Liste der Zitate im Fuchstext: Literatur der Moderne: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Otto Bierbaum ===
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==== Der Himmel ist klar ====
[[Datei:Bierbaum, Otto    Josephine  Der Himmel ist schön, der...    WDC 149 MM 2 1954 S04.jpg|mini|WDC 149 MM 2 1954 S04.jpg]]Mit diesem Vers versuchen Schüler gelegentlich ihren Lehrer zu animieren, den Unterricht abzubrechen und ihnen freizugeben. Er ist die Umformung eines Verses aus dem Gedicht »Josephine« von Otto Julius Bierbaum (1865-1910): »'''Der Himmel ist blau, das Wetter ist schön,/Madame, wir wollen spazieren gehn.'''«
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==Deutsches Liedgut, Sprichwörter etc.==
=== Heinrich Böll ===
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|[[Datei:Im tüüfen Keller sitz ich hier BL WDC-26-10.jpg|mini|BL WDC-26-10]]
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====Ende einer Dienstreise====
[[Datei:Image35.png|mini|Die Insel der goldenen Gänse (1963) U$ 45/1 BL OD 26, S. 10]]''Ende einer Dienstfahrt. Erzählung''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1966. Neueste Ausgabe: dtv, München 2004. 24. Auflage. <nowiki>ISBN 978-3-423-00566-1</nowiki>. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober 1966 bis zum 16. April 1967)


===Im tüüfen Keller sitz ich hier===
Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll</ref>


Dr. Fuchs hat sich hier eng an den Barks- Original-Text gehalten („End of the voyage!") und nur vor das Wort `Reise`als kleinen Twist den Verweis auf den damals geraden aktuellen Bestseller gesetzt.
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===Dietrich Bonhoeffer===
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====Stahl und Eisen mögen vergehen====
unser eigener Dreck bleibt ewig bestehen!


Im tiefen Keller sitz ich hier


bei einem Fass voll Reben
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)


bin frohen Muts und lasse mir
Traupredigt aus der Zelle (1943)


vom allerbesten geben.
...[[Datei:BL WDC-03-19-04.jpg|mini|BL WDC-03-19-04]]


Der Küfer zieht den Heber vor
Es wäre eine Flucht in falsche Frömmigkeit, wenn ihr nicht heute zu sagen wagtet: es ist unser Wille, es ist unsere Liebe, es ist unser Weg. „'''Eisen und Stahl, sie mögen vergehen, unsere Liebe bleibt ewig bestehen.'''“ Dieses Verlangen nach der irdischen Glückseligkeit, die ihr ineinander finden wollt und die darin besteht, daß – mit den Worten des mittelalterlichen Liedes – eines des andern Trost ist nach Seele und Leib, dieses Verlangen hat sein Recht vor Menschen und vor Gott.


gehorsam meinem Winke
...


reicht mir das Glas, ich halt´s empor


und trinke, trinke, trinke
Bonhoeffer gibt als Quelle selbst Brahms an:


Mich plagt der Dämon, Durst genannt


doch um ihn zu verscheuchen,
Johannes Brahms


nehm‘ ich mein Römerglas zur Hand
Von ewiger Liebe - op. 43/1


und lass mir Rheinwein reichen.


Die ganze Welt erscheint mir nun
Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld!


in rosenroter Schminke,
Abend schon ist es, nun schweiget die Welt.


ich könnte niemand Leides tun
Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch,


und trinke, trinke, trinke.
Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch.


Allein mein Durst vermehrt sich nur
Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus,


bei jedem vollen Becher,
Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus,


das ist die leidige Natur
Führt sie am Weidengebüsche vorbei,


der echten Rheinweinzecher;
Redet so viel und so mancherlei:


Doch tröst ich mich, wenn ich zuletzt
"Leidest du Schmach und betrübest du dich,


vom Faß zu Boden sinke,
Leidest du Schmach von andern um mich,


Ich habe keine Pflicht verletzt
Werde die Liebe getrennt so geschwind,


ich trinke, trinke, trinke.
Schnell, wie wir früher vereiniget sind.


Text: Karl Müchler , vor 1802
Scheide mit Regen und scheide mit Wind,


Musik: Ludwig Fischer
Schnell wie wir früher vereiniget sind."


Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht:
"Unsere Liebe sie trennet sich nicht!
Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr,
Unsere Liebe ist fester noch mehr.
Eisen und Stahl, man schmiedet sie um,
Unsere Liebe, wer wandelt sie um?
'''Eisen und Stahl, sie können zergehn,'''
'''Unsere Liebe muss ewig bestehn!"'''
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=== Alfred Brehm ===
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==== Tierleben ====
[[Datei:Brehms Tierleben Pro. Grzimek  Bücherweisheiten  MM 19  1968 S2.jpg|mini|MM 19  1968 S2.jpg]]Brehms '''Thierleben''' ist ein zoologisches Nachschlagewerk, das durch den Sachbuchautor Alfred Brehm begründet wurde und maßgeblich zur Popularisierung von Wissen seit dem 19. Jahrhundert beitrug.


Quelle: Im tiefen Keller sitz ich hier | Volkslieder-Archiv (volksliederarchiv.de)
s.a. [[Barks’ Thierleben|Barks Thierleben.]]
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===Bertolt Brecht===
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====O Himmel strahlender Azur====
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! colspan="4" |Ballade von den Seeräubern (Seeräuber-Ballade)
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|Von Branntwein toll und Finsternissen
Von unerhörten Güssen nass
Vom Frost eisweißer Nacht zerrissen
Im Mastkorb von Gesichten blass
Von Sonne nackt gebrannt und krank
(die hatten sie im Winter lieb)
Aus Hunger, Fieber und Gestank
Sang alles, was noch übrig blieb:
'''O Himmel, strahlender Azur!'''
Enormer Wind, die Segel bläh!
Lasst Wind und Himmel fahren! Nur
Lasst uns um Sankt Marie die See!
Kein Weizenfeld mit milden Winden
Selbst keine Schenke mit Musik
Kein Tanz mit Weibern und Absinthen
Kein Kartenspiel hielt sie zurück.
Sie hatten vor dem Knall das Zanken
Vor Mitternacht die Weiber satt:
Sie lieben nur verfaulte Planken


===Der Wind, der Wind, das himmlische Kind===
Ihr Schiff, das keine Heimat hat.
[[Datei:Image78.jpg|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Gebrüder Grimm aufgezeichnet haben:
|'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
Mit seinen Ratten, seinen Löchern


Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:
Mit seiner Pest, mit Haut und Haar


„Knusper, knusper, knäuschen,
Sie fluchten wüst darauf beim Bechern


wer knuspert an meinem Häuschen!“
Und liebten es, so wie es war.


Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
Sie knoten sich mit ihren Haaren
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===Die Liebe des Mannes geht durch den Magen===
[[Datei:Image50.jpg|mini|MM 4 1956]]


*Anonym Kochbuch 1912
Im Sturm in seinem Mastwerk fest:


*Deutsches Sprichwort
Sie würden nur zum Himmel fahren


* Schon Paula und Burghard von Reznicek schreiben in ihrem Benimmbuch "Der vollendete Adam. Das Herrenbrevier." (1928) dazu: "Und die Liebe geht doch durch den Magen! “ (https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~Liebe%20geht%20durch%20den%20Magen&bool=relevanz&sp0=rart_ou) Übrigens hat die Dame eine äußerst interessante Biographie, man möge hierzu Wikipedia bemühen: https://de.wikipedia.org/wiki/Paula_von_Reznicek
Wenn man dort Schiffe fahren läßt.
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|[[Datei:Image60.png|verweis=http://olaf.uni-graz.at/wiki/mediawiki-1.35.1/index.php/Datei:Image60.png|mini|Die flinken Schwimmer (1956) WDC 190, BL 31]]


===Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an das Licht der Sonnen===
Es handelt sich um ein Sprichwort, das in der Literatur verschiedentlich zitiert wird.


Bei Fuchs gibt es außer "Die flinken Schwimmer (1956) WDC 190, BL 31" gibt es noch eine zweite (apokryphe) Quelle: MM 47 1965
'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
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===Wir stehen auf des Gartens Stufen und sind bereit Hurra zu rufen soweit sich's irgend machen lässt.===
[[Datei:Zitat7.png|verweis=http://olaf.uni-graz.at/wiki/mediawiki-1.35.1/index.php/Datei:Zitat7.png|mini|MM 1976/32 bzw. TGDD97]]
Das Gedicht wird Karl Rode, einem Oberleutnant zur See der kaiserlichen Marine, zugeschrieben, es entstand als Reaktion auf die Einführung der kaiserlichen Reichsflagge 1871


Sie morden kalt und ohne Hassen


''Wat steigt denn da für’n swatten Qualm am Horizont empor?''
Was ihnen in die Zähne springt


''Es ist des Kaisers Segelyacht, die stolze ‚Meteor‘!''
Sie würgen Gurgeln so gelassen


''Der Kaiser steht am Steuerrad, Prinz Heinrich lehnt am Schlot,''
Wie man ein Tau ins Mastwerk schlingt.


''und hinten hißt Prinz Adalbert die Flagge ‚Schwarz-Weiß-Rot‘.''
Sie trinken Sprit bei Leichenwachen


''Und achtern, tief in der Kombüse,''
Nachts torkeln trunken sie in See


''brät Speck Viktoria Louise.''
Und die, die übrig bleiben, lachen


''Ein Volk, dem solche Fürsten stehn’,''
Und winken mit der kleinen Zeh:
|'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
Sie leben schön wie noble Tiere


''da hat es keine Not!''
Im weichen Wind, im trunknen Blau!


''Deutschland kann niemals untergehen,''
Und oft besteigen sieben Stiere


''es lebe ‚Schwarz-Weiß-Rot‘!''
Eine geraubte fremde Frau.


'''''So stehn wir an des Thrones Stufen,'''''
Die hellen Sternennächte schaukeln


'''''und halten ihm in Treue fest,'''''
Sie mit Musik in süße Ruh


'''''und sind bereit, hurra zu rufen,'''''
Und mit geblähten Segeln gaukeln


'''''wo es sich irgend machen läßt.'''''
Sie unbekannten Meeren zu.
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===Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß===
[[Datei:Image14.png|mini|TGDD  23 “Der Schneemann-Preis”,1970]]




'''O Himmel, strahlender Azur! …'''


Doch eines Abends im Aprile


Volkslied, (18. Jh.): Schäferlied aus Schlesien.
Der keine Sterne für sie hat


Hat sie das Meer in aller Stille


Auf einmal plötzlich selber satt.


'''Kein Feuer, keine Kohle'''
Hüllt still in Rauch die Sternensicht


Und die geliebten Winde schieben


Die Wolken in das milde Licht.
|'''O Himmel, strahlender Azur! …'''
Sie fühlen noch, wie voll Erbarmen


'''Kein''' '''Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß'''
Das Meer mit ihnen heute wacht


'''Als''' '''heimliche Liebe, von der niemand nicht weiß.'''
Dann nimmt der Wind sie in die Arme


Und tötet sie vor Mitternacht.


