Liste der Zitate im Fuchstext: Literatur der Romantik: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Johann Wolfgang von Goethe ===
=== Hans Christian Andersen (1805-1875) ===
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|[[Datei:Image81.png|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]


==== Schwankende Gestalten ====
==== Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder ====
[[Datei:Image58.png|mini|TGDD 137,BL-WDC 46]]
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL_WDC-20-45.jpg|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“​[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]


Faust - Der Tragödie erster Teil
Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!
 
Zueignung, Vers 1
 
''Ihr naht euch wieder, '''schwankende Gestalten,'''''
 
''Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.''[[Datei:Goethe Faust  schwankende Gestalten  MM 42 1964 S6.jpg|mini|''MM 42 1964 S6'']]''Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?''
 
''Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?''
 
''Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,''
 
''Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;''
 
''Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert''


''Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.''
↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
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==== Worte sind genug gewechselt ====
===Ludwig Bechstein===
[[Datei:Goethe  Faust  Worte sind genug gewechselt TGDD 125 (1993) S53.jpg|mini|TGDD 125 (1993) S53]]Faust - Der Tragödie erster Teil
Vorspiel auf dem Theater, Vers 214
Director:
'''''Der Worte sind genug gewechselt,'''''
 
''Laßt mich auch endlich Thaten sehn;''
 
''Indeß ihr Complimente drechselt,''
 
''Kann etwas nützliches geschehn.''
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==== Ist es Schatten, ist's Wirklichkeit ====
====Undank ist der Welt Lohn====
[[Datei:Goethe  Faust  Ist es Schatten ists Wirklichkeit  FC 275 TGDD 80 (1984) S14.jpg|mini|FC 275 TGDD 80 (1984) S14]]Faust - Der Tragödie erster Teil
[[Datei:Image46a.jpg|mini|MM 7 1976 S29]]Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins [https://de.wikipedia.org/wiki/Undank_ist_der_Welt_Lohn Neuem Deutschen Märchenbuch].
Studirzimmer, Vers 1249
Während des Osterspaziergangs fällt Faust ein schwarzer Pudel auf. Der Hund bleibt an seiner Seite und Faust nimmt ihn mit nach Hause in sein Studierzimmer. Dort verhält sich das Tier seltsam. Faust ist verunsichert. Dann verwandelt es sich vor seinen Augen in Mephistopheles.
''Ungern heb ich das Gastrecht auf,''
 
''Die Thür’ ist offen, hast freyen Lauf.''
 
''Aber was muß ich sehen!''
 
''Kann das natürlich geschehen?''
 
'''''Ist es Schatten? Ist’s Wirklichkeit?'''''
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==== Das also ist des Pudels Kern ====
=== Wilhelm Bornemann (1766-1851) ===
[[Datei:Goethe  Faust  das also ist des Pudels Kern  WDC 202 MM 8 1958 S11 (B).jpg|mini|WDC 202 MM 8 1958 S11]]Faust - Der Tragödie erster Teil
Studirzimmer., Vers 1323
Während des Osterspaziergangs fällt Faust ein schwarzer Pudel auf. Der Hund bleibt an seiner Seite und Faust nimmt ihn mit nach Hause in sein Studierzimmer. Dort verhält sich das Tier seltsam. Faust ist verunsichert. Dann verwandelt es sich vor seinen Augen in Mephistopheles. Erstaunt stellt Faust fest: »'''''Das also war des Pudels Kern.'''''«
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|[[Datei:Image4.jpg|rechts|mini]]
==== was man schwarz auf weiß besitzt ====
[[Datei:Goethe  Faust  was man schwarz auf weiß besitzt..  MM 5 1963 S7.jpg|mini|MM 5 1963 S7]]Faust - Der Tragödie erster Teil
Studirzimmer. Vers 1966
''Schüler:''
''Das sollt ihr mir nicht zweymal sagen!''


''Ich denke mir wie viel es nützt;''
==== Im Wald und auf der Heide ====
''Denn, '''was man schwarz auf weiß besitzt,'''''
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'''''Kann man getrost nach Hause tragen.'''''
! colspan="6" |Im Wald und auf der Heide (1816)
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''
==== Uns ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen ====


Faust - Der Tragödie erster Teil
'''da such ich meine Freude,'''


Auerbachs Keller, Vers 2294
<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>


''Mephistopheles (mit seltsamen Gebärden):''
Die Forsten treu zu hegen,


''Trauben trägt der Weinstock!''
das Wildbret zu erlegen,


''Hörner der Ziegenbock;''
<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>


''Der Wein ist saftig, Holz die Reben,''[[Datei:Image17.png|mini|''BL-DÜ 3; TGDD 147'']]
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Trag' ich in meiner Tasche


''Ein tiefer Blick in die Natur!''
ein Trünklein in der Flasche,


''Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Nun zieht die Pfropfen und genießt!''
<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>


''Alle (indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft):''
brennt lustig meine Pfeife,


''O schöner Brunnen, der uns fließt!''
wenn ich den Forst durch streife,


''Mephistopheles''
<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>


''Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt!''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''(Sie trinken wiederholt)''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Im Walde hingestrecket,


''Alle (singen).''
den Tisch mit Moos mir decket


'''''Uns ist ganz kannibalisch wohl,'''''
<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>


'''''Als wie fünfhundert Säuen!'''''
den treuen Hund zur Seite,
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==== Name ist Schall und Rauch ====
[[Datei:Goethe Faust I Name ist Schall und Rauch Vers 3456  WDC 143 MM 4 1953 S05.jpg|mini|WDC 143 MM 4 1953 S05]]Faust - Der Tragödie erster Teil
Marthens Garten. Vers 3456
''Faust:Ich habe keinen Nahmen''
''Dafür! Gefühl ist alles;''


'''''Name ist Schall und Rauch,'''''
ich mir das Mahl bereite


''Umnebelnd Himmelsgluth.''
<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>
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==== Sieh die Funkenwürmer fliegen in geballten Schwärmezügen ====
Faust - Der Tragödie erster Teil [[Datei:Goethe Faust Vers 3903 DD 26 TGDD 86 (1986) S56.jpg|mini|DD 26 TGDD 86 (1986) S56]]Harzgebirg Vers 3903
''Faust, Mephistopheles, Irrlicht im Wechselgesang:''
''Uhu! Schuhu! tönt es näher,Kauz und Kiebitz und der Häher''
''Sind sie alle wach geblieben?''


''Sind das Molche durchs Gesträuche?''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Lange Beine, dicke Bäuche.''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Das Huhn im schnellen Zuge,


''Und die Wurzeln, wie die Schlangen,''
die Schnepf' im Zickzackfluge
''Winden sich aus Fels und Sande;''
''Strecken wunderliche Bande,''


''Uns zu schrecken, uns zu fangen;''
<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>


''Aus belebten, derben Masern''
Die Sauen, Reh' und Hirsche


''Strecken sie Polypenfasern''
erleg' ich auf der Pirsche,
''Nach dem Wandrer. Und die Mäus''
''Tausendfärbig, schaarenweise,''


''Durch das Moos und durch die Heide!''
<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>


'''''Und die Funkenwürmer fliegen,'''''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


'''''Mit gedrängten Schwärme-Zügen,'''''
mein' Lust hab' ich daran. :|
''Zum verwirrenden Geleite.''
|Und streich' ich durch die Wälder
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==== Das leuchtet und sprüht und flackert und brennt ====
[[Datei:Goethe FC 108  TGDD 89 (1986) S30 (B).jpg|mini|FC 108  TGDD 89 (1986) S30]]Faust - Der Tragödie erster Teil
Harzgebirg Vers 4218
''Mephistopheles.''


''Das drängt und stößt, das ruscht und klappert!''
und zieh' ich durch die Felder


''Das zischt und quirlt, das zieht und plappert!''
<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>


'''''Das leuchtet, sprüht und stinkt und brennt!'''''
doch schwinden mir die Stunden


'''''Ein wahres Hexenelement!'''''
gleich flüchtigen Sekunden,
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==== Heinrich mir graut vor Dir ====
[[Datei:Goethe Faust (Var) Heinrich mir graut vor Dir  MM 25 1964 S8.jpg|mini|MM 25 1964 S8]]Faust - Der Tragödie erster Teil
Kerker. Vers 4610
''Margarete.''
''Dein bin ich, Vater! Rette mich!''


''Ihr Engel! Ihr heiligen Schaaren,''
<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>


''Lagert euch umher, mich zu bewahren.''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


'''''Heinrich! Mir graut’s vor dir.'''''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Wenn sich die Sonne neiget,


''Mephistopheles.''
der feuchte Nebel steiget,


''Sie ist gerichtet!''
<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
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==== und find ich auch das Seltsamste beisammen ====
[[Datei:Goethe  Faust  und find ich auch das Seltsamste beisammen  FC 108 TGDD 89  31.jpg|mini|FC 108 TGDD 89  31]]


Faust - Faust - Der Tragödie zweiter Teil
dann zieh" ich von der Heide


Classische Walpurgisnacht, Vers 7078
zur häuslich-stillen Freude,


Faust, Mephistoles und Homunculus
<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>


''Faust: Ich fühlte gleich den Boden wo ich stand.''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Wie mich, den Schläfer, frisch ein Geist durchglühte,''
mein' Lust hab' ich daran. :|
 
|}
''So steh’ ich, ein Antäus an Gemüthe.''
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
 
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'''''Und find’ ich hier das Seltsamste beisammen,'''''
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===Gottlob Wilhelm Burmann ===
''Durchforsch’ ich ernst dieß Labyrinth der Flammen.''
 
''(Entfernt sich.)''
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
==== Selbst ist der Mann! ====
====Arbeit macht das Leben süß====
[[Datei:Selbst ist der mann.jpg|mini|TGDD 9]]
Faust - Der Tragödie zweiter Teil


Auf dem Vorgebirg, Vers 10467


''Kaiser:'' 
Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


'''''Selbst ist der Mann!''' Wer Thron und Kron begehrt''


''Persönlich sey er solcher Ehren werth.''
Aus: Arbeit


''Sey das Gespenst, das gegen uns erstanden,''


''Sich Kaiser nennt und Herr von unsern Landen,''
'''Arbeit macht das Leben süß,'''


''Des Heeres Herzog, Lehnsherr unsrer Großen,''
macht es nie zur Last,


''Mit eigner Faust in’s Todtenreich gestoßen!''
der nur hat Bekümmernis,
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==== Wie herrlich leuchtet mir die Natur ====
Mailied


'''''Wie herrlich leuchtet''' '''mir die Natur'''''
der die Arbeit haßt.


''Wie glänzt die Sonne Wie lacht die Flur!''
abgewandelt als deutsches Sprichwort:


''Es dringen Blüten aus jedem Zweig''
Arbeit macht das Leben süß,


''Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch''[[Datei:BL WDC-03-28.jpg|mini|''Die drei dreckigen Ducks, BL WDC-03-28-08'']]
Faulheit stärkt die Glieder,


''Und Freud und Wonne aus jeder Brust''
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit


''O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!''
und leg mich wieder nieder.


