Liste der Zitate im Fuchstext: Literatur der Romantik: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Johann Wolfgang von Goethe ===
=== Hans Christian Andersen (1805-1875) ===
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|[[Datei:Image81.png|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]
==== Selbst ist der Mann! ====
[[Datei:Selbst ist der mann.jpg|mini|TGDD 9]]
Faust. Der Tragödie zweiter Teil


''Kaiser:  '''Selbst ist der Mann!''' Wer Thron und Kron begehrt''
==== Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder ====
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL_WDC-20-45.jpg|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“​[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]


''Persönlich sey er solcher Ehren werth.''
Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”


''Sey das Gespenst, das gegen uns erstanden,''
↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
 
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''Sich Kaiser nennt und Herr von unsern Landen,''
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===Ludwig Bechstein===
''Des Heeres Herzog, Lehnsherr unsrer Großen,''
 
''Mit eigner Faust in’s Todtenreich gestoßen!''
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/S#Selbst_ist_der_Mann! sic!]
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====Undank ist der Welt Lohn====
[[Datei:Image46a.jpg|mini|MM 7 1976 S29]]Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins [https://de.wikipedia.org/wiki/Undank_ist_der_Welt_Lohn Neuem Deutschen Märchenbuch].
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=== Wilhelm Bornemann (1766-1851) ===
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|[[Datei:Image4.jpg|rechts|mini]]


==== Schwankende Gestalten ====
==== Im Wald und auf der Heide ====
[[Datei:Image58.png|mini|TGDD 137,BL-WDC 46]]
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! colspan="6" |Im Wald und auf der Heide (1816)
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''


“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Zueignung
'''da such ich meine Freude,'''


''Ihr naht euch wieder, '''schwankende Gestalten,'''''
<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>


''Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.''[[Datei:Goethe Faust  schwankende Gestalten  MM 42 1964 S6.jpg|mini|''MM 42 1964 S6'']]''Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?''
Die Forsten treu zu hegen,


''Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?''
das Wildbret zu erlegen,


''Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,''
<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>


''Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Trag' ich in meiner Tasche


''Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.''
ein Trünklein in der Flasche,
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==== Uns ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen ====


“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Auerbachs Keller
<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>


''Mephistopheles (mit seltsamen Gebärden):''
brennt lustig meine Pfeife,


''Trauben trägt der Weinstock!''
wenn ich den Forst durch streife,


''Hörner der Ziegenbock;''
<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>


''Der Wein ist saftig, Holz die Reben,''[[Datei:Image17.png|mini|''BL-DÜ 3; TGDD 147'']]
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Im Walde hingestrecket,


''Ein tiefer Blick in die Natur!''
den Tisch mit Moos mir decket


''Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Nun zieht die Pfropfen und genießt!''
<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>


''Alle (indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft):''
den treuen Hund zur Seite,


''O schöner Brunnen, der uns fließt!''
ich mir das Mahl bereite


''Mephistopheles''
<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>


''Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt!''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''(Sie trinken wiederholt)''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Das Huhn im schnellen Zuge,


''Alle (singen).''
die Schnepf' im Zickzackfluge


'''''Uns ist ganz kannibalisch wohl,'''''
<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>


'''''Als wie fünfhundert Säuen!'''''
Die Sauen, Reh' und Hirsche
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==== Wie herrlich leuchtet mir die Natur ====
Mailied


'''''Wie herrlich leuchtet''' '''mir die Natur'''''
erleg' ich auf der Pirsche,


''Wie glänzt die Sonne Wie lacht die Flur!''
<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>


''Es dringen Blüten aus jedem Zweig''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch''[[Datei:BL WDC-03-28.jpg|mini|''Die drei dreckigen Ducks, BL WDC-03-28-08'']]
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Und streich' ich durch die Wälder


''Und Freud und Wonne aus jeder Brust''
und zieh' ich durch die Felder


''O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!''
<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>


''O Lieb, o Liebe! So golden schön,''
doch schwinden mir die Stunden


''Wie Morgenwolken auf jenen Höhn''
gleich flüchtigen Sekunden,


''Du segnest herrlich das frische Feld''
<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>


''Im Blütendampfe die volle Welt''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Wenn sich die Sonne neiget,


''Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich''
der feuchte Nebel steiget,


''So liebt die Lerche Gesang und Luft''
<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>


''Und Morgenblumen den Himmelsduft''
dann zieh" ich von der Heide


''Wie ich dich liebe mit warmem Blut''
zur häuslich-stillen Freude,


''Die du mir Jugend und Freud und Mut''
<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>


''Zu neuen Liedern und Tänzen gibst''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Sei ewig glücklich wie du mich liebst''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|}
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
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!
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===Gottlob Wilhelm Burmann ===
=== Friedrich Schiller ===
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
==== Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken ====
====Arbeit macht das Leben süß====


Prolog, Wallensteins Lager[[Datei:Image50a.jpg|mini|MM 18 1961 S38]](Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)


''Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel,''
Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


''Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge''


''Geliehn, die weiche Seele hingegeben,''
Aus: Arbeit


''Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal''


''Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat''
'''Arbeit macht das Leben süß,'''


''Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt,''
macht es nie zur Last,


''Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns''
der nur hat Bekümmernis,


''Aus dieser edeln Säulenordnung an,''
der die Arbeit haßt.


''Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen.''
abgewandelt als deutsches Sprichwort:


''Und doch ist dies der alte Schauplatz noch,''
Arbeit macht das Leben süß,


''Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte,''
Faulheit stärkt die Glieder,


''Die Laufbahn manches wachsenden Talents.''
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit


''Wir sind die Alten noch, die sich vor euch''
und leg mich wieder nieder.


''Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet.''
Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


''Ein edler Meister stand auf diesem Platz,''


''Euch in die heitern Höhen seiner Kunst''
''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''


''Durch seinen Schöpfergenius entzückend.''
''MM30/1978 p.35''


''O! möge dieses Raumes neue Würde''
''MM13/1962 p.3''


''Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn,''
''MM12/1967 p.4''


''Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt,''
''MM44/1975 p.6''


''Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen.''
''MM42/1975 p.6''
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=== Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) ===
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==== Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! ====
[[Datei:Coleridge_Der_Fluch_des_Albatros_WDC_312_MM_25_1967_S04.jpg|rechts|mini]]Der Fluch des Albatros↵Zitat aus <nowiki>https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/</nowiki>:


''Ein großes Muster weckt Nacheiferung''
Ballade soll aus dem Buch ''Seegedichte'' stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction ''avant la lettre''. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:<blockquote>“God save thee, ancyent Marinere!


''Und gibt dem Urteil höhere Gesetze.''
“From the fiends that plague thee thus—


''So stehe dieser Kreis, die neue Bühne''
Why look’st thou so ?’—With my cross-bow


''Als Zeugen des vollendeten Talents.''
I shot the Albatross.</blockquote>Im Volltext:
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!Der Fluch des Albatros
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|Schaumgekrönte Wellen branden
 
gegen Kap Kanaster an.


''Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen,''
Bald werd’ ich dort wieder landen,


''Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,''
wo dereinst mein Weg begann.


''Als hier vor einem auserlesnen Kreis,''
Wind frischt auf, und mit dem Brausen


''Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst,''
fliegt mein Schiff in Richtung Watt.


''Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist''
Schon gewahr’ ich Entenhausen:


''In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht?''
Heißgeliebte Heimatstadt!


''Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst,''
Lichtbestreuter Hafen — endlich


''Die wunderbare, an dem Sinn vorüber,''
fährt mein Kurs mich an den Kai.


''Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang''
Vor mir wird die Skyline kenntlich


''Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben.''
— da erklingt von Luv ein Schrei.


''Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab,''
Gellend klingt er, so als ginge


''Und wie der Klang verhallet in dem Ohr,''
grad ein Topgast über Bord.


''Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung,''
Mit dem nächsten Rettungsringe


''Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.''
eile ich zum Unfallort.


''Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis,''
Doch das Meer liegt bleigegossen,


''Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,''
niemand aus der Mannschaft fehlt.
|Über meinen Schreck verdrossen,


''Drum muß er geizen mit der Gegenwart,''
hab’ ich es dem Maat erzählt.


''Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen,''
“Was Euch eben so verdroß,


''Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern,''
das war der Ruf des Albatros.


''Und im Gefühl der Würdigsten und Besten''
Wehe dem, der ihn vernimmt:


''Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er''
Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”


''Sich seines Namens Ewigkeit voraus,''
Kaum gehört, ist’s schon geschehen,


''Denn wer den Besten seiner Zeit genug''
und das Unglück zieht herauf.


''Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.<sup>[c]</sup>''
Vor mir türmen sich die Seen


''Die neue Ära, die der Kunst Thaliens''
bis auf Leuchtturmhöhe auf.


''Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch''
Wie ein Jux der Elemente


''Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend,''
tanzt im Sund mein stolzes Schiff.


''Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis''
Backbord drohen Felsenwände,


''Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen,''
steuerbord das Teufelsriff.


''Nicht unwert des erhabenen Moments''
Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;


''Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen.''
Gott hat uns den Weg gesucht.


''Denn nur der große Gegenstand vermag''
Vor uns muß die Insel Kniest sein,


''Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen,''
wir sind in der Gumpenbucht.
|Still verdümpeln kleine Wellen,


''Im engen Kreis verengert sich der Sinn,''
denn der Sturm zog hier vorbei.


'''''Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken.'''''
Doch wie tausende Tschinellen


Quelle: Diesterweg, Friedrich  Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (1830)
hämmert wieder dieser Schrei.
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|[[Datei:Image71.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
==== Spät kommt ihr, doch ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen! ====
Die Piccolomini, 1. Akt, 1. Auftritt


''ILLO:''
Wer verdenkt mir meine Rage,


'''''Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt!'''''
als ich seinen Ursprung such’?


'''''Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.'''''
Auf der höchsten Takelage


Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (italienisch Gioan Lodovico Hector Isolano): <nowiki>*</nowiki> 1586 in Görz; † März 1640 in Wien) war ein kaiserlicher General der kroatischen Reiter im Dreißigjährigen Krieg. Er diente vier deutschen Kaisern und kämpfte in den vier Hauptschlachten dieses Krieges. Seine Truppen waren berüchtigt für ihre Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung.
sitzt der Vogel wie ein Fluch.
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==== Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand? ====
Die Jungfrau von Orleans, 1. Akt, 3. Auftritt
[[Datei:Image64.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
''KARL (verzweiflungsvoll):''


'''''Kann ich Armeen aus der Erde stampfen?'''''
Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,


'''''Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?'''''
er ist zurück, der Albatros!


''Reißt mich in Stücken, reißt das Herz mir aus,''
Zweimal wehe, wer ihn schaut.


''Und münzet es statt Goldes! Blut hab ich''
Sein Leben ist auf Sand gebaut.”


''Für euch, nicht Silber hab ich, noch Soldaten!''
Ich vergesse Ruh’ und Sitte
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====  Mit der Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens ====


''Die Jungfrau von Orleans III,6''
— dieser Vogel macht mich krank —


''LIONEL:''
und betrete die Kajüte


''„Ich kann nicht bleiben. – Fastolf, bringt den Feldherrn''
mit des Käpt’ns Waffenschrank.
|Knarrend öffnet sich die Türe


''An einen sichern Ort, wir können uns''
und ermöglicht mir die Wahl


''Nicht lange mehr auf diesem Posten halten.''
aus dem glitzernden Spaliere


''Die Unsern fliehen schon von allen Seiten,''
voller kaltem blauen Stahl.