Und ganz zuletzt in höchsten Masten


Keine Rose, keine Nelke kann blühen so schön,
War es, weil Sturm so gar laut schrie


Als wenn zwei verliebte Seelen so bei einander stehn.
Als ob sie, die zur Hölle rasten


Noch einmal sangen, laut wie nie:




Setze du mir einen Spiegel ins Herz mir hinein,


Damit du kannst sehen, wie so treu ich es mein'!
'''O Himmel, strahlender Azur!'''[[Datei:Image10.jpg|mini|MM 31 1981 S30]]Enormer Wind, die Segel bläh!
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|[[Datei:Zitat76.png|mini|MM 7 1979 S4]]


===Die Feder ist mächtiger als das Schwert===
Lasst Wind und Himmel fahren! Nur
Sprichwort von Bulwer-Lytton


Nähere Informationen unter https://de.qaz.wiki/wiki/The_pen_is_mightier_than_the_sword
Lasst uns um Sankt Marie die See!
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|[[Datei:Image27.png|mini|unbekannt]]
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==== Alles ändert sich ====


===Die Wolken ziehen hin, sie ziehn auch wieder her. Der Mensch lebt nur einmal und dann nicht mehr===
==== Geschehen ist geschehen ====
[[Datei:Brecht  Alles ändert sich  Geschehen ist geschehen  MM 28  1972 S35.jpg|mini|MM 28  1972 S35.jpg]]'''Alles wandelt sich'''


'''Alles wandelt sich.''' Neu beginnen


Kannst du mit dem letzten Atemzug.


Volkslied "Tirol Tirol Tirol du bist mein Heimatland"
Aber was '''geschehen ist, ist geschehen'''. Und das Wasser


Text: A. Zweigle (vor 1914)
Das du in den Wein gossest, kannst du


Musik: J. P. Esteri (vor 1914)
Nicht mehr herausschütten.


Was geschehen ist, ist geschehen. Das Wasser


Das du in den Wein gossest, kannst du


Tirol, Tirol, Tirol
Nicht mehr herausschütten, aber


du bist mein Heimatland
Alles wandelt sich. Neu beginnen


weit über Berg und Tal
Kannst du mit dem letzten Atemzug.
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===Wilhelm Busch===
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====Klickeradoms!====
[[Datei:Image16.jpg|mini|MM 1956/09, TGDD40]]De Fromme Helene, Siebentes Kapitel (Interimistische Zerstreuung).


das Alphorn schallt
...


'''Die Wolken ziehn dahin'''
Mienzi kann noch schnell enteilen,


'''sie ziehn auch wieder her'''
Aber Munzel muss verweilen;


'''Der Mensch lebt nur einmal'''
Denn es sitzt an Munzels Kopf[[Datei:Image29.gif|mini]]


'''Und dann nicht mehr'''
Festgeschmiegt der Sahnetopf.


Ich hab ’nen Schatz gekannt
Blindlings stürzt er sich zur Erd'.


der dort im Grabe ruht
Klacks! - Der Topf ist nichts mehr wert.


Den hab ich mein genannt
Aufs Büfett geht es jetzunder;


Er war mir gut
Flaschen, Gläser - alles runter!


Hab keine Eltern mehr
Sehr in Ängsten sieht man ihn


Sie sind schon längst bei Gott
Aufwärts sausen am Kamin.


Kein Bruder, Schwester mehr
Ach! - Die Venus ist perdü -


Sind alle tot
'''Klickeradoms!''' - von Medici!


Wenn ich gestorben bin
Weh! Mit einem Satze ist er


Legt mich ins kühle Grab
Vom Kamine an den Lüster;


Wo deutsche Eichen stehn
Und da geht es Klingelingelings!


Legt mich hinab
Unten liegt das teure Dings.


Schnell sucht Munzel zu entrinnen,


Doch er kann nicht mehr von hinnen.
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====Dieses war der erste Streich, Doch der zweite folgt sogleich.====
[[Datei:Image1.jpg|mini|Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109]]Max und Moritz (1865).


Vielfach in Soldatenliederbüchern seit dem ersten Weltkrieg, die zweite Strophe wurde von Soldaten oft vermischt mit Weit ist der Weg zurück ins Heimatland
Und mit ſtummen Trauerblick[[Datei:Busch Max und Moritz dieses war der erste Streich TGDD 35 (1973) S66.jpg|mini|TGDD 35 (1973) S66.jpg]]Kehrt ſie in ihr Haus zurück.[[Datei:Busch  Max und Moritz  Dieses war der erste Streich US 11  MM 7 1958 S33 (B).jpg|mini|US 11  MM 7 1958 S33 (B).jpg]]'''Dieſes war der erſte Streich'''


<nowiki>https://www.volksliederarchiv.de/tirol-tirol-tirol-du-bist-mein-heimatland/</nowiki>
'''Doch der zweite folgt ſogleich.'''
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==='''Der''' '''gerade Weg ist der kürzeste'''===
==== Ihrer Taten schwarzes Bild ist vor meinem Blick enthüllt ====
[[Datei:Image38.jpg|mini|Kampf mit dem Löwen, TGDD 20]]<br />''Georg'' ''Christoph Lichtenberg''
[[Datei:Taten schwarzes Bild ist vor meinem Blick enthüllt  Wilhelm Busch  Rektor Debisch  MM 11 1952 S6.jpg|mini|MM 11 1952 S6]]Tobias Knopp
...
»Dies« – spricht Debisch – »scheint mir ein
Neugeborner Spatz zu sein.
 
Ei, wie käme dieses dann?!
 
Kuno, sag ich, sieh mich an!!
 
'''Deiner Taten schwarzes Bild'''
 
'''Ist vor meinem Blick enthüllt;'''
 
Und nur dieses sage ich:


'''Der''' '''gerade Weg ist der kürzeste, aber es dauert meist am''' '''längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.'''
Pfui, mein Sohn, entferne dich!! –«
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|[[Datei:Image38.jpg|mini|Kampf mit dem Löwen, TGDD 20]]
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==== wehe wehe ====
Max und Moritz
...[[Datei:Wilhelm Busch  Max und Moritz  ...wehe wehe  MM 2 1974  S7.jpg|mini|MM 2 1974  S7]]Aber '''wehe, wehe, wehe'''!


==='''Wer''' '''wagt, gewinnt'''===
Wenn ich auf das Ende sehe!!
 
...
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|[[Datei:Image63.jpg|mini|MM 20 1977 S 28]]
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=== Richard Walther Darré ===
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==== Zucht und Sitte ====
"'''Zucht und Sitte'''" ist ein 1940 erschienenes Werk des Naziideologen [https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Darr%C3%A9 Richard Walther Darré].


===Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende===
Es gibt allerdings ein unter dem gleichen Namen erschienenes vierbändiges Werk anderer Autoren: "Zucht und Sitte: Die Neuordnung unserer Lebensgesetze" 1941/1942/1943/1944 im Verlag Zucht und Sitte erschienen und von Hans Bodenstedt und Herbert Backe/Karl Cerff herausgegeben.[[Datei:Darre Zucht und Sitte 1940  WDC 60 MM 11 1952 S8.jpg|mini|WDC 60 MM 11 1952]]
Ferdinand von Schill, preußischer Offizier, der zum  Abschütteln des französischen Jochs unter Napoleon Bonaparte aufrief.
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=== Charles Dickens ===
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==== Nicholas Nickelby ====
[[Datei:Dickens  Nicholas Nickelby  MM 1 1986 S22.jpg|mini|]]Nicholas Nickleby (auch: „Nikolas Nickleby“ oder „Nikolaus Nickleby“; englischer Originaltitel: The Life and Adventures of Nicholas Nickleby) ist ein Roman von Charles Dickens aus dem Jahr 1838/1839. Durch den persönlichen Kontakt von Dickens mit dem Verleger George Westermann wurde der Roman sehr zügig von Karl Heinrich Hermes übersetzt und ebenfalls noch 1838–1839 in Braunschweig herausgegeben. Weitere deutsche Übersetzungen stammen von Carl Kolb (1855), Julius Seybt (1898), Gustav Meyrink und Maria von Schweinitz (1966).<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Nickleby]</ref>
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=== Fjodor Dostojewski ===
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==== Raskolnikow, Edler von Ehrenfels ====
[[Datei:BL WDC-08-39 Der russische Rassehund.jpg|mini|BL_WDC-08-39 Der russische Rassehund]]Der russische Rassehund trägt den Namen einer der Figuren aus "Schuld und Sühne"[https://de.wikipedia.org/wiki/Schuld_und_S%C3%BChne]. Der Roman trug in frühen Übersetzungen gar den Titel "Raskolnoikow".
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=== Arthur Conan Doyle ===
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==== Der Hund von Baskerville ====
[[Datei:Conan Doyle  Der Hund von Baskerville  MM 3 1967 S3ff.jpg|mini|MM 3 1967 S3ff.jpg]]Der Hund von Baskerville (Originaltitel: The Hound of the Baskervilles, in neueren Übersetzungen auch Der Hund der Baskervilles) ist der dritte Roman mit Sherlock Holmes und eine der bekanntesten Detektivgeschichten Arthur Conan Doyles.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hund_von_Baskerville]</ref>
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=== Theodor Fontane ===
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==== Die Poggenpuhls ====
[[Datei:Fontane Die Poggenpuhls  FC 147 MM 11 1963 S35 (B).jpg|mini|FC 147 MM 11 1963 S35 (B).jpg]]Der kleine Roman – der kürzeste, den Fontane geschrieben hat, und 1895 eines seiner letzten Werke – entwirft ein adliges Gegenbild zum Roman Frau Jenny Treibel, der im bürgerlichen Milieu spielt.
Die Handlung, angesiedelt im Dreikaiserjahr 1888, beschreibt eine Offiziersfamilie, deren Familienoberhaupt gefallen ist und die in einer Mietskaserne wohnt. Ein durchgehendes Motiv ist die finanzielle Kargheit. Sie macht aus dem Plot eine Art soziologischer Studie über den verarmten Offiziersadel in Preußen-Deutschland. Die sympathische Selbstachtung, mit der die Familienmitglieder den ständigen Mangel ertragen, schildert Fontane mit Sinn für unfreiwillige Komik und in mitfühlender Ironie.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Poggenpuhls</ref>
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== Zitate von Autoren des Anaversums==
=== Ludwig Ganghofer ===
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==== Das Schweigen im Walde ====
[[Datei:Ganghofer  Das Schweigen im Walde  MM 40 1961 S31.jpg|mini|MM 40 1961 S31.jpg]]'''Das Schweigen im Walde''' ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Ludwig Ganghofer, der 1899 veröffentlicht wurde. Die Geschichte um Liebe und Eifersucht spielt in den Tiroler Bergen.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schweigen_im_Walde_(Roman)</ref>
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===Donald Duck===
=== Heinrich Hoffmann ===
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==== o weh und ach ====
[[Datei:Heinrich Hoffmann Der Suppenkasper  o weh und ach US 6  MM 40 1958 S11.jpg|mini|US 6  MM 40 1958 S11]]Der Struwwelpeter / Die Geschichte vom Suppen-Kaspar.


[[Datei:Zitat1.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
Der Kaspar, der war kerngesund,
====Was starrst Du mich an, o Ungeheuer? Zuckt schon der Mörderdolch in Deiner Hand?====
Gibts gar nicht. Hat Duck sich selbst ausgedacht
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====Komm, holder Lenz====
[[Datei:Komm holder lenz.jpg|mini|MM 31/19977 p.3]]Komm, holder Lenz und gieße


das Füllhorn Deiner Lust
Ein dicker Bub und kugelrund,


auf diese Blumenwiese
Er hatte Backen rot und frisch;


dem Dichter auf die Brust!
Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.


Komm, goldne Frühlingssonne,
Doch einmal fing er an zu schrei’n:


mit Deinem sanften Scheine
„Ich esse keine Suppe! Nein!


und fülle mir mit Wonne
Ich esse meine Suppe nicht!


die schlotternden Gebeine!
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!


Erheb‘ das trunkne Auge
Am nächsten Tag, — ja sieh nur her!


zum strahlenden Azur,
Da war er schon viel magerer.


beug‘ nieder Dich und sauge
Da fing er wieder an zu schrei’n:


den Duft — hatschi — der Flur!
„Ich esse keine Suppe! Nein!


Spring auf, mein Herz, genieße
Ich esse meine Suppe nicht!


— hatschi, hatschi — dein Glück!
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!