''O Lieb, o Liebe! So golden schön,''
Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


''Wie Morgenwolken auf jenen Höhn''


''Du segnest herrlich das frische Feld''
''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''


''Im Blütendampfe die volle Welt''
''MM30/1978 p.35''


''O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich''
''MM13/1962 p.3''


''Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich''
''MM12/1967 p.4''


''So liebt die Lerche Gesang und Luft''
''MM44/1975 p.6''


''Und Morgenblumen den Himmelsduft''
''MM42/1975 p.6''
 
''Wie ich dich liebe mit warmem Blut''
 
''Die du mir Jugend und Freud und Mut''
 
''Zu neuen Liedern und Tänzen gibst''
 
''Sei ewig glücklich wie du mich liebst''
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==== Luft, Luft, Clavigo! ====
=== Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) ===
[[Datei:Goethe  Clavigo  MM 9 1954 S13.jpg|mini|MM 9 1954 S13]]Clavigo, 4. Akt
 
Es sind die letzten Worte der sterbenden Marie Beaumarchais, die den erneuten Treuebruch Clavigos nicht überlebt. Die ganze Zeile gegen Ende des 4. Aktes (Guilberts Wohnung) lautet:
 
''»Ach! '''Luft! Luft!''' (fällt zurück) '''Clavigo!'''«''
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==== Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt ====
==== Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! ====
[[Datei:Goethe  Egmont  Himmelhoch jauchzend...  WDC 131 TGDD 97 (1988) S56.jpg|mini|WDC 131 TGDD 97 (1988) S56]]Egmont, 3. Aufzug, 2. Szene.  
[[Datei:Coleridge_Der_Fluch_des_Albatros_WDC_312_MM_25_1967_S04.jpg|rechts|mini]]Der Fluch des Albatros↵Zitat aus <nowiki>https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/</nowiki>:


Ein sehr kurzes Gedicht vom Dichterfürsten Goethe, dessen "Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt" sprichwörtlich wurde. Die Verse ("Klärchens Lied") stammen aber aus dem Trauerspiel "Egmont":  
Ballade soll aus dem Buch ''Seegedichte'' stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction ''avant la lettre''. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:<blockquote>“God save thee, ancyent Marinere!
''"Klärchens Lied"''


''Freudvoll Und leidvoll,''
“From the fiends that plague thee thus—


''Gedankenvoll sein,''
Why look’st thou so ?’—With my cross-bow
 
''Hangen Und bangen''
 
''In schwebender Pein,''
 
'''''Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt –'''''
 
''Glücklich allein Ist die Seele, die liebt.''
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|'''Der Fischer'''[[Datei:Goethe Der Fischer I  MM 52 1961 S4.jpg|mini|MM 52 1961 S4]][[Datei:Goethe Der Fischer II  MM 52 1961 S5.jpg|mini|MM 52 1961 S5]]
 
==== Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, ====
 
==== Ein Fischer saß daran, ====
Sah nach dem Angel ruhevoll,
 
Kühl bis ans Herz hinan.
 
==== Und wie er sitzt und wie er lauscht, ====
 
==== Teilt sich die Flut empor: ====
 
==== Aus dem bewegten Wasser rauscht ====
 
==== Ein feuchtes Weib hervor. ====
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
 
»Was lockst du meine Brut
 
Mit Menschenwitz und Menschenlist
 
Hinauf in Todesglut?
 
Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist
 
So wohlig auf dem Grund,
 
Du stiegst herunter, wie du bist,
 
Und würdest erst gesund.
 
Labt sich die liebe Sonne nicht,
 
Der Mond sich nicht im Meer?
 
Kehrt wellenatmend ihr Gesicht
 
Nicht doppelt schöner her?
 
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
 
Das feuchtverklärte Blau?
 
Lockt dich dein eigen Angesicht
 
Nicht her in ew'gen Tau?«
 
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
 
Netzt' ihm den nackten Fuß;
 
Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll
 
Wie bei der Liebsten Gruß.
 
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;
 
Da war's um ihn geschehn;
 
Halb zog sie ihn, halb sank er hin


Und ward nicht mehr gesehn.
I shot the Albatross.</blockquote>Im Volltext:
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==== In die Ecke Besen, Besen! Sei's gewesen ====
[[Datei:Goethe der Zauberlehrling  MM 27 1970 S13.jpg|mini|MM 27 1970 S13]]Der Zauberlehrling
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|''Hat der alte Hexenmeister''
!Der Fluch des Albatros
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|Schaumgekrönte Wellen branden


''Sich doch einmal wegbegeben!''
gegen Kap Kanaster an.


''Und nun sollen seine Geister''
Bald werd’ ich dort wieder landen,


''Auch nach meinem Willen leben.''
wo dereinst mein Weg begann.


''Seine Wort’ und Werke''
Wind frischt auf, und mit dem Brausen


''Merkt ich und den Brauch,''
fliegt mein Schiff in Richtung Watt.


''Und mit Geistesstärke''
Schon gewahr’ ich Entenhausen:


''Tu’ ich Wunder auch.''
Heißgeliebte Heimatstadt!


''Walle! walle''
Lichtbestreuter Hafen — endlich


''Manche Strecke,''
fährt mein Kurs mich an den Kai.


''Daß, zum Zwecke,''
Vor mir wird die Skyline kenntlich


''Wasser fließe,''
— da erklingt von Luv ein Schrei.


''Und mit reichem, vollem Schwalle''
Gellend klingt er, so als ginge


''Zu dem Bade sich ergieße.''
grad ein Topgast über Bord.


''Und nun komm, du alter Besen!''
Mit dem nächsten Rettungsringe


''Nimm die schlechten Lumpenhüllen!''
eile ich zum Unfallort.


''Bist schon lange Knecht gewesen;''
Doch das Meer liegt bleigegossen,


''Nun erfülle meinen Willen!''
niemand aus der Mannschaft fehlt.
|Über meinen Schreck verdrossen,


''Auf zwei Beinen stehe,''
hab’ ich es dem Maat erzählt.


''Oben sei ein Kopf!''
“Was Euch eben so verdroß,


''Eile nun und gehe''
das war der Ruf des Albatros.


''Mit dem Wassertopf!''
Wehe dem, der ihn vernimmt:


''Walle! walle''
Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”


''Manche Strecke,''
Kaum gehört, ist’s schon geschehen,


''Daß, zum Zwecke,''
und das Unglück zieht herauf.


''Wasser fließe''
Vor mir türmen sich die Seen


''Und mit reichem, vollem Schwalle''
bis auf Leuchtturmhöhe auf.


''Zu dem Bade sich ergieße.''
Wie ein Jux der Elemente


|''Seht, er läuft zum Ufer nieder;''
tanzt im Sund mein stolzes Schiff.


''Wahrlich! ist schon an dem Flusse,''
Backbord drohen Felsenwände,


''Und mit Blitzesschnelle wieder''
steuerbord das Teufelsriff.


''Ist er hier mit raschem Gusse.''
Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;


''Schon zum zweiten Male!''
Gott hat uns den Weg gesucht.


''Wie das Becken schwillt!''
Vor uns muß die Insel Kniest sein,


''Wie sich jede Schale''
wir sind in der Gumpenbucht.
|Still verdümpeln kleine Wellen,


''Voll mit Wasser füllt!''
denn der Sturm zog hier vorbei.


''Stehe! stehe!''
Doch wie tausende Tschinellen


''Denn wir haben''
hämmert wieder dieser Schrei.


''Deiner Gaben''
Wer verdenkt mir meine Rage,


''Vollgemessen! —''
als ich seinen Ursprung such’?


''Ach, ich merk es! Wehe! wehe!''
Auf der höchsten Takelage


''Hab ich doch das Wort vergessen!''
sitzt der Vogel wie ein Fluch.


''Ach, das Wort, worauf am Ende''
Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,


''Er das wird, was er gewesen.''
er ist zurück, der Albatros!


''Ach, er läuft und bringt behende!''
Zweimal wehe, wer ihn schaut.


''Wärst du doch der alte Besen!''
Sein Leben ist auf Sand gebaut.”


''Immer neue Güsse''
Ich vergesse Ruh’ und Sitte


''Bringt er schnell herein,''
— dieser Vogel macht mich krank —


''Ach! und hundert Flüsse''
und betrete die Kajüte


''Stürzen auf mich ein.''
mit des Käpt’ns Waffenschrank.
|Knarrend öffnet sich die Türe


''Nein, nicht länger''
und ermöglicht mir die Wahl


''Kann ich’s lassen;''
aus dem glitzernden Spaliere


''Will ihn fassen.''
voller kaltem blauen Stahl.
|''Das ist Tücke!''


''Ach! nun wird mir immer bänger!''
Das Kaliber sei ein solches,


''Welche Miene! welche Blicke!''
daß vom Opfer nichts mehr bleibt,


''O du Ausgeburt der Hölle!''
das die Federn dieses Strolches


''Soll das ganze Haus ersaufen?''
bis zum Erdtrabanten treibt.


''Seh ich über jede Schwelle''
Gut gezielt: Ich expediere


''Doch schon Wasserströme laufen.''
durch der Waffe langen Lauf


''Ein verruchter Besen,''
diesem großen Unglückstiere


''Der nicht hören will!''
eine Ladung Blei hinauf.


''Stock, der du gewesen,''
Doch die brav getroffne Leiche


''Steh doch wieder still!''
stürzt herab wie ein Geschoß.


''Willst’s am Ende''
Fragt mich nicht warum, ich weiche


''Gar nicht lassen?''
ihm nicht aus, dem Albatros.


''Will dich fassen,''
'''Weh mir Frevler, daß ich schoß'''


''Will dich halten''
'''den Schicksalsvogel Albatros!'''


''Und das alte Holz behende''
'''Dreimal wehe, daß ich traf!'''
 
''Mit dem scharfen Beile spalten.''
 
''Seht, da kommt er schleppend wieder!''
 
''Wie ich mich nur auf dich werfe,''
 
''Gleich, o Kobold, liegst du nieder;''
 
''Krachend trifft die glatte Schärfe.''
 
''Wahrlich! brav getroffen!''
 
''Seht, er ist entzwei!''
 
''Und nun kann ich hoffen,''
 
''Und ich atme frei!''
 
|''Wehe! wehe!''
''Beide Teile''
 
''Stehn in Eile''
 
''Schon als Knechte''
 
''Völlig fertig in die Höhe!''
 
''Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!''
 
''Und sie laufen! Naß und nässer''
 
''Wird’s im Saal und auf den Stufen.''
 
''Welch entsetzliches Gewässer!''
 
''Herr und Meister! hör mich rufen! —''
 
''Ach, da kommt der Meister!''
 
''Herr, die Not ist groß!''
 
''Die ich rief, die Geister,''
 
''Werd ich nun nicht los.''
 
''„'''In die Ecke,'''''


'''''Besen! Besen!'''''
'''Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!'''
 
'''''Seid’s gewesen.'''''
 
''Denn als Geister''
 
''Ruft euch nur, zu seinem Zwecke''
 
''Erst hervor der alte Meister.“''
|}
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<blockquote></blockquote>
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|'''Gesang der Geister über den Wassern'''[[Datei:Goethe Gesang der Geister über den Wassern I  MM 24 1969 S13.jpg|mini|MM 24 1969 S13]][[Datei:Goethe Gesang der geister über den Wassern II  MM 24 1969 S14.jpg|mini|MM 24 1969 S14|304x304px]]
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{| class="wikitable"
=== Anette Droste-Hülshoff (1797-1848) ===
|+
|''Des Menschen Seele''
''Gleicht dem Wasser:''
 
''Vom Himmel kommt es,''
 
''Zum Himmel steigt es,''
 
''Und wieder nieder''
 
''Zur Erde muß es,''
 
''Ewig wechselnd.''
 
|
==== '''''Strömt von der hohen,''''' ====
 
==== '''''Steilen Felswand''''' ====
'''''Der reine Strahl,'''''
 
'''''Dann stäubt er lieblich'''''
 
'''''In Wolkenwellen'''''
 
'''''Zum glatten Fels,'''''
 
'''''Und leicht empfangen,'''''
 
'''''Wallt er verschleiernd,'''''
 
'''''Leisrauschend'''''
 
'''''Zur Tiefe nieder.'''''
 
|
==== '''''Ragen Klippen''''' ====
 
==== '''''Dem Sturz entgegen,''''' ====
'''''Schäumt er unmutig'''''
 
'''''Stufenweise'''''
 
'''''Zum Abgrund.'''''
 
'''''Im flachen Bette'''''
 
'''''Schleicht er das Wiesental hin,'''''
 
'''''Und in dem glatten See'''''
 
'''''Weiden ihr Antlitz'''''
 
'''''Alle Gestirne.'''''
|''Wind ist der Welle''
''Lieblicher Buhler;''
 
''Wind mischt vom Grund aus''
 
''Schäumende Wogen.''
 
''Seele des Menschen,''
 
''Wie gleichst du dem Wasser!''
 