''Unwiderstehlich dringt das Mädchen vor –“''
Das Kaliber sei ein solches,


''Talbot entgegnet darauf:''[[Datei:Image40.png|mini|Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL 17, S. 41]]
daß vom Opfer nichts mehr bleibt,


''„Unsinn, du siegst und ich muß untergehn!''
das die Federn dieses Strolches


'''''Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.'''''
bis zum Erdtrabanten treibt.


''Erhabene Vernunft, lichthelle Tochter''
Gut gezielt: Ich expediere


''Des göttlichen Hauptes, weise Gründerin''
durch der Waffe langen Lauf


''Des Weltgebäudes, Führerin der Sterne,''
diesem großen Unglückstiere


''Wer bist du denn, wenn du dem tollen Roß''
eine Ladung Blei hinauf.


''Des Aberwitzes an den Schweif gebunden,''
Doch die brav getroffne Leiche


''Ohnmächtig rufend, mit dem Trunkenen''
stürzt herab wie ein Geschoß.


''Dich sehend in den Abgrund stürzen mußt!“''
Fragt mich nicht warum, ich weiche
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==== Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern ====
[[Datei:Image44.jpg|mini|MM1957/27, TGDD 19]]


Wilhelm Tell, 2. Aufzug, 2. Szene
ihm nicht aus, dem Albatros.


Mit diesen beiden Zeilen beginnt der berühmte Rütlischwur aus Schillers Schauspiel »Wilhelm Tell«. In der 2. Szene des 2. Aktes haben sich die Eidgenossen aus Schwyz, Uri und Unterwalden auf einer Bergwiese, dem Rütli, versammelt. Alle sprechen sie am Ende des Aktes die Worte des Schwurs, die ihnen der Pfarrer Rösselmann aus Uri vorspricht.
'''Weh mir Frevler, daß ich schoß'''
[[Datei:Image77.jpg|mini|MM1957/23, TGDD 19]]''Rösselmann:''


''Bei diesem Licht, das uns zuerst begrüsst''
'''den Schicksalsvogel Albatros!'''


''Von allen Völkern, die tief unter uns''
'''Dreimal wehe, daß ich traf!'''


''Schweratmend wohnen in dem Qualm der Städte,''
'''Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!'''
|}
<blockquote></blockquote>
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=== Anette Droste-Hülshoff (1797-1848) ===
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==== Äthers blau ====
[[Datei:Droste-H%C3%BClshoff,_Anette_Die_Vergeltung_%C3%84thers_blau_WDC_67_MM_7_1958_S06.jpg|rechts|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Die Vergeltung (1841)
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=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
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==== Einer für alle, alle für einen ====
Die drei Musketiere[[Datei:Alexandre_Dumas_d._%C3%84._Die_drei_Musketiere_Einer_f%C3%BCr_alle,alle_f%C3%BCr_einen.jpg|rechts|mini]]
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===Joseph von Eichendorff===
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|[[Datei:Image85.png|rechts|mini|Maharadscha für einen Tag]]


''Lasst uns den Eid des neuen Bundes schwören.''
==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
↵Der frohe Wandersmann (1817)


''– '''Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,'''''
Aus dem Leben eines Taugenichts


'''''In keiner Not uns trennen und Gefahr.'''''
'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''


''(Alle sprechen es nach mit erhobenen drei Fingern.)''
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.


''– Wir wollen frei sein wie die Väter waren,''
Die Trägen,  die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;


''Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.''
sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.


''(Wie oben.)''
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;


''– Wir wollen trauen auf den höchsten Gott''
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?


''Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.''
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld


''(Wie oben. Die Landleute umarmen einander.)''
und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
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|[[Datei:Image61.png|rechts|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]
[[Datei:Schiller Wilhelm Tell durch diese hohle Gasse.. TGDD 122-1992-S30.jpg|mini]]
==== Durch diese hohle Gasse muss er kommen ====
Wilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene


''Tell (tritt auf mit Armbrust).''[[Datei:Hirtz Hohlgassenmonolog von Schiller TGDD 55 (1978) S27.jpg|mini|''TGDD 55 (1978) S27'']]'''''Durch diese hohle Gasse muß er kommen,'''''
==== Eichendorfs Werke ====
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.


'''''Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht.''' – Hier''
↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
 
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''Vollend ich's – Die Gelegenheit ist günstig.''
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=== Adolf Glaßbrenner (1810-1876) ===
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==== Da werden Weiber zu Hyänen ====
==== Mein Dichten und Trachten ====
[[Datei:Image48.jpg|mini|Traum und Wirklichkeit, TGDD 93]]''Das'' ''Lied von der Glocke, Vers 371 ff:''
[[Datei:Gla%C3%9Fbrenner_Mein_Dichten_und_Trachten_MM_12_1982_S5.jpg|rechts|mini|MM 12  1982 S5]]
 
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'''''Da''' '''werden Weiber zu Hyänen'''''
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!Mein Dichten und Trachten
''Und treiben mit Entsetzen Scherz,''
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''Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,''
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''Zerreißen sie des Feindes Herz.''
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|[[Datei:Image30.png|mini|TGDD 49]]
|Ich sehe keinen Frühling mehr,


==== Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort ====
Bis daß die Freiheit blüht;
''Wallensteins Tod II, 2.''


''WALLENSTEIN:''
Es duftet kein Rose mir,


'''''Schnell''' '''fertig ist die Jugend mit dem Wort,'''''
Bis jedes Herz ihr glüht.
|↵Ich höre keinen Vogelsang


''Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide;''
Als meiner Dichter Wort;


''Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck''
Mich trägt kein Strom mehr als der Tag


''Der Dinge Maß, die nur sich selber richten.''
Zum Weltenmeere fort.
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==== So wankelmütig ist die Gunst des Volkes ====
[[Datei:Image12.png|mini|TGDD 16,BL-WDC-23]]''Demetrius II. Aufzug, 1. Szene''
''Hiob:''


'''''Der Völker Herz ist wankelmütig,''' Fürstin,''
↵Ich schaue keine Steinenpracht


''Sie lieben die Veränderung, sie glauben''
Als Herrscherstolz und Zwang;


''Durch eine neue Herrschaft zu gewinnen.''
Ich habe keine Hoffnung mehr


''Der Lüge kecke Zuversicht reißt hin,''
Als ihren Untergang.
|↵Die eine Sonne, die mir glänzt,


''Das Wunderbare findet Gunst und Glauben.''
Ist meines Volkes Geist,
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==== Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst ====


Prolog, Wallensteins Lager (Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)[[Datei:Ernst ist.jpg|mini|TGDD 16]]
Und meine Kirche jede Brust,


''Das heut’ge Spiel gewinne euer Ohr''
Die laut die Freiheit preist.


''Und euer Herz den ungewohnten Tönen;''
↵Ich hasse alle Wissenschaft,


''In jenen Zeitraum führ‘ es euch zurück,''
Die einen Bauch sich frißt;


''Auf jene fremde kriegerische Bühne,''
Ich achte keinen Helden mehr,


''Die unser Held mit seinen Taten bald''
Der′s seinem Herrscher ist.
|↵Ich habe keine Liebe mehr,


''Erfüllen wird. Und wenn die Muse heut,''
Die um ein Küßchen minnt;


''Des Tanzes freie Göttin und Gesangs,''
Mein Vaterland ist meine Braut,


''Ihr altes deutsches Recht, des Reimes Spiel,''
Die schon zur Hochzeit spinnt!


''Bescheiden wieder fordert – tadelt’s nicht!''
↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,


''Ja danket ihr’s, daß sie das düstre Bild''
Mein Gott und Seelenhirt!


''Der Wahrheit in das heitre Reich der Kunst''
Ich habe keinen Glauben mehr,


''Hinüberspielt, die Täuschung, die sie schafft,''
Als daß es besser wird.
 
|}
''Aufrichtig selbst zerstört und ihren Schein''
 
''Der Wahrheit nicht betrüglich unterschiebt;''
 
'''''Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.'''''
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===Ludwig Giesebrecht===
=== Ludwig Giesebrecht ===
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|Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
====Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
 
==== Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
Sie steuert falsch, sie treibt herein
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=== Gottlob Wilhelm Burmann ===
=== Franz Grillparzer (1791-1872) ===
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==== Das Leben ein Traum! ====
[[Datei:BL_DO-19-09.jpg|rechts|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''"Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''


==== Arbeit macht das Leben süß ====
↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]</ref>
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=== Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) ===
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==== Hänsel und Gretel ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_MM_18_1976_S15.jpg|rechts|mini|MM 18 1976  S15]]Absatz einfügen
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==== Knusper knusper knäuschen ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_Knusper_knusper_kn%C3%A4uschen.._MM_39_1980_S7.jpg|rechts|mini|MM 39  1980 S7]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel"


Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:<blockquote>"'''Knupper, knupper, Kneischen,'''


Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.
Wer knuppert an meinem Häuschen?"</blockquote>Die Kinder antworteten:<blockquote>"Der Wind, der Wind,


Das himmlische Kind,"</blockquote>
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==== Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_der_Wind..._MM_1_1979_S6.jpg|rechts|mini|MM 1  1979 S6]][[Datei:Image78.jpg|rechts|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:


Aus: Arbeit
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:


„Knusper, knusper, knäuschen,


'''Arbeit macht das Leben süß,'''
wer knuspert an meinem Häuschen!“


macht es nie zur Last,
Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
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==== Timpeteh! ====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|rechts|mini|TGDD 8]]Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.[[Datei:Gebr._Grimm_Vom_Fischer_und_seiner_Frau_FC-256_MMSH_3_(1953)_S15.jpg|rechts|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]]Vom Fischer und seiner Frau


der nur hat Bekümmernis,
''Manntje, Manntje, '''Timpe Te''',''


der die Arbeit haßt.
''Buttje, Buttje inne See,''


abgewandelt als deutsches Sprichwort:
''myne Fru de Ilsebill''


Arbeit macht das Leben süß,
''will nich so als ik wol will!''


Faulheit stärkt die Glieder,
''Vom Fischer und seiner Frau''
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==== Ach wie gut,dass niemand weiß,.. ====
[[Datei:Grimm_Rumpelstilzchen_ach_wie_gut,dass_niemand_wei%C3%9F,.._MM_17_1982_S11.jpg|rechts|mini|MM 17  1982 S11.jpg]]Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen":


drum pfeif' ich auf die Süßigkeit
''Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:''<blockquote>''"Heute back ich,''


und leg mich wieder nieder.
''Morgen brau ich,''


''Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;''


'''''Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,'''''


Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
''daß ich Rumpelstilzchen heiß!"''</blockquote>
 
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drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.
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==== Rotkäppchen und der Wolf ====
 
[[Datei:Grimm_Rotk%C3%A4ppchen_und_der_Wolf_MM_33_1970_S10.jpg|rechts|mini|MM 33 1970 S10]]
''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''
 
''MM30/1978 p.35''
 
''MM13/1962 p.3''
 
''MM12/1967 p.4''
 
''MM44/1975 p.6''
 
''MM42/1975 p.6''
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=== Joseph von Eichendorff ===
==== Schneewittchen ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_MM_37_1966_S12.jpg|rechts|mini|MM 37 1966 S12]]
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|[[Datei:Image85.png|mini|Maharadscha für einen Tag]]
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==== Spieglein, Spieglein an der Wand ====
==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_Spieglein_an_der_Wand_MM_33_1971_S29.jpg|rechts|mini|MM 33 1971 S29]]Aus dem Märchen "Schneewittchen"
 
 
Der frohe Wandersmann (1817)
 
Aus dem Leben eines Taugenichts
 
 
'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''
 
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.


Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;
''Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:''<blockquote>''"'''Spieglein, Spieglein an der Wand,'''''


sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.
''Wer ist die Schönste im ganzen Land?"''</blockquote>''so antwortete der Spiegel:''<blockquote>''"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."''</blockquote>
 
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; 
 
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?
 
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld 
 
und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
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|[[Datei:Image61.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]
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==== Teufel mit den 3 goldenen Haaren ====
==== Eichendorfs Werke ====
[[Datei:Grimm_Teufel_mit_den_3_goldenen_Haaren_MM_34_1959_S9.jpg|rechts|mini|MM 34 1959 S9]]
 
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
 
 
Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
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==== Rattenfänger von Hameln ====
=== Friedrich Rückert ===
[[Datei:Rattenfänger von Hameln  MM 26 1966 S36.jpg|mini|MM 26 1966 S36]]
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====...alter Freund und Kupferstecher! ====
==== Rumpelstilzchen ====
[[Datei:Kupferstecher BL WDC 12 S18 B3.jpg|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>Wikipedia (30. Mai 2021).''Kupferstecher.'' Abgerufen am 28. Juni 2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferstecher#Sprichw%C3%B6rtliche_Redensart</ref>
[[Datei:Rumpelstilzchen MM 12 1969 S13.jpg|mini|MM 12 1969 S13]]
 
Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"<ref>John, Johannes (1992). Reclams Zitaten-Lexikon. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.</ref>
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===Wilhelm Bornemann ===
=== Wilhelm Hauff (1802-1827) ===
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[[Datei:Image4.jpg|mini]]
==== Herz aus Stein ====
 
[[Datei:Hauff_Das_kalte_Herz_Herz_aus_Stein_MM_21_1977_S3.jpg|rechts|mini|MM 21 1977  S3]]Das kalte Herz
====Im Wald und auf der Heide====
Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige '''Herz''', was er gegen eines '''aus Stein''' eintauscht.<ref>[https://www.grin.com/document/924637]</ref>
{| class="wikitable"
! colspan="6" | Im Wald und auf der Heide (1816)
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''
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==== Pastete des Zwerg Nase ====
[[Datei:Hauffs_M%C3%A4rchen_Zwerg_Nase_MM_42_1970_S12.jpg|rechts|mini|MM 42 1970 S12]]Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.
Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.


'''da such ich meine Freude,'''
Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen


<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>
Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.


Die Forsten treu zu hegen,
Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren
 
das Wildbret zu erlegen,


<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>
Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.


mein' Lust hab' ich daran. :|
Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.
|Trag' ich in meiner Tasche
ein Trünklein in der Flasche,


<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>
Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.


brennt lustig meine Pfeife,
Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).


wenn ich den Forst durch streife,
aus Der Zwerg Nase – Wikipedia<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zwerg_Nase]</ref>
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===Heinrich Heine===
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====Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein====


<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>
''Buch'' ''der Lieder:'' ''Die Heimkehr - XLVII''


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
'''Du''' '''bist wie eine Blume,'''[[Datei:Image41.png|mini|TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970]]'''So''' '''hold und schön und rein;'''


mein' Lust hab' ich daran. :|
Ich schau dich an, und Wehmut
|Im Walde hingestrecket,
den Tisch mit Moos mir decket


<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>
Schleicht mir ins Herz hinein.


den treuen Hund zur Seite,
Mir ist, als ob ich die Hände


ich mir das Mahl bereite
Aufs Haupt dir legen sollt,


<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>
Betend, daß Gott dich erhalte


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
So rein und schön und hold.
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==== Buch der Lieder ====
[[Datei:Heine,Heinrich Buch der Lieder  MM 49 1971 S8.jpg|mini|MM 49 1971 S8]][[Datei:Heine  Buch der Lieder  MM 4 1984 S7.jpg|mini|MM 4 1984 S7.jpg]]Das '''Buch der Lieder''' war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.


mein' Lust hab' ich daran. :|
Alles anerkannte Qualitätstexte!
|Das Huhn im schnellen Zuge,
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die Schnepf' im Zickzackfluge
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==== Wohltätige Ohnmacht ====
[[Datei:Heine  Der Rabbi von Bacharach  wohltätige Ohnmacht  MM 12  1982 S10.jpg|mini|MM 12  1982 S10]]Der Rabbi von Bacharach
2. Kapitel
...
Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine '''wohltätige Ohnmacht''' über ihre Sinne ergossen.
...
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=== Wilhelm Hertz (1835-1902) ===
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==== Komm süßer Schlaf ====
<u>Komm, süßer Schlaf</u> (1859)[[Datei:Hertz,_Wilhelm_Komm_s%C3%BC%C3%9Fer_Schlaf_(1859)_WDC_83_MM_26_1978_S04.jpg|rechts|mini|WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg]]'''Komm, süßer Schlaf''', du Trost der Nacht,


<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>
Schließ sanft mein Auge zu!


Die Sauen, Reh' und Hirsche
Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,


erleg' ich auf der Pirsche,
Mein Herz verlangt nach Ruh.


<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>
Einst stilltest du nach Kuß und Scherz


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Verborg’ner Liebe Glück,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Und lehntest an sein warmes Herz
|Und streich' ich durch die Wälder
und zieh' ich durch die Felder


<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>
Mein selig Haupt zurück.


doch schwinden mir die Stunden
Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,


gleich flüchtigen Sekunden,
Und Lieb’ und Glück dazu.


<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Mein Herz verlangt nach Ruh.
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=== Heinrich Hoffmann (1809-1894) ===
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|[[Datei:Image7.jpg|rechts|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]


mein' Lust hab' ich daran. :|
==== Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht. ====
|Wenn sich die Sonne neiget,
↵Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus:  Der Struwwelpeter.
der feuchte Nebel steiget,


<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
↵'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
 
|-
dann zieh" ich von der Heide
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=== Gottfried Keller (1819-1890) ===
zur häuslich-stillen Freude,
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<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>
==== Kleider machen Leute ====
 
[[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_machen_Leute_MM_41_1961_S4.jpg|rechts|mini|MM 41 1961 S4]][[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_amchen_Leute_TGDD_62_(1980)_S25.jpg|rechts|mini|TGDD 62 (1980) S25]]... ist der Titel einer Kellerschen Novelle. <nowiki>https://de.wikipedia.org/wiki/Kleider_machen_Leute</nowiki>
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
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mein' Lust hab' ich daran. :|
=== August Kopisch (1799-1853) ===
|}
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Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
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==== Heinzelmännchen von Köln ====
[[Datei:Heinzelm%C3%A4nnchen_von_K%C3%B6ln_August_Kopisch_1836_MM_12_1962_S7.jpg|rechts|mini|MM 12  1962 S7]][https://de.wikisource.org/wiki/Die_Heinzelm%C3%A4nnchen Die Heinzelmännchen]
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=== Theodor Körner (1791-1813) ===
===Ludwig Uhland===
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|[[Datei:Image65.jpg|mini|MM 3 1953 S3]]
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==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
[[Datei:BL_D%C3%9C-03-07.jpg|rechts|mini|BL DÜ-03-07[[Datei:BL_D%C3%9C-03-08.jpg|rechts|mini|BL DÜ-03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:


====Die linden Lüfte sind erwacht====
↵'''Lützows wilde Jagd'''


Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?


Hör’s näher und näher brausen.


Frühlingsglaube
Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,


Sammlung: Frühlingslieder
Und gellende Hörner schallen darein


'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''
Und erfüllen die Seele mit Grausen.


Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:


Sie schaffen an allen Enden,
Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
 
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O frischer Duft, o neuer Klang,
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=== Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) ===
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
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Nun muß sich alles, alles wenden.
==== Der gerade Weg ist der kürzeste, ====
 
[[Datei:Lichtenberg,_Georg_Christoph_Der_gerade_Weg_ist_der_K%C3%BCrzeste_MM_24_1971_S13.jpg|rechts|mini|MM 24 1971 S13]]aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.
 
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
 
Man weiß nicht, was noch werden mag,
 
Das Blühen will nicht enden.
 
Es blüht das fernste, tiefste Thal:
 
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
 
Nun muß sich alles, alles wenden.
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=== Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783) ===
===Richard Wagner===
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====Nü sollst Du müch befragen====
==== Blinder Eifer schadet nur ====
[[Datei:Lichtwer_Die_Katzen_und_der_Hausherr_...blinder_Eifer_schadet_nur_MM_34_1962_S8.jpg|rechts|mini|MM 34 1962 S8]]↵Die Katzen und der Hausherr


Tier' und Menschen schliefen feste,


Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|rechts|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste


Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
Von den nächsten Dächern stieg.


LOHENGRIN
In dem Vorsaal eines Reichen


Elsa, soll ich dein Gatte heißen,
Stimmten sie ihr Liedchen an,


soll Land und Leut ich schirmen dir,
So ein Lied, das Stein' erweichen,


soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –
Menschen rasend machen kann.


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Hinz, des Murners Schwiegervater,


noch Wissens Sorge tragen,
Schlug den Takt erbärmlich schön,


woher ich kam der Fahrt,
Und zween abgelebte Kater


noch wie mein Nam' und Art!
Quälten sich, ihm beizustehn.


ELSA leise, fast bewußtlos.
Endlich tanzten alle Katzen,


Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!
Poltern, lärmen, dass es kracht,


LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.
Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,


Elsa! Hast du mich wohl vernommen?
Bis der Herr im Haus erwacht.


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Dieser springt mit einem Prügel


noch Wissens Sorge tragen,
In dem finstern Saal herum,


woher ich kam der Fahrt,
Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,


noch wie mein Nam' und Art!
Wirft ein Dutzend Schalen um,
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====Schicksal, nimm Deinen Lauf====
[[Datei:Image36.jpg|mini|MM 4 1987 S11]]


Rienzi, 3 Akt
Stolpert über ein'ge Späne,


Stürzt im Fallen auf die Uhr


Rienzi
Und zerbricht zwo Reihen Zähne


Du rasest, Knabe! Stehe auf
'''Blinder Eifer schadet nur.'''
 
und laß dem Schicksal seinen Lauf!
 
(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)
 
Adriano
 
(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)
 
'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''
 
(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
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===Heinrich Hoffmann===
=== Jakob Lorber (1800-1864) ===
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|[[Datei:Image7.jpg|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]
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==== An Mut gebrichts mir nie ====
====Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.====
[[Datei:Lorber,_Jakob_1844_Kindheit_und_Jugend_Jesu_An_Mut_gebrichts_mir_nie(cht)_WDC_136_TGDD_11_S31.jpg|rechts|mini|WDC 136  TGDD 11 S31]]Kindheit und Jugend Jesu
 
122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis.
 