Flieg über Wald und Wiese
Am dritten Tag, '''o weh und ach!'''


— hatschi, hatschi — zurück!
Wie ist der Kaspar dünn und schwach!


Doch als die Suppe kam herein,


Bei diesem leider nur unvollständig überlieferten Gedicht hat sich Duck offenbar vom Goetheschen Mailied (s.o.) inspiereren lassen:
Gleich fing er wieder an zu schrei’n:


„Ich esse keine Suppe! Nein!


Mailied (Goethe)
Ich esse meine Suppe nicht!


Wie herrlich leuchtet mir die Natur
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!“


Wie glänzt die Sonne wie lacht die Flur!
Am vierten Tage endlich gar


Es dringen Blüten aus jedem Zweig
Der Kaspar wie ein Fädchen war.


Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch
Er wog vielleicht ein halbes Lot —


Und Freud und Wonne aus jeder Brust
Und war am fünften Tage tot.
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=== Adam Karrillon ===
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==== Kein Schwanz mehr zu sehen ====
[[Datei:Karrillon  Sechs Schwaben und eiun halber  kein Schwanz mehr zu sehen  MM 11 1964 S9.jpg|mini|MM 11 1964 S9]]Sechs Schwaben und ein halber (1922) / Der Schwabe Nr. 1 (Der Überschwabe)
...
»Sie sehen aus wie eine Köchin, der die Milch geronnen ist, Doktor,« bemerkte der Kapitän mit Lachen. »Nur keine Furcht! Nur keine Furcht, eine Gänseherde hat noch keinen Deutschen gefressen und einen Schwaben erst recht nicht. Freuen Sie sich doch, daß diese Guanofabrikanten da, die für den Böblinger Rapsbauer hinterrücks fabrizieren, Ihnen noch einmal eine überraschende Abwechslung gege
ben haben. Von nun ab sitzen wir für lange acht Tage vor dem leeren Theatervorhang des Himmels mit seiner aufgemalten Sonne und seinen Sternen, und wenn nicht einmal ein Schiff unseren Kurs schneidet, oder Polypen und Medusen ihre Leuchtkugeln aus den kämmenden Bugwellen werfen, so ist von nun ab bis zur Nordspitze von Sumatra außer fliegenden Fischen '''kein Schwanz mehr zu sehen'''.«
...
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===Erich Kästner===
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|[[Datei:Image42.png|mini|Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 38]]


O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!
====Darüber möchte ich nicht sprechen====


O Lieb, o Liebe! So golden schön,


Wie Morgenwolken auf jenen Höhn
''Drei'' ''Männer im Schnee.''


Du segnest herrlich das frische Feld
''Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 64.''


Im Blütendampfe die volle Welt
„[…]


O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich
Mir gehört eine […] Schiffahrtslinie! […]“


Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich
[…] „welche Linie ist das denn?“ „'''Darüber''' '''möchte ich nicht sprechen'''“,


So liebt die Lerche Gesang und Luft
sagte Kesselhuth vornehm.
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|[[Datei:Image57.png|mini|Das große Tauschgeschäft U$ 31/1 (1960) BL OD 19, S. 3]]


Und Morgenblumen den Himmelsduft
====Du redest wie Du's verstehst====


Wie ich dich liebe mit warmem Blut


Die du mir Jugend und Freud und Mut
''Drei'' ''Männer im Schnee.''


Zu neuen Liedern und Tänzen gibst
''Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 30.''


Sei ewig glücklich wie du mich liebst
Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm  die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen. „'''Sie''' '''reden, wie Sie es verstehen'''“.
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|[[Datei:BL WDC-03-24-07.jpg|mini|BL WDC-03-24-07]]
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=== Friederike Kempner ===
====Warum sträubt Ihr Euch nur so hartnäckig====
gegen Euer Samstagbad?
 
- Wir schwuren der Sauberkeit ab!
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|[[Datei:BL WDC-03-25-1.jpg|mini|BL WDC-03-25-1]]
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==== Amerika, du Land der Träume ====
[[Datei:Kempner, Friederike  Amerika  MM 45 1986 S32.jpg|mini|MM 45 1986 S32]]''Amerika''<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Friederike_Kempner]</ref>


====Wer wie ich das Lasso schwingt====
: '''Amerika, Du Land der Träume,'''
die Beute stets zur Strecke bringt
: '''Du Wunderwelt so lang und breit,'''
: '''Wie schön sind Deine''' Kokosbäume,
: Und Deine rege Einsamkeit!
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===Tick, Trick und Track Duck===
=== Siegfried Lenz ===
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|[[Datei:BL WDC-03-19-03.jpg|mini|BL WDC-03-19-03]]
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==== Und die Zeit vergeht, wie sie es nun mal tut ====
[[Datei:BL WG-01-27.jpg|mini|BL WG-01-27]]„…und die Zeit tat das, was sie immer tut: sie verstrich“. ''So zärtlich war Suleyken'', Hamburg: Hoffman und Campe (6. Auflage 1970), S. 90.
 
ganz ähnlich in: “Fast eine Weihnachtskatastrophe” (FG 1947)'''*'''. Im Englischen „Three Good Ducks“ : „Time slides by“.


====Nie wieder greifen nach Stahl und Seifen====
* lt. der 2-Bändigen Ausgabe „Weihnachtsgeschichten von Carl Barks“, Bd. 1 S.2, EHAPA, 2010 erstmals auf Deutsch erschienen in MM 51/1980.<br />
'''"Siegfried Lenz''' (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftstellerekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman ''Deutschstunde'' (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, ''So zärtlich war Suleyken'', wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der '''''ostpreußisch-masurischen Umgangssprache''''' sehr erfolgreich."[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lenz]
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==Sonstige==
===Thomas Mann===
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|Baden Powell[[Datei:Image31.jpg|mini|MMSH 27 S8]]
|[[Datei:Image84.png|mini|Donald, der Pfiffikus. BL WDC 45, S. 38]]


====Allzeit bereit====
====Gedankenarbeit====
„Allzeit bereit“ („Be Prepared“) ist das Motto, welches sich Baden-Powell für die Pfadfinderbewegung ausgedacht hat. Er wollte damit sagen, dass jeder Pfadfinder allzeit bereit dazu sein sollte, seine pfadfinderischen Pflichten wahrzunehmen.
''Thomas'' ''Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''
 
''Frankfurt a. M.: Fischer TB,p. 319/320.''
 
„[...]
 
aber  zur Verschmelzung, Gestaltung und inneren Verarbeitung dieses vielfachen  Rohstoffes hatte er nur kurze, spruchartige Anleitung gegeben, und es war schwere '''Gedankenarbeit''', die Klaus Heinrich zu leisten hatte [...]“.
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|[[Datei:Image75.png|mini|Donald, der Haarkünstler BL 47, S. 30 bzw. WDC 272]]


Auch das offizielle Bundeslied des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder handelt deshalb von dieser Lebenseinstellung:
==== Lehrsatz von der kurzfristigen Bilanzschwebe====




''Thomas'' ''Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''


'''Allzeit bereit''', den kurzen Spruch als Losung ich erkor.[[Datei:BL WDC-03-20-01.jpg|mini|BL WDC-03-20-01]]
''Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 288 bzw. p. 320''


Ihn schreib ich in mein Lebensbuch, ihn halt ich stets mir vor.


Das gibt dem Leben Zweck und Ziel, schafft Mut und Heiterkeit.
sah  sich erbleichend einer '''schwebenden''' und  '''kurzfristig''' fundierten [Staats-]Schuld  gegenüber [...].


Zu heil’gem Ernst und frohem Spiel: Allzeit bereit!
„[...] die  '''Lehre''' vom Finanzplan  und Budget, von der '''Bilanz''', dem  Überschuß und namentlich dem Defizit [...]“


Allzeit bereit, dem zu entflieh’n, was mir das Herz befleckt.
''Anm.:''


Nichts schlechtes soll mich abwärts zieh’n, hoch sei mein Ziel gesteckt.
''Dr. Fuchs erweist sich als wahre Dichterin:  sie ver-dichtet die beiden'' ''Textstücke zu einer einzigen, flüssigen Sentenz.''


Gott zum lebend’gen Eigentum sei Leib und Seel‘ geweiht,


zu seines Namens Ehr und Ruhm: Allzeit bereit!
s.a. [https://mitglieder.donald.org/mitglieder/ddd/pdfs/Donaldist_160.pdf#page=61 MARTIN, PATRICK; HERGES, ALEXANDER: Bilanzschwebe und Kreditabwürgung ("Maharadscha für einen Tag") Der Donaldist 160, S. 61]
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|[[Datei:Image80.png|mini|Die Spitzen der Gesellschaft OD 24, Seite 55 und 61]]


Allzeit bereit, wahr sei der Mund, unwandelbar die Treu.
==== Spitzen der Gesellschaft====
''Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''


Rein sei das Herz, fest sei der Bund, der Wandel ohne Scheu.
''Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 92/93.''


So hilf mir, Gott, du starker Hort, dass ich kann jederzeit


erfüllen treu das Losungswort: Allzeit, '''Allzeit bereit'''!
„Mehrere Minister, Adjutanten in Zivil, zahlreiche Herren und Damen des Hofes, '''die''' '''Spitzen der Gesellschaft''', auch Gutsbesitzer aus der Umgegend waren zugegen.“
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|Henry Morton Stanley[[Datei:Dr. Dallesmann, nehme ich an?.jpg|mini|TGDD 124 S 10]]
|[[Datei:Image15.png|mini|Das Maitänzchen BL 47,Seite 7. WDC 270]]


====Dr. Dallesmann, nehme ich an?====
====Mairennen bzw. Maitänzchen====
''Thomas'' ''Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche'' ''Hoheit.''


''Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 170''


'''Dr. Livingstone, I presume?''' waren die berühmten Worte, mit denen H. M. Stanley den in Zentralafrika verschollen geglaubten David Livingstone am 10. November 1871 ebendort begrüßte.
 
„[eine] Einrichtung, die man unter dem Namen des >> '''Mai'''kampfes<< kannte, — eines alljährlich zur Lenzzeit sich wiederholenden poetischen Turniers [...]“
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|[[Datei:Image28.png|mini|Einsame Insel zu verkaufen! 1960, BL 40]]
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=== Karl May ===
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|[[Datei:Karl May Das Leben ist ein Kampf  MM 21 1976  S13.jpg|mini|MM 21 1976  S13]]
 
==== Das Leben ist ein Kampf ====
'''Das Leben ist ein Kampf''' war zeitweise der Wahlspruch und eine vielfach gebrauchte Widmung Karl Mays.
 
Das Leben ist ein Kampf;
 
  Der Tod ist der Sieg;
 
Ich lebe, um zu kämpfen;
 
  Und ich sterbe, um zu siegen.<ref>[https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Das_Leben_ist_ein_Kampf_(Gedicht)]</ref>
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==== Old Shatterhand ====
[[Datei:Karl May Old Shatterhand WDC 183 MM 19 1956 S03.jpg|mini|WDC 183 MM 19 1956 S03]]'''Old Shatterhand''' (englisch für "Alte Schmetterhand") ist ein berühmter deutschstämmiger Westmann, der Ich-Erzähler vieler der großen und bekannten Reiseerzählungen Karl Mays. Auch in den im Wilden Westen spielenden Jugenderzählungen ist er - in der dritten Person - der Held. Im Laufe der Jahre hat Karl May herausgearbeitet, dass er die gleiche Person wie Kara Ben Nemsi ist, da beide Figuren dann über dieselben Waffen oder dieselbe Biografie verfügen.<ref>[https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Old_Shatterhand]</ref>
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==== Winnetou ====
[[Datei:Karl May Winnetou WDC 196 MM 25 1957 S02.jpg|mini|WDC 196 MM 25 1957 S02]]'''Winnetou''' (* 1840; † 1874; laut Karl May indianisch: Brennendes Wasser; Aussprache: "Sein Name wird ausgesprochen Winneto-u, das o-u sehr schnell hintereinander als Diphtong.") ist eine berühmte Gestalt aus der gleichnamigen Romantrilogie (plus Zusatzband) und anderen Werken von Karl May, die im Wilden Westen spielen.
 