''Schicksal des Menschen,''
 
''Wie gleichst du dem Wind!''
|}
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==== Lauf der Welt ====
==== Äthers blau ====
[[Datei:Goethe Hanswursts Hochzeit Lauf der Welt MM 14 1960 S35.jpg|mini|MM 14 1960 S35]]Hanswursts Hochzeit
[[Datei:Droste-H%C3%BClshoff,_Anette_Die_Vergeltung_%C3%84thers_blau_WDC_67_MM_7_1958_S06.jpg|rechts|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Die Vergeltung (1841)
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==== Herz,was begehrst du mehr ====
=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
[[Datei:Goethe Herz,was begehrst du  MM 39 1977  S5.jpg|mini|MM 39 1977 S5]]
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==== Kurz und gut ====
==== Einer für alle, alle für einen ====
[[Datei:Goethe Kurz und gut TGDD 124 (1993) S38.jpg|mini|TGDD 124 (1993) S38]]
Die drei Musketiere[[Datei:Alexandre_Dumas_d._%C3%84._Die_drei_Musketiere_Einer_f%C3%BCr_alle,alle_f%C3%BCr_einen.jpg|rechts|mini]]
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==== Trüber Gast auf der dunklen Erde ====
Selige Sehnsucht[[Datei:Goethe Selige Sehnsucht FC 238 TGDD 83 (1985) S46.jpg|mini|FC 238 TGDD 83 (1985) S46.jpg]]
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==== Was man in der Jugend wünscht (nicht hat),hat man im Alter die Fülle ====
[[Datei:Goethe Was man in der Jugend wünscht(nicht hat),hat man im Alter die Fülle  MM 10 1974  S34.jpg|mini|MM 10 1974  S34]]
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==== Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles ====
[[Datei:Goethe  Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles TGDD 63 (1980) S20.jpg|mini|TGDD 63 (1980) S20.]]
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==== Ach, ich bin des Treibens müde ====
[[Datei:Goethe  Wanderers Nachtlied  Ach,ich bin des Treibens müde  US 37 TGDD 85 S66 (B).jpg|mini|US 37 TGDD 85 S66]]Wanderers Nachtlied[[Datei:Goethe Wanderes Nachtlied ach ich bin des Treibens müde TGDD 15 (1968) S40.jpg|mini|TGDD 15 (1968) S40.jpg]]
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==== Wie Du mir, so ich Dir. ====
[[Datei:Goethe Wie du mir,so ich dir  MM 43 1969 S9.jpg|mini|MM 43 1969 S9]]
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==== Kommt Zeit, kommt Rat ====
[[Datei:Goethe  kommt Zeit,kommt Rat  MM 11 1988 S36.jpg|mini|MM 11 1988 S36]]''Wer will denn alles gleich ergründen!''
 
''Sobald der Schnee schmilzt, wird sich’s finden.''
 
''Hier hilft nun weiter kein Bemüh’n!''
 
''Sind Rosen, nun, sie werden blüh’n''.
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==== ..steckt voller Merkwürdigkeiten ====
[[Datei:Goethe  ..steckt voller Merkwürdigkeiten  MM 16 1983 S10.jpg|mini|MM 16 1983 S10]]
 
 
"Franckfurt stickt voller Merkwürdigkeiten" soll Goethe über seine Heimatstadt gesagt haben.
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==== Komm den Frauen sanft entgegen. ====
[[Datei:Goethe  Komm den Weibern(Frauen) sanft etngegen..  MM 51  1980 S40.jpg|mini|MM 51  1980 S40]]
 
==== ''Geh den Weibern zart entgegen,'' ====
''du gewinnst sie, auf mein Wort.''
 
''Und wer rasch ist und verwegen,''
 
''kommt vielleicht noch besser fort.''
 
''Doch wem wenig dran gelegen scheinet,''
 
''ob er reizt und rührt, der beleidigt, der verführt.''
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==== Bei Beschädigungen zeigt sich der Meister ====
[[Datei:Goethe  Zitat  DD 68 TGDD 39 (1974) S14.jpg|mini|DD 68 TGDD 39 (1974) S14]]Die Füchsin hat das Originalzitat hier in urkomischer Weise verändert.
Aus einem Sonett:
''In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,''
''Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben''
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=== Schiller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ===
===Joseph von Eichendorff===
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|[[Datei:Image85.png|rechts|mini|Maharadscha für einen Tag]]
==== Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
Prolog, Wallensteins Lager
MM 18 1961 S38
(Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)
''Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel,''


''Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge''
==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
↵Der frohe Wandersmann (1817)


''Geliehn, die weiche Seele hingegeben,''
Aus dem Leben eines Taugenichts


''Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal''
'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''


''Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat''
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.


''Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt,''
Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;


''Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns''
sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.


''Aus dieser edeln Säulenordnung an,''
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;


''Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen.''
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?


''Und doch ist dies der alte Schauplatz noch,''
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld


''Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte,''
und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
 
''Die Laufbahn manches wachsenden Talents.''
 
''Wir sind die Alten noch, die sich vor euch''
 
''Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet.''
 
''Ein edler Meister stand auf diesem Platz,''
 
''Euch in die heitern Höhen seiner Kunst''
 
''Durch seinen Schöpfergenius entzückend.''
 
''O! möge dieses Raumes neue Würde''
 
''Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn,''
 
''Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt,''
 
''Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen.''
 
''Ein großes Muster weckt Nacheiferung''
 
''Und gibt dem Urteil höhere Gesetze.''
 
''So stehe dieser Kreis, die neue Bühne''
 
''Als Zeugen des vollendeten Talents.''
 
''Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen,''
 
''Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,''
 
''Als hier vor einem auserlesnen Kreis,''
 
''Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst,''
 
''Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist''
 
''In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht?''
 
''Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst,''
 
''Die wunderbare, an dem Sinn vorüber,''
 
''Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang''
 
''Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben.''
 
''Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab,''
 
''Und wie der Klang verhallet in dem Ohr,''
 
''Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung,''
 
''Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.''
 
''Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis,''
 
''Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,''
 
''Drum muß er geizen mit der Gegenwart,''
 
''Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen,''
 
''Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern,''
 
''Und im Gefühl der Würdigsten und Besten''
 
''Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er''
 
''Sich seines Namens Ewigkeit voraus,''
 
''Denn wer den Besten seiner Zeit genug''
 
''Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.<sup>[c]</sup>''
 
''Die neue Ära, die der Kunst Thaliens''
 
''Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch''
 
''Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend,''
 
''Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis''
 
''Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen,''
 
''Nicht unwert des erhabenen Moments''
 
''Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen.''
 
''Denn nur der große Gegenstand vermag''
 
''Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen,''
 
''Im engen Kreis verengert sich der Sinn,''
 
'''''Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken.'''''
 
Quelle: Diesterweg, Friedrich  Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (1830)
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|MM 1960/21, TGDD27
|[[Datei:Image61.png|rechts|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]


==== Spät kommt ihr, doch ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen![Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
==== Eichendorfs Werke ====
Die Piccolomini, 1. Akt, 1. Auftritt
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
 
''ILLO:''
 
'''''Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt!'''''
 
'''''Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.'''''


Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (italienisch Gioan Lodovico Hector Isolano): * 1586 in Görz; † März 1640 in Wien) war ein kaiserlicher General der kroatischen Reiter im Dreißigjährigen Krieg. Er diente vier deutschen Kaisern und kämpfte in den vier Hauptschlachten dieses Krieges. Seine Truppen waren berüchtigt für ihre Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung.
↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
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!
==== Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
=== Adolf Glaßbrenner (1810-1876) ===
Die Jungfrau von Orleans, 1. Akt, 3. Auftritt
MM 1960/21, TGDD27
''KARL (verzweiflungsvoll):''
 
'''''Kann ich Armeen aus der Erde stampfen?'''''
 
'''''Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?'''''
 
''Reißt mich in Stücken, reißt das Herz mir aus,''
 
''Und münzet es statt Goldes! Blut hab ich''
 
''Für euch, nicht Silber hab ich, noch Soldaten!''
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==== Mit der Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
==== Mein Dichten und Trachten ====
''Die Jungfrau von Orleans III,6''
[[Datei:Gla%C3%9Fbrenner_Mein_Dichten_und_Trachten_MM_12_1982_S5.jpg|rechts|mini|MM 12  1982 S5]]
 
{| class="wikitable"
''LIONEL:''
|+
 
!Mein Dichten und Trachten
''„Ich kann nicht bleiben. – Fastolf, bringt den Feldherrn''
!
 
!
''An einen sichern Ort, wir können uns''
!
 
''Nicht lange mehr auf diesem Posten halten.''
 
''Die Unsern fliehen schon von allen Seiten,''
 
''Unwiderstehlich dringt das Mädchen vor –“''
''Talbot entgegnet darauf:''Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL 17, S. 41
''„Unsinn, du siegst und ich muß untergehn!''
 
'''''Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.'''''
 
''Erhabene Vernunft, lichthelle Tochter''
 
''Des göttlichen Hauptes, weise Gründerin''
 
''Des Weltgebäudes, Führerin der Sterne,''
 
''Wer bist du denn, wenn du dem tollen Roß''
 
''Des Aberwitzes an den Schweif gebunden,''
 
''Ohnmächtig rufend, mit dem Trunkenen''
 
''Dich sehend in den Abgrund stürzen mußt!“''
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|Ich sehe keinen Frühling mehr,
==== Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
MM1957/27, TGDD 19
Wilhelm Tell, 2. Aufzug, 2. Szene


Mit diesen beiden Zeilen beginnt der berühmte Rütlischwur aus Schillers Schauspiel »Wilhelm Tell«. In der 2. Szene des 2. Aktes haben sich die Eidgenossen aus Schwyz, Uri und Unterwalden auf einer Bergwiese, dem Rütli, versammelt. Alle sprechen sie am Ende des Aktes die Worte des Schwurs, die ihnen der Pfarrer Rösselmann aus Uri vorspricht.
Bis daß die Freiheit blüht;
MM1957/23, TGDD 19
''Rösselmann:''


''Bei diesem Licht, das uns zuerst begrüsst''
Es duftet kein Rose mir,


''Von allen Völkern, die tief unter uns''
Bis jedes Herz ihr glüht.
|↵Ich höre keinen Vogelsang


''Schweratmend wohnen in dem Qualm der Städte,''
Als meiner Dichter Wort;


''Lasst uns den Eid des neuen Bundes schwören.''
Mich trägt kein Strom mehr als der Tag


''– '''Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,'''''
Zum Weltenmeere fort.


'''''In keiner Not uns trennen und Gefahr.'''''
↵Ich schaue keine Steinenpracht


''(Alle sprechen es nach mit erhobenen drei Fingern.)''
Als Herrscherstolz und Zwang;


''– Wir wollen frei sein wie die Väter waren,''
Ich habe keine Hoffnung mehr


''Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.''
Als ihren Untergang.
|↵Die eine Sonne, die mir glänzt,


''(Wie oben.)''
Ist meines Volkes Geist,


''– Wir wollen trauen auf den höchsten Gott''
Und meine Kirche jede Brust,


''Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.''
Die laut die Freiheit preist.


''(Wie oben. Die Landleute umarmen einander.)''
↵Ich hasse alle Wissenschaft,
|-
|
==== Durch diese hohle Gasse muss er kommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
Wilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene
''Tell (tritt auf mit Armbrust).TGDD 55 (1978) S27'''Durch diese hohle Gasse muß er kommen,'''''
'''''Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht.''' – Hier''


''Vollend ich's – Die Gelegenheit ist günstig.''
Die einen Bauch sich frißt;
|-
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==== Da werden Weiber zu Hyänen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
Traum und Wirklichkeit, TGDD 93
''Das'' ''Lied von der Glocke, Vers 371 ff:''


'''''Da''' '''werden Weiber zu Hyänen'''''
Ich achte keinen Helden mehr,


''Und treiben mit Entsetzen Scherz,''
Der′s seinem Herrscher ist.
|↵Ich habe keine Liebe mehr,


''Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,''
Die um ein Küßchen minnt;


''Zerreißen sie des Feindes Herz.''
Mein Vaterland ist meine Braut,
|-
|TGDD 49


==== Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
Die schon zur Hochzeit spinnt!
''Wallensteins Tod II, 2.''


''WALLENSTEIN:''
↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,


'''''Schnell''' '''fertig ist die Jugend mit dem Wort,'''''
Mein Gott und Seelenhirt!


''Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide;''
Ich habe keinen Glauben mehr,


''Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck''
Als daß es besser wird.
 
|}
''Der Dinge Maß, die nur sich selber richten.''
|-
|
==== So wankelmütig ist die Gunst des Volkes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
TGDD 16,BL-WDC-23
''Demetrius II. Aufzug, 1. Szene''
 
''Hiob:''
 
'''''Der Völker Herz ist wankelmütig,''' Fürstin,''
 
''Sie lieben die Veränderung, sie glauben''
 
''Durch eine neue Herrschaft zu gewinnen.''
 