07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; '''denen es an Mut gebricht'''; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!
Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus:  Der Struwwelpeter.
 
 
'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
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=== Mörike, Eduard (1804-1875) ===
===Hans Christian Andersen===
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|[[Datei:Image81.png|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]
 
====Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder====
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL WDC-20-45.jpg|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]
 
 
 
Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]
 
Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”
 
 
Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
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=== Brüder Grimm ===
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====Der Wind, der Wind, das himmlische Kind====
==== Frühling läßt sein blaues Band ====
[[Datei:Image78.jpg|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:
[[Datei:M%C3%B6rike_Fr%C3%BChling_l%C3%A4%C3%9Ft_sein_blaues_Band_MM_13_1987_S13.jpg|rechts|mini|MM 13 1987 S13]]<u>Er ist's</u>
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:
'''Frühling läßt sein blaues Band'''


„Knusper, knusper, knäuschen,
'''Wieder flattern durch die Lüfte'''


wer knuspert an meinem Häuschen!“
Süße, wohlbekannte Düfte


Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
Streifen ahnungsvoll das Land
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====Timpeteh!====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|mini|TGDD 8]]
   
Manntje, Manntje, Timpe Te,


Buttje, Buttje inne See,
Veilchen träumen schon,


myne Fru de Ilsebill
Wollen balde kommen


will nich so als ik wol will!
Horch, von fern ein leiser Harfenton!


Frühling, ja du bist's!


Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.
Dich hab ich vernommen!
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Vom%20Fischer%20und%20seiner%20Frau Vom Fischer und seiner Frau]
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=== Lichtwer, Magnus Gottfried (1719-1783) ===
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==== Blinder Eifer schadet nur ====
==== Schweig still, mein Herz ====
[[Datei:M%C3%B6rike_Sch%C3%B6n-Rohtraut_schweig_still,_mein_Herz_TGDD_129_(1994)_S20.jpg|rechts|mini]]<u>Schön-Rohtraut</u>
{| class="wikitable"
|+
|Wie heißt König Ringangs Töchterlein?
Rohtraut, Schön-Rohtraut.


Was tut sie denn den ganzen Tag,


<u>Die Katzen und der Hausherr</u>
Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?


Tier' und Menschen schliefen feste,
Tut fischen und jagen.


Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|alternativtext=MM 25/1968 p. 16|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste
O daß ich doch ihr Jäger wär!


Von den nächsten Dächern stieg.
Fischen und Jagen freute mich sehr.


In dem Vorsaal eines Reichen
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Und über eine kleine Weil,
Rohtraut, Schön-Rohtraut,


Stimmten sie ihr Liedchen an,
So dient der Knab auf Ringangs Schloß


So ein Lied, das Stein' erweichen,
In Jägertracht und hat ein Roß


Menschen rasend machen kann.
Mit Rohtraut zu jagen.


Hinz, des Murners Schwiegervater,
O daß ich doch ein Königssohn wär!


Schlug den Takt erbärmlich schön,
Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.


Und zween abgelebte Kater
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,
Da lacht Schön-Rohtraut:


Quälten sich, ihm beizustehn.
»Was siehst mich an so wunniglich?


Endlich tanzten alle Katzen,
Wenn du das Herz hast, küsse mich!«


Poltern, lärmen, dass es kracht,
Ach! erschrak der Knabe!


Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,
Doch denket er: Mir ists vergunnt,


Bis der Herr im Haus erwacht.
Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.


Dieser springt mit einem Prügel
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Darauf sie ritten schweigend heim,
Rohtraut, Schön-Rohtraut;


In dem finstern Saal herum,
Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:


Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,
Und würdest du heute Kaiserin,


Wirft ein Dutzend Schalen um,
Mich sollts nicht kränken!


Stolpert über ein'ge Späne,
Ihr tausend Blätter im Walde wißt,


Stürzt im Fallen auf die Uhr
Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!


Und zerbricht zwo Reihen Zähne
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|}
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=== Johann Nestroy (1801-1862) ===
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==== Ehrlich währt am längsten ====
[[Datei:Nestroy_Das_M%C3%A4dl_aus_der_Vorstadt_oder_Ehrlich_w%C3%A4hrt_am_%C3%A4ngsten_MM_35_1964_S33.jpg|rechts|mini|MM 35 1964 S33]]Das Mädl aus der Vorstadt oder '''Ehrlich währt am längsten'''


'''Blinder Eifer schadet nur.'''
Posse mit Gesang in 3 Acten
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=== Theodor Körner ===
=== Friedrich Rückert (1788-1866) ===
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==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
==== ...alter Freund und Kupferstecher! ====
[[Datei:BL DÜ-03-07.jpg|mini|BL -03-07 [[Datei:BL DÜ-03-08.jpg|mini|BL DÜ-03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]
[[Datei:Kupferstecher_BL_WDC_12_S18_B3.jpg|rechts|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>


Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"</ref>
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Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:
==== Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit ====
<u>Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)</u>[[Datei:R%C3%BCckert_Friedrich_Aus_der_Jugendzeit_(Schwalbenlied)_WDC_165_MM_2_1955_S07.jpg|rechts|mini|WDC 165 MM 2 1955 S07]]
{| class="wikitable"
|+
|'''Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit'''


'''Klingt ein Lied mir immerdar;'''


'''Lützows wilde Jagd'''
O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,


Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Was mein, was mein einst war!
 
Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,


Hör’s näher und näher brausen.
Die den Herbst und Frühling bringt;


Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang


Und gellende Hörner schallen darein
Das jetzt noch klingt?
|O du Heimatflur, o du Heimatflur,
Laß zu deinem heil'gen Raum


Und erfüllen die Seele mit Grausen.
Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur


Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Entfliehn, entfliehn im Traum!


Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,


War die Welt mir voll so sehr;


Als ich wiederkam, als ich wiederkam,


War alles leer.
|Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,
Und der leere Kasten schwoll,


Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,


Wird's nie, wird's nie mehr voll.


Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt


Dir zurück, wonach du weinst;


Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe


Singt im Dorf wie einst.
|}
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=== Franz Grillparzer ===
=== Gustav Schwab (1793-1850) ===
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==== Das Leben ein Traum! ====
==== Sagenschatz des Klassischen Altertums ====
[[Datei:BL DO-19-09.jpg|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]
Der Originaltitel lautet [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_sch%C3%B6nsten_Sagen_des_klassischen_Altertums Die schönsten Sagen des klassischen Altertums][[Datei:Gustav_Schwab_Sagenschatz_des_Klassischen_Altertums_MM_33_1963_S35_(B).jpg|rechts|mini|MM 33 1963 S35]]
 
sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''<u>"Der Traum ein Leben"</u>, dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''
 
 
Original-Barks: „That dream business looks like fun!”
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=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
=== Robert Southey (1774-1843) ===
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==== Einer für alle, alle für einen ====
==== Goldilock und die drei Bären ====
Die drei Musketiere [[Datei:Alexandre Dumas d. Ä. Die drei Musketiere  Einer für alle,alle für einen.jpg|mini|]]
[[Datei:Robert_SoutheyGoldilock_und_die_drei_B%C3%A4ren_MM_5_1976_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 5 1976  S4]]'''Goldlöckchen und die drei Bären''' (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[https://de.wikipedia.org/wiki/Goldl%C3%B6ckchen_und_die_drei_B%C3%A4ren]
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=== Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) ===
=== Ludwig Uhland (1787-1862) ===
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|Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!
|[[Datei:Image65.jpg|rechts|mini|MM 3 1953 S3]]
Der Fluch des Albatros
Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/:


Ballade soll aus dem Buch ''Seegedichte'' stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction ''avant la lettre''. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:<blockquote>“God save thee, ancyent Marinere!
==== Die linden Lüfte sind erwacht ====
Frühlingsglaube


“From the fiends that plague thee thus—
Sammlung: Frühlingslieder


Why look’st thou so ?’—With my cross-bow
'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''


I shot the Albatross.</blockquote>Im Volltext:<blockquote>'''Der Fluch des Albatros'''
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,


Schaumgekrönte Wellen branden
Sie schaffen an allen Enden,


gegen Kap Kanaster an.[[Datei:Coleridge Der Fluch des Albatros WDC 312 MM 25 1967 S04.jpg|mini|WDC 312 MM 25 1967 S04]]Bald werd’ ich dort wieder landen,
O frischer Duft, o neuer Klang,


wo dereinst mein Weg begann.
Nun, armes Herze, sei nicht bang!


Wind frischt auf, und mit dem Brausen
Nun muß sich alles, alles wenden.


fliegt mein Schiff in Richtung Watt.
↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,


Schon gewahr’ ich Entenhausen:
Man weiß nicht, was noch werden mag,


Heißgeliebte Heimatstadt!
Das Blühen will nicht enden.


Lichtbestreuter Hafen — endlich
Es blüht das fernste, tiefste Thal:


fährt mein Kurs mich an den Kai.
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!


Vor mir wird die Skyline kenntlich
Nun muß sich alles, alles wenden.
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==== Allein auf weiter Flur ====
[[Datei:Uhland_allein_auf_weiter_Flur_MM_44_1978_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 44  1978 S4]]Schäfers Sonntagslied


— da erklingt von Luv ein Schrei.


Gellend klingt er, so als ginge
Das ist der Tag des Herrn!


grad ein Topgast über Bord.
'''Ich bin allein auf weiter Flur;'''


Mit dem nächsten Rettungsringe
Noch Eine Morgenglocke nur,


eile ich zum Unfallort.
Nun Stille nah und fern.


Doch das Meer liegt bleigegossen,
Anbetend knie' ich hier.


niemand aus der Mannschaft fehlt.
O süßes Graun! geheimes Wehn!


Über meinen Schreck verdrossen,
Als knieten Viele ungesehn


hab’ ich es dem Maat erzählt.
Und beteten mit mir.


“Was Euch eben so verdroß,
Der Himmel, nah und fern,


das war der Ruf des Albatros.
Er ist so klar und feierlich,


Wehe dem, der ihn vernimmt:
So ganz, als wollt' er öffnen sich.


Sein Schicksal ist vorausbestimmt.
Das ist der Tag des Herrn!
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=== Joseph Victor von Scheffel (1826-1866) ===
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==== Es hat nicht sollen sein ====
Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.
<u>Behüt' dich Gott</u>[[Datei:von_Scheffel_Der_Trompeter_von_S%C3%A4ckingen_es_hat_nicht_sollen_sein_MM_41_1966_S10.jpg|rechts|mini|<u>MM 41 1966 S10</u>]]Das ist im Leben häßlich eingerichtet,


Kaum gehört, ist’s schon geschehen,
daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,


und das Unglück zieht herauf.
und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,


Vor mir türmen sich die Seen
zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.


bis auf Leuchtturmhöhe auf.
In deinen Augen hab' ich einst gelesen,


Wie ein Jux der Elemente
es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:


tanzt im Sund mein stolzes Schiff.
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Backbord drohen Felsenwände,
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''


steuerbord das Teufelsriff.
Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,


Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;
ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.