Bei dieser Figur handelt es sich um einen fiktiven Häuptling der Mescalero-Apachen. Er ist der Blutsbruder Old Shatterhands.


====Imi-Ata ====
<ref>[https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou]</ref>
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=== Anton Memminger ===
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==== Schoflesse ====
[[Datei:Memminger, Anton  Schoflesse  MM 42 1977  S10 (B).jpg|mini|M 42 1977  S10]]Schoflesse ist eine Wortschöpfung aus "schofel" (umgangssprachlich abwertend: in empörender, verachtenswürdiger oder ähnlicher Art und Weise böse, minderwertig, niederträchtig, schäbig, in beschämender Weise kleinlich, geizig. Das Wort kommt aus dem Jiddischen bzw. vom Hebräischen שָׁפָל‎ (šāfāl)  ‚niedrig; lumpig, wertlos; gemein‘)<ref>[https://de.wiktionary.org/wiki/schofel]</ref> und "Noblesse" (veraltet: Bezeichnung für den französischen Adel; vornehme Art, sich zu geben; vornehme Erscheinung)<ref>[https://de.wiktionary.org/wiki/Noblesse]</ref>


IMI war von 1929[ bis 1998/1999 eine Marke für ein Waschmittel des Henkel-Konzerns sowie des VEB Waschmittelwerk Genthin in der DDR. IMI gilt als das erste Waschmittel, das Natriumphosphat enthielt.
Der Ausdruck ist in der Literatur nur selten belegt.


https://de.wikipedia.org/wiki/IMI_(Waschmittel)
* 1868 schreibt Fanny Rheinberger an ihren Schwager: ... Ein höchst komisches Beispiel prinzlicher Noblesse - eigentlich '''Schoflesse''' haben wir unlängst erlebt. ...  Allerdings wurde der Brief erst 1983 veröffentlicht (das Fuchs-Zitat stammt von 1977) in Josef Gabriel Rheinberger: Briefe und Dokumente seines Lebens, Prisca Verlag [https://www.yumpu.com/de/document/read/8604655/josef-gabriel-rfieinberger-briefe-und-dokumente-seines-lebens 1983]


ATA ist ein seit 1920 von Henkel vermarktetes Scheuermittel,das ursprünglich nur aus Sand und Soda bestand. Ata war 1920 der erste Haushaltsreiniger von Henkel.
* 1895 war Anton Memminger Auslöser einer größeren internationalen Affaire. Ein kleiner Zwischenfall  im Kurbad Bad Kissingen wurde von ihm in seiner Zeitung Neue Bayerische Landeszeitung gezielt zur antisemitischen Agitation aufgebauscht. Diese künstlich angefeuerte Situation führte zu weitreichenden diplomatischen Verwicklungen zwischen den USA und dem deutschen Kaiserreich. „Es muß einmal zur reinlichen Scheidung kommen. (…) Die Noblesse fängt ohnehin schon seit Jahren an, unser Weltbad zu meiden, weil sie die jüdische Schoflesse mit ihrer Breitmacherei, Umaßlichkeit, Überhebung und Frechheit anekelt. Es ist nothwendig, daß diese '''Schoflesse''' gehörig getroffen und daß ein Exempel statuiert wird, damit die anständigen Deutschen und Ausländer wieder mehr Respekt vor den gutmüthigen Tatschi-Bayern bekommen und unser Weltbad wieder aus dem Verruf, in dem es Stern und Genossen gebracht haben, herauskomme.“<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Memminger]</ref>  Die Wortprägung ist hier also eindeutig antisemitisch gemeint.


https://de.wikipedia.org/wiki/Ata_(Scheuermittel)
Sofern Frau Dr. Fuchs sich diese Wortschöpfung nicht selbst ausgedacht hat, lässt sich nur das Memmingersche Zitat als Quelle annehmen. Die Kombination "Schoflesse der Gesinnung" scheint jedoch tatsächlich eine original Fuchssche Wortschöpfung zu sein. und wird seither auch gerne zitiert.
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=== Conrad Ferdinand Meyer ===
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==== Hier ist unsres Bleibens nicht ====
[[Datei:TGDD110 Seemannslos.jpg|mini|TGDD110 Seemannslos]]Das Amulett
9. Kapitel
Ich hatte Gasparde auf mein Lager gebettet, wo die Bleiche zu schlummern schien, und stand neben ihr, überlegend was zu tun sei. Sie war unscheinbar wie eine Dienerin gekleidet, wohl in der Absicht mit ihrem Pflegevater zu fliehen. Ich trug die Tracht der Schweizergarde.
Ein wilder Schmerz bemächtigte sich meiner über all das frevelhaft vergossene teure und unschuldige Blut. »Fort aus dieser Hölle!« sprach ich halblaut vor mich hin.


»Ja, fort aus dieser Hölle!« wiederholte Gasparde, die Augen öffnend und sich auf dem Lager in die Höhe richtend. »'''Hier ist unsres Bleibens nicht!''' Zum ersten nächsten Tore hinaus!«


nota bene: 'Ata, eine zum Königreich Tonga gehörende Insel südlich von Tongatapu.
»Bleibe noch ruhig!« erwiderte ich. »Unterdessen wird es Abend und die Dämmerung erleichtert uns vielleicht das Entrinnen.«
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=== Friedrich Nietzsche ===
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==== Was einen nicht umbringt, macht einen hart ====
[[Datei:Nietzsche  was einen nicht umbringt,macht einen hart  WDC 94 MM 44  1978 S4 (B).jpg|mini|WDC 94 MM 44  1978 S4]]Götzen-Dämmerung (1889) - Sprüche und Pfeile, 8
Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.
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==== In jedem Manne steckt ein Kind ====
[[Datei:Nitzsche  Zarathustra  Kind im Mann  MM 35 1964 S37.jpg|mini|MM 35 1964 S37]][[Datei:Nietzsche Zaratustra In jedem Manne szteckt ein Kind MM 45 1962 S2.jpg|mini|MM 45 1962 S2]]Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen


https://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BBAta
Die Redewendung ist ein Zitat aus Nietzsches Schrift „Also sprach Zarathrustra“:[1]


„Besser als ein Mann versteht das Weib die Kinder, aber der Mann ist kindlicher als das Weib. Im ächten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen. Auf, ihr Frauen, so entdeckt mir doch das Kind im Manne!“<ref>[https://de.wiktionary.org/wiki/das_Kind_im_Manne]https://de.wiktionary.org/wiki/das_Kind_im_Manne</ref>
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==Märchen und Sagen==
=== Erich Maria Remarque ===
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====Undank ist der Welt Lohn ====
==== Rache ist Blutwurst ====
[[Datei:Image46a.jpg|mini|MM 7 1976 S29]]Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins gem. [https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_deutsches_M%C3%A4rchenbuch Neuem Deutschen Märchenbuch].
[[Datei:Remarque Im Westen nichts Neues Rache ist Blutwurst  MM 7 1973 S11.jpg|mini|MM 7 1973 S11]]Das Sprichwort stammt aus dem Bestseller „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque (1928).
Im dritten Kapitel des Buches wird die Handlung um die Figur Haie Westhus wie folgt beschrieben: „Haie sah sich noch einmal um und sagte ingrimmig, gesättigt und etwas rätselhaft: »'''Rache ist Blutwurst'''.«“. Diese Worte wählte dieser, nachdem er sich mit seinen Freunden an dem Unteroffizier Himmelstoß gerächt hatte. Himmelstoß hatte zuvor die Freunde und weitere Kameraden schikaniert und mit speziellen Lernmethoden versucht, die Soldaten zu erziehen. Als die Freunde erfahren, dass Himmelstoß bei ihnen vor Ort ist, fangen sie diesen am Abend ab und verprügeln ihn. Das ist die Form der Rache, die die Freunde für die erlittenen Schikanen von Himmelstoß gewählt haben. Dies geschah am letzten Abend, bevor Paul Bäumer mit seinen Freunden an die Front verlegt wurde[[Datei:Remarque  Im Westen nichts Neues  Rache ist Blutwurst  MM 23 1984 S8.jpg|mini|MM 23 1984 S8]]
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=== Karl Rode ===
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===='''Zart wie Zephirsgesäusel'''====
====Wir stehen auf des Gartens Stufen und sind bereit Hurra zu rufen soweit sich's irgend machen lässt.====
[[Datei:Zitat7.png|verweis=http://olaf.uni-graz.at/wiki/mediawiki-1.35.1/index.php/Datei:Zitat7.png|mini|MM 1976/32 bzw. TGDD97]]Das Gedicht wird Karl Rode, einem Oberleutnant zur See der kaiserlichen Marine, zugeschrieben, es entstand als Reaktion auf die Einführung der kaiserlichen Reichsflagge 1871




[https://de.wikipedia.org/wiki/Zephyr Zephyr (gr. Ζέφυρος)] ist zusammen mit Boreas (vgl. "Bora") und Notos einer der Windgötter der griechischen Antike. Er steht für einen sanften Südwind und wird mit Attributen wie "säuselnd", bedacht, so u.a. bei Lukrez in seiner [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Lukrez/%C3%9Cber+die+Natur+der+Dinge/5.+Kosmologie,+Kulturgeschichte/Erfindung+der+Musik Natur der Dinge] in der Übersetzung von Hermann Diels.<ref>Lukrez: Über die Natur der Dinge. Übersetzt von Hermann Diels, Berlin: Holzinger 2013, 5. Buch: Die Erfindung der Musik.</ref>
''Wat steigt denn da für’n swatten Qualm am Horizont empor?''


„Sanft wie des Zephirs Säuseln“ findet sich auch in den „Erzählungen der Schehersad aus den tausendundein Nächten“, im Abschnitt [[Datei:TGDD 23.jpg|mini|TGDD 23]]„Die Geschichte des Kalifen Harun er-Raschid mit Abdallah ibn Nafi’a und die Geschichte der Tohfe“, Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 2. Auflage 1985
''Es ist des Kaisers Segelyacht, die stolze ‚Meteor‘!''


''Der Kaiser steht am Steuerrad, Prinz Heinrich lehnt am Schlot,''


Anm.: Aus "Zephirs Säuseln" hat Frau Dr. Fuchs mit "Zephirsgesäusel" den dichterischen Ausdruck prosaisiert.
''und hinten hißt Prinz Adalbert die Flagge ‚Schwarz-Weiß-Rot‘.''
 
''Und achtern, tief in der Kombüse,''
 
''brät Speck Viktoria Louise.''
 
''Ein Volk, dem solche Fürsten stehn’,''
 
''da hat es keine Not!''
 
''Deutschland kann niemals untergehen,''
 
''es lebe ‚Schwarz-Weiß-Rot‘!''
 
'''''So stehn wir an des Thrones Stufen,'''''
 
'''''und halten ihm in Treue fest,'''''
 
'''''und sind bereit, hurra zu rufen,'''''
 
'''''wo es sich irgend machen läßt.'''''
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== Film- oder Buchtitel==
=== Heinrich Schäffer ===
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|[[Datei:Image35.png|mini|Die Insel der goldenen Gänse (1963) U$ 45/1 BL OD 26, S. 10]]
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==== Hilfsbote Säbelbein ====
[[Datei:TGDD 12 17.jpg|mini|TGDD 12 17]]


====Ende einer Dienstreise====
Erste Zeile des humoristischen Gedichtes "Postdienst auf dem Bahnhof:


Der '''Posthilfsbote Säbelbein'''


lädt für Berlin Pakete ein.


