch, die sich vor euch Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet. Ein edler Meister stand auf diesem Platz, Euch in die heitern Höhen seiner Kunst Durch seinen Schöpfergenius entzückend. O! möge dieses Raumes neue Würde Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn, Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt, Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen. Ein großes Muster weckt Nacheiferung Und gibt dem Urteil höhere Gesetze. So stehe dieser Kreis, die neue Bühne Als Zeugen des vollendeten Talents. Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen, Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen, Als hier vor einem auserlesnen Kreis, Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst, Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht? Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst, Die wunderbare, an dem Sinn vorüber, Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben. Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab, Und wie der Klang verhallet in dem Ohr, Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung, Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk. Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis, Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze, Drum muß er geizen mit der Gegenwart, Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen, Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern, Und im Gefühl der Würdigsten und Besten Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er Sich seines Namens Ewigkeit voraus, Denn wer den Besten seiner Zeit genug Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.[c] Die neue Ära, die der Kunst Thaliens Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend, Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen, Nicht unwert des erhabenen Moments Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen. Denn nur der große Gegenstand vermag Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen, Im engen Kreis verengert sich der Sinn, Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken. | ||||||||||||
Ernst ist das Leben, heiter ist die KunstProlog, Wallensteins Lager (Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)Das heut’ge Spiel gewinne euer OhrUnd euer Herz den ungewohnten Tönen; In jenen Zeitraum führ‘ es euch zurück, Auf jene fremde kriegerische Bühne, Die unser Held mit seinen Taten bald Erfüllen wird. Und wenn die Muse heut, Des Tanzes freie Göttin und Gesangs, Ihr altes deutsches Recht, des Reimes Spiel, Bescheiden wieder fordert – tadelt’s nicht! Ja danket ihr’s, daß sie das düstre Bild Der Wahrheit in das heitre Reich der Kunst Hinüberspielt, die Täuschung, die sie schafft, Aufrichtig selbst zerstört und ihren Schein Der Wahrheit nicht betrüglich unterschiebt; Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst. | ||||||||||||
Die Piccolomini | ||||||||||||
Spät kommt ihr, doch ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen!Die Piccolomini, 1. Akt, 1. Auftritt ILLO: Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen. Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (italienisch Gioan Lodovico Hector Isolano): * 1586 in Görz; † März 1640 in Wien) war ein kaiserlicher General der kroatischen Reiter im Dreißigjährigen Krieg. Er diente vier deutschen Kaisern und kämpfte in den vier Hauptschlachten dieses Krieges. Seine Truppen waren berüchtigt für ihre Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung. | ||||||||||||
Das ist der Fluch der bösen TatOCTAVIO:Mein bester Sohn! Es ist nicht immer möglich, Im Leben sich so kinderrein zu halten, Wie's uns die Stimme lehrt im Innersten. In steter Notwehr gegen arge List Bleibt auch das redliche Gemüt nicht wahr – Das eben ist der Fluch der bösen Tat, Daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären. Ich klügle nicht, ich tue meine Pflicht, Der Kaiser schreibt mir mein Betragen vor. Wohl wär es besser, überall dem Herzen Zu folgen, doch darüber würde man Sich manchen guten Zweck versagen müssen. Hier gilts, mein Sohn, dem Kaiser wohl zu dienen, Das Herz mag dazu sprechen, was es will. | ||||||||||||
Die Jungfrau von Orleans | ||||||||||||
Prolog, 4. Auftritt
Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften,Ihr traulich stillen Täler lebet wohl!Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,Johanna sagt euch ewig Lebewohl.Ihr Wiesen, die ich wässerte! Ihr Bäume,Die ich gepflanzet, grünet fröhlich fort! Lebt wohl, ihr Grotten und ihr kühlen Brunnen! Du Echo, holde Stimme dieses Tals, Die oft mir Antwort gab auf meine Lieder, Johanna geht und nimmer kehrt sie wieder! | ||||||||||||
Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?Die Jungfrau von Orleans, 1. Akt, 3. AuftrittKARL (verzweiflungsvoll):Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand? Reißt mich in Stücken, reißt das Herz mir aus, Und münzet es statt Goldes! Blut hab ich Für euch, nicht Silber hab ich, noch Soldaten! | ||||||||||||