''Der Lüge kecke Zuversicht reißt hin,''
 
''Das Wunderbare findet Gunst und Glauben.''
|-
|
==== Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
Prolog, Wallensteins Lager (Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)
TGDD 16
 
''Das heut’ge Spiel gewinne euer Ohr''
 
''Und euer Herz den ungewohnten Tönen;''
 
''In jenen Zeitraum führ‘ es euch zurück,''
 
''Auf jene fremde kriegerische Bühne,''
 
''Die unser Held mit seinen Taten bald''
 
''Erfüllen wird. Und wenn die Muse heut,''
 
''Des Tanzes freie Göttin und Gesangs,''
 
''Ihr altes deutsches Recht, des Reimes Spiel,''
 
''Bescheiden wieder fordert – tadelt’s nicht!''
 
''Ja danket ihr’s, daß sie das düstre Bild''
 
''Der Wahrheit in das heitre Reich der Kunst''
 
''Hinüberspielt, die Täuschung, die sie schafft,''
 
''Aufrichtig selbst zerstört und ihren Schein''
 
''Der Wahrheit nicht betrüglich unterschiebt;''
 
'''''Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.'''''
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=== Ludwig Giesebrecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ===
===Ludwig Giesebrecht===
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|Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
|Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
 
====Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
==== Briggenlied (Links müßt ihr steuern)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
MM 25 1967 S2
“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
 
Sie steuert falsch, sie treibt herein
Sie steuert falsch, sie treibt herein


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=== Gottlob Wilhelm Burmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ===
=== Franz Grillparzer (1791-1872) ===
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|MM 42 1975 S6
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==== Das Leben ein Traum! ====
[[Datei:BL_DO-19-09.jpg|rechts|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''"Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''


==== Arbeit macht das Leben süß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ====
↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]</ref>
Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.
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=== Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) ===
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==== Hänsel und Gretel ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_MM_18_1976_S15.jpg|rechts|mini|MM 18 1976  S15]]Absatz einfügen
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==== Knusper knusper knäuschen ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_Knusper_knusper_kn%C3%A4uschen.._MM_39_1980_S7.jpg|rechts|mini|MM 39  1980 S7]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel"


Aus: Arbeit
Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:<blockquote>"'''Knupper, knupper, Kneischen,'''


'''Arbeit macht das Leben süß,'''
Wer knuppert an meinem Häuschen?"</blockquote>Die Kinder antworteten:<blockquote>"Der Wind, der Wind,


macht es nie zur Last,
Das himmlische Kind,"</blockquote>
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==== Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_der_Wind..._MM_1_1979_S6.jpg|rechts|mini|MM 1  1979 S6]][[Datei:Image78.jpg|rechts|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:


der nur hat Bekümmernis,
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:


der die Arbeit haßt.
„Knusper, knusper, knäuschen,


abgewandelt als deutsches Sprichwort:
wer knuspert an meinem Häuschen!“


Arbeit macht das Leben süß,
Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
|-
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==== Timpeteh! ====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|rechts|mini|TGDD 8]]Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.[[Datei:Gebr._Grimm_Vom_Fischer_und_seiner_Frau_FC-256_MMSH_3_(1953)_S15.jpg|rechts|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]]Vom Fischer und seiner Frau


Faulheit stärkt die Glieder,
''Manntje, Manntje, '''Timpe Te''',''


drum pfeif' ich auf die Süßigkeit
''Buttje, Buttje inne See,''


und leg mich wieder nieder.
''myne Fru de Ilsebill''
Unbekannter Autor:
MM44/1975 p.6
Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''
''will nich so als ik wol will!''


''MM30/1978 p.35''
''Vom Fischer und seiner Frau''
 
''MM13/1962 p.3''
 
''MM12/1967 p.4''
 
''MM44/1975 p.6''
 
''MM42/1975 p.6''
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|[[Datei:Image85.png|mini|Maharadscha für einen Tag]]
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==== Ach wie gut,dass niemand weiß,.. ====
[[Datei:Grimm_Rumpelstilzchen_ach_wie_gut,dass_niemand_wei%C3%9F,.._MM_17_1982_S11.jpg|rechts|mini|MM 17  1982 S11.jpg]]Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen":


==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
''Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:''<blockquote>''"Heute back ich,''


''Morgen brau ich,''


Der frohe Wandersmann (1817)
''Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;''


Aus dem Leben eines Taugenichts
'''''Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,'''''


''daß ich Rumpelstilzchen heiß!"''</blockquote>
|-
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==== Rotkäppchen und der Wolf ====
[[Datei:Grimm_Rotk%C3%A4ppchen_und_der_Wolf_MM_33_1970_S10.jpg|rechts|mini|MM 33 1970 S10]]
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==== Schneewittchen ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_MM_37_1966_S12.jpg|rechts|mini|MM 37 1966 S12]]
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==== Spieglein, Spieglein an der Wand ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_Spieglein_an_der_Wand_MM_33_1971_S29.jpg|rechts|mini|MM 33 1971 S29]]Aus dem Märchen "Schneewittchen"


'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''
''Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:''<blockquote>''"'''Spieglein, Spieglein an der Wand,'''''
 
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.
 
Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;
 
sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.
 
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; 
 
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?
 
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld 


und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
''Wer ist die Schönste im ganzen Land?"''</blockquote>''so antwortete der Spiegel:''<blockquote>''"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."''</blockquote>
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|[[Datei:Image61.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]
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==== Teufel mit den 3 goldenen Haaren ====
==== Eichendorfs Werke ====
[[Datei:Grimm_Teufel_mit_den_3_goldenen_Haaren_MM_34_1959_S9.jpg|rechts|mini|MM 34 1959 S9]]
 
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
 
 
Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
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==== Rattenfänger von Hameln ====
=== Friedrich Rückert ===
[[Datei:Rattenfänger von Hameln  MM 26 1966 S36.jpg|mini|MM 26 1966 S36]]
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====...alter Freund und Kupferstecher! ====
==== Rumpelstilzchen ====
[[Datei:Kupferstecher BL WDC 12 S18 B3.jpg|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>Wikipedia (30. Mai 2021).''Kupferstecher.'' Abgerufen am 28. Juni 2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferstecher#Sprichw%C3%B6rtliche_Redensart</ref>
[[Datei:Rumpelstilzchen MM 12 1969 S13.jpg|mini|MM 12 1969 S13]]
 
Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"<ref>John, Johannes (1992). Reclams Zitaten-Lexikon. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.</ref>
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===Wilhelm Bornemann ===
=== Wilhelm Hauff (1802-1827) ===
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==== Herz aus Stein ====
 
[[Datei:Hauff_Das_kalte_Herz_Herz_aus_Stein_MM_21_1977_S3.jpg|rechts|mini|MM 21 1977  S3]]Das kalte Herz
====Im Wald und auf der Heide====
Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige '''Herz''', was er gegen eines '''aus Stein''' eintauscht.<ref>[https://www.grin.com/document/924637]</ref>
{| class="wikitable"
! colspan="6" | Im Wald und auf der Heide (1816)
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''
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==== Pastete des Zwerg Nase ====
[[Datei:Hauffs_M%C3%A4rchen_Zwerg_Nase_MM_42_1970_S12.jpg|rechts|mini|MM 42 1970 S12]]Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.
Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.


'''da such ich meine Freude,'''
Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen


<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>
Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.


Die Forsten treu zu hegen,
Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren


das Wildbret zu erlegen,
Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.


<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>
Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.


mein' Lust hab' ich daran. :|
Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.
|Trag' ich in meiner Tasche
ein Trünklein in der Flasche,
 
<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>


brennt lustig meine Pfeife,
Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).


wenn ich den Forst durch streife,
aus Der Zwerg Nase – Wikipedia<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zwerg_Nase]</ref>
 
<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Im Walde hingestrecket,
den Tisch mit Moos mir decket
 
<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>
 
den treuen Hund zur Seite,
 
ich mir das Mahl bereite
 
<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Das Huhn im schnellen Zuge,
die Schnepf' im Zickzackfluge
 
<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>
 
Die Sauen, Reh' und Hirsche
 
erleg' ich auf der Pirsche,
 
<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Und streich' ich durch die Wälder
und zieh' ich durch die Felder
 
<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>
 
doch schwinden mir die Stunden
 
gleich flüchtigen Sekunden,
 
<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Wenn sich die Sonne neiget,
der feuchte Nebel steiget,
 
<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
 
dann zieh" ich von der Heide
 
zur häuslich-stillen Freude,
 
<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>
 
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
 
mein' Lust hab' ich daran. :|
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Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
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===Heinrich Heine===
===Ludwig Uhland===
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|[[Datei:Image65.jpg|mini|MM 3 1953 S3]]
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====Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein====


====Die linden Lüfte sind erwacht====
''Buch'' ''der Lieder:'' ''Die Heimkehr - XLVII''


'''Du''' '''bist wie eine Blume,'''[[Datei:Image41.png|mini|TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970]]'''So''' '''hold und schön und rein;'''


Ich schau dich an, und Wehmut


Frühlingsglaube
Schleicht mir ins Herz hinein.


Sammlung: Frühlingslieder
Mir ist, als ob ich die Hände


'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''
Aufs Haupt dir legen sollt,


Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Betend, daß Gott dich erhalte


Sie schaffen an allen Enden,
So rein und schön und hold.
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==== Buch der Lieder ====
[[Datei:Heine,Heinrich Buch der Lieder  MM 49 1971 S8.jpg|mini|MM 49 1971 S8]][[Datei:Heine  Buch der Lieder  MM 4 1984 S7.jpg|mini|MM 4 1984 S7.jpg]]Das '''Buch der Lieder''' war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.


O frischer Duft, o neuer Klang,
Alles anerkannte Qualitätstexte!
 
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Nun, armes Herze, sei nicht bang!
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==== Wohltätige Ohnmacht ====
Nun muß sich alles, alles wenden.
[[Datei:Heine  Der Rabbi von Bacharach  wohltätige Ohnmacht  MM 12  1982 S10.jpg|mini|MM 12  1982 S10]]Der Rabbi von Bacharach
 
2. Kapitel
 
...
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine '''wohltätige Ohnmacht''' über ihre Sinne ergossen.
 
...
Man weiß nicht, was noch werden mag,
 
Das Blühen will nicht enden.
 
Es blüht das fernste, tiefste Thal:
 
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
 
Nun muß sich alles, alles wenden.
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=== Wilhelm Hertz (1835-1902) ===
===Richard Wagner===
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====Nü sollst Du müch befragen====
==== Komm süßer Schlaf ====
 
<u>Komm, süßer Schlaf</u> (1859)[[Datei:Hertz,_Wilhelm_Komm_s%C3%BC%C3%9Fer_Schlaf_(1859)_WDC_83_MM_26_1978_S04.jpg|rechts|mini|WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg]]'''Komm, süßer Schlaf''', du Trost der Nacht,
 
 
Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
 
LOHENGRIN
 
Elsa, soll ich dein Gatte heißen,


soll Land und Leut ich schirmen dir, –
Schließ sanft mein Auge zu!


soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –
Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Mein Herz verlangt nach Ruh.


noch Wissens Sorge tragen,
Einst stilltest du nach Kuß und Scherz


woher ich kam der Fahrt,
Verborg’ner Liebe Glück,


noch wie mein Nam' und Art!
Und lehntest an sein warmes Herz


ELSA leise, fast bewußtlos.
Mein selig Haupt zurück.


Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!
Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,


LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.
Und Lieb’ und Glück dazu.


Elsa! Hast du mich wohl vernommen?
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Mein Herz verlangt nach Ruh.
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=== Heinrich Hoffmann (1809-1894) ===
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|[[Datei:Image7.jpg|rechts|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]


noch Wissens Sorge tragen,
==== Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht. ====
↵Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus:  Der Struwwelpeter.


woher ich kam der Fahrt,
↵'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
 
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noch wie mein Nam' und Art!
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=== Gottfried Keller (1819-1890) ===
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====Schicksal, nimm Deinen Lauf====
==== Kleider machen Leute ====
[[Datei:Image36.jpg|mini|MM 4 1987 S11]]
[[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_machen_Leute_MM_41_1961_S4.jpg|rechts|mini|MM 41 1961 S4]][[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_amchen_Leute_TGDD_62_(1980)_S25.jpg|rechts|mini|TGDD 62 (1980) S25]]... ist der Titel einer Kellerschen Novelle. <nowiki>https://de.wikipedia.org/wiki/Kleider_machen_Leute</nowiki>
 
Rienzi, 3 Akt
 
 
Rienzi
 
Du rasest, Knabe! Stehe auf
 
und laß dem Schicksal seinen Lauf!
 