Heinrich Böll: ''Ende einer Dienstfahrt. Erzählung''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1966. Neueste Ausgabe: dtv, München 2004. 24. Auflage. <nowiki>ISBN 978-3-423-00566-1</nowiki>. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober 1966 bis zum 16. April 1967)


Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll</ref>
Erika Fuchs kannte das Gedicht aus dem humoristischen Sammelband "Deutsche Poesie" (oder so ähnlich), aus dem ihr Vater bisweilen vorlas, wie sie gegenüber H.D. Heilmann bestätigte.<ref>Erika Fuchs und Hans-Dieter Heilmann im Gespräch. Weihnachtsgabe der D.O.N.A.L.D. 2021. Susanne LUBER (Hrsg.)</ref>


Dr. Fuchs hat sich hier eng an den Barks- Original-Text gehalten („End of the voyage!") und nur vor das Wort `Reise`als kleinen Twist den Verweis auf den damals geraden aktuellen Bestseller gesetzt.
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=== Max Schneckenburger ===
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==== Die Wacht am Rhein ====
[[Datei:Schneckenburger Max  Die Wacht am Rhein  WDC 43 MM 43 1987 Beilage S16.jpg|mini|WDC 43 MM 43 1987 Beilage S16]]'''Die Wacht am Rhein''' ist ein patriotisches Lied, das im Deutschen Kaiserreich ab 1871 neben Heil dir im Siegerkranz die Funktion einer inoffiziellen Nationalhymne hatte. Der Text wurde 1840 während der Rheinkrise von Max Schneckenburger verfasst. Erst mit der im März 1854 von Carl Wilhelm komponierten Vertonung und prominenten Aufführung bei der Silberhochzeit des späteren Kaisers Wilhelm I. gewann es an Popularität, die sich 1870/71 noch steigerte. Bereits vor 1900 wurde es vielfach parodiert.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wacht_am_Rhein]https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wacht_am_Rhein</ref>
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=== Heinrich Seidel ===
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|[[Datei:Image83.png|mini|Jagd nach der Roten Magenta BL DO 20 Seite 68/1, FC 04]]
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==== Dem Ingeniör ist nichts zu schwör ====
[[Datei:Heinrich Seidel  Ingenieurslied (1871) FC 1047 MV 4 1964 S29.jpg|mini|FC 1047 MV 4 1964 S29]]Ingenieurslied (1871
 
'''Dem Ingenieur ist nichts zu schwere''' -
 
Er lacht und spricht: "Wenn dieses nicht, so geht doch das!"
 
Er überbrückt die Flüsse und die Meere,
 
Die Berge unverfroren zu durchbohren ist ihm Spaß.
 
Er türmt die Bogen in die Luft,
 
Er wühlt als Maulwurf in der Gruft,
 
Kein Hindernis ist ihm zu groß -
 
Er geht drauf los!
 
Den Riesen macht er sich zum Knechte,
 
Dess' wilder Mut, durch Feuersglut aus Wasserflut befreit,
 
Zum Segen wird dem menschlichen Geschlechte -
 
Und ruhlos schafft mit Riesenkraft am Werk der neuen Zeit.
 
Er fängt den Blitz und schickt ihn fort
 
Mit schnellem Wort von Ort zu Ort,
 
Von Pol zu Pol im Augenblick
 
Am Eisenstrick!
 
Was heut' sich regt mit hunderttausend Rädern,
 
In Lüften schwebt, in Grüften gräbt und stampft und dampft und glüht,
 
Was sich bewegt mit Riemen und mit Federn,
 
Und Lasten hebt, ohn' Rasten webt und locht und pocht und sprüht,
 
Was durch die Länder donnernd saust
 
Und durch die fernen Meere braust,
 
Das alles schafft und noch viel mehr
 
Der Ingenieur!
 
Die Ingenieure sollen leben!
 
In ihnen kreist der wahre Geist der allerneusten Zeit!
 
Dem Fortschritt ist ihr Herz ergeben,
 
Dem Frieden ist hienieden ihre Kraft und Zeit geweiht.
 
Der Arbeit Segen fort und fort,
 
Ihn breitet aus von Ort zu Ort,
 
Von Land zu Land, von Meer zu Meer -


===='''Fluß''' '''ohne Wiederkehr'''====
Der Ingenieur!
(Originaltitel:  ''River'' ''of No Return'')


ist ein US-amerikanischer Western von Otto Preminger aus dem Jahre 1954.
In den Hauptrollen spielen Robert Mitchum und Marilyn Monroe.
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|[[Datei:Image37.png|mini|Der Geist der Grotte (1947) FC 158/1, BL DO 07, S. 12]]


==== Vom Winde verweht====
Der am 25. Juni 1842 im Mecklenburgisch-Schwerinischen Perlin geborene Pfarrerssohn Heinrich Friedrich Wilhelm Karl Philipp Georg Eduard Seidel<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Seidel]</ref> war ab 1868 in Berlin als Ingenieur tätig, dort entwarf er unter anderem die damals in Europa einmalige Hallenkonstruktion des Anhalter Bahnhofs mit einer Spannweite von 62,5 Metern. 1880 gab er den Ingenieurberuf auf, lebte als freier Schriftsteller und schilderte in Erzählungen die idyllischen Seiten des bürgerlichen Lebens. Zu seinem 60. Geburtstag wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock verliehen.


1936 erschien der Südstaaten-Roman ''Vom Winde verweht'' (''Gone with the Wind'') von Margaret Mitchell; 1937 wurde sie dafür mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 1939 wurde der Roman mit Vivien Leigh und Clark Gable in den Hauptrollen verfilmt.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Winde_verweht_(Film)</ref>
Der berühmte Spruch "Dem Ingenieur ist nichts zu schwer" war sein Motto. Er überdauerte die Zeiten in seinem Ingenieurslied. Dr. Erika Fuchs wandelte ihn bei ihrer Arbeit an der deutschen Übersetzung von Walt Disneys Daniel-Düsentrieb-Geschichten zu dem bekannten Ausruf "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör" ab.<ref>https://bauforum.wirklichewelt.de/index.php?id=2481</ref> und verwandte es selbst sehr gerne, z.B.


Der Titel referenziert auf ein biblisches Bild. In der Kultur des antiken Israel wurde das Getreide gedroschen, indem ein von Ochsen gezogener Dreschschlitten über die ausgebreiteten Garben geführt wurde. Das anfallende Material wurde anschließend im Wind "geworfelt", wobei die wertvollen, schwereren Körner zu Boden fielen, die leichtere - wertlose - Spreu vom Wind weggeweht wurde. Diese Prozedur hat einige eindrucksvolle Spuren in der Sprache des Alten Testamentes hinterlassen: <blockquote>Ps 1,4: Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. (EÜ)
MM 6/1957 p.6


Weish 5,14a: Ja, die Hoffnung des Gottlosen ist wie Spreu, die der Wind verweht (EÜ)
MM11/1957 p. 9


Jes 41,16: Du sollst sie worfeln, dass der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm sie verweht. (Luther)
MM 32/1961 p. 5


Jer 13,24: Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. (Luther)</blockquote>
MM 48/1958 p. 30
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=== George Bernard Shaw ===
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==== Androklos und der Löwe ====
[[Datei:Androklos und der Lowe MM 4 1970 S9.jpg|mini|MM 4 1970 S9]]Androklus war ein Sklave eines römischen Proconsuls, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte und bekannt wurde, weil er eine Damnatio ad bestias auf wunderbare Weise überlebte.
George Bernard Shaw verarbeitete diese Geschichte 1912 in seinem Theaterstück '''Androcles and the Lion'''. Dieses wurde 1952 von Chester Erskine verfilmt. Die lose auf Shaws Bearbeitung fußende DEFA-Märchenverfilmung fürs Fernsehen Androklus und der Löwe, Regie: Kurt Jung-Alsen mit Herbert Köfer, Claus Schulz, Gerhard Bienert, Marita Böhme u. a. erfolgte 1968, schon 1966 erschien in der Reihe Die kleinen Trompeterbücher Androklus und der Löwe von Franz Fühmann.T
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=== Thekla von Gumpert ===
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==== Herzblättchens Zeitvertreib ====
[[Datei:Die Erbschleicherin  Herzblättchens Zeitvertreib TGDD 152 (1997) S25.jpg|mini|TGDD 152 (1997) S25]]Ein ab 1856 vertriebenes Periodikum namesn "'''Herzblättchens Zeitvertreib'''. Unterhaltung für kleine Knaben und Mädchen zur Herzenbildung und Entwicklung der Begriffe".
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==Einzelne Ausdrücke==
=== Hugo von Hoffmannsthal ===
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|[[Datei:Image8.png|mini|BL-DÜ6]]
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==== Was ficht dich an ====
Die Redewendung ist als solche deutlich älter findet aber in von Hoffmannsthals Werk "Jedermann" gleich vier Mal Verwendung<ref>[https://www.unifr.ch/orthodoxia/de/assets/public/Lehre/FS2021%20-%20Eschatologie/Jedermann.pdf]</ref>:
 
[[Datei:von Hofmannsthal was ficht dich an Jedermann WDC 65 MM 10 1953 S09.jpg|mini|WDC 65 MM 10 1953 S09]][[Datei:von Hoffmannsthal  Jedermann  was ficht dich an  MM 22 1985 S2 (B).jpg|mini|MM 22 1985 S2 ]]
[[Datei:Was ficht dich.jpg|mini|Ein Meister seines Fachs, TGDD 25 ]]
DICKER VETTER.
 
Potz Maus, mein Vetter Jedermann,


====Seelenbinder====
Wie grüßt Ihr uns, was ficht Euch an?


...


Helferlein zwingt durch die Fesselung  die beiden Kontrahenten zur Lektüre des Buches „Liebe Deine  Feinde“ von Salomon Seelenbinder. Er hat die „Seelen“  gleichsam physisch gebunden, um durch die Lektüre eine geistige „Seelenbindung“ bei Düsentrieb und dem  Nachbarn auszulösen.
BUHLSCHAFT.  


Werner Seelenbinder (1904- 1944)  war ein Arbeitersportler und Kommunist, der bei den Ringerwettkämpfen  der Olympischen Spiele einen vierten Platz belegte. Später  wurde er als Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten verhaftet und hingerichtet.
Was ficht dich an, bist du mir krank?
 
...
 
BUHLSCHAFT.
 
Um Christi Willen, was ficht dich an,
 
Mein Buhle traut, mein lieber Mann,  
 
Ich bin bei dir, sieh doch auf mich,
 
Dein bin ich heut und ewiglich.
 
...
 
MAGERER VETTER.
 
Potz Velten, Vetter Jedermann,
 
Habt Ihr leicht die Melancholie?
 
Wenn nit, was sonsten ficht euch an?
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====Sudlerwirt====
=== Börries von Münchhausen ===
[[Datei:Image19a.png|mini|Der Schlafwandler,  BL WDC 5, 1945 (WDC 56)]]Der '''Sudler''' war ein Koch. Der Begriff „Sudler“ hat seinen Ursprung im Sud, in dem gekocht wurde. Der Sudler stellte seinen Kessel in der Mitte des Lagers auf und  kochte dort „Schafe, Ziegen, Rind- und Schweinefleisch, Würste und Sauerkraut“, die er dann an die hungrigen Soldaten verkaufte.
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====Firlefanz====
==== Gneugierige Gnichtsnutze kommen und gehen, Gnixen bleiben ewig bestehen ====
[[Datei:Image18.png|mini|Der geizige Verschwender BL OD 27, S. 9 (U$ 47/1]]Firlefanz
[[Datei:Sumpfgnomen TGDD106.jpg|mini|Sumpfgnomen TGDD106]]Der Reim ist wohl dem Gedicht "Lederhosen-Saga"<ref>https://peter-becker.de/Fundgrube/Gedichte/Lederhosen.htm</ref> entnommen:
{| class="wikitable"
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|Es war ein alter schwarzbrauner Hirsch,
Großvater schoss ihn auf der Pirsch,
 
Und weil seine Decke so derb und dick,
 
Stiftete er ein Familienstück.
 