Gegen Gullys kämpfen selbst Götter vergebensDie Jungfrau von Orleans III,6 LIONEL: „Ich kann nicht bleiben. – Fastolf, bringt den Feldherrn An einen sichern Ort, wir können uns Nicht lange mehr auf diesem Posten halten. Die Unsern fliehen schon von allen Seiten, Unwiderstehlich dringt das Mädchen vor –“ Talbot entgegnet darauf:Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. Erhabene Vernunft, lichthelle Tochter Des göttlichen Hauptes, weise Gründerin Des Weltgebäudes, Führerin der Sterne, Wer bist du denn, wenn du dem tollen Roß Des Aberwitzes an den Schweif gebunden, Ohnmächtig rufend, mit dem Trunkenen Dich sehend in den Abgrund stürzen mußt!“ | ||||||||||||
Wilhelm Tell | ||||||||||||
Schifflein auf den WellenWilhelm Tell, 1. Aufzug, 1. Szene
Er stösst schon ab. Gott helf dir, braver Schwimmer! Sieh, wie das Schifflein auf den Wellen schwankt! Kuoni am Ufer: Die Flut geht drüber weg – Ich seh's nicht mehr. Doch halt, da ist es wieder! Kräftiglich Arbeitet sich der Wackre durch die Brandung. | ||||||||||||
Es lächelt der See, er ladet zum BadeWilhelm Tell, 1. Aufzug, 1. Szene
Es lächelt der See, er ladet zum Bade, Der Knabe schlief ein am grünen Gestade, Da hört er ein Klingen, Wie Flöten so süss, Wie Stimmen der Engel Im Paradies. Und wie er erwachet in seliger Lust, Da spülen die Wasser ihn um die Brust, Und es ruft aus den Tiefen: Lieb Knabe, bist mein! Ich locke den Schäfer, Ich zieh ihn herein. | ||||||||||||
der Starke ist am mächtigsten alleinWilhelm Tell, 1. Akt, 3. SzeneStauffacher:Verbunden werden auch die Schwachen mächtig. Tell: Der Starke ist am mächtigsten allein. | ||||||||||||
Wir wollen sein ein einig Volk von BrüdernWilhelm Tell, 2. Aufzug, 2. Szene Mit diesen beiden Zeilen beginnt der berühmte Rütlischwur aus Schillers Schauspiel »Wilhelm Tell«. In der 2. Szene des 2. Aktes haben sich die Eidgenossen aus Schwyz, Uri und Unterwalden auf einer Bergwiese, dem Rütli, versammelt. Alle sprechen sie am Ende des Aktes die Worte des Schwurs, die ihnen der Pfarrer Rösselmann aus Uri vorspricht.Rösselmann:Bei diesem Licht, das uns zuerst begrüsst Von allen Völkern, die tief unter uns Schweratmend wohnen in dem Qualm der Städte, Lasst uns den Eid des neuen Bundes schwören. – Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr. (Alle sprechen es nach mit erhobenen drei Fingern.) – Wir wollen frei sein wie die Väter waren, Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben. (Wie oben.) – Wir wollen trauen auf den höchsten Gott Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen. (Wie oben. Die Landleute umarmen einander.) | ||||||||||||
Früh übt sich, was ein Meister werden willWilhelm Tell, 3. Aufzug, 1. Szene
Der Strang ist mir entzwei. Mach mir ihn Vater. Tell: Ich nicht. Ein rechter Schütze hilft sich selbst. Knaben entfernen sich. Hedwig: Die Knaben fangen zeitig an zu schiessen. Tell: Früh übt sich, was ein Meister werden will. Hedwig: Ach wollte Gott, sie lernten's nie! Tell: Sie sollen alles lernen. Wer durchs Leben Sich frisch will schlagen, muss zu Schutz und Trutz Gerüstet sein. Hedwig: Ach, es wird keiner seine Ruh Zu Hause finden Früh übt sich, was ein Meister werden will | ||||||||||||
Die Axt im Haus erspart den ZimmermannWilhelm Tell, 3. Aufzug, 1. SzeneTell: Wer frisch umherspäht mit gesunden Sinnen, Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft, Der ringt sich leicht aus jeder Fahr und Not, Den schreckt der Berg nicht, der darauf geboren. Er hat seine Arbeit vollendet, legt das Gerät hinweg. Jetzt, mein ich, hält das Tor auf Jahr und Tag. Die Axt im Haus erspart den Zimmermann. | ||||||||||||
was da kreucht und fleuchtWilhelm Tell, 3. Aufzug, 1. SzeneWalther singt: Mit dem Pfeil, dem Bogen, Durch Gebirg und Tal Kommt der Schütz gezogen Früh am Morgenstrahl. Wie im Reich der Lüfte König ist der Weih – Durch Gebirg und Klüfte Herrscht der Schütze frei. Ihm gehört das Weite Was sein Pfeil erreicht, Das ist seine Beute, Was da kreucht und fleugt. | ||||||||||||
Platz, Platz dem LandvogtWilhelm Tell, 3. Akt, 3. SzeneRUDOLF DER HARRAS. Platz, Platz dem Landvogt! GESSLER. Treibt sie auseinander! Was läuft das Volk zusammen? Wer ruft Hülfe? (Allgemeine Stille.) | ||||||||||||
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefälltWilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene Stüssi: Ja, wohl dem, der sein Feld bestellt in Ruh, Und ungekränkt daheim sitzt bei den Seinen. Tell: Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. | ||||||||||||
Durch diese hohle Gasse muss er kommenWilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene Tell (tritt auf mit Armbrust).Durch diese hohle Gasse muß er kommen,Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht. – Hier Vollend ich's – Die Gelegenheit ist günstig. | ||||||||||||
Die Bürgschaft | ||||||||||||
Die Bürgschaft
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Das Lied von der Glocke | ||||||||||||
Schillers Gedicht von der Glocke ist mit mindestens acht nachgewiesenen Zitaten das bei Fuchs meistzitierte literarische Schillersche Werk.