(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)
 
Adriano
 
(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)
 
'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''
 
(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
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===Heinrich Hoffmann===
=== August Kopisch (1799-1853) ===
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|[[Datei:Image7.jpg|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]
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==== Heinzelmännchen von Köln ====
====Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.====
[[Datei:Heinzelm%C3%A4nnchen_von_K%C3%B6ln_August_Kopisch_1836_MM_12_1962_S7.jpg|rechts|mini|MM 12  1962 S7]][https://de.wikisource.org/wiki/Die_Heinzelm%C3%A4nnchen Die Heinzelmännchen]
 
 
Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus:  Der Struwwelpeter.
 
 
'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
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=== Theodor Körner (1791-1813) ===
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==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
[[Datei:BL_D%C3%9C-03-07.jpg|rechts|mini|BL DÜ-03-07[[Datei:BL_D%C3%9C-03-08.jpg|rechts|mini|BL DÜ-03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:


===Hans Christian Andersen===
↵'''Lützows wilde Jagd'''
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|[[Datei:Image81.png|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]


====Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder====
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL WDC-20-45.jpg|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]


Hör’s näher und näher brausen.


Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,


Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]
Und gellende Hörner schallen darein


Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”
Und erfüllen die Seele mit Grausen.


Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:


Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
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=== Brüder Grimm ===
=== Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) ===
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====Der Wind, der Wind, das himmlische Kind====
==== Der gerade Weg ist der kürzeste, ====
[[Datei:Image78.jpg|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:
[[Datei:Lichtenberg,_Georg_Christoph_Der_gerade_Weg_ist_der_K%C3%BCrzeste_MM_24_1971_S13.jpg|rechts|mini|MM 24 1971 S13]]aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:
 
„Knusper, knusper, knäuschen,
 
wer knuspert an meinem Häuschen!“
 
Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
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====Timpeteh!====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|mini|TGDD 8]]
   
Manntje, Manntje, Timpe Te,
 
Buttje, Buttje inne See,
 
myne Fru de Ilsebill
 
will nich so als ik wol will!
 
Vom Fischer und seiner Frau
Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge. [[Datei:Gebr. Grimm Vom Fischer und seiner Frau FC-256 MMSH 3 (1953) S15.jpg|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]][https://de.wikipedia.org/wiki/Vom%20Fischer%20und%20seiner%20Frau Vom Fischer und seiner Frau]
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=== Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783) ===
=== Lichtwer, Magnus Gottfried (1719-1783) ===
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==== Blinder Eifer schadet nur ====
==== Blinder Eifer schadet nur ====
 
[[Datei:Lichtwer_Die_Katzen_und_der_Hausherr_...blinder_Eifer_schadet_nur_MM_34_1962_S8.jpg|rechts|mini|MM 34 1962 S8]]↵Die Katzen und der Hausherr
 
<u>Die Katzen und der Hausherr</u>


Tier' und Menschen schliefen feste,
Tier' und Menschen schliefen feste,


Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|alternativtext=MM 25/1968 p. 16|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste
Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|rechts|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste


Von den nächsten Dächern stieg.
Von den nächsten Dächern stieg.
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=== Theodor Körner ===
=== Jakob Lorber (1800-1864) ===
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==== An Mut gebrichts mir nie ====
[[Datei:Lorber,_Jakob_1844_Kindheit_und_Jugend_Jesu_An_Mut_gebrichts_mir_nie(cht)_WDC_136_TGDD_11_S31.jpg|rechts|mini|WDC 136  TGDD 11 S31]]Kindheit und Jugend Jesu
122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis.
07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; '''denen es an Mut gebricht'''; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!
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=== Mörike, Eduard (1804-1875) ===
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==== Frühling läßt sein blaues Band ====
[[Datei:M%C3%B6rike_Fr%C3%BChling_l%C3%A4%C3%9Ft_sein_blaues_Band_MM_13_1987_S13.jpg|rechts|mini|MM 13 1987 S13]]<u>Er ist's</u>
'''Frühling läßt sein blaues Band'''
 
'''Wieder flattern durch die Lüfte'''
 
Süße, wohlbekannte Düfte
 
Streifen ahnungsvoll das Land
 
Veilchen träumen schon,
 
Wollen balde kommen
 
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
 
Frühling, ja du bist's!
 
Dich hab ich vernommen!
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==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
==== Schweig still, mein Herz ====
[[Datei:BL DÜ-03-07.jpg|mini|BL DÜ-03-07 [[Datei:BL DÜ-03-08.jpg|mini|BL DÜ-03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]
[[Datei:M%C3%B6rike_Sch%C3%B6n-Rohtraut_schweig_still,_mein_Herz_TGDD_129_(1994)_S20.jpg|rechts|mini]]<u>Schön-Rohtraut</u>
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|Wie heißt König Ringangs Töchterlein?
Rohtraut, Schön-Rohtraut.
 
Was tut sie denn den ganzen Tag,
 
Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?


Tut fischen und jagen.


Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:
O daß ich doch ihr Jäger wär!


Fischen und Jagen freute mich sehr.


'''Lützows wilde Jagd'''
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Und über eine kleine Weil,
Rohtraut, Schön-Rohtraut,


Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
So dient der Knab auf Ringangs Schloß


Hör’s näher und näher brausen.
In Jägertracht und hat ein Roß


Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
Mit Rohtraut zu jagen.


Und gellende Hörner schallen darein
O daß ich doch ein Königssohn wär!


Und erfüllen die Seele mit Grausen.
Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.


Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,
Da lacht Schön-Rohtraut:


Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
»Was siehst mich an so wunniglich?


Wenn du das Herz hast, küsse mich!«


Ach! erschrak der Knabe!


Doch denket er: Mir ists vergunnt,


Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.


'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Darauf sie ritten schweigend heim,
Rohtraut, Schön-Rohtraut;


Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:


Und würdest du heute Kaiserin,


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Mich sollts nicht kränken!
!
=== Franz Grillparzer ===
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==== Das Leben ein Traum! ====
[[Datei:BL DO-19-09.jpg|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]


sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''<u>"Der Traum ein Leben"</u>, dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''
Ihr tausend Blätter im Walde wißt,


Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!


Original-Barks: „That dream business looks like fun!
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|}
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!
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=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
=== Johann Nestroy (1801-1862) ===
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==== Einer für alle, alle für einen ====
==== Ehrlich währt am längsten ====
Die drei Musketiere [[Datei:Alexandre Dumas d. Ä. Die drei Musketiere  Einer für alle,alle für einen.jpg|mini|]]
[[Datei:Nestroy_Das_M%C3%A4dl_aus_der_Vorstadt_oder_Ehrlich_w%C3%A4hrt_am_%C3%A4ngsten_MM_35_1964_S33.jpg|rechts|mini|MM 35 1964 S33]]Das Mädl aus der Vorstadt oder '''Ehrlich währt am längsten'''
 
Posse mit Gesang in 3 Acten
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=== Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) ===
=== Friedrich Rückert (1788-1866) ===
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|Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!  
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Der Fluch des Albatros
==== ...alter Freund und Kupferstecher! ====
Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/:
[[Datei:Kupferstecher_BL_WDC_12_S18_B3.jpg|rechts|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>


Ballade soll aus dem Buch ''Seegedichte'' stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction ''avant la lettre''. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:<blockquote>“God save thee, ancyent Marinere!
Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"</ref>
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“From the fiends that plague thee thus—
==== Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit ====
 
<u>Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)</u>[[Datei:R%C3%BCckert_Friedrich_Aus_der_Jugendzeit_(Schwalbenlied)_WDC_165_MM_2_1955_S07.jpg|rechts|mini|WDC 165 MM 2 1955 S07]]
Why look’st thou so ?’—With my cross-bow
{| class="wikitable"
|+
|'''Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit'''


I shot the Albatross.</blockquote>Im Volltext:<blockquote>'''Der Fluch des Albatros'''
'''Klingt ein Lied mir immerdar;'''


Schaumgekrönte Wellen branden
O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,


gegen Kap Kanaster an.[[Datei:Coleridge Der Fluch des Albatros WDC 312 MM 25 1967 S04.jpg|mini|WDC 312 MM 25 1967 S04]]Bald werd’ ich dort wieder landen,
Was mein, was mein einst war!


wo dereinst mein Weg begann.
Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,


Wind frischt auf, und mit dem Brausen
Die den Herbst und Frühling bringt;


fliegt mein Schiff in Richtung Watt.
Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang


Schon gewahr’ ich Entenhausen:
Das jetzt noch klingt?
|O du Heimatflur, o du Heimatflur,
Laß zu deinem heil'gen Raum


Heißgeliebte Heimatstadt!
Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur


Lichtbestreuter Hafen — endlich
Entfliehn, entfliehn im Traum!


fährt mein Kurs mich an den Kai.
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,


Vor mir wird die Skyline kenntlich
War die Welt mir voll so sehr;


— da erklingt von Luv ein Schrei.
Als ich wiederkam, als ich wiederkam,


Gellend klingt er, so als ginge
War alles leer.
|Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,
Und der leere Kasten schwoll,


grad ein Topgast über Bord.
Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,


Mit dem nächsten Rettungsringe
Wird's nie, wird's nie mehr voll.


eile ich zum Unfallort.
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt


Doch das Meer liegt bleigegossen,
Dir zurück, wonach du weinst;


niemand aus der Mannschaft fehlt.
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe


Über meinen Schreck verdrossen,
Singt im Dorf wie einst.
|}
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=== Gustav Schwab (1793-1850) ===
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==== Sagenschatz des Klassischen Altertums ====
Der Originaltitel lautet [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_sch%C3%B6nsten_Sagen_des_klassischen_Altertums Die schönsten Sagen des klassischen Altertums][[Datei:Gustav_Schwab_Sagenschatz_des_Klassischen_Altertums_MM_33_1963_S35_(B).jpg|rechts|mini|MM 33 1963 S35]]
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=== Robert Southey (1774-1843) ===
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==== Goldilock und die drei Bären ====
[[Datei:Robert_SoutheyGoldilock_und_die_drei_B%C3%A4ren_MM_5_1976_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 5 1976  S4]]'''Goldlöckchen und die drei Bären''' (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[https://de.wikipedia.org/wiki/Goldl%C3%B6ckchen_und_die_drei_B%C3%A4ren]
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=== Ludwig Uhland (1787-1862) ===
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|[[Datei:Image65.jpg|rechts|mini|MM 3 1953 S3]]


hab’ ich es dem Maat erzählt.
==== Die linden Lüfte sind erwacht ====
Frühlingsglaube


“Was Euch eben so verdroß,
Sammlung: Frühlingslieder


das war der Ruf des Albatros.
'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''


Wehe dem, der ihn vernimmt:
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,


Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”
Sie schaffen an allen Enden,


Kaum gehört, ist’s schon geschehen,
O frischer Duft, o neuer Klang,


und das Unglück zieht herauf.
Nun, armes Herze, sei nicht bang!


Vor mir türmen sich die Seen
Nun muß sich alles, alles wenden.


bis auf Leuchtturmhöhe auf.
↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,


Wie ein Jux der Elemente
Man weiß nicht, was noch werden mag,


tanzt im Sund mein stolzes Schiff.
Das Blühen will nicht enden.


Backbord drohen Felsenwände,
Es blüht das fernste, tiefste Thal:


steuerbord das Teufelsriff.
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!


Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;
Nun muß sich alles, alles wenden.
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==== Allein auf weiter Flur ====
[[Datei:Uhland_allein_auf_weiter_Flur_MM_44_1978_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 44  1978 S4]]Schäfers Sonntagslied


Gott hat uns den Weg gesucht.


Vor uns muß die Insel Kniest sein,
Das ist der Tag des Herrn!


wir sind in der Gumpenbucht.
'''Ich bin allein auf weiter Flur;'''


Still verdümpeln kleine Wellen,
Noch Eine Morgenglocke nur,


denn der Sturm zog hier vorbei.
Nun Stille nah und fern.


Doch wie tausende Tschinellen
Anbetend knie' ich hier.


hämmert wieder dieser Schrei.
O süßes Graun! geheimes Wehn!


Wer verdenkt mir meine Rage,
Als knieten Viele ungesehn


als ich seinen Ursprung such’?
Und beteten mit mir.