Nachdem er lange nachgedacht,
 
Ward eine Hose draus gemacht –
 
Denn Geschlechter kommen, Geschlechter vergehen,
 
Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen.
 
Er trug sie dreiundzwanzig Jahr,
 
Eine wundervolle Hose es war!
|Und als mein Vater sie kriegte zu Lehen,
Da hatte die Hose gelernt zu stehen,
 
Steif und mit durchgebeulten Knien
 
Stand sie abends vor dem Kamin –
 
Schweiß, Regen, Schnee – ja, mein Bester:
 
Eine lederne Hose wird immer fester!
 
Und als mein Vater an die Sechzig kam,


Einen Umbau der Hose er vor sich nahm.


„'''Firlefanz''' (m.) reimt sich auf Tanz, und das aus gutem Grund, denn es bezeichnete im 14. Jahrhundert einen  närrischen Tanz. Das Wort entstand durch Übernahme des  altfranzösischen >>virelai<<, das Ringellied bedeutet. Daraus  wurde im Deutschen zunächst >>firelei<< und  >>firlefei<<, dann in Anlehnung an >>Tanz<< und  >>Alfanz<< (= Possen, Gaukelei) schließlich Firlefanz. Die Bedeutung wurde im Laufe der Zeit von der verrückten Hüpferei  ausgedehnt auf Unsinn, Albernheit, Flitterkram und  Tand.“<ref>''Bastian'' ''Sick. (2013). Der'' ''Dativ ist dem Genitiv  sein Tod'' ''(Bd. 5).'' ''Köln: KiWi, S. 137.''</ref>
Das Leder freilich war unerschöpft,
|-
 
|[[Datei:Image54.png|mini|Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 37]]
Doch die Büffelhornknöpfe warn dünn geknöpft
 
Wie alte Groschen, wie Scheibchen nur –
 
Er erwarb eine neue Garnitur.
 
Und dann allmählich machte das Reiten
 
Ihm nicht mehr den Spaß wie in früheren Zeiten.
|An mich in der dritten Generation.
Ein Reiterleben in Niedersachsen –
 
Die Gaben der Hose warn wieder gewachsen!
 
Sie saß jetzt zu Pferde, wie aus Guss,
 
Und hatte wunderbaren Schluss,
 
Und abends stand sie mit krummen Knien
 
Wie immer zum Trocknen am Kamin.
 
Aus Großvaters Tagen herüber klingt


====Kohldampf====
Eine ferne Sage, die sagt und singt,


Die Hose hätte in jungen Tagen


[umgangssprachlich für] Hunger: '''Kohldampf''' schieben“
Eine prachtvolle grüne Farbe getragen,
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|[[Datei:Image76.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26, S. 38]]


===='''Unnussel'''====
Mein Vater dagegen – ich weiß es genau –


Nannte die Hose immer grau


Ostpreußischer Ausdruck für Tunichtgut, Dummkopf<ref>https://www.zone-77.de/ostpreussische-vokabeln-so-schabbern-wir/</ref>
Seit Neunzehnhundert ist sie zu schaun
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|[[Datei:Image25.png|mini|Die Quelle nie versiegenden Vergnügens WDC 291]]


====Untermenschen====
Etwa wie guter Tabak: braun!
A. Shlessings „Passender Ausdruck“ in 7. Auflage, neu bearbeitet [sic !!!] von Hugo Wehrle: „Deutscher Wortschatz“. Stuttgart: Klett. (1940 [sic !!!]), S.285.
|Besonders der Trab in den hohen Kadenzen
Ist kein Vergnügen für Exzellenzen,


Dieses Wörterbuch des Unmenschen bietet in der rechten Spalte folgende Synonyma:
So fiel die Hose durch Dotation


„Untermenschen(tum) Tiermensch. menschliches Tier. Halb-, Viertelsmensch. Lump. minderwertiger, halbvoller Mensch. aus den menschlichen Niederungen. Unterwelt. Auswurf, Abschaum der Menschheit. Auswürfling. Jämmerling. Pest, Geißel. Schandfleck. Erbärmliche(s), elende(s), gemeine(s) [Subjekt, Person, Kreatur]. [catilinarische Existenz]. Ausgestoßener. Verworfener. Gebrandmarkter. Sträfling. Geächteter. – Ungeheuer. Unhold. Unmensch. Ruchloser. verruchte Seele. Rohling. Scheusal. (eingefleischter) Teufel. [Satan] (in Menschengestalt). [Mephisto(pheles)]. Höllenhund, -braten. Bauchaufschlitzer. Kehlabschneider. Menschenfresser. Kopfjäger. Feuerländer. [Hottentott(e) Kannibale]. Tiger(herz). menschliche Hyäne]. Hund, Bluthund, -mensch, -säufer. Würger. [Garrotter, Gangster]. Schädling 913. Neiding. Wolf in Schafskleidern, -pelz. Bösewicht, Misse-, Übeltäter. Erzspitzbube. Angeber. [Denunziant]. Abtrünniger. [Renegat. Apostat]. Betrüger. Frevler. Verbrecher(natur). Volksverführer, -betrüger. [Demagog(e)]. Schieber, Erpresser. Wucherer. Güterschlächter. Schächer. (Raub-)Mörder. Mordbrenner, -bube. Brandstifter.
So entwickelte sie, fern jeder engen Geize,


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Immer neue Ästhetische Reize
|[[Datei:Image2.png|mini|Lore aus Singapore (1946), WDC 65, BL 7, S. 42.]]


===Zuzugsgenehmigung===
Und wenn mein Ältester einst sie trägt,


Wer weiß, ob sie nicht in Blaue schlägt!


Zuzugssperre für die Stadt Frankfurt  wird aufgehoben, 13. Februar 1950<ref>https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/drec/current/11/sn/edb/mode/catchwords/lemma/Heimatvertriebene</ref>
Denn fern im Nebel der Zukunft schon


Seh` ich die Hose an meinem Sohn.


Der Magistrat  der Stadt Frankfurt am Main hebt  mit sofortiger Wirkung die durch Verordnung des vormaligen kommissarischen Oberbürgermeisters Kurt Blaum am 23. August 1945 verhängte Zuzugssperre für Einwohner aus dem Bundesgebiet auf.  Die Sperre war nach einer zwischen April und Juni 1945 durchgeführten  Personenstandsaufnahme ergangen. Nach Angabe des Wohnungsamtes  »rechnet die Stadt damit, daß sich der Zuzug von  selbst regeln wird«. Man schätzt, dass die »Zahl der  Zuziehenden sehr gering sein wird, da sicher nur die Personen nach Frankfurt  kommen werden, die wissen, wo sie unterkommen können«.  Die Zuzugssperre sei aufgehoben worden, weil die individuelle  Erteilung einer '''»Zuzugsgenehmigung«''' durch  die Behörden »in der letzten Zeit illusorisch geworden war  und nur noch eine rein bürokratische Maßnahme darstellte«.  Das Wohnungsamt warnt jedoch gleichzeitig davor, ohne  Aussicht auf eine feste Bleibe nach Frankfurt zu ziehen. Einschließlich  der evakuierten Frankfurter Bürger gebe es in der  Stadt »zur Zeit noch etwa hunderttausend Wohnungsuchende«.  Zu diesen zählten auch die zahlreichen in Frankfurt  Beschäftigten, deren Familienangehörige noch außerhalb  wohnen. Etwa 25.000 der derzeit in Frankfurt lebenden Personen  seien ohne Zuzugsgenehmigung illegal in Frankfurt wohnhaft.“
Er wohnt in ihr, wie wir drin gewohnt,


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Und es ist nicht nötig, dass er sie schont,
|[[Datei:Image3.png|alternativtext=MM/7, BL WDC 47, S. 47|mini|MM/7, BL WDC 47, S. 47]]


===Wirtschaftswunder===
Ihr Leder ist ganz unerschöpft


Die Knöpfe nur sind wieder durchgeknöpft,


'''Wirtschaftswunder''' ist ein Schlagwort zur Beschreibung des  unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten  Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein. 
Und er stiftet, folgend der Väter Spur,


Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom).”<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder</ref>
Eine neue Steinnussgarnitur.
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|[[Datei:Image73.png|mini|„Wie wird man berühmt?“ (WDC 245) in BL WDC 41, S. 12]]


===Minister für Sonderaufgaben===
'''Ja Geschlechter kommen, Geschlechter gehen,'''


Das '''Bayerische''' '''Staatsministerium für Sonderaufgaben''' bestand von 1945 bis 1950 und hatte die Aufgabe, Richtlinien für die Entnazifizierung in Bayern zu erarbeiten sowie die praktische Durchführung des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus mit Hilfe von Spruchkammern zu organisieren. Vergleichbare Ministerien existierten auch in Hessen und Württemberg-Baden.'''“'''
'''Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen'''
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=== Ernst Freiherr von Wolzogen ===
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|[[Datei:Image13.png|mini|Die Bewährung]]
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==== Die Erbschleicherinnen ====
[[Datei:Die Erbschleicherin  Herzblättchens Zeitvertreib TGDD 152 (1997) S25.jpg|mini|TGDD 152 (1997) S25]]Roman (1895)
Zwei echte Münchener Madeln, und noch dazu aus einer Künstlerfamilie, in das Haus eines Berliner Geheimrats, und noch dazu eines Professors des Kirchenrechtes verschlagen – das kann schon an sich keinen guten Klang geben. Wenn aber der gute schwache Onkel Geheimrat noch dazu mit einer etwas steifen Dame aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiete verheiratet ist, dann muß es Funken stieben. Wolzogen, der lieber lacht als weint, hat dieser gefährlich explosiven Mischung unvereinbarer Elemente im allgemeinen die lustige Seite abgewonnen und führt seine Heldinnen und Helden fast alle zum glücklichen Ziele, zur erfolgreichen Künstlerschaft die eine, zur glücklichen Hochzeit mit dem geliebten Manne die andere. Nur eine muß fort von der fröhlichen Tafel des Lebens, Milka, die radikale Russin, die gleich der armen Semele in allzu heißen Flammen vergeht. Ihre düstere, im besten Sinne tragische Gestalt bildet in scharfem Kontrast die dunkle Folie, von der sich das Licht-Elflein Lizzi um so holder und lieblicher abhebt. <ref>https://www.legimi.pl/ebook-die-erbschleicherinnen-ernst-von-wolzogen,b432154.html</ref>
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=== Johann Joachim Winckelmann ===
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====Erhabene Einfalt und schlichte Größe====
[[Datei:Einfalt.jpg|alternativtext=MM 25/1957 p.11|mini|MM 25/1957 p.11]]Die Einzelausdrücke "erhabene Einfalt" und "stille Größe" sind bereits im 18. Jahrhundert nachzuweisen. In der Kombination aber eher selten:
Aus: Acta Germanica. Organ für Deutsche Philologie. (Hrsg: Rudolf Henning). Band VII, Heft 1 (1908). Beiträge zur Kenntnis des Sprachgebrauchs im Volksliede des XIV. und XV. Jahrhunderts. Von Karl Hoeber. <ref>https://archive.org/stream/actagermanicaor03henngoog/actagermanicaor03henngoog_djvu.txt</ref>:


===Trali Trala===
''Kellers Gedichte sind denen Schillers innerlich fremd. Sein ganzes Wesen ist unantik — das Wort im Sinn der Klassiker genommen — , er ist nicht betrachtender Ästhet, sondern Kämpfer, sein Ideal ist nicht Schönheit, sondern hinreißende Wirkung, statt '''erhabener Einfalt und stiller Größe''' zeigt er sprudelnde Lebhaftigkeit in wirrem Drang. Vor allem sind ihm die antiken Formen fremd. Nicht einmal in den Epigrammen verwendet er das Distichon, das nur in der Spätzeit einmal vorkommt; und wie arm in der Idee, unbeholfen in der begrifflichen Ausdrucksweise stehen seine Epigramme neben denen Schillers!''