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Wallensteins Tod | ||||||||||||
Leichtfertig ist die Jugend mit dem WortWallensteins Tod – 2. Aufzug, 2. AuftrittWALLENSTEIN: Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort, Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide; Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck Der Dinge Maß, die nur sich selber richten. | ||||||||||||
Ich kenne meine PappenheimerWallensteins Tod – 3. Aufzug, 15. Auftritt.... Gefreiter. Unsre Kameraden Zu Braunau, Budweis, Prag und Olmütz haben Bereits gehorcht, und ihrem Beispiel folgten Die Regimenter Tiefenbach, Toscana. – Wir aber glauben’s nicht, daß du ein Feind Und Landsverräter bist, wir halten’s bloß Für Lug und Trug und spanische Erfindung. (Treuherzig.) Du selber sollst uns sagen, was du vorhast, Denn du bist immer wahr mit uns gewesen, Das höchste Zutraun haben wir zu dir, Kein fremder Mund soll zwischen uns sich schieben, Den guten Feldherrn und die guten Truppen. Wallenstein. Daran erkenn ich meine Pappenheimer. ... | ||||||||||||
Die Sterne lügen nichtWallensteins Tod – 3. Aufzug, 9. Auftritt...Terzky. Hätt‘ man mir geglaubt! Da siehst du’s, wie die Sterne dir gelogen! Empfehlungen Lektüreschlüssel und Biografien Wallenstein (richtet sich auf). Die Sterne lügen nicht, das aber ist Geschehen wider Sternenlauf und Schicksal. Die Kunst ist redlich, doch dies falsche Herz Bringt Lug und Trug in den wahrhaft’gen Himmel. Nur auf der Wahrheit ruht die Wahrsagung; Wo die Natur aus ihren Grenzen wanket, Da irret alle Wissenschaft. War es Ein Aberglaube, menschliche Gestalt Durch keinen solchen Argwohn zu entehren, O nimmer schäm ich dieser Schwachheit mich! Religion ist in der Tiere Trieb,Es trinkt der Wilde selbst nicht mit dem Opfer,Dem er das Schwert will in den Busen stoßen. Das war kein Heldenstück, Octavio! Nicht deine Klugheit siegte über meine, Dein schlechtes Herz hat über mein gerades Den schändlichen Triumph davongetragen. Kein Schild fing deinen Mordstreich auf, du führtest Ihn ruchlos auf die unbeschützte Brust, Ein Kind nur bin ich gegen solche Waffen. ... | ||||||||||||
Weitere Werke | ||||||||||||
So wankelmütig ist die Gunst des VolkesDemetrius II. Aufzug, 1. SzeneHiob: Der Völker Herz ist wankelmütig, Fürstin, Sie lieben die Veränderung, sie glauben Durch eine neue Herrschaft zu gewinnen. Der Lüge kecke Zuversicht reißt hin, Das Wunderbare findet Gunst und Glauben. | ||||||||||||
NarrenspossenAus dem Gredicht "Bacchus im Triller"... Fort, Bärnhäuter! tummle dich! Unser Witz, aus Glas gekerbet, Wie der Blitz ist er zerscherbet; Soll dich nicht der Triller treiben, Laß die Narrenspossen bleiben! Hasts verstanden? Denk an mich! Wüster Vogel, packe dich! | ||||||||||||
Siehe, die Sonne Homers, sie leuchtet auch hierAus dem Gedicht "Der Spaziergang"... Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel, in ewig Wiederholter Gestalt wälzen die Thaten sich um. Aber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne Ehrst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz! Immer dieselbe, bewahrst du in treuen Händen dem Manne, Was dir das gaukelnde Kind, was dir der Jüngling vertraut, Nährest an gleicher Brust die vielfach wechselnden Alter; Unter demselben Blau, über dem nämlichen Grün Wandeln die nahen und wandeln vereint die fernen Geschlechter, Und die Sonne Homers, siehe! sie lächelt nach uns. | ||||||||||||
Es wallet und siedet und brauset und zischtGenug des grausamen SpielsBeide Zitate stamme aus dem Balladengedicht "Der Taucher"... Das hörte die Tochter mit weichem Gefühl, Und mit schmeichelndem Munde sie fleht: »Laßt, Vater, genug sein das grausame Spiel, Er hat Euch bestanden, was keiner besteht, Und könnt Ihr des Herzens Gelüsten nicht zähmen, So mögen die Ritter den Knappen beschämen.« ... Und es wallet und siedet und brauset und zischt, Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt, Bis zum Himmel spritzet der dampfende Gischt, Und Flut auf Flut sich ohn Ende drängt, Und will sich nimmer erschöpfen und leeren, Als wollte das Meer noch ein Meer gebären. ... | ||||||||||||