Gott hat uns den Weg gesucht.
Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,


Vor uns muß die Insel Kniest sein,
da führte mich der Weg zu dir hinan.


wir sind in der Gumpenbucht.
in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,


Still verdümpeln kleine Wellen,
zum Danke dir mein junges Leben weih'n.


denn der Sturm zog hier vorbei.
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Doch wie tausende Tschinellen
behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.


hämmert wieder dieser Schrei.
Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,


Wer verdenkt mir meine Rage,
ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,


als ich seinen Ursprung such’?
zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,


Auf der höchsten Takelage
grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.


sitzt der Vogel wie ein Fluch.
Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,


Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,
du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.


er ist zurück, der Albatros!
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Zweimal wehe, wer ihn schaut.
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''
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=== Richard Wagner (1813-1883) ===
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==== Nü sollst Du müch befragen ====
Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene


Sein Leben ist auf Sand gebaut.”
LOHENGRIN


Ich vergesse Ruh’ und Sitte
Elsa, soll ich dein Gatte heißen,


— dieser Vogel macht mich krank —
soll Land und Leut ich schirmen dir, –


und betrete die Kajüte
soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|rechts|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –


mit des Käpt’ns Waffenschrank.
'''Nie sollst du mich befragen,'''


Knarrend öffnet sich die Türe
noch Wissens Sorge tragen,


und ermöglicht mir die Wahl
woher ich kam der Fahrt,


aus dem glitzernden Spaliere
noch wie mein Nam' und Art!


voller kaltem blauen Stahl.
ELSA leise, fast bewußtlos.


Das Kaliber sei ein solches,
Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!


daß vom Opfer nichts mehr bleibt,
LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.


das die Federn dieses Strolches
Elsa! Hast du mich wohl vernommen?


bis zum Erdtrabanten treibt.
'''Nie sollst du mich befragen,'''


Gut gezielt: Ich expediere
noch Wissens Sorge tragen,


durch der Waffe langen Lauf
woher ich kam der Fahrt,


diesem großen Unglückstiere
noch wie mein Nam' und Art!
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==== Schicksal, nimm Deinen Lauf ====
[[Datei:Image36.jpg|rechts|mini|MM 4 1987 S11]]Rienzi, 3 Akt


eine Ladung Blei hinauf.
↵Rienzi


Doch die brav getroffne Leiche
Du rasest, Knabe! Stehe auf


stürzt herab wie ein Geschoß.
und laß dem Schicksal seinen Lauf!


Fragt mich nicht warum, ich weiche
(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)


ihm nicht aus, dem Albatros.
Adriano


'''Weh mir Frevler, daß ich schoß'''
(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)


'''den Schicksalsvogel Albatros!'''
'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''


'''Dreimal wehe, daß ich traf!'''
(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
 
'''Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!'''</blockquote>
|}
Noch einzuordnen
{| class="wikitable"
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|Äthers blau [[Datei:Droste-Hülshoff, Anette  Die Vergeltung  Äthers blau  WDC 67 MM 7 1958 S06.jpg|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Droste-Hülshoff, Anette 
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Die Vergeltung (1841)
=== Christoph Martin Wieland (1733-1813) ===
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|Fischlein, Fischlein, Timpeteh[[Datei:Gebr. Grimm Vom Fischer und seiner Frau FC-256 MMSH 3 (1953) S15.jpg|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]]Gebr. Grimm
Vom Fischer und seiner Frau
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==== Was säumt ihr? ====
Oberon, Erster Gesang
...
Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,[[Datei:Wieland_Oberon_Was_s%C3%A4umt_ihr_MM_49_1976_S4.jpg|rechts|mini|MM 49 1976  S4]]Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:
Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,
Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;
Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.
Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.
'''Was säumt ihr?''' Fort! der Wimpel weht;
Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne!
...
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|Mein Dichten und Trachten[[Datei:Glaßbrenner  Mein Dichten und Trachten  MM 12  1982 S5.jpg|mini|MM 12  1982 S5]]Glaßbrenner  (1844)
!
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=== Heinrich Zschokke (1771–1848) ===
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|Goethe 
Kommt Zeit,kommt Rat[[Datei:Goethe  kommt Zeit,kommt Rat  MM 11 1988 S36.jpg|mini|MM 11 1988 S36]]
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==== Hans Dampf in allen Gassen ====
|Goethe 
[[Datei:Heinrich Zschokke Hans Dampf in allen Gassen   MM 26 1968 S4.jpg|mini|MM 26 1968 S4]]Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.
..steckt voller Merkwürdigkeiten[[Datei:Goethe ..steckt voller Merkwürdigkeiten   MM 16 1983 S10.jpg|mini|MM 16 1983 S10]]
Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.
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Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.
| Goethe 
 