Eine weitere Erwähnung findet sich in Walter Rehms philologischem Standardwerk "Griechentum und Goethezeit", Dieterichsche Verlagsbuchhandlung, 1938 (<small>Originalzitat nicht vorhanden, bitte nachtragen</small>).


''(oft am Anfang oder Ende eines Liedes stehend)'' als Ausdruck fröhlichen Singens ohne Worte
Besonders bekannt dürften allerdings Johann Joachim Winckelmanns<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Joachim_Winckelmann</ref> "Kleine Schriften zur Kunst der Antike" sein, die den Titel "'''Edle Einfalt und stille Größe'''" trugen und 1909 erschienen:


Für Winckelmann war es die höchste Aufgabe der Kunst, die Schönheit darzustellen. Hierfür fand er die Formel „'''edle Einfalt und stille Größe'''“, welche er dem Verspielten und Überladenen des Barock und Rokoko entgegenstellte. Seine Begeisterung für die männlichen Helden- und Götterstatuen der Antike war zugleich ein Ausdruck seiner homosexuellen Neigung, die sich auch in seinen Briefwechseln zeigt.


Tri tra trallala tri tra trallala, der Kasperl der ist wieder da. (Autor unbekannt)
Winckelmanns auf die Formel „'''edle Einfalt und stille Größe'''“ gebrachtes Ideal war prägend für die Bildhauerei bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.
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=== Autor unbekannt ===
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==== Dunkel wars, der Mond schien helle ====
Anfangszeilen des Nonsens-Gedichtes "Verkehrte Welt" (ca. 1875).


Kaum ein deutsches Gedicht ist so widersprüchlich wie "Verkehrte Welt". In dieser Welt ist nichts, wie es scheint und auch der Autor ist unklar. Es stammt vermutlich weder von Christian Morgenstern, noch von Joachim Ringelnatz, James Krüss, Lewis Carroll oder Johann Wolfgang von Goethe.[https://www.epochtimes.de/panorama/humor/verkehrte-welt-dunkel-wars-der-mond-schien-helle-schneebedeckt-die-gruene-flur-a3077303.html][[Datei:Morgenstern  dunkel wars, der Mond schien helle  MM 1 1976  S4.jpg|mini|MM 1 1976  S4]]Zunächst eine kurze Chronologie der bisher bekannten Fragmente:
1875: die älteste erste Zeile
1894: die älteste erste Strophe
1898: die ältesten mehrstrophigen Fassungen
Zahllose Varianten und Zusätze existieren, die in Form und Stil aber meist weit von den ersten beiden Strophen entfernt sind. Die folgenden Strophen sind — heute — mehr oder minder kanonisch:<blockquote>'''Dunkel war's, der Mond schien helle,'''
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzesschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss'ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und auf einer grünen Bank,
die rot angestrichen war,
saß ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.
Neben ihm 'ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr',
in der Hand 'ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.
Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug.</blockquote>Diese Fassung wurde maßgeblich von James Krüss (siehe dort) beeinflusst.<ref>[https://faql.de/dunkel-wars.html]</ref>
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[[Category:Literaturwissenschaft]]  
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Aktuelle Version vom 12. Januar 2024, 08:45 Uhr

Otto Bierbaum

Der Himmel ist klar

WDC 149 MM 2 1954 S04.jpg
Mit diesem Vers versuchen Schüler gelegentlich ihren Lehrer zu animieren, den Unterricht abzubrechen und ihnen freizugeben. Er ist die Umformung eines Verses aus dem Gedicht »Josephine« von Otto Julius Bierbaum (1865-1910): »Der Himmel ist blau, das Wetter ist schön,/Madame, wir wollen spazieren gehn.«

Heinrich Böll

Ende einer Dienstreise

Die Insel der goldenen Gänse (1963) U$ 45/1 BL OD 26, S. 10
Ende einer Dienstfahrt. Erzählung. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1966. Neueste Ausgabe: dtv, München 2004. 24. Auflage. ISBN 978-3-423-00566-1. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober 1966 bis zum 16. April 1967)

Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.[1]

Dr. Fuchs hat sich hier eng an den Barks- Original-Text gehalten („End of the voyage!") und nur vor das Wort `Reise`als kleinen Twist den Verweis auf den damals geraden aktuellen Bestseller gesetzt.

Dietrich Bonhoeffer

Stahl und Eisen mögen vergehen

unser eigener Dreck bleibt ewig bestehen!


Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

Traupredigt aus der Zelle (1943)

...
BL WDC-03-19-04

Es wäre eine Flucht in falsche Frömmigkeit, wenn ihr nicht heute zu sagen wagtet: es ist unser Wille, es ist unsere Liebe, es ist unser Weg. „Eisen und Stahl, sie mögen vergehen, unsere Liebe bleibt ewig bestehen.“ Dieses Verlangen nach der irdischen Glückseligkeit, die ihr ineinander finden wollt und die darin besteht, daß – mit den Worten des mittelalterlichen Liedes – eines des andern Trost ist nach Seele und Leib, dieses Verlangen hat sein Recht vor Menschen und vor Gott.

...


Bonhoeffer gibt als Quelle selbst Brahms an:


Johannes Brahms

Von ewiger Liebe - op. 43/1


Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld!

Abend schon ist es, nun schweiget die Welt.

Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch,

Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch.

Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus,

Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus,

Führt sie am Weidengebüsche vorbei,

Redet so viel und so mancherlei:

"Leidest du Schmach und betrübest du dich,

Leidest du Schmach von andern um mich,

Werde die Liebe getrennt so geschwind,

Schnell, wie wir früher vereiniget sind.

Scheide mit Regen und scheide mit Wind,

Schnell wie wir früher vereiniget sind."

Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht:

"Unsere Liebe sie trennet sich nicht!

Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr,

Unsere Liebe ist fester noch mehr.

Eisen und Stahl, man schmiedet sie um,

Unsere Liebe, wer wandelt sie um?

Eisen und Stahl, sie können zergehn,

Unsere Liebe muss ewig bestehn!"

Alfred Brehm

Tierleben

MM 19 1968 S2.jpg
Brehms Thierleben ist ein zoologisches Nachschlagewerk, das durch den Sachbuchautor Alfred Brehm begründet wurde und maßgeblich zur Popularisierung von Wissen seit dem 19. Jahrhundert beitrug.

s.a. Barks Thierleben.

Bertolt Brecht

O Himmel strahlender Azur

Ballade von den Seeräubern (Seeräuber-Ballade)
Von Branntwein toll und Finsternissen

Von unerhörten Güssen nass

Vom Frost eisweißer Nacht zerrissen

Im Mastkorb von Gesichten blass

Von Sonne nackt gebrannt und krank

(die hatten sie im Winter lieb)

Aus Hunger, Fieber und Gestank

Sang alles, was noch übrig blieb:


O Himmel, strahlender Azur!

Enormer Wind, die Segel bläh!

Lasst Wind und Himmel fahren! Nur

Lasst uns um Sankt Marie die See!

Kein Weizenfeld mit milden Winden

Selbst keine Schenke mit Musik

Kein Tanz mit Weibern und Absinthen

Kein Kartenspiel hielt sie zurück.

Sie hatten vor dem Knall das Zanken

Vor Mitternacht die Weiber satt:

Sie lieben nur verfaulte Planken

Ihr Schiff, das keine Heimat hat.

O Himmel, strahlender Azur! …

Mit seinen Ratten, seinen Löchern

Mit seiner Pest, mit Haut und Haar

Sie fluchten wüst darauf beim Bechern

Und liebten es, so wie es war.

Sie knoten sich mit ihren Haaren

Im Sturm in seinem Mastwerk fest:

Sie würden nur zum Himmel fahren

Wenn man dort Schiffe fahren läßt.


O Himmel, strahlender Azur! …

Sie morden kalt und ohne Hassen

Was ihnen in die Zähne springt

Sie würgen Gurgeln so gelassen

Wie man ein Tau ins Mastwerk schlingt.

Sie trinken Sprit bei Leichenwachen

Nachts torkeln trunken sie in See

Und die, die übrig bleiben, lachen

Und winken mit der kleinen Zeh:

O Himmel, strahlender Azur! …

Sie leben schön wie noble Tiere

Im weichen Wind, im trunknen Blau!

Und oft besteigen sieben Stiere

Eine geraubte fremde Frau.

Die hellen Sternennächte schaukeln

Sie mit Musik in süße Ruh

Und mit geblähten Segeln gaukeln

Sie unbekannten Meeren zu.


O Himmel, strahlender Azur! …

Doch eines Abends im Aprile

Der keine Sterne für sie hat

Hat sie das Meer in aller Stille

Auf einmal plötzlich selber satt.

Hüllt still in Rauch die Sternensicht

Und die geliebten Winde schieben

Die Wolken in das milde Licht.

O Himmel, strahlender Azur! …

Sie fühlen noch, wie voll Erbarmen

Das Meer mit ihnen heute wacht

Dann nimmt der Wind sie in die Arme

Und tötet sie vor Mitternacht.

Und ganz zuletzt in höchsten Masten

War es, weil Sturm so gar laut schrie

Als ob sie, die zur Hölle rasten

Noch einmal sangen, laut wie nie:


O Himmel, strahlender Azur!
MM 31 1981 S30
Enormer Wind, die Segel bläh!

Lasst Wind und Himmel fahren! Nur

Lasst uns um Sankt Marie die See!

Alles ändert sich

Geschehen ist geschehen

MM 28 1972 S35.jpg
Alles wandelt sich

Alles wandelt sich. Neu beginnen

Kannst du mit dem letzten Atemzug.

Aber was geschehen ist, ist geschehen. Und das Wasser

Das du in den Wein gossest, kannst du

Nicht mehr herausschütten.

Was geschehen ist, ist geschehen. Das Wasser

Das du in den Wein gossest, kannst du

Nicht mehr herausschütten, aber

Alles wandelt sich. Neu beginnen

Kannst du mit dem letzten Atemzug.

Wilhelm Busch

Klickeradoms!

MM 1956/09, TGDD40
De Fromme Helene, Siebentes Kapitel (Interimistische Zerstreuung).

...

Mienzi kann noch schnell enteilen,

Aber Munzel muss verweilen;

Denn es sitzt an Munzels Kopf
Image29.gif

Festgeschmiegt der Sahnetopf.

Blindlings stürzt er sich zur Erd'.

Klacks! - Der Topf ist nichts mehr wert.

Aufs Büfett geht es jetzunder;

Flaschen, Gläser - alles runter!

Sehr in Ängsten sieht man ihn

Aufwärts sausen am Kamin.

Ach! - Die Venus ist perdü -

Klickeradoms! - von Medici!

Weh! Mit einem Satze ist er

Vom Kamine an den Lüster;

Und da geht es Klingelingelings!

Unten liegt das teure Dings.

Schnell sucht Munzel zu entrinnen,

Doch er kann nicht mehr von hinnen.

Dieses war der erste Streich, Doch der zweite folgt sogleich.

Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
Max und Moritz (1865). Und mit ſtummen Trauerblick
TGDD 35 (1973) S66.jpg
Kehrt ſie in ihr Haus zurück.
US 11 MM 7 1958 S33 (B).jpg
Dieſes war der erſte Streich

Doch der zweite folgt ſogleich.