Der Not gehorchend, nicht dem eigenen TriebeDie Braut von Messina oder die feindlichen BrüderDas Zitat bildet den Anfang des Stücktextes: ISABELLA. Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb, Tret ich, ihr greisen Häupter dieser Stadt, Heraus zu euch aus den verschwiegenen Gemächern meines Frauensaals, das Antlitz Vor euren Männerblicken zu entschleiern. | ||||||||||||
Dem Manne kann geholfen werdenDie Räuber, 5. Akt, 2. Szene... RÄUBER MOOR. Man könnte mich darum bewundern. Nach einigem Nachsinnen. Ich erinnere mich, einen armen Schelm gesprochen zu haben, als ich herüberkam, der im Taglohn arbeitet und eilf lebendige Kinder hat – Man hat tausend Louisdore geboten, wer den großen Räuber lebendig liefert – dem Mann kann geholfen werden. Er geht ab. | ||||||||||||
wie vom Donner gerührtDon Carlos, Sechzehnter Auftritt... Marquis (zieht die Prinzessin mit Gewalt von ihm). Ich ermorde Sie, wenn Sie ihn hören. (Zu einem von den Officieren.) Graf von Cordua. Im Namen des Monarchen. (Er zeigt den Verhaftsbefehl.) Der Prinz ist Ihr Gefangener. (Carlos steht erstarrt, wie vom Donner gerührt. Die Prinzessin stößt einen Laut des Schreckens aus und will fliehen, die Officiere erstaunen. Eine lange und tiefe Pause. Man sieht den Marquis sehr heftig zittern und mit Mühe seine Fassung behalten.) (Zum Prinzen.) | ||||||||||||
Die schönsten Träume der Freiheit werden im Kerker geträumtBriefe über Don Carlos. 2. Brief... Das entgegengesetzte Elend der Sklaverei und des Aberglaubens zieht sie immer fester und fester an diese Lieblingswelt; die schönsten Träume von Freiheit werden ja im Kerker geträumt.... | ||||||||||||
Was tun, spricht ZeusDie Teilung der Erde»Nehmt hin die Welt!« rief Zeus von seinen HöhenDen Menschen zu. »Nehmt, sie soll euer sein! Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen, Doch teilt euch brüderlich darein.« Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten, Es regte sich geschäftig jung und alt. Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten, Der Junker birschte durch den Wald. Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen, Der Abt wählt sich den edeln Firnewein, Der König sperrt die Brücken und die Straßen Und sprach: »Der Zehente ist mein.« Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen, Naht der Poet, er kam aus weiter Fern; Ach! da war überall nichts mehr zu sehen, Und alles hatte seinen Herrn! »Weh mir! so soll ich denn allein von allen Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?« So ließ er laut der Klage Ruf erschallen Und warf sich hin vor Jovis Thron. »Wenn du im Land der Träume dich verweilet«, Versetzt der Gott, »so hadre nicht mit mir. Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?«- »Ich war«, sprach der Poet, »bei dir. Mein Auge hing an deinem Angesichte, An deines Himmels Harmonie mein Ohr- Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte Berauscht, das Irdische verlor!« »Was tun?« spricht Zeus. »Die Welt ist weggegeben, Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein. Willst du in meinem Himmel mit mir leben: So oft du kommst, er soll dir offen sein.« | ||||||||||||
Donner und DoriaDie Verschwörung des Fiesco zu Genua – 1. Akt, 5. Auftritt... GIANETTINO. Geh in die Hölle mit deinem Republikaner! Der Zorn eines Vasallen und meine Leidenschaft! Das heißt, der Leuchtturm muß einstürzen, wenn Buben mit Muscheln darnach werfen. Die drei schwarzen Masken treten mit großen Bewegungen näher. Hat darum Herzog Andreas seine Narben geholt in den Schlachten dieser Lumpenrepublikaner, daß sein Neffe die Gunst ihrer Kinder und Bräute erbetteln soll? Donner und Doria! Diesen Gelust müssen sie niederschlucken, oder ich will über den Gebeinen meines Oheims einen Galgen aufpflanzen, an dem ihre genuesische Freiheit sich zu Tod zappeln soll. Die drei Masken treten zurück. ... | ||||||||||||
Da haben wir die BescherungKabale und Liebe, 2. Akt, 5. SzeneFerdinand von Walter stürzt erschrocken und außer Atem ins Zimmer. Die Vorigen. FERDINAND. War mein Vater da? LUISE fährt mit Schrecken auf. Sein Vater! Allmächtiger Gott! Zugleich. FRAU schlägt die Hände zusammen. Der Präsident! Es ist aus mit uns! MILLER lacht voll Bosheit. Gottlob! Gottlob! Da haben wir ja die Bescherung! FERDINAND eilt auf Luisen zu und drückt sie stark in die Arme. Mein bist du, und wärfen Höll und Himmel sich zwischen uns. LUISE. Mein Tod ist gewiß – Rede weiter – Du sprachst einen schrecklichen Namen aus – dein Vater? FERDINAND. Nichts. Nichts. Es ist überstanden. Ich hab dich ja wieder.[791] Du hast mich ja wieder. O laß mich Atem schöpfen an dieser Brust. Es war eine schreckliche Stunde. LUISE. Welche? Du tötest mich! FERDINAND tritt zurück und schaut sie bedeutend an. Eine Stunde, Luise, wo zwischen mein Herz und dich eine fremde Gestalt sich warf – wo meine Liebe vor meinem Gewissen erblaßte – wo meine Luise aufhörte, ihrem Ferdinand alles zu sein – – Luise sinkt mit verhülltem Gesicht auf den Sessel nieder. ... | ||||||||||||