Clavigo[[Datei:Goethe  Clavigo  MM 9 1954 S13.jpg|mini|MM 9 1954 S13]]
Der erweiterte Ausdruck '''Hans Dampf in allen Gassen''' wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hansdampf_in_allen_Gassen]</ref>
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|Goethe 
Der Fischer [[Datei:Goethe  Der Fischer  ..und ward' nie mehr gesehen  MM 1 1977  S25.jpg|mini|MM 1 1977  S25]]..und ward' nie mehr gesehen  .jpg
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|Goethe 
Egmont  [[Datei:Goethe  Egmont  Himmelhoch jauchzend...  WDC 131 TGDD 97 (1988) S56.jpg|mini|WDC 131 TGDD 97 (1988) S56]]Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt
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|Goethe 
Faust[[Datei:Goethe  Faust  das also ist des Pudels Kern  WDC 202 MM 8 1958 S11 (B).jpg|mini|WDC 202 MM 8 1958 S11]]Das also ist des Pudels Kern
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|Goethe 
Faust  [[Datei:Goethe  Faust  Ist es Schatten ists Wirklichkeit  FC 275 TGDD 80 (1984) S14.jpg|mini|FC 275 TGDD 80 (1984) S14]]Ist es Schatten ists Wirklichkeit
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|Goethe  [[Datei:Goethe  Faust  und find ich auch das Seltsamste beisammen  FC 108 TGDD 89  31.jpg|mini|FC 108 TGDD 89  31]]Faust 
und find ich auch das Seltsamste beisammen
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|Goethe 
Faust  [[Datei:Goethe  Faust  was man schwarz auf weiß besitzt..  MM 5 1963 S7.jpg|mini|MM 5 1963 S7]]was man schwarz auf weiß besitzt.
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|Goethe 
Faust  [[Datei:Goethe  Faust  Worte sind genug gewechselt TGDD 125 (1993) S53.jpg|mini|TGDD 125 (1993) S53]]Worte sind genug gewechselt
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| Goethe  [[Datei:Goethe  Komm den Weibern(Frauen) sanft etngegen..  MM 51  1980 S40.jpg|mini|MM 51  1980 S40]]Komm den Weibern(Frauen) sanft entgegen.. 
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|Goethe  [[Datei:Goethe  Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles TGDD 63 (1980) S20.jpg|mini|TGDD 63 (1980) S20.]]Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles
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| Goethe 
Wanderers Nachtlied  [[Datei:Goethe  Wanderers Nachtlied  Ach,ich bin des Treibens müde  US 37 TGDD 85 S66 (B).jpg|mini|US 37 TGDD 85 S66]]Ach,ich bin des Treibens müde[[Datei:Goethe Wanderes Nachtlied ach ich bin des Treibens müde TGDD 15 (1968) S40.jpg|mini|TGDD 15 (1968) S40.jpg]]
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| Goethe
Wie Du mir, so ich Dir.[[Datei:Goethe Wie du mir,so ich dir  MM 43 1969 S9.jpg|mini|MM 43 1969 S9]]
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|Goethe  [[Datei:Goethe  Zitat  DD 68 TGDD 39 (1974) S14.jpg|mini|DD 68 TGDD 39 (1974) S14]]Zitat 
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| Goethe
Der Fischer I [[Datei:Goethe Der Fischer I  MM 52 1961 S4.jpg|mini|MM 52 1961 S4]]
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|Goethe
Der Fischer II [[Datei:Goethe Der Fischer II  MM 52 1961 S5.jpg|mini|MM 52 1961 S5]]
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|Goethe
Der Zauberlehrling[[Datei:Goethe der Zauberlehrling  MM 27 1970 S13.jpg|mini|MM 27 1970 S13]]
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|Goethe Faust (Var) [[Datei:Goethe Faust (Var) Heinrich mir graut vor Dir  MM 25 1964 S8.jpg|mini|MM 25 1964 S8]]Heinrich mir graut vor Dir 
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|Goethe
Faust I [[Datei:Goethe Faust I Name ist Schall und Rauch Vers 3456  WDC 143 MM 4 1953 S05.jpg|mini|WDC 143 MM 4 1953 S05]]Name ist Schall und Rauch
Vers 3456
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|Goethe
Faust [[Datei:Goethe Faust Vers 3903 DD 26 TGDD 86 (1986) S56.jpg|mini|DD 26 TGDD 86 (1986) S56]]Vers 3903
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|Goethe[[Datei:Goethe FC 108  TGDD 89 (1986) S30 (B).jpg|mini|FC 108  TGDD 89 (1986) S30]]
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|Goethe [[Datei:Goethe Gesang der Geister über den Wassern I  MM 24 1969 S13.jpg|mini|MM 24 1969 S13]]Gesang der Geister über den Wassern
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|Goethe
Gesang der geister über den Wassern[[Datei:Goethe Gesang der geister über den Wassern II  MM 24 1969 S14.jpg|mini|MM 24 1969 S14]]
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|Goethe
Hanswursts Hochzeit[[Datei:Goethe Hanswursts Hochzeit Lauf der Welt MM 14 1960 S35.jpg|mini|MM 14 1960 S35]]Lauf der Welt
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|Goethe
Herz,was begehrst du mehr  [[Datei:Goethe Herz,was begehrst du  MM 39 1977  S5.jpg|mini|MM 39 1977 S5]]
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| Goethe [[Datei:Goethe Kurz und gut TGDD 124 (1993) S38.jpg|mini|TGDD 124 (1993) S38]]Kurz und gut
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|Goethe [[Datei:Goethe Selige Sehnsucht FC 238 TGDD 83 (1985) S46.jpg|mini|FC 238 TGDD 83 (1985) S46.jpg]]Selige Sehnsucht
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|Goethe
Was man in der Jugend wünscht(nicht hat),hat man im Alter die Fülle  [[Datei:Goethe Was man in der Jugend wünscht(nicht hat),hat man im Alter die Fülle  MM 10 1974  S34.jpg|mini|MM 10 1974  S34]]
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|Gottfried Keller  [[Datei:Gottfried Keller  Kleider amchen Leute TGDD 62 (1980) S25.jpg|mini|TGDD 62 (1980) S25]][[Datei:Gottfried Keller Kleider machen Leute MM 41 1961 S4.jpg|mini|MM 41 1961 S4]]Kleider machen Leute
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|Grimm  [[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel  MM 18 1976  S15.jpg|mini|MM 18 1976  S15]]Hänsel und Gretel 
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|Grimm  [[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel  der Wind...  MM 1  1979 S6.jpg|mini|MM 1  1979 S6]]Hänsel und Gretel 
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind
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|Grimm 
Hänsel und Gretel [[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel Knusper knusper knäuschen..   MM 39  1980 S7.jpg|mini|MM 39  1980 S7]]Knusper knusper knäuschen..   
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|Grimm 
Rumpelstilzchen  [[Datei:Grimm  Rumpelstilzchen  ach wie gut,dass niemand weiß,..  MM 17  1982 S11.jpg|mini|MM 17  1982 S11.jpg]]Ach wie gut,dass niemand weiß,.. 
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|Grimm [[Datei:Grimm Rotkäppchen und der Wolf  MM 33 1970 S10.jpg|mini|MM 33 1970 S10]]Rotkäppchen und der Wolf 
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|[[Datei:Grimm Schneewittchen  MM 37 1966 S12.jpg|mini|MM 37 1966 S12]]Grimm
Schneewittchen 
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|Grimm Schneewittchen
Spieglein an der Wand  [[Datei:Grimm Schneewittchen Spieglein an der Wand  MM 33 1971 S29.jpg|mini|MM 33 1971 S29]]
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|Grimm
Teufel mit den 3 goldenen Haaren  [[Datei:Grimm Teufel mit den 3 goldenen Haaren  MM 34 1959 S9.jpg|mini|MM 34 1959 S9]]
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|Gustav Schwab [[Datei:Gustav Schwab Sagenschatz des Klassischen Altertums    MM 33 1963 S35 (B).jpg|mini|MM 33 1963 S35]]Sagenschatz des Klassischen Altertums   
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| Hauff  [[Datei:Hauff  Das kalte Herz  Herz aus Stein  MM 21 1977  S3.jpg|mini|MM 21 1977  S3]]Das kalte Herz  Herz aus Stein 
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|Hauffs [[Datei:Hauffs Märchen Zwerg Nase  MM 42 1970 S12.jpg|mini|MM 42 1970 S12]]Märchen Zwerg Nase 
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|Heinzelmännchen von Köln [[Datei:Heinzelmännchen von Köln August Kopisch 1836  MM 12  1962 S7.jpg|mini|MM 12  1962 S7]]August Kopisch 1836 
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|Hertz, Wilhelm 
Komm süßer Schlaf (1859)
|[[Datei:Hertz, Wilhelm  Komm süßer Schlaf (1859) WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg|mini|WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg]]
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| Hirtz Hohlgassenmonolog von Schiller
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|Körner Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S05.jpg
| [[Datei:Körner Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S05.jpg|mini|]]
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|Körner, Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S04.jpg
|[[Datei:Körner, Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S04.jpg|mini|]]
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|Lichtenberg, Georg Christoph Der gerade Weg ist der Kürzeste  MM 24 1971 S13.jpg
|[[Datei:Lichtenberg, Georg Christoph Der gerade Weg ist der Kürzeste  MM 24 1971 S13.jpg|mini|]]
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|Lichtwer Die Katzen und der Hausherr...blinder Eifer schadet nur  MM 34 1962 S8.jpg
|[[Datei:Lichtwer Die Katzen und der Hausherr ...blinder Eifer schadet nur  MM 34 1962 S8.jpg|mini|]]
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|Lorber, Jakob 1844  Kindheit und Jugend Jesu  An Mut gebrichts mir nie(cht)  WDC 136  TGDD 11 S31.jpg
|[[Datei:Lorber, Jakob 1844  Kindheit und Jugend Jesu  An Mut gebrichts mir nie(cht)  WDC 136  TGDD 11 S31.jpg|mini|]]
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|Mörike Frühling läßt sein blaues Band  MM 13 1987 S13.jpg
|[[Datei:Mörike Frühling läßt sein blaues Band  MM 13 1987 S13.jpg|mini|]]
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|Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg
|[[Datei:Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg|mini|]]
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|Nestroy Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten  MM 35 1964 S33.jpg
|[[Datei:Nestroy Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am ängsten  MM 35 1964 S33.jpg|mini|]]
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|Robert Southey Goldilock und die drei Bären  MM 5 1976  S4 (B).jpg
|[[Datei:Robert SoutheyGoldilock und die drei Bären  MM 5 1976  S4 (B).jpg|mini|]]
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| Rückert Friedrich  Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)  WDC 165 MM 2 1955 S07.jpg
|[[Datei:Rückert Friedrich  Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)  WDC 165 MM 2 1955 S07.jpg|mini|]]
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|Schiller  Bacchus im Triller  Narrenspossen  MM 5 1954 S04.jpg
|[[Datei:Schiller  Bacchus im Triller  Narrenspossen  MM 5 1954 S04.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Spaziergang  Siehe die Sonne Homers, sie leuchtet auch..  MM 33  1978 S30.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Spaziergang  Siehe die Sonne Homers, sie leuchtet auch..  MM 33  1978 S30.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Taucher  Es wallet und siedet und brauset und zischt  MM 11 1963 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Taucher  Es wallet und siedet und brauset und zischt  MM 11 1963 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Taucher  Genug des grausamen Spiels  MM 7 1966 S 9.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Taucher  Genug des grausamen Spiels  MM 7 1966 S 9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Braut aus Messina  der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe  MM 14  1981 S34.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Braut aus Messina  der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe  MM 14  1981 S34.jpg|mini|]]
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| Schiller  Die Bürgschaft  MM 52 1961 S4.jpg
| [[Datei:Schiller  Die Bürgschaft  MM 52 1961 S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Bürgschaft  die Angst beflügelt den eilenden Fuß  MM 29 1986 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Bürgschaft  die Angst beflügelt den eilenden Fuß  MM 29 1986 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Bürgschaft Text  MM 52 1961 S4.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Bürgschaft Text  MM 52 1961 S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden    MM 33  1980 S9.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden    MM 33  1980 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden TGDD 104 (1989) S30.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden TGDD 104 (1989) S30.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Räuber  wie vom Donner gerührt TGDD 139 (1995) S19.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Räuber  wie vom Donner gerührt TGDD 139 (1995) S19.jpg|mini|]]
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|Schiller  die schönsten Träume der Freiheit werden im Kerker geträumt  MM 17 1975  S32.jpg
|[[Datei:Schiller  die schönsten Träume der Freiheit werden im Kerker geträumt  MM 17 1975  S32.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Teilung der Erde  Was tun, spricht Zeus  WDC 109  MM 5 1952 S04 (F-I).jpg
|[[Datei:Schiller  Die Teilung der Erde  Was tun, spricht Zeus  WDC 109  MM 5 1952 S04 (F-I).jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Verschwörung des Fiesko von Genua  Donner und Doria  US 6 MM 40 1958 S11.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Verschwörung des Fiesko von Genua  Donner und Doria  US 6 MM 40 1958 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  alles rennet rettet flüchtet...  FC 108 TGDD 89 (1986) S42.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  alles rennet rettet flüchtet...  FC 108 TGDD 89 (1986) S42.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  denn die Elemente hassen das Gebild aus Menschenhand  FC 108 TGDD 89 (1986) S37.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  denn die Elemente hassen das Gebild aus Menschenhand  FC 108 TGDD 89 (1986) S37.jpg|mini|]]
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| Schiller  Glocke  Mit des Geschickes Mächten..  MM 38 1961 S9.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  Mit des Geschickes Mächten..  MM 38 1961 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  rot wir Blut. Das ist nicht des Tages Glut  FC 108  TGDD 89 (1986) S32.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  rot wir Blut. Das ist nicht des Tages Glut  FC 108  TGDD 89 (1986) S32.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  wehe ,wenn ich losgelassen  FC 108 TGDD 89 (1986)  31.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  wehe ,wenn ich losgelassen  FC 108 TGDD 89 (1986) 31.jpg|mini|]]
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| Schiller  Glocke  wohltätig ist des Feuers Macht FC 108  TGDD 89 (1986) S30 .jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  wohltätig ist des Feuers Macht FC 108  TGDD 89 (1986) S30 .jpg|mini|]]
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| Schiller  Glocke wo rohe Kräfte sinnlos walten TGDD 141 (1996) S61.jpg
| [[Datei:Schiller  Glocke wo rohe Kräfte sinnlos walten TGDD 141 (1996) S61.jpg|mini|]]
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| Schiller  Jungfrau von Orleans  ihr Wiesen,die ich wässerte,lebt wohl...    MM 10 1952 S27.jpg
|[[Datei:Schiller  Jungfrau von Orleans  ihr Wiesen,die ich wässerte,lebt wohl...    MM 10 1952 S27.jpg|mini|]]
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|Schiller  Jungfrau von Orleans  lebt wohl ihr Berge,ihr geliebten Triften  MM 10 1952 S26.jpg
| [[Datei:Schiller  Jungfrau von Orleans  lebt wohl ihr Berge,ihr geliebten Triften  MM 10 1952 S26.jpg|mini|]]
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|Schiller  Kabale und Liebe  da haben wir die Bescherung  MM 3 1976  S35.jpg
| [[Datei:Schiller  Kabale und Liebe  da haben wir die Bescherung  MM 3 1976  S35.jpg|mini|]]
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| Schiller  Kabale und Liebe  Verstand steht still TGDD 117 (1992) S50.jpg
|[[Datei:Schiller  Kabale und Liebe  Verstand steht still TGDD 117 (1992) S50.jpg|mini|]]
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|Schiller  Maria Stuart  eilende Wolken,Segler der Lüfte..    MM 2 1975  S4.jpg
|[[Datei:Schiller  Maria Stuart  eilende Wolken,Segler der Lüfte..    MM 2 1975  S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Ode an die Freude  Freude schöner Götterfunken  MM 43 1971 S4.jpg
|[[Datei:Schiller  Ode an die Freude  Freude schöner Götterfunken  MM 43 1971 S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallenstein  Ernst ist das Leben, heiter die Kunst  MM46 1968 S10.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallenstein  Ernst ist das Leben, heiter die Kunst  MM46 1968 S10.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallenstein  schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 68 (1981) S34.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallenstein  schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 68 (1981) S34.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Lager  Ernst ist das Leben,heiter die Kunst  WDC 176 MM 4 1957 S3.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallensteins Lager  Ernst ist das Leben,heiter die Kunst  WDC 176 MM 4 1957 S3.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Tod  Die Sterne lügen nicht  US 31 b TGDD 31 (1972) S12.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallensteins Tod  Die Sterne lügen nicht  US 31 b TGDD 31 (1972) S12.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Tod  Ich kenne meine Pappenheimer WDC 60 MM 11 1952 S7.jpg
| [[Datei:Schiller  Wallensteins Tod  Ich kenne meine Pappenheimer WDC 60 MM 11 1952 S7.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Tod  Sterne lügen nicht  MM 18  1982 S12.jpg
| [[Datei:Schiller  Wallensteins Tod  Sterne lügen nicht  MM 18  1982 S12.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  der Starke ist am mächtigsten allein  MM 32 1972 S9.jpg
| [[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  der Starke ist am mächtigsten allein  MM 32 1972 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Die Axt im Haus erspart den Zimmermann  MM 28 1971 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Die Axt im Haus erspart den Zimmermann  MM 28 1971 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Es kann der Frömmste...  CBL X b 60JDD S12 -.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Es kann der Frömmste...  CBL X b 60JDD S12 -.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Früh übt sich,was ein Meister werden will  MM 29 1970 S7.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Früh übt sich,was ein Meister werden will  MM 29 1970 S7.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Schifflein auf den Wellen  US 35 MM 43 1962 S39 (B).jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Schifflein auf den Wellen  US 35 MM 43 1962 S39 (B).jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern  WDC 197 MM 23 1957 S02.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern  WDC 197 MM 23 1957 S02.jpg|mini|]]
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| Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern...    MM 27 1957 S2.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern...    MM 27 1957 S2.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell es lächelt der See..    MM 34 1975  S3.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell es lächelt der See..    MM 34 1975  S3.jpg|mini|]]
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|Schiller Der Jüngling am Bach Raum ist in der kleinsten Hütte...  MM 26 1962 S11.jpg
|[[Datei:Schiller Der Jüngling am Bach Raum ist in der kleinsten Hütte...  MM 26 1962 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller Die Piccolomini  der Fluch der bösen Tat US-7 MM 41 1961 S14.jpg
| [[Datei:Schiller Die Piccolomini  der Fluch der bösen Tat US-7 MM 41 1961 S14.jpg|mini|]]
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| Schiller Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden  MM 10 1964 S13.jpg
|[[Datei:Schiller Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden  MM 10 1964 S13.jpg|mini|]]
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| Schiller Die Räuber  Dem Manne kann geholfen werden  US 27 MM 28 1961 S03 - Kopie.jpg
|[[Datei:Schiller Die Räuber  Dem Manne kann geholfen werden  US 27 MM 28 1961 S03 - Kopie.jpg|mini|]]
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|Schiller Die Vderschwörung des Fiesco Donner und Doria  WDC 134 MM 6 1952 S5.jpg
| [[Datei:Schiller Die Vderschwörung des Fiesco Donner und Doria  WDC 134 MM 6 1952 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller Die Verschwörung des Fiesco zu Genua Donner und Doria US 61 MMB 43-48 1966 S 36 - Kopie.jpg
|[[Datei:Schiller Die Verschwörung des Fiesco zu Genua Donner und Doria US 61 MMB 43-48 1966 S 36 - Kopie.jpg|mini|]]
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|Schiller Pegasus im Joche ein Mann ein Wort  MM 43 1963 S11.jpg
|[[Datei:Schiller Pegasus im Joche ein Mann ein Wort  MM 43 1963 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller Schubert Leichenfantasie 1780  MM 49 1971 S11.jpg
|[[Datei:Schiller Schubert Leichenfantasie 1780  MM 49 1971 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller Schubert Leichenphantasie  Titel MM 49 1971 S10.jpg
|[[Datei:Schiller Schubert Leichenphantasie  Titel MM 49 1971 S10.jpg|mini|]]
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|Schiller Wallenstein  leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 105 (1990) S65.jpg
|[[Datei:Schiller Wallenstein  leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 105 (1990) S65.jpg|mini|]]
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|Schiller Wilhelm Tell alles was da kreucht und fleucht WDC 107 MM 2 1952 S10.jpg
|[[Datei:Schiller Wilhelm Tell alles was da kreucht und fleucht WDC 107 MM 2 1952 S10.jpg|mini|]]
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|Schiller Wilhelm Tell durch diese hohle Gasse..  TGDD 122 (1992) S30.jpg
|[[Datei:Schiller Wilhelm Tell durch diese hohle Gasse..  TGDD 122 (1992) S30.jpg|mini|]]
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2024, 18:13 Uhr