Auf der höchsten Takelage
Der Himmel, nah und fern,


sitzt der Vogel wie ein Fluch.
Er ist so klar und feierlich,


Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,
So ganz, als wollt' er öffnen sich.


er ist zurück, der Albatros!
Das ist der Tag des Herrn!
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=== Joseph Victor von Scheffel (1826-1866) ===
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==== Es hat nicht sollen sein ====
Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.
<u>Behüt' dich Gott</u>[[Datei:von_Scheffel_Der_Trompeter_von_S%C3%A4ckingen_es_hat_nicht_sollen_sein_MM_41_1966_S10.jpg|rechts|mini|<u>MM 41 1966 S10</u>]]Das ist im Leben häßlich eingerichtet,


Zweimal wehe, wer ihn schaut.
daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,


Sein Leben ist auf Sand gebaut.”
und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,


Ich vergesse Ruh’ und Sitte
zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.


— dieser Vogel macht mich krank —
In deinen Augen hab' ich einst gelesen,


und betrete die Kajüte
es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:


mit des Käpt’ns Waffenschrank.
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Knarrend öffnet sich die Türe
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''


und ermöglicht mir die Wahl
Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,


aus dem glitzernden Spaliere
ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.


voller kaltem blauen Stahl.
Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,


Das Kaliber sei ein solches,
da führte mich der Weg zu dir hinan.


daß vom Opfer nichts mehr bleibt,
in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,


das die Federn dieses Strolches
zum Danke dir mein junges Leben weih'n.


bis zum Erdtrabanten treibt.
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Gut gezielt: Ich expediere
behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.


durch der Waffe langen Lauf
Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,


diesem großen Unglückstiere
ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,


eine Ladung Blei hinauf.
zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,


Doch die brav getroffne Leiche
grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.


stürzt herab wie ein Geschoß.
Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,


Fragt mich nicht warum, ich weiche
du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.


ihm nicht aus, dem Albatros.
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


'''Weh mir Frevler, daß ich schoß'''
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''
 
'''den Schicksalsvogel Albatros!'''
 
'''Dreimal wehe, daß ich traf!'''
 
'''Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!'''</blockquote>
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=== Droste-Hülshoff, Anette (1797-1848) ===
=== Richard Wagner (1813-1883) ===
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==== Äthers blau ====
==== Nü sollst Du müch befragen ====
[[Datei:Droste-Hülshoff, Anette  Die Vergeltung  Äthers blau  WDC 67 MM 7 1958 S06.jpg|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Die Vergeltung (1841)
Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
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=== Glaßbrenner, Adolf (1810-1876) ===
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==== Mein Dichten und Trachten ====
[[Datei:Glaßbrenner  Mein Dichten und Trachten  MM 12  1982 S5.jpg|mini|MM 12  1982 S5]]Ich sehe keinen Frühling mehr,
Bis daß die Freiheit blüht;


Es duftet kein Rose mir,
LOHENGRIN


Bis jedes Herz ihr glüht.
Elsa, soll ich dein Gatte heißen,


soll Land und Leut ich schirmen dir, –


Ich höre keinen Vogelsang
soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|rechts|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –


Als meiner Dichter Wort;
'''Nie sollst du mich befragen,'''


Mich trägt kein Strom mehr als der Tag
noch Wissens Sorge tragen,


Zum Weltenmeere fort.
woher ich kam der Fahrt,


noch wie mein Nam' und Art!


Ich schaue keine Steinenpracht
ELSA leise, fast bewußtlos.


Als Herrscherstolz und Zwang;
Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!


Ich habe keine Hoffnung mehr
LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.


Als ihren Untergang.
Elsa! Hast du mich wohl vernommen?


'''Nie sollst du mich befragen,'''


Die eine Sonne, die mir glänzt,
noch Wissens Sorge tragen,


Ist meines Volkes Geist,
woher ich kam der Fahrt,


Und meine Kirche jede Brust,
noch wie mein Nam' und Art!
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==== Schicksal, nimm Deinen Lauf ====
[[Datei:Image36.jpg|rechts|mini|MM 4 1987 S11]]Rienzi, 3 Akt


Die laut die Freiheit preist.
↵Rienzi


Du rasest, Knabe! Stehe auf


Ich hasse alle Wissenschaft,
und laß dem Schicksal seinen Lauf!


Die einen Bauch sich frißt;
(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)


Ich achte keinen Helden mehr,
Adriano


Der′s seinem Herrscher ist.
(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)


'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''


Ich habe keine Liebe mehr,
(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
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=== Christoph Martin Wieland (1733-1813) ===
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==== Was säumt ihr? ====
Oberon, Erster Gesang
...
Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,[[Datei:Wieland_Oberon_Was_s%C3%A4umt_ihr_MM_49_1976_S4.jpg|rechts|mini|MM 49 1976  S4]]Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:


Die um ein Küßchen minnt;
Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,
 
Mein Vaterland ist meine Braut,
 
Die schon zur Hochzeit spinnt!


Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;


Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,
Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.


Mein Gott und Seelenhirt!
Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.


Ich habe keinen Glauben mehr,
'''Was säumt ihr?''' Fort! der Wimpel weht;


Als daß es besser wird.
Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne!
|}
...
Noch einzuordnen
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=== Heinrich Zschokke (1771–1848) ===
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==== Hans Dampf in allen Gassen ====
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[[Datei:Heinrich Zschokke Hans Dampf in allen Gassen   MM 26 1968 S4.jpg|mini|MM 26 1968 S4]]Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.
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Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.
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Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.
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Der erweiterte Ausdruck '''Hans Dampf in allen Gassen''' wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hansdampf_in_allen_Gassen]</ref>
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|Gottfried Keller  [[Datei:Gottfried Keller Kleider amchen Leute TGDD 62 (1980) S25.jpg|mini|TGDD 62 (1980) S25]][[Datei:Gottfried Keller Kleider machen Leute MM 41 1961 S4.jpg|mini|MM 41 1961 S4]]Kleider machen Leute
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|Grimm  [[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel   MM 18 1976  S15.jpg|mini|MM 18 1976  S15]]Hänsel und Gretel 
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|Grimm  [[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel  der Wind...  MM 1  1979 S6.jpg|mini|MM 1  1979 S6]]Hänsel und Gretel 
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind
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|Grimm 
Hänsel und Gretel [[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel Knusper knusper knäuschen..    MM 39  1980 S7.jpg|mini|MM 39  1980 S7]]Knusper knusper knäuschen..   
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|Grimm 
Rumpelstilzchen  [[Datei:Grimm  Rumpelstilzchen  ach wie gut,dass niemand weiß,..  MM 17  1982 S11.jpg|mini|MM 17  1982 S11.jpg]]Ach wie gut,dass niemand weiß,.. 
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|Grimm [[Datei:Grimm Rotkäppchen und der Wolf  MM 33 1970 S10.jpg|mini|MM 33 1970 S10]]Rotkäppchen und der Wolf 
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|[[Datei:Grimm Schneewittchen  MM 37 1966 S12.jpg|mini|MM 37 1966 S12]]Grimm
Schneewittchen 
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|Grimm Schneewittchen
Spieglein an der Wand  [[Datei:Grimm Schneewittchen Spieglein an der Wand  MM 33 1971 S29.jpg|mini|MM 33 1971 S29]]
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|Grimm
Teufel mit den 3 goldenen Haaren  [[Datei:Grimm Teufel mit den 3 goldenen Haaren  MM 34 1959 S9.jpg|mini|MM 34 1959 S9]]
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|Gustav Schwab [[Datei:Gustav Schwab Sagenschatz des Klassischen Altertums    MM 33 1963 S35 (B).jpg|mini|MM 33 1963 S35]]Sagenschatz des Klassischen Altertums   
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| Hauff  [[Datei:Hauff  Das kalte Herz  Herz aus Stein  MM 21 1977  S3.jpg|mini|MM 21 1977  S3]]Das kalte Herz  Herz aus Stein 
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|Hauffs [[Datei:Hauffs Märchen Zwerg Nase  MM 42 1970 S12.jpg|mini|MM 42 1970 S12]]Märchen Zwerg Nase 
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|Heinzelmännchen von Köln [[Datei:Heinzelmännchen von Köln August Kopisch 1836  MM 12  1962 S7.jpg|mini|MM 12  1962 S7]]August Kopisch 1836 
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|Hertz, Wilhelm 
Komm süßer Schlaf (1859)
|[[Datei:Hertz, Wilhelm  Komm süßer Schlaf (1859) WDC 83  MM 26 1978  S04.jpg|mini|WDC 83  MM 26 1978  S04.jpg]]
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| Hirtz Hohlgassenmonolog von Schiller
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|Körner Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S05.jpg
| [[Datei:Körner Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S05.jpg|mini|]]
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|Körner, Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S04.jpg
|[[Datei:Körner, Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S04.jpg|mini|]]
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|Lichtenberg, Georg Christoph Der gerade Weg ist der Kürzeste  MM 24 1971 S13.jpg
|[[Datei:Lichtenberg, Georg Christoph Der gerade Weg ist der Kürzeste  MM 24 1971 S13.jpg|mini|]]
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|Lichtwer Die Katzen und der Hausherr...blinder Eifer schadet nur  MM 34 1962 S8.jpg
|[[Datei:Lichtwer Die Katzen und der Hausherr ...blinder Eifer schadet nur  MM 34 1962 S8.jpg|mini|]]
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|Lorber, Jakob 1844  Kindheit und Jugend Jesu  An Mut gebrichts mir nie(cht)  WDC 136  TGDD 11 S31.jpg
|[[Datei:Lorber, Jakob 1844  Kindheit und Jugend Jesu  An Mut gebrichts mir nie(cht)  WDC 136  TGDD 11 S31.jpg|mini|]]
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|Mörike Frühling läßt sein blaues Band  MM 13 1987 S13.jpg
|[[Datei:Mörike Frühling läßt sein blaues Band  MM 13 1987 S13.jpg|mini|]]
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|Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg
|[[Datei:Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg|mini|]]
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|Nestroy Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten  MM 35 1964 S33.jpg
|[[Datei:Nestroy Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am ängsten  MM 35 1964 S33.jpg|mini|]]
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|Robert Southey Goldilock und die drei Bären  MM 5 1976  S4 (B).jpg
|[[Datei:Robert SoutheyGoldilock und die drei Bären  MM 5 1976  S4 (B).jpg|mini|]]
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| Rückert Friedrich  Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)  WDC 165 MM 2 1955 S07.jpg
|[[Datei:Rückert Friedrich  Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)  WDC 165 MM 2 1955 S07.jpg|mini|]]
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|Schiller  Bacchus im Triller  Narrenspossen  MM 5 1954 S04.jpg
|[[Datei:Schiller  Bacchus im Triller  Narrenspossen  MM 5 1954 S04.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Spaziergang  Siehe die Sonne Homers, sie leuchtet auch..  MM 33  1978 S30.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Spaziergang  Siehe die Sonne Homers, sie leuchtet auch..  MM 33  1978 S30.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Taucher  Es wallet und siedet und brauset und zischt  MM 11 1963 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Taucher  Es wallet und siedet und brauset und zischt  MM 11 1963 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Taucher  Genug des grausamen Spiels  MM 7 1966 S 9.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Taucher  Genug des grausamen Spiels  MM 7 1966 S 9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Braut aus Messina  der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe  MM 14  1981 S34.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Braut aus Messina  der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe  MM 14  1981 S34.jpg|mini|]]
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| Schiller  Die Bürgschaft  MM 52 1961 S4.jpg
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|Schiller  Die Bürgschaft  die Angst beflügelt den eilenden Fuß  MM 29 1986 S5.jpg
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|Schiller  Die Bürgschaft Text  MM 52 1961 S4.jpg
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|Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden    MM 33  1980 S9.jpg
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|Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden TGDD 104 (1989) S30.jpg
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|Schiller  Die Räuber  wie vom Donner gerührt TGDD 139 (1995) S19.jpg
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|Schiller  die schönsten Träume der Freiheit werden im Kerker geträumt  MM 17 1975  S32.jpg
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|Schiller  Die Teilung der Erde  Was tun, spricht Zeus  WDC 109  MM 5 1952 S04 (F-I).jpg
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|Schiller  Die Verschwörung des Fiesko von Genua  Donner und Doria  US 6 MM 40 1958 S11.jpg
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|Schiller  Glocke  alles rennet rettet flüchtet...  FC 108 TGDD 89 (1986) S42.jpg
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|Schiller  Glocke  denn die Elemente hassen das Gebild aus Menschenhand  FC 108 TGDD 89 (1986) S37.jpg
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| Schiller  Glocke  Mit des Geschickes Mächten..  MM 38 1961 S9.jpg
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|Schiller  Glocke  rot wir Blut. Das ist nicht des Tages Glut  FC 108  TGDD 89 (1986) S32.jpg
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|Schiller  Glocke  wehe ,wenn ich losgelassen  FC 108 TGDD 89 (1986)  31.jpg
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| Schiller  Glocke  wohltätig ist des Feuers Macht FC 108  TGDD 89 (1986) S30 .jpg
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| Schiller  Glocke wo rohe Kräfte sinnlos walten TGDD 141 (1996) S61.jpg
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| Schiller  Jungfrau von Orleans  ihr Wiesen,die ich wässerte,lebt wohl...    MM 10 1952 S27.jpg
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|Schiller  Jungfrau von Orleans  lebt wohl ihr Berge,ihr geliebten Triften  MM 10 1952 S26.jpg
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|Schiller  Kabale und Liebe  da haben wir die Bescherung  MM 3 1976  S35.jpg
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| Schiller  Kabale und Liebe  Verstand steht still TGDD 117 (1992) S50.jpg
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|Schiller  Maria Stuart  eilende Wolken,Segler der Lüfte..    MM 2 1975  S4.jpg
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|Schiller  Ode an die Freude  Freude schöner Götterfunken  MM 43 1971 S4.jpg
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|Schiller  Wallenstein  Ernst ist das Leben, heiter die Kunst  MM46 1968 S10.jpg
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|Schiller  Wallenstein  schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 68 (1981) S34.jpg
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|Schiller  Wallensteins Lager  Ernst ist das Leben,heiter die Kunst  WDC 176 MM 4 1957 S3.jpg
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|Schiller  Wallensteins Tod  Die Sterne lügen nicht  US 31 b TGDD 31 (1972) S12.jpg
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|Schiller  Wallensteins Tod  Ich kenne meine Pappenheimer WDC 60 MM 11 1952 S7.jpg
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|Schiller  Wallensteins Tod  Sterne lügen nicht  MM 18  1982 S12.jpg
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|Schiller  Wilhelm Tell  der Starke ist am mächtigsten allein  MM 32 1972 S9.jpg
| [[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  der Starke ist am mächtigsten allein  MM 32 1972 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Die Axt im Haus erspart den Zimmermann  MM 28 1971 S5.jpg
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|Schiller  Wilhelm Tell  Es kann der Frömmste...  CBL X b 60JDD S12 -.jpg
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|Schiller  Wilhelm Tell  Früh übt sich,was ein Meister werden will  MM 29 1970 S7.jpg
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|Schiller  Wilhelm Tell  Schifflein auf den Wellen  US 35 MM 43 1962 S39 (B).jpg
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|Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern  WDC 197 MM 23 1957 S02.jpg
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| Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern...    MM 27 1957 S2.jpg
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|Schiller  Wilhelm Tell es lächelt der See..    MM 34 1975  S3.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell es lächelt der See..    MM 34 1975  S3.jpg|mini|]]
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|Schiller Der Jüngling am Bach Raum ist in der kleinsten Hütte...  MM 26 1962 S11.jpg
|[[Datei:Schiller Der Jüngling am Bach Raum ist in der kleinsten Hütte...  MM 26 1962 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller Die Piccolomini  der Fluch der bösen Tat US-7 MM 41 1961 S14.jpg
| [[Datei:Schiller Die Piccolomini  der Fluch der bösen Tat US-7 MM 41 1961 S14.jpg|mini|]]
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| Schiller Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden  MM 10 1964 S13.jpg
|[[Datei:Schiller Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden  MM 10 1964 S13.jpg|mini|]]
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| Schiller Die Räuber  Dem Manne kann geholfen werden  US 27 MM 28 1961 S03 - Kopie.jpg
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|Schiller Die Vderschwörung des Fiesco Donner und Doria  WDC 134 MM 6 1952 S5.jpg
| [[Datei:Schiller Die Vderschwörung des Fiesco Donner und Doria  WDC 134 MM 6 1952 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller Die Verschwörung des Fiesco zu Genua Donner und Doria US 61 MMB 43-48 1966 S 36 - Kopie.jpg
|[[Datei:Schiller Die Verschwörung des Fiesco zu Genua Donner und Doria US 61 MMB 43-48 1966 S 36 - Kopie.jpg|mini|]]
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|Schiller Pegasus im Joche ein Mann ein Wort  MM 43 1963 S11.jpg
|[[Datei:Schiller Pegasus im Joche ein Mann ein Wort  MM 43 1963 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller Schubert Leichenfantasie 1780  MM 49 1971 S11.jpg
|[[Datei:Schiller Schubert Leichenfantasie 1780  MM 49 1971 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller Schubert Leichenphantasie  Titel MM 49 1971 S10.jpg
|[[Datei:Schiller Schubert Leichenphantasie  Titel MM 49 1971 S10.jpg|mini|]]
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|Schiller Wallenstein  leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 105 (1990) S65.jpg
|[[Datei:Schiller Wallenstein  leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 105 (1990) S65.jpg|mini|]]
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|Schiller Wilhelm Tell alles was da kreucht und fleucht WDC 107 MM 2 1952 S10.jpg
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|Schiller Wilhelm Tell durch diese hohle Gasse..  TGDD 122 (1992) S30.jpg
|[[Datei:Schiller Wilhelm Tell durch diese hohle Gasse..  TGDD 122 (1992) S30.jpg|mini|]]
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|Schiller Wilhelm Tell Platz dem Landvogt WDC 128 TGDD 130 (1994) S15.jpg
|[[Datei:Schiller Wilhelm Tell Platz dem Landvogt WDC 128 TGDD 130 (1994) S15.jpg|mini|]]
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|Uhland  allein auf weiter Flur  MM 44  1978 S4 (B).jpg
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|von Scheffel  Der Trompeter von Säckingen  es hat nicht sollen sein  MM 41 1966 S10.jpg
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|Wieland  Oberon  Was säumt ihr    MM 49 1976  S4.jpg
|[[Datei:Wieland  Oberon  Was säumt ihr    MM 49 1976  S4.jpg|mini|]]
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<references />
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2024, 19:13 Uhr