Mein Verstand steht stillKabale und Liebe, 3. Akt, 2. Szene... HOFMARSCHALL. Sind Sie von Sinnen? PRÄSIDENT. Das hat er geantwortet. Das war er schon willens ins Werk zu richten – Davon hab ich ihn kaum noch durch meine höchste Erniedrigung abgebracht. Was wissen Sie hierauf zu sagen? HOFMARSCHALL mit einem Schafsgesicht. Mein Verstand steht still. PRÄSIDENT. Das könnte noch hingehen. Aber zugleich hinterbringen mir meine Spionen, daß der Oberschenk von Bock auf dem Sprunge sei, um die Lady zu werben. HOFMARSCHALL. Sie machen mich rasend. Wer sagen Sie? Von Bock, sagen Sie? – Wissen Sie denn auch, daß wir Todfeinde zusammen sind? Wissen Sie auch, warum wir es sind? PRÄSIDENT. Das erste Wort, das ich höre. ... | ||||||||||||
Eilende Wolken, Segler der LüfteMaria Stuart, 3. Akt, 1. AuftrittMaria. O dank, dank dieſen freundlich gruͤnen Baͤumen, Die meines Kerkers Mauern mir verſtecken! Ich will mich frei und gluͤcklich traͤumen, Warum aus meinem ſuͤßen Wahn mich wecken? Umfaͤngt mich nicht der weite Himmelsſchoos? Die Blicke, frei und feſſellos, Ergehen ſich in ungemeßnen Raͤumen. Dort, wo die grauen Nebelberge ragen, Faͤngt meines Reiches Graͤnze an, Und dieſe Wolken, die nach Mittag jagen, Sie ſuchen Frankreichs fernen Ocean. Eilende Wolken! Segler der Luͤfte! Wer mit euch wanderte, mit euch ſchiffte! Gruͤßet mir freundlich mein Jugendland! Ich bin gefangen, ich bin in Banden, Ach, ich hab' keinen andern Geſandten! Frei in Luͤften iſt eure Bahn, Ihr ſeid nicht dieſer Koͤnigin unterthan. | ||||||||||||
Freude schöner GötterfunkenBeginn der Ode "An die Freude"An die Freude Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium1, Wir betreten feuertrunken Himmlische, dein Heiligtum. 5Deine Zauber binden wieder, Was der Mode Schwert geteilt; Bettler werden Fürstenbrüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. ... | ||||||||||||
Raum ist in der kleinsten HütteDer Jüngling am BacheAn der Quelle saß der Knabe, Blumen wand er sich zum Kranz, Und er sah sie fortgerissen, Treiben in der Wellen Tanz. »Und so fliehen meine Tage Wie die Quelle rastlos hin! Und so bleichet meine Jugend, Wie die Kränze schnell verblühn! Fraget nicht, warum ich traure In des Lebens Blütenzeit! Alles freuet sich und hoffet, Wenn der Frühling sich erneut. Aber diese tausend Stimmen Der erwachenden Natur Wecken in dem tiefen Busen Mir den schweren Kummer nur. Buchcover Sämtliche Gedichte und Balladen von Friedrich SchillerSammelband: Sämtliche Gedichte und Balladen Was soll mir die Freude frommen, Die der schöne Lenz mir beut? Eine nur ists, die ich suche, Sie ist nah und ewig weit. Sehnend breit ich meine Arme Nach dem teuren Schattenbild, Ach, ich kann es nicht erreichen, Und das Herz bleibt ungestillt! Komm herab, du schöne Holde, Und verlaß dein stolzes Schloß! Blumen, die der Lenz geboren, Streu ich dir in deinen Schoß. Horch, der Hain erschallt von Liedern, Und die Quelle rieselt klar! Raum ist in der kleinsten Hütte Für ein glücklich liebend Paar.« | ||||||||||||
Ein Mann ein Wort!Pegasus im Joche ... Die Flügel zwar, spricht er, die schaffen keinen Nutzen; Doch die kann man ja binden oder stutzen, Dann ist das Pferd zum Ziehen immer gut. Ein zwanzig Pfund, die will ich wohl dran wagen; Der Täuscher, hoch vergnügt die Waare loszuschlagen, Schlägt hurtig ein. „Ein Mann, ein Wort!“ Und Hans trabt frisch mit seiner Beute fort. ... | ||||||||||||