Hans Christian Andersen (1805-1875)

Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43

Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder

Das Feuerzeug (1835)
Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45
Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar Augen, so groß wie ein Paar Theetassen. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die drehten sich im Kopfe gerade wie Räder. […]“​[5]

Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”

↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.

Ludwig Bechstein

Undank ist der Welt Lohn

MM 7 1976 S29
Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins Neuem Deutschen Märchenbuch.

Wilhelm Bornemann (1766-1851)

Image4.jpg

Im Wald und auf der Heide

Im Wald und auf der Heide (1816)
Im Wald und auf der Heide,

da such ich meine Freude,

|: ich bin ein Jägersmann. :|

Die Forsten treu zu hegen,

das Wildbret zu erlegen,

|: mein' Lust hab' ich daran. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Trag' ich in meiner Tasche

ein Trünklein in der Flasche,

|: zwei Bissen liebes Brot, :|

brennt lustig meine Pfeife,

wenn ich den Forst durch streife,

|: da hat es keine Not. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Im Walde hingestrecket,

den Tisch mit Moos mir decket

|: die freundliche Natur;: |

den treuen Hund zur Seite,

ich mir das Mahl bereite

|: auf Gottes freier Flur. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Das Huhn im schnellen Zuge,

die Schnepf' im Zickzackfluge

|: treff ich mit Sicherheit. :|

Die Sauen, Reh' und Hirsche

erleg' ich auf der Pirsche,

|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Und streich' ich durch die Wälder

und zieh' ich durch die Felder

|: einsam den vollen Tag,: |

doch schwinden mir die Stunden

gleich flüchtigen Sekunden,

|: tracht' ich dem Wilde nach. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Wenn sich die Sonne neiget,

der feuchte Nebel steiget,

|: mein Tagwerk ist getan, :|

dann zieh" ich von der Heide

zur häuslich-stillen Freude,

|:ein froher Jägersmann. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109

Gottlob Wilhelm Burmann

MM 42 1975 S6

Arbeit macht das Leben süß

Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


Aus: Arbeit


Arbeit macht das Leben süß,

macht es nie zur Last,

der nur hat Bekümmernis,

der die Arbeit haßt.

abgewandelt als deutsches Sprichwort:

Arbeit macht das Leben süß,

Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit

und leg mich wieder nieder.

Unbekannter Autor:
MM44/1975 p.6
Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":

MM30/1978 p.35

MM13/1962 p.3

MM12/1967 p.4

MM44/1975 p.6

MM42/1975 p.6

Samuel Taylor Coleridge (1772-1834)

Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!

Coleridge Der Fluch des Albatros WDC 312 MM 25 1967 S04.jpg
Der Fluch des Albatros↵Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/: Ballade soll aus dem Buch Seegedichte stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction avant la lettre. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:

“God save thee, ancyent Marinere!

“From the fiends that plague thee thus—

Why look’st thou so ?’—With my cross-bow

I shot the Albatross.

Im Volltext:
Der Fluch des Albatros
Schaumgekrönte Wellen branden

gegen Kap Kanaster an.

Bald werd’ ich dort wieder landen,

wo dereinst mein Weg begann.

Wind frischt auf, und mit dem Brausen

fliegt mein Schiff in Richtung Watt.

Schon gewahr’ ich Entenhausen:

Heißgeliebte Heimatstadt!

Lichtbestreuter Hafen — endlich

fährt mein Kurs mich an den Kai.

Vor mir wird die Skyline kenntlich

— da erklingt von Luv ein Schrei.

Gellend klingt er, so als ginge

grad ein Topgast über Bord.

Mit dem nächsten Rettungsringe

eile ich zum Unfallort.

Doch das Meer liegt bleigegossen,

niemand aus der Mannschaft fehlt.

Über meinen Schreck verdrossen,

hab’ ich es dem Maat erzählt.

“Was Euch eben so verdroß,

das war der Ruf des Albatros.

Wehe dem, der ihn vernimmt:

Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”

Kaum gehört, ist’s schon geschehen,

und das Unglück zieht herauf.

Vor mir türmen sich die Seen

bis auf Leuchtturmhöhe auf.

Wie ein Jux der Elemente

tanzt im Sund mein stolzes Schiff.

Backbord drohen Felsenwände,

steuerbord das Teufelsriff.

Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;

Gott hat uns den Weg gesucht.

Vor uns muß die Insel Kniest sein,

wir sind in der Gumpenbucht.

Still verdümpeln kleine Wellen,

denn der Sturm zog hier vorbei.

Doch wie tausende Tschinellen

hämmert wieder dieser Schrei.

Wer verdenkt mir meine Rage,

als ich seinen Ursprung such’?

Auf der höchsten Takelage

sitzt der Vogel wie ein Fluch.

Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,

er ist zurück, der Albatros!

Zweimal wehe, wer ihn schaut.

Sein Leben ist auf Sand gebaut.”

Ich vergesse Ruh’ und Sitte

— dieser Vogel macht mich krank —

und betrete die Kajüte

mit des Käpt’ns Waffenschrank.

Knarrend öffnet sich die Türe

und ermöglicht mir die Wahl

aus dem glitzernden Spaliere

voller kaltem blauen Stahl.

Das Kaliber sei ein solches,

daß vom Opfer nichts mehr bleibt,

das die Federn dieses Strolches

bis zum Erdtrabanten treibt.

Gut gezielt: Ich expediere

durch der Waffe langen Lauf

diesem großen Unglückstiere

eine Ladung Blei hinauf.

Doch die brav getroffne Leiche

stürzt herab wie ein Geschoß.

Fragt mich nicht warum, ich weiche

ihm nicht aus, dem Albatros.

Weh mir Frevler, daß ich schoß

den Schicksalsvogel Albatros!

Dreimal wehe, daß ich traf!

Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!

Anette Droste-Hülshoff (1797-1848)

Äthers blau

WDC 67 MM 7 1958 S06
Die Vergeltung (1841)

Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870)

Einer für alle, alle für einen

Die drei Musketiere
Alexandre Dumas d. Ä. Die drei Musketiere Einer für alle,alle für einen.jpg

Joseph von Eichendorff

Maharadscha für einen Tag

Wem Gott will rechte Gunst erweisen

↵Der frohe Wandersmann (1817)

Aus dem Leben eines Taugenichts

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt,

dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;

sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;

was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer Brust?

Den lieben Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs Best' bestellt.

Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26

Eichendorfs Werke

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …

Adolf Glaßbrenner (1810-1876)

Mein Dichten und Trachten

MM 12 1982 S5
Mein Dichten und Trachten
Ich sehe keinen Frühling mehr,

Bis daß die Freiheit blüht;

Es duftet kein Rose mir,

Bis jedes Herz ihr glüht.

↵Ich höre keinen Vogelsang

Als meiner Dichter Wort;

Mich trägt kein Strom mehr als der Tag

Zum Weltenmeere fort.

↵Ich schaue keine Steinenpracht

Als Herrscherstolz und Zwang;

Ich habe keine Hoffnung mehr

Als ihren Untergang.

↵Die eine Sonne, die mir glänzt,

Ist meines Volkes Geist,

Und meine Kirche jede Brust,

Die laut die Freiheit preist.

↵Ich hasse alle Wissenschaft,

Die einen Bauch sich frißt;

Ich achte keinen Helden mehr,

Der′s seinem Herrscher ist.

↵Ich habe keine Liebe mehr,

Die um ein Küßchen minnt;

Mein Vaterland ist meine Braut,

Die schon zur Hochzeit spinnt!

↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,

Mein Gott und Seelenhirt!

Ich habe keinen Glauben mehr,

Als daß es besser wird.

Ludwig Giesebrecht

Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse

Briggenlied (Links müßt ihr steuern)

MM 25 1967 S2
“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?