Hans Christian Andersen (1805-1875)

Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43

Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder

Das Feuerzeug (1835)
Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45
Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar Augen, so groß wie ein Paar Theetassen. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die drehten sich im Kopfe gerade wie Räder. […]“​[5]

Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”

↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.

Ludwig Bechstein

Undank ist der Welt Lohn

MM 7 1976 S29
Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins Neuem Deutschen Märchenbuch.

Wilhelm Bornemann (1766-1851)

Image4.jpg

Im Wald und auf der Heide

Im Wald und auf der Heide (1816)
Im Wald und auf der Heide,

da such ich meine Freude,

|: ich bin ein Jägersmann. :|

Die Forsten treu zu hegen,

das Wildbret zu erlegen,

|: mein' Lust hab' ich daran. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Trag' ich in meiner Tasche

ein Trünklein in der Flasche,

|: zwei Bissen liebes Brot, :|

brennt lustig meine Pfeife,

wenn ich den Forst durch streife,

|: da hat es keine Not. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Im Walde hingestrecket,

den Tisch mit Moos mir decket

|: die freundliche Natur;: |

den treuen Hund zur Seite,

ich mir das Mahl bereite

|: auf Gottes freier Flur. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Das Huhn im schnellen Zuge,

die Schnepf' im Zickzackfluge

|: treff ich mit Sicherheit. :|

Die Sauen, Reh' und Hirsche

erleg' ich auf der Pirsche,

|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Und streich' ich durch die Wälder

und zieh' ich durch die Felder

|: einsam den vollen Tag,: |

doch schwinden mir die Stunden

gleich flüchtigen Sekunden,

|: tracht' ich dem Wilde nach. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Wenn sich die Sonne neiget,

der feuchte Nebel steiget,

|: mein Tagwerk ist getan, :|

dann zieh" ich von der Heide

zur häuslich-stillen Freude,

|:ein froher Jägersmann. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109

Gottlob Wilhelm Burmann

MM 42 1975 S6

Arbeit macht das Leben süß

Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


Aus: Arbeit


Arbeit macht das Leben süß,

macht es nie zur Last,

der nur hat Bekümmernis,

der die Arbeit haßt.

abgewandelt als deutsches Sprichwort:

Arbeit macht das Leben süß,

Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit

und leg mich wieder nieder.

Unbekannter Autor:
MM44/1975 p.6
Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":

MM30/1978 p.35

MM13/1962 p.3

MM12/1967 p.4

MM44/1975 p.6

MM42/1975 p.6

Samuel Taylor Coleridge (1772-1834)

Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!

Coleridge Der Fluch des Albatros WDC 312 MM 25 1967 S04.jpg
Der Fluch des Albatros↵Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/: Ballade soll aus dem Buch Seegedichte stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction avant la lettre. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:

“God save thee, ancyent Marinere!

“From the fiends that plague thee thus—

Why look’st thou so ?’—With my cross-bow

I shot the Albatross.

Im Volltext:
Der Fluch des Albatros
Schaumgekrönte Wellen branden

gegen Kap Kanaster an.

Bald werd’ ich dort wieder landen,

wo dereinst mein Weg begann.

Wind frischt auf, und mit dem Brausen

fliegt mein Schiff in Richtung Watt.

Schon gewahr’ ich Entenhausen:

Heißgeliebte Heimatstadt!

Lichtbestreuter Hafen — endlich

fährt mein Kurs mich an den Kai.

Vor mir wird die Skyline kenntlich

— da erklingt von Luv ein Schrei.

Gellend klingt er, so als ginge

grad ein Topgast über Bord.

Mit dem nächsten Rettungsringe

eile ich zum Unfallort.

Doch das Meer liegt bleigegossen,

niemand aus der Mannschaft fehlt.

Über meinen Schreck verdrossen,

hab’ ich es dem Maat erzählt.

“Was Euch eben so verdroß,

das war der Ruf des Albatros.

Wehe dem, der ihn vernimmt:

Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”

Kaum gehört, ist’s schon geschehen,

und das Unglück zieht herauf.

Vor mir türmen sich die Seen

bis auf Leuchtturmhöhe auf.

Wie ein Jux der Elemente

tanzt im Sund mein stolzes Schiff.

Backbord drohen Felsenwände,

steuerbord das Teufelsriff.

Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;

Gott hat uns den Weg gesucht.

Vor uns muß die Insel Kniest sein,

wir sind in der Gumpenbucht.

Still verdümpeln kleine Wellen,

denn der Sturm zog hier vorbei.

Doch wie tausende Tschinellen

hämmert wieder dieser Schrei.

Wer verdenkt mir meine Rage,

als ich seinen Ursprung such’?

Auf der höchsten Takelage

sitzt der Vogel wie ein Fluch.

Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,

er ist zurück, der Albatros!

Zweimal wehe, wer ihn schaut.

Sein Leben ist auf Sand gebaut.”

Ich vergesse Ruh’ und Sitte

— dieser Vogel macht mich krank —

und betrete die Kajüte

mit des Käpt’ns Waffenschrank.

Knarrend öffnet sich die Türe

und ermöglicht mir die Wahl

aus dem glitzernden Spaliere

voller kaltem blauen Stahl.

Das Kaliber sei ein solches,

daß vom Opfer nichts mehr bleibt,

das die Federn dieses Strolches

bis zum Erdtrabanten treibt.

Gut gezielt: Ich expediere

durch der Waffe langen Lauf

diesem großen Unglückstiere

eine Ladung Blei hinauf.

Doch die brav getroffne Leiche

stürzt herab wie ein Geschoß.

Fragt mich nicht warum, ich weiche

ihm nicht aus, dem Albatros.

Weh mir Frevler, daß ich schoß

den Schicksalsvogel Albatros!

Dreimal wehe, daß ich traf!

Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!

Anette Droste-Hülshoff (1797-1848)

Äthers blau

WDC 67 MM 7 1958 S06
Die Vergeltung (1841)

Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870)

Einer für alle, alle für einen

Die drei Musketiere
Alexandre Dumas d. Ä. Die drei Musketiere Einer für alle,alle für einen.jpg

Joseph von Eichendorff

Maharadscha für einen Tag

Wem Gott will rechte Gunst erweisen

↵Der frohe Wandersmann (1817)

Aus dem Leben eines Taugenichts

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt,

dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;

sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;

was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer Brust?

Den lieben Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs Best' bestellt.

Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26

Eichendorfs Werke

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …

Adolf Glaßbrenner (1810-1876)

Mein Dichten und Trachten

MM 12 1982 S5
Mein Dichten und Trachten
Ich sehe keinen Frühling mehr,

Bis daß die Freiheit blüht;

Es duftet kein Rose mir,

Bis jedes Herz ihr glüht.