Eine LeichenfantasieMit erstorbnem ScheinenSteht der Mond auf totenstillen Hainen, Seufzend streicht der Nachtgeist durch die Luft – Nebelwolken schauern, Sterne trauern Bleich herab, wie Lampen in der Gruft. Gleich Gespenstern, stumm und hohl und hager, Zieht in schwarzem Totenpompe dort Ein Gewimmel nach dem Leichenlager Unterm Schauerflor der Grabnacht fort. Zitternd an der Krücke, Wer mit düsterm, rückgesunknem Blicke, Ausgegossen in ein heulend Ach, Schwer geneckt vom eisernen Geschicke, Schwankt dem stumm getragnen Sarge nach? Floß es Vater von des Jünglings Lippe? Nasse Schauer schauern fürchterlich Durch sein gramgeschmolzenes Gerippe, Seine Silberhaare bäumen sich. – Aufgerissen seine Feuerwunde! Durch die Seele Höllenschmerz! Vater floß es von des Jünglings Munde, Sohn gelispelt hat das Vaterherz. Eiskalt, eiskalt liegt er hier im Tuche, Und dein Traum, so golden einst, so süß! Süß und golden, Vater, dir zum Fluche! Eiskalt, eiskalt liegt er hier im Tuche! Deine Wonne und dein Paradies. – Mild, wie umweht von Elysiumslüften, Wie aus Auroras Umarmung geschlüpft, Himmlisch umgürtet mit rosigten Düften, Florens Sohn über das Blumenfeld hüpft, Flog er einher auf den lachenden Wiesen, Nachgespiegelt von silberner Flut, Wollustflammen entsprühten den Küssen, Jagten die Mädchen in liebende Glut. Mutig sprang er im Gewühle der Menschen, Wie auf Gebirgen ein jugendlich Reh, Himmelum flog er in schweifenden Wünschen, Hoch wie der Adler in wolkigter Höh, Stolz wie die Rosse sich sträuben und schäumen, Werfen im Sturme die Mähnen umher, Königlich wider den Zügel sich bäumen, Trat er vor Sklaven und Fürsten daher. Heiter wie Frühlingstag schwand ihm das Leben, Floh ihm vorüber in Hesperus‘ Glanz, Klagen ertränkt‘ er im Golde der Reben, Schmerzen verhüpft‘ er im wirbelnden Tanz. Welten schliefen im herrlichen Jungen, Ha! wenn er einsten zum Manne gereift – Freue dich, Vater! – im herrlichen Jungen Wenn einst die schlafenden Keime gereift. Nein doch, Vater – Horch! die Kirchhoftüre brauset, Und die ehrnen Angel klirren auf – Wie’s hinein ins Grabgewölbe grauset! – Nein doch, laß den Tränen ihren Lauf. – Geh, du Holder, geh im Pfad der Sonne Freudig weiter der Vollendung zu, Lösche nun den edeln Durst nach Wonne, Gramentbundner, in Walhallas Ruh – Wiedersehen – himmlischer Gedanke! – Wiedersehen dort an Edens Tor! Horch! der Sarg versinkt mit dumpfigem Geschwanke, Wimmernd schnurrt das Totenseil empor! Da wir trunken umeinanderrollten, Lippen schwiegen und das Auge sprach – Haltet! haltet! – da wir boshaft grollten – Aber Tränen stürzten wärmer nach – – Mit erstorbnem Scheinen Steht der Mond auf totenstillen Hainen, Seufzend streicht der Nachtgeist durch die Luft. Nebelwolken schauern, Sterne trauern Bleich herab wie Lampen in der Gruft. Dumpfig schollerts überm Sarg zum Hügel, O, um Erdballs Schätze, nur noch einen Blick! Starr und ewig schließt des Grabes Riegel, Dumpfer – dumpfer schollerts überm Sarg zum Hügel, Nimmer gibt das Grab zurück. | ||||||||||||
Weitere Autoren | ||||||||||||
Ludwig Bechstein | ||||||||||||
Undank ist der Welt LohnTitel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins Neuem Deutschen Märchenbuch. | ||||||||||||
Ludwig Giesebrecht | ||||||||||||
Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
Briggenlied (Links müßt ihr steuern)“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?Sie steuert falsch, sie treibt herein und muss am Vorgebirg zerschellen, lenkt sie nicht augenblicklich ein. Ich muss hinaus, dass ich sie leite!" "Gehst du ins offne Wasser vor, so legt dein Boot sich auf die Seite und richtet nimmer sich empor." "Allein ich sinke nicht vergebens, wenn sie mein letzter Ruf belehrt: Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens ist wohl ein altes Leben wert. Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile! Es ist die letzte, höchste Not!" - Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile hin durch die Schären eilt das Boot. Jetzt schießt es aus dem Klippenrande! "Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei. Kieloben treibt das Boot zu Lande, und sicher fährt die Brigg vorbei. | ||||||||||||
Gottlob Wilhelm Burmann | ||||||||||||
Arbeit macht das Leben süßKleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.
macht es nie zur Last, der nur hat Bekümmernis, der die Arbeit haßt. abgewandelt als deutsches Sprichwort: Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder, drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder. Unbekannter Autor:Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.