Sie steuert falsch, sie treibt herein

und muss am Vorgebirg zerschellen,

lenkt sie nicht augenblicklich ein.

Ich muss hinaus, dass ich sie leite!"

"Gehst du ins offne Wasser vor,

so legt dein Boot sich auf die Seite

und richtet nimmer sich empor."

"Allein ich sinke nicht vergebens,

wenn sie mein letzter Ruf belehrt:

Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens

ist wohl ein altes Leben wert.

Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!

Es ist die letzte, höchste Not!" -

Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile

hin durch die Schären eilt das Boot.

Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!

"Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei.

Kieloben treibt das Boot zu Lande,

und sicher fährt die Brigg vorbei.

Franz Grillparzer (1791-1872)

Das Leben ein Traum!

BL DO-19-09, S. 9/3
sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: "Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n] Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[6]

↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”[1]

Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859)

Hänsel und Gretel

MM 18 1976 S15
Absatz einfügen

Knusper knusper knäuschen

MM 39 1980 S7
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel" Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:

"Knupper, knupper, Kneischen, Wer knuppert an meinem Häuschen?"

Die Kinder antworteten:

"Der Wind, der Wind, Das himmlische Kind,"

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

MM 1 1979 S6
MM 50 1958
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:

Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:

„Knusper, knusper, knäuschen,

wer knuspert an meinem Häuschen!“

Die Kinder antworteten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.

Timpeteh!

TGDD 8
Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.
FC-256 MMSH 3 (1953) S15
Vom Fischer und seiner Frau

Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje inne See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so als ik wol will!

Vom Fischer und seiner Frau

Ach wie gut,dass niemand weiß,..

MM 17 1982 S11.jpg
Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen": Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:

"Heute back ich,

Morgen brau ich,

Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;

Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,

daß ich Rumpelstilzchen heiß!"

Rotkäppchen und der Wolf

MM 33 1970 S10

Schneewittchen

MM 37 1966 S12

Spieglein, Spieglein an der Wand

MM 33 1971 S29
Aus dem Märchen "Schneewittchen" Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:

"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"

so antwortete der Spiegel:

"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."

Teufel mit den 3 goldenen Haaren

MM 34 1959 S9

Rattenfänger von Hameln

MM 26 1966 S36

Rumpelstilzchen

MM 12 1969 S13

Wilhelm Hauff (1802-1827)

Herz aus Stein

MM 21 1977 S3
Das kalte Herz

Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige Herz, was er gegen eines aus Stein eintauscht.[2]

Pastete des Zwerg Nase

MM 42 1970 S12
Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.

Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.

Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen

Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.

Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren

Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.

Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.

Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.

Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.

Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).

aus Der Zwerg Nase – Wikipedia[3]

Heinrich Heine

Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein

Buch der Lieder: Die Heimkehr - XLVII

Du bist wie eine Blume,
TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970
So hold und schön und rein;

Ich schau dich an, und Wehmut

Schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände

Aufs Haupt dir legen sollt,

Betend, daß Gott dich erhalte

So rein und schön und hold.

Buch der Lieder

MM 49 1971 S8
MM 4 1984 S7.jpg
Das Buch der Lieder war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.

Alles anerkannte Qualitätstexte!

Wohltätige Ohnmacht

MM 12 1982 S10
Der Rabbi von Bacharach

2. Kapitel ... Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine wohltätige Ohnmacht über ihre Sinne ergossen. ...

Wilhelm Hertz (1835-1902)

Komm süßer Schlaf

Komm, süßer Schlaf (1859)
WDC 83 MM 26 1978 S04.jpg
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht,

Schließ sanft mein Auge zu!

Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Einst stilltest du nach Kuß und Scherz

Verborg’ner Liebe Glück,

Und lehntest an sein warmes Herz

Mein selig Haupt zurück.

Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,

Und Lieb’ und Glück dazu.

Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Heinrich Hoffmann (1809-1894)

MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag

Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.

↵Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus: Der Struwwelpeter.

Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!

Gottfried Keller (1819-1890)

Kleider machen Leute

MM 41 1961 S4
TGDD 62 (1980) S25
... ist der Titel einer Kellerschen Novelle. https://de.wikipedia.org/wiki/Kleider_machen_Leute

August Kopisch (1799-1853)

Heinzelmännchen von Köln

MM 12 1962 S7
Die Heinzelmännchen

Theodor Körner (1791-1813)

Lützows wilde, verwegene Jagd

BL DÜ-03-07
BL DÜ-03-08
Erfinderpech FC 1047/2
↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[7]:

Lützows wilde Jagd

Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör’s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,

Und gellende Hörner schallen darein

Und erfüllen die Seele mit Grausen.

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Der gerade Weg ist der kürzeste,

MM 24 1971 S13
aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.

Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783)

Blinder Eifer schadet nur

MM 34 1962 S8
↵Die Katzen und der Hausherr

Tier' und Menschen schliefen feste,

Selbst der Hausprophete schwieg,
MM 25/1968 p. 16
Als ein Schwarm geschwänzter Gäste

Von den nächsten Dächern stieg.

In dem Vorsaal eines Reichen

Stimmten sie ihr Liedchen an,

So ein Lied, das Stein' erweichen,

Menschen rasend machen kann.

Hinz, des Murners Schwiegervater,

Schlug den Takt erbärmlich schön,

Und zween abgelebte Kater

Quälten sich, ihm beizustehn.

Endlich tanzten alle Katzen,

Poltern, lärmen, dass es kracht,

Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,

Bis der Herr im Haus erwacht.

Dieser springt mit einem Prügel

In dem finstern Saal herum,

Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,

Wirft ein Dutzend Schalen um,

Stolpert über ein'ge Späne,

Stürzt im Fallen auf die Uhr

Und zerbricht zwo Reihen Zähne

Blinder Eifer schadet nur.

Jakob Lorber (1800-1864)

An Mut gebrichts mir nie

WDC 136 TGDD 11 S31
Kindheit und Jugend Jesu

122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis. 07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; denen es an Mut gebricht; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!

Mörike, Eduard (1804-1875)

Frühling läßt sein blaues Band

MM 13 1987 S13
Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab ich vernommen!

Schweig still, mein Herz

Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg
Schön-Rohtraut
Wie heißt König Ringangs Töchterlein?

Rohtraut, Schön-Rohtraut.

Was tut sie denn den ganzen Tag,

Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?

Tut fischen und jagen.

O daß ich doch ihr Jäger wär!

Fischen und Jagen freute mich sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Und über eine kleine Weil,

Rohtraut, Schön-Rohtraut,

So dient der Knab auf Ringangs Schloß

In Jägertracht und hat ein Roß

Mit Rohtraut zu jagen.

O daß ich doch ein Königssohn wär!

Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,

Da lacht Schön-Rohtraut:

»Was siehst mich an so wunniglich?

Wenn du das Herz hast, küsse mich!«

Ach! erschrak der Knabe!

Doch denket er: Mir ists vergunnt,

Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.

– Schweig stille, mein Herze!

Darauf sie ritten schweigend heim,

Rohtraut, Schön-Rohtraut;

Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:

Und würdest du heute Kaiserin,

Mich sollts nicht kränken!

Ihr tausend Blätter im Walde wißt,

Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!

– Schweig stille, mein Herze!

Johann Nestroy (1801-1862)

Ehrlich währt am längsten

MM 35 1964 S33
Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten

Posse mit Gesang in 3 Acten

Friedrich Rückert (1788-1866)

...alter Freund und Kupferstecher!

Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)
Die Anrede "mein lieber (oder alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (… fecit ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (… sculpsit ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.[4]

Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)
WDC 165 MM 2 1955 S07
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Klingt ein Lied mir immerdar;

O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,

Was mein, was mein einst war!

Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,

Die den Herbst und Frühling bringt;

Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang

Das jetzt noch klingt?

O du Heimatflur, o du Heimatflur,

Laß zu deinem heil'gen Raum

Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur

Entfliehn, entfliehn im Traum!

Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,

War die Welt mir voll so sehr;

Als ich wiederkam, als ich wiederkam,

War alles leer.

Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,

Und der leere Kasten schwoll,

Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,

Wird's nie, wird's nie mehr voll.

Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt

Dir zurück, wonach du weinst;

Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe

Singt im Dorf wie einst.

Gustav Schwab (1793-1850)

Sagenschatz des Klassischen Altertums

Der Originaltitel lautet Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
MM 33 1963 S35

Robert Southey (1774-1843)

Goldilock und die drei Bären

MM 5 1976 S4
Goldlöckchen und die drei Bären (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[8]

Ludwig Uhland (1787-1862)

MM 3 1953 S3

Die linden Lüfte sind erwacht

Frühlingsglaube

Sammlung: Frühlingslieder

Die linden Lüfte sind erwacht,

Sie säuseln und weben Tag und Nacht,

Sie schaffen an allen Enden,

O frischer Duft, o neuer Klang,

Nun, armes Herze, sei nicht bang!

Nun muß sich alles, alles wenden.

↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,

Man weiß nicht, was noch werden mag,

Das Blühen will nicht enden.

Es blüht das fernste, tiefste Thal:

Nun, armes Herz, vergiß der Qual!

Nun muß sich alles, alles wenden.

Allein auf weiter Flur

MM 44 1978 S4
Schäfers Sonntagslied


Das ist der Tag des Herrn!

Ich bin allein auf weiter Flur;

Noch Eine Morgenglocke nur,

Nun Stille nah und fern.

Anbetend knie' ich hier.

O süßes Graun! geheimes Wehn!

Als knieten Viele ungesehn

Und beteten mit mir.

Der Himmel, nah und fern,

Er ist so klar und feierlich,

So ganz, als wollt' er öffnen sich.

Das ist der Tag des Herrn!

Joseph Victor von Scheffel (1826-1866)

Es hat nicht sollen sein

Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.

Behüt' dich Gott
MM 41 1966 S10
Das ist im Leben häßlich eingerichtet,

daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,

und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,

zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.

In deinen Augen hab' ich einst gelesen,

es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,

ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.

Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,

da führte mich der Weg zu dir hinan.

in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,

zum Danke dir mein junges Leben weih'n.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,

ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,

zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,

grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.

Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,

du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Richard Wagner (1813-1883)

Nü sollst Du müch befragen

Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene

LOHENGRIN

Elsa, soll ich dein Gatte heißen,

soll Land und Leut ich schirmen dir, –

soll nichts mich wieder von dir reißen,
MM 2 1955 S7
mußt Eines du geloben mir: –

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

ELSA leise, fast bewußtlos.

Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!

LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.

Elsa! Hast du mich wohl vernommen?

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

Schicksal, nimm Deinen Lauf

MM 4 1987 S11
Rienzi, 3 Akt

↵Rienzi

Du rasest, Knabe! Stehe auf

und laß dem Schicksal seinen Lauf!

(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)

Adriano

(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)

Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!

(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)

Christoph Martin Wieland (1733-1813)

Was säumt ihr?

Oberon, Erster Gesang ...

Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,
MM 49 1976 S4
Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:

Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,

Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;

Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.

Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.

Was säumt ihr? Fort! der Wimpel weht;

Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne! ...

Heinrich Zschokke (1771–1848)

Hans Dampf in allen Gassen

MM 26 1968 S4
Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.

Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.

Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.

Der erweiterte Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.[5]

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. Die Wendung leitet sich vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"
  5. [4]