↵Ich höre keinen Vogelsang

Als meiner Dichter Wort;

Mich trägt kein Strom mehr als der Tag

Zum Weltenmeere fort.

↵Ich schaue keine Steinenpracht

Als Herrscherstolz und Zwang;

Ich habe keine Hoffnung mehr

Als ihren Untergang.

↵Die eine Sonne, die mir glänzt,

Ist meines Volkes Geist,

Und meine Kirche jede Brust,

Die laut die Freiheit preist.

↵Ich hasse alle Wissenschaft,

Die einen Bauch sich frißt;

Ich achte keinen Helden mehr,

Der′s seinem Herrscher ist.

↵Ich habe keine Liebe mehr,

Die um ein Küßchen minnt;

Mein Vaterland ist meine Braut,

Die schon zur Hochzeit spinnt!

↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,

Mein Gott und Seelenhirt!

Ich habe keinen Glauben mehr,

Als daß es besser wird.

Ludwig Giesebrecht

Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse

Briggenlied (Links müßt ihr steuern)

MM 25 1967 S2
“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?

Sie steuert falsch, sie treibt herein

und muss am Vorgebirg zerschellen,

lenkt sie nicht augenblicklich ein.

Ich muss hinaus, dass ich sie leite!"

"Gehst du ins offne Wasser vor,

so legt dein Boot sich auf die Seite

und richtet nimmer sich empor."

"Allein ich sinke nicht vergebens,

wenn sie mein letzter Ruf belehrt:

Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens

ist wohl ein altes Leben wert.

Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!

Es ist die letzte, höchste Not!" -

Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile

hin durch die Schären eilt das Boot.

Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!

"Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei.

Kieloben treibt das Boot zu Lande,

und sicher fährt die Brigg vorbei.

Franz Grillparzer (1791-1872)

Das Leben ein Traum!

BL DO-19-09, S. 9/3
sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: "Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n] Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[6]

↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”[1]

Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859)

Hänsel und Gretel

MM 18 1976 S15
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Knusper knusper knäuschen

MM 39 1980 S7
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel" Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:

"Knupper, knupper, Kneischen, Wer knuppert an meinem Häuschen?"

Die Kinder antworteten:

"Der Wind, der Wind, Das himmlische Kind,"

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

MM 1 1979 S6
MM 50 1958
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:

Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:

„Knusper, knusper, knäuschen,

wer knuspert an meinem Häuschen!“

Die Kinder antworteten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.

Timpeteh!

TGDD 8
Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.
FC-256 MMSH 3 (1953) S15
Vom Fischer und seiner Frau

Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje inne See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so als ik wol will!

Vom Fischer und seiner Frau

Ach wie gut,dass niemand weiß,..

MM 17 1982 S11.jpg
Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen": Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:

"Heute back ich,

Morgen brau ich,

Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;

Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,

daß ich Rumpelstilzchen heiß!"

Rotkäppchen und der Wolf

MM 33 1970 S10

Schneewittchen

MM 37 1966 S12

Spieglein, Spieglein an der Wand

MM 33 1971 S29
Aus dem Märchen "Schneewittchen" Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:

"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"

so antwortete der Spiegel:

"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."

Teufel mit den 3 goldenen Haaren

MM 34 1959 S9

Rattenfänger von Hameln

MM 26 1966 S36

Rumpelstilzchen

MM 12 1969 S13

Wilhelm Hauff (1802-1827)

Herz aus Stein

MM 21 1977 S3
Das kalte Herz

Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige Herz, was er gegen eines aus Stein eintauscht.[2]

Pastete des Zwerg Nase

MM 42 1970 S12
Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.

Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.

Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen

Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.

Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren

Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.

Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.

Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.

Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.

Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).

aus Der Zwerg Nase – Wikipedia[3]

Heinrich Heine

Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein

Buch der Lieder: Die Heimkehr - XLVII

Du bist wie eine Blume,
TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970
So hold und schön und rein;

Ich schau dich an, und Wehmut

Schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände

Aufs Haupt dir legen sollt,

Betend, daß Gott dich erhalte

So rein und schön und hold.

Buch der Lieder

MM 49 1971 S8
MM 4 1984 S7.jpg
Das Buch der Lieder war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.

Alles anerkannte Qualitätstexte!

Wohltätige Ohnmacht

MM 12 1982 S10
Der Rabbi von Bacharach

2. Kapitel ... Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine wohltätige Ohnmacht über ihre Sinne ergossen. ...

Wilhelm Hertz (1835-1902)

Komm süßer Schlaf

Komm, süßer Schlaf (1859)
WDC 83 MM 26 1978 S04.jpg
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht,

Schließ sanft mein Auge zu!

Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Einst stilltest du nach Kuß und Scherz

Verborg’ner Liebe Glück,

Und lehntest an sein warmes Herz

Mein selig Haupt zurück.

Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,

Und Lieb’ und Glück dazu.

Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Heinrich Hoffmann (1809-1894)

MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag

Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.

↵Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus: Der Struwwelpeter.

Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!

Gottfried Keller (1819-1890)

Kleider machen Leute

MM 41 1961 S4
TGDD 62 (1980) S25
... ist der Titel einer Kellerschen Novelle. https://de.wikipedia.org/wiki/Kleider_machen_Leute

August Kopisch (1799-1853)

Heinzelmännchen von Köln

MM 12 1962 S7
Die Heinzelmännchen

Theodor Körner (1791-1813)

Lützows wilde, verwegene Jagd

BL DÜ-03-07
BL DÜ-03-08
Erfinderpech FC 1047/2
↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[7]:

Lützows wilde Jagd

Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör’s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,

Und gellende Hörner schallen darein

Und erfüllen die Seele mit Grausen.

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Der gerade Weg ist der kürzeste,

MM 24 1971 S13
aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.

Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783)

Blinder Eifer schadet nur

MM 34 1962 S8
↵Die Katzen und der Hausherr

Tier' und Menschen schliefen feste,

Selbst der Hausprophete schwieg,
MM 25/1968 p. 16
Als ein Schwarm geschwänzter Gäste

Von den nächsten Dächern stieg.

In dem Vorsaal eines Reichen

Stimmten sie ihr Liedchen an,

So ein Lied, das Stein' erweichen,

Menschen rasend machen kann.

Hinz, des Murners Schwiegervater,

Schlug den Takt erbärmlich schön,

Und zween abgelebte Kater

Quälten sich, ihm beizustehn.

Endlich tanzten alle Katzen,

Poltern, lärmen, dass es kracht,

Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,

Bis der Herr im Haus erwacht.

Dieser springt mit einem Prügel

In dem finstern Saal herum,

Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,

Wirft ein Dutzend Schalen um,

Stolpert über ein'ge Späne,

Stürzt im Fallen auf die Uhr

Und zerbricht zwo Reihen Zähne

Blinder Eifer schadet nur.

Jakob Lorber (1800-1864)

An Mut gebrichts mir nie

WDC 136 TGDD 11 S31
Kindheit und Jugend Jesu

122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis. 07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; denen es an Mut gebricht; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!

Mörike, Eduard (1804-1875)

Frühling läßt sein blaues Band

MM 13 1987 S13
Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab ich vernommen!

Schweig still, mein Herz

Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg
Schön-Rohtraut
Wie heißt König Ringangs Töchterlein?

Rohtraut, Schön-Rohtraut.

Was tut sie denn den ganzen Tag,

Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?

Tut fischen und jagen.

O daß ich doch ihr Jäger wär!

Fischen und Jagen freute mich sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Und über eine kleine Weil,

Rohtraut, Schön-Rohtraut,

So dient der Knab auf Ringangs Schloß

In Jägertracht und hat ein Roß

Mit Rohtraut zu jagen.

O daß ich doch ein Königssohn wär!

Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,

Da lacht Schön-Rohtraut:

»Was siehst mich an so wunniglich?

Wenn du das Herz hast, küsse mich!«

Ach! erschrak der Knabe!

Doch denket er: Mir ists vergunnt,

Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.

– Schweig stille, mein Herze!

Darauf sie ritten schweigend heim,

Rohtraut, Schön-Rohtraut;

Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:

Und würdest du heute Kaiserin,

Mich sollts nicht kränken!

Ihr tausend Blätter im Walde wißt,

Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!

– Schweig stille, mein Herze!

Johann Nestroy (1801-1862)

Ehrlich währt am längsten

MM 35 1964 S33
Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten

Posse mit Gesang in 3 Acten

Friedrich Rückert (1788-1866)

...alter Freund und Kupferstecher!

Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)
Die Anrede "mein lieber (oder alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (… fecit ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (… sculpsit ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.[4]

Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)
WDC 165 MM 2 1955 S07
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Klingt ein Lied mir immerdar;

O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,

Was mein, was mein einst war!

Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,

Die den Herbst und Frühling bringt;

Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang

Das jetzt noch klingt?

O du Heimatflur, o du Heimatflur,

Laß zu deinem heil'gen Raum

Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur

Entfliehn, entfliehn im Traum!

Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,

War die Welt mir voll so sehr;

Als ich wiederkam, als ich wiederkam,

War alles leer.

Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,

Und der leere Kasten schwoll,

Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,

Wird's nie, wird's nie mehr voll.

Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt

Dir zurück, wonach du weinst;

Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe

Singt im Dorf wie einst.

Gustav Schwab (1793-1850)

Sagenschatz des Klassischen Altertums

Der Originaltitel lautet Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
MM 33 1963 S35

Robert Southey (1774-1843)

Goldilock und die drei Bären

MM 5 1976 S4
Goldlöckchen und die drei Bären (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[8]

Ludwig Uhland (1787-1862)

MM 3 1953 S3

Die linden Lüfte sind erwacht

Frühlingsglaube

Sammlung: Frühlingslieder

Die linden Lüfte sind erwacht,

Sie säuseln und weben Tag und Nacht,

Sie schaffen an allen Enden,

O frischer Duft, o neuer Klang,

Nun, armes Herze, sei nicht bang!

Nun muß sich alles, alles wenden.

↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,

Man weiß nicht, was noch werden mag,

Das Blühen will nicht enden.

Es blüht das fernste, tiefste Thal:

Nun, armes Herz, vergiß der Qual!

Nun muß sich alles, alles wenden.

Allein auf weiter Flur

MM 44 1978 S4
Schäfers Sonntagslied


Das ist der Tag des Herrn!

Ich bin allein auf weiter Flur;

Noch Eine Morgenglocke nur,

Nun Stille nah und fern.

Anbetend knie' ich hier.

O süßes Graun! geheimes Wehn!

Als knieten Viele ungesehn

Und beteten mit mir.

Der Himmel, nah und fern,

Er ist so klar und feierlich,

So ganz, als wollt' er öffnen sich.

Das ist der Tag des Herrn!

Joseph Victor von Scheffel (1826-1866)

Es hat nicht sollen sein

Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.

Behüt' dich Gott
MM 41 1966 S10
Das ist im Leben häßlich eingerichtet,

daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,

und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,

zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.

In deinen Augen hab' ich einst gelesen,

es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,

ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.

Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,

da führte mich der Weg zu dir hinan.

in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,

zum Danke dir mein junges Leben weih'n.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,

ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,

zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,

grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.

Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,

du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Richard Wagner (1813-1883)

Nü sollst Du müch befragen

Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene

LOHENGRIN

Elsa, soll ich dein Gatte heißen,

soll Land und Leut ich schirmen dir, –

soll nichts mich wieder von dir reißen,
MM 2 1955 S7
mußt Eines du geloben mir: –

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

ELSA leise, fast bewußtlos.

Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!

LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.

Elsa! Hast du mich wohl vernommen?

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

Schicksal, nimm Deinen Lauf

MM 4 1987 S11
Rienzi, 3 Akt

↵Rienzi

Du rasest, Knabe! Stehe auf

und laß dem Schicksal seinen Lauf!

(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)

Adriano

(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)

Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!

(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)

Christoph Martin Wieland (1733-1813)

Was säumt ihr?

Oberon, Erster Gesang ...

Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,
MM 49 1976 S4
Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:

Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,

Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;

Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.

Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.

Was säumt ihr? Fort! der Wimpel weht;

Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne! ...

Heinrich Zschokke (1771–1848)

Hans Dampf in allen Gassen

MM 26 1968 S4
Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.

Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.

Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.

Der erweiterte Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.[5]

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. Die Wendung leitet sich vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"
  5. [4]