MM30/1978 p.35 MM13/1962 p.3 MM12/1967 p.4 MM44/1975 p.6 MM42/1975 p.6 | ||||||||||||
Joseph von Eichendorff | ||||||||||||
Wem Gott will rechte Gunst erweisen↵Der frohe Wandersmann (1817) Aus dem Leben eines Taugenichts ↵Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt, dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld. Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot; sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot. Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer Brust? Den lieben Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs Best' bestellt. | ||||||||||||
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden Eichendorfs WerkeJoseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig. ↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte … | ||||||||||||
Friedrich Rückert (1788-1866) | ||||||||||||
...alter Freund und Kupferstecher!Die Anrede "mein lieber (oder alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (… fecit ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (… sculpsit ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.Referenzfehler: Das öffnende<ref> -Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen
Die Wendung leitet sich vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"Referenzfehler: Das öffnende | ||||||||||||
Aus der Jugendzeit, aus der JugendzeitAus der Jugendzeit (Schwalbenlied)
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Wilhelm Bornemann (1766-1851) | ||||||||||||
Im Wald und auf der Heide
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109 | ||||||||||||
Ludwig Uhland (1787-1862) | ||||||||||||
Die linden Lüfte sind erwachtFrühlingsglaube Sammlung: Frühlingslieder Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden, O frischer Duft, o neuer Klang, Nun, armes Herze, sei nicht bang! Nun muß sich alles, alles wenden. ↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal: Nun, armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß sich alles, alles wenden. | ||||||||||||
Allein auf weiter FlurSchäfers Sonntagslied
Ich bin allein auf weiter Flur; Noch Eine Morgenglocke nur, Nun Stille nah und fern. Anbetend knie' ich hier. O süßes Graun! geheimes Wehn! Als knieten Viele ungesehn Und beteten mit mir. Der Himmel, nah und fern, Er ist so klar und feierlich, So ganz, als wollt' er öffnen sich. Das ist der Tag des Herrn! | ||||||||||||
Richard Wagner(1813-1883) | ||||||||||||
Nü sollst Du müch befragenLohengrin, 1. Akt, 3. Szene LOHENGRIN Elsa, soll ich dein Gatte heißen, soll Land und Leut ich schirmen dir, – soll nichts mich wieder von dir reißen,mußt Eines du geloben mir: –Nie sollst du mich befragen, noch Wissens Sorge tragen, woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam' und Art! ELSA leise, fast bewußtlos. Nie, Herr, soll mir die Frage kommen! LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst. Elsa! Hast du mich wohl vernommen? Nie sollst du mich befragen, noch Wissens Sorge tragen, woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam' und Art! | ||||||||||||
Schicksal, nimm Deinen LaufRienzi, 3 Akt↵Rienzi Du rasest, Knabe! Stehe auf und laß dem Schicksal seinen Lauf! (Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.) Adriano (sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm) Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf! (Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.) | ||||||||||||
Heinrich Hoffmann (1809-1894) | ||||||||||||
Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.↵Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus: Der Struwwelpeter. ↵Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess’ ich nicht! | ||||||||||||
Hans Christian Andersen (1805-1875) | ||||||||||||
Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) RäderDas Feuerzeug (1835)Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar Augen, so groß wie ein Paar Theetassen. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die drehten sich im Kopfe gerade wie Räder. […]“[3]Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!” ↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt. | ||||||||||||
Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) | ||||||||||||
Hänsel und GretelAbsatz einfügen | ||||||||||||
Knusper knusper knäuschenAus dem Märchen "Hänsel und Gretel" Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:Die Kinder antworteten:
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Der Wind, der Wind, das himmlische KindAus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen: „Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen!“ Die Kinder antworteten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel. | ||||||||||||
Timpeteh!Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.Vom Fischer und seiner FrauManntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje inne See, myne Fru de Ilsebill will nich so als ik wol will! Vom Fischer und seiner Frau | ||||||||||||
Ach wie gut,dass niemand weiß,..Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen": Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:
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Rotkäppchen und der Wolf | ||||||||||||
Schneewittchen | ||||||||||||
Spieglein, Spieglein an der WandAus dem Märchen "Schneewittchen" Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:so antwortete der Spiegel:
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Teufel mit den 3 goldenen Haaren | ||||||||||||
Rattenfänger von Hameln | ||||||||||||
Rumpelstilzchen | ||||||||||||
Gottfried Keller (1819-1890) | ||||||||||||
Kleider machen Leute... ist der Titel einer Kellerschen Novelle. https://de.wikipedia.org/wiki/Kleider_machen_Leute | ||||||||||||
Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783) | ||||||||||||
Blinder Eifer schadet nur↵Die Katzen und der HausherrTier' und Menschen schliefen feste, Selbst der Hausprophete schwieg,Als ein Schwarm geschwänzter GästeVon den nächsten Dächern stieg. In dem Vorsaal eines Reichen Stimmten sie ihr Liedchen an, So ein Lied, das Stein' erweichen, Menschen rasend machen kann. Hinz, des Murners Schwiegervater, Schlug den Takt erbärmlich schön, Und zween abgelebte Kater Quälten sich, ihm beizustehn. Endlich tanzten alle Katzen, Poltern, lärmen, dass es kracht, Zischen, heulen, sprudeln, kratzen, Bis der Herr im Haus erwacht. Dieser springt mit einem Prügel In dem finstern Saal herum, Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel, Wirft ein Dutzend Schalen um, Stolpert über ein'ge Späne, Stürzt im Fallen auf die Uhr Und zerbricht zwo Reihen Zähne Blinder Eifer schadet nur. | ||||||||||||
Theodor Körner(1791-1813) | ||||||||||||
Lützows wilde, verwegene Jagd↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)[4]:↵Lützows wilde Jagd Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör’s näher und näher brausen. Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n, Und gellende Hörner schallen darein Und erfüllen die Seele mit Grausen. Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt: Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd. | ||||||||||||
Franz Grillparzer(1791-1872) | ||||||||||||
Das Leben ein Traum!sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: "Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n] Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."[5]↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!” | ||||||||||||
Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) | ||||||||||||
Einer für alle, alle für einenDie drei Musketiere | ||||||||||||
Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) | ||||||||||||
Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!Der Fluch des Albatros↵Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/: Ballade soll aus dem Buch Seegedichte stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction avant la lettre. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:Im Volltext:
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Anette Droste-Hülshoff (1797-1848) | ||||||||||||
Äthers blauDie Vergeltung (1841) | ||||||||||||
Adolf Glaßbrenner (1810-1876) | ||||||||||||
Mein Dichten und Trachten
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Gustav Schwab (1793-1850) | ||||||||||||
Sagenschatz des Klassischen AltertumsDer Originaltitel lautet Die schönsten Sagen des klassischen Altertums | ||||||||||||
Wilhelm Hauff (1802-1827) | ||||||||||||
Herz aus SteinDas kalte HerzDie Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige Herz, was er gegen eines aus Stein eintauscht.[1] | ||||||||||||
Pastete des Zwerg NaseDie Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen. Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht. Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt. Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden. Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück. Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst. Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“). aus Der Zwerg Nase – Wikipedia[2] | ||||||||||||
August Kopisch (1799-1853) | ||||||||||||
Heinzelmännchen von KölnDie Heinzelmännchen | ||||||||||||
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) | ||||||||||||
Der gerade Weg ist der kürzeste,aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt. | ||||||||||||
Jakob Lorber (1800-1864) | ||||||||||||
An Mut gebrichts mir nieKindheit und Jugend Jesu122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis. 07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; denen es an Mut gebricht; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder! | ||||||||||||
Mörike, Eduard (1804-1875) | ||||||||||||
Frühling läßt sein blaues BandEr ist'sFrühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen! | ||||||||||||
Schweig still, mein HerzSchön-Rohtraut
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Johann Nestroy (1801-1862) | ||||||||||||
Ehrlich währt am längstenDas Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längstenPosse mit Gesang in 3 Acten | ||||||||||||
Robert Southey (1774-1843) | ||||||||||||
Goldilock und die drei BärenGoldlöckchen und die drei Bären (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[6] | ||||||||||||
Hertz, Wilhelm (1835-1902) | ||||||||||||
Komm süßer SchlafKomm, süßer Schlaf (1859)Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht,Schließ sanft mein Auge zu! Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht, Mein Herz verlangt nach Ruh. Einst stilltest du nach Kuß und Scherz Verborg’ner Liebe Glück, Und lehntest an sein warmes Herz Mein selig Haupt zurück. Nun ist er längst zu Grab’ gebracht, Und Lieb’ und Glück dazu. Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht! Mein Herz verlangt nach Ruh. | ||||||||||||
Joseph Victor von Scheffel (1826-1866) | ||||||||||||
Es hat nicht sollen seinDer Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs. Behüt' dich GottDas ist im Leben häßlich eingerichtet,daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn, und was das arme Herz auch sehnt und dichtet, zum Schlusse kommt das Voneinandergehn. In deinen Augen hab' ich einst gelesen, es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein: Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen, behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein. Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden, ein sturmgeprüfter müder Wandersmann. Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden, da führte mich der Weg zu dir hinan. in deinen Armen wollt' ich ganz genesen, zum Danke dir mein junges Leben weih'n. Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen, behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein. Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter, ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld, zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, grau wie der Himmel steht vor mir die Welt. Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen, du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein. Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen, behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein. | ||||||||||||
Christoph Martin Wieland (1733-1813) | ||||||||||||
Was säumt ihr?Oberon, Erster Gesang ... Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn, Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen; Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht. Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne. Was säumt ihr? Fort! der Wimpel weht; Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne! ... |