Ihrer Taten schwarzes Bild ist vor meinem Blick enthüllt

MM 11 1952 S6
Tobias Knopp

... »Dies« – spricht Debisch – »scheint mir ein Neugeborner Spatz zu sein.

Ei, wie käme dieses dann?!

Kuno, sag ich, sieh mich an!!

Deiner Taten schwarzes Bild

Ist vor meinem Blick enthüllt;

Und nur dieses sage ich:

Pfui, mein Sohn, entferne dich!! –«

wehe wehe

Max und Moritz

...
MM 2 1974 S7
Aber wehe, wehe, wehe!

Wenn ich auf das Ende sehe!!

...

Richard Walther Darré

Zucht und Sitte

"Zucht und Sitte" ist ein 1940 erschienenes Werk des Naziideologen Richard Walther Darré.

Es gibt allerdings ein unter dem gleichen Namen erschienenes vierbändiges Werk anderer Autoren: "Zucht und Sitte: Die Neuordnung unserer Lebensgesetze" 1941/1942/1943/1944 im Verlag Zucht und Sitte erschienen und von Hans Bodenstedt und Herbert Backe/Karl Cerff herausgegeben.
WDC 60 MM 11 1952

Charles Dickens

Nicholas Nickelby

Dickens Nicholas Nickelby MM 1 1986 S22.jpg
Nicholas Nickleby (auch: „Nikolas Nickleby“ oder „Nikolaus Nickleby“; englischer Originaltitel: The Life and Adventures of Nicholas Nickleby) ist ein Roman von Charles Dickens aus dem Jahr 1838/1839. Durch den persönlichen Kontakt von Dickens mit dem Verleger George Westermann wurde der Roman sehr zügig von Karl Heinrich Hermes übersetzt und ebenfalls noch 1838–1839 in Braunschweig herausgegeben. Weitere deutsche Übersetzungen stammen von Carl Kolb (1855), Julius Seybt (1898), Gustav Meyrink und Maria von Schweinitz (1966).[2]

Fjodor Dostojewski

Raskolnikow, Edler von Ehrenfels

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BL_WDC-08-39 Der russische Rassehund
Der russische Rassehund trägt den Namen einer der Figuren aus "Schuld und Sühne"[15]. Der Roman trug in frühen Übersetzungen gar den Titel "Raskolnoikow".

Arthur Conan Doyle

Der Hund von Baskerville

MM 3 1967 S3ff.jpg
Der Hund von Baskerville (Originaltitel: The Hound of the Baskervilles, in neueren Übersetzungen auch Der Hund der Baskervilles) ist der dritte Roman mit Sherlock Holmes und eine der bekanntesten Detektivgeschichten Arthur Conan Doyles.[3]

Theodor Fontane

Die Poggenpuhls

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Der kleine Roman – der kürzeste, den Fontane geschrieben hat, und 1895 eines seiner letzten Werke – entwirft ein adliges Gegenbild zum Roman Frau Jenny Treibel, der im bürgerlichen Milieu spielt.

Die Handlung, angesiedelt im Dreikaiserjahr 1888, beschreibt eine Offiziersfamilie, deren Familienoberhaupt gefallen ist und die in einer Mietskaserne wohnt. Ein durchgehendes Motiv ist die finanzielle Kargheit. Sie macht aus dem Plot eine Art soziologischer Studie über den verarmten Offiziersadel in Preußen-Deutschland. Die sympathische Selbstachtung, mit der die Familienmitglieder den ständigen Mangel ertragen, schildert Fontane mit Sinn für unfreiwillige Komik und in mitfühlender Ironie.[4]

Ludwig Ganghofer

Das Schweigen im Walde

MM 40 1961 S31.jpg
Das Schweigen im Walde ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Ludwig Ganghofer, der 1899 veröffentlicht wurde. Die Geschichte um Liebe und Eifersucht spielt in den Tiroler Bergen.[5]

Heinrich Hoffmann

o weh und ach

US 6 MM 40 1958 S11
Der Struwwelpeter / Die Geschichte vom Suppen-Kaspar.

Der Kaspar, der war kerngesund,

Ein dicker Bub und kugelrund,

Er hatte Backen rot und frisch;

Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.

Doch einmal fing er an zu schrei’n:

„Ich esse keine Suppe! Nein!

Ich esse meine Suppe nicht!

Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!“

Am nächsten Tag, — ja sieh nur her!

Da war er schon viel magerer.

Da fing er wieder an zu schrei’n:

„Ich esse keine Suppe! Nein!

Ich esse meine Suppe nicht!

Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!“

Am dritten Tag, o weh und ach!

Wie ist der Kaspar dünn und schwach!

Doch als die Suppe kam herein,

Gleich fing er wieder an zu schrei’n:

„Ich esse keine Suppe! Nein!

Ich esse meine Suppe nicht!

Nein, meine Suppe ess’ ich nicht!“

Am vierten Tage endlich gar

Der Kaspar wie ein Fädchen war.

Er wog vielleicht ein halbes Lot —

Und war am fünften Tage tot.

Adam Karrillon

Kein Schwanz mehr zu sehen

MM 11 1964 S9
Sechs Schwaben und ein halber (1922) / Der Schwabe Nr. 1 (Der Überschwabe)

... »Sie sehen aus wie eine Köchin, der die Milch geronnen ist, Doktor,« bemerkte der Kapitän mit Lachen. »Nur keine Furcht! Nur keine Furcht, eine Gänseherde hat noch keinen Deutschen gefressen und einen Schwaben erst recht nicht. Freuen Sie sich doch, daß diese Guanofabrikanten da, die für den Böblinger Rapsbauer hinterrücks fabrizieren, Ihnen noch einmal eine überraschende Abwechslung gege ben haben. Von nun ab sitzen wir für lange acht Tage vor dem leeren Theatervorhang des Himmels mit seiner aufgemalten Sonne und seinen Sternen, und wenn nicht einmal ein Schiff unseren Kurs schneidet, oder Polypen und Medusen ihre Leuchtkugeln aus den kämmenden Bugwellen werfen, so ist von nun ab bis zur Nordspitze von Sumatra außer fliegenden Fischen kein Schwanz mehr zu sehen.« ...

Erich Kästner

Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 38

Darüber möchte ich nicht sprechen

Drei Männer im Schnee.

Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 64.

„[…]

Mir gehört eine […] Schiffahrtslinie! […]“

[…] „welche Linie ist das denn?“ „Darüber möchte ich nicht sprechen“,

sagte Kesselhuth vornehm.

Das große Tauschgeschäft U$ 31/1 (1960) BL OD 19, S. 3

Du redest wie Du's verstehst

Drei Männer im Schnee.

Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 30.

Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen. „Sie reden, wie Sie es verstehen“.

Friederike Kempner

Amerika, du Land der Träume

MM 45 1986 S32
Amerika[6]
Amerika, Du Land der Träume,
Du Wunderwelt so lang und breit,
Wie schön sind Deine Kokosbäume,
Und Deine rege Einsamkeit!

Siegfried Lenz

Und die Zeit vergeht, wie sie es nun mal tut

BL WG-01-27
„…und die Zeit tat das, was sie immer tut: sie verstrich“. So zärtlich war Suleyken, Hamburg: Hoffman und Campe (6. Auflage 1970), S. 90.

ganz ähnlich in: “Fast eine Weihnachtskatastrophe” (FG 1947)*. Im Englischen „Three Good Ducks“ : „Time slides by“.

  • lt. der 2-Bändigen Ausgabe „Weihnachtsgeschichten von Carl Barks“, Bd. 1 S.2, EHAPA, 2010 erstmals auf Deutsch erschienen in MM 51/1980.

"Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftstellerekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich."[16]

Thomas Mann

Donald, der Pfiffikus. BL WDC 45, S. 38

Gedankenarbeit

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB,p. 319/320.

„[...]

aber zur Verschmelzung, Gestaltung und inneren Verarbeitung dieses vielfachen Rohstoffes hatte er nur kurze, spruchartige Anleitung gegeben, und es war schwere Gedankenarbeit, die Klaus Heinrich zu leisten hatte [...]“.

Donald, der Haarkünstler BL 47, S. 30 bzw. WDC 272

Lehrsatz von der kurzfristigen Bilanzschwebe

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 288 bzw. p. 320

sah sich erbleichend einer schwebenden und  kurzfristig fundierten [Staats-]Schuld gegenüber [...].“

„[...] die Lehre vom Finanzplan und Budget, von der Bilanz, dem Überschuß und namentlich dem Defizit [...]“

Anm.:

Dr. Fuchs erweist sich als wahre Dichterin: sie ver-dichtet die beiden Textstücke zu einer einzigen, flüssigen Sentenz.


s.a. MARTIN, PATRICK; HERGES, ALEXANDER: Bilanzschwebe und Kreditabwürgung ("Maharadscha für einen Tag") Der Donaldist 160, S. 61

Die Spitzen der Gesellschaft OD 24, Seite 55 und 61

Spitzen der Gesellschaft

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 92/93.


„Mehrere Minister, Adjutanten in Zivil, zahlreiche Herren und Damen des Hofes, die Spitzen der Gesellschaft, auch Gutsbesitzer aus der Umgegend waren zugegen.“

Das Maitänzchen BL 47,Seite 7. WDC 270

Mairennen bzw. Maitänzchen

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 170


„[eine] Einrichtung, die man unter dem Namen des >> Maikampfes<< kannte, — eines alljährlich zur Lenzzeit sich wiederholenden poetischen Turniers [...]“

Karl May

MM 21 1976 S13

Das Leben ist ein Kampf

Das Leben ist ein Kampf war zeitweise der Wahlspruch und eine vielfach gebrauchte Widmung Karl Mays.

Das Leben ist ein Kampf;

  Der Tod ist der Sieg;

Ich lebe, um zu kämpfen;

  Und ich sterbe, um zu siegen.[7]

Old Shatterhand

WDC 183 MM 19 1956 S03
Old Shatterhand (englisch für "Alte Schmetterhand") ist ein berühmter deutschstämmiger Westmann, der Ich-Erzähler vieler der großen und bekannten Reiseerzählungen Karl Mays. Auch in den im Wilden Westen spielenden Jugenderzählungen ist er - in der dritten Person - der Held. Im Laufe der Jahre hat Karl May herausgearbeitet, dass er die gleiche Person wie Kara Ben Nemsi ist, da beide Figuren dann über dieselben Waffen oder dieselbe Biografie verfügen.[8]

Winnetou

WDC 196 MM 25 1957 S02
Winnetou (* 1840; † 1874; laut Karl May indianisch: Brennendes Wasser; Aussprache: "Sein Name wird ausgesprochen Winneto-u, das o-u sehr schnell hintereinander als Diphtong.") ist eine berühmte Gestalt aus der gleichnamigen Romantrilogie (plus Zusatzband) und anderen Werken von Karl May, die im Wilden Westen spielen.

Bei dieser Figur handelt es sich um einen fiktiven Häuptling der Mescalero-Apachen. Er ist der Blutsbruder Old Shatterhands.

[9]

Anton Memminger

Schoflesse

M 42 1977 S10
Schoflesse ist eine Wortschöpfung aus "schofel" (umgangssprachlich abwertend: in empörender, verachtenswürdiger oder ähnlicher Art und Weise böse, minderwertig, niederträchtig, schäbig, in beschämender Weise kleinlich, geizig. Das Wort kommt aus dem Jiddischen bzw. vom Hebräischen שָׁפָל‎ (šāfāl)  ‚niedrig; lumpig, wertlos; gemein‘)[10] und "Noblesse" (veraltet: Bezeichnung für den französischen Adel; vornehme Art, sich zu geben; vornehme Erscheinung)[11]

Der Ausdruck ist in der Literatur nur selten belegt.

  • 1868 schreibt Fanny Rheinberger an ihren Schwager: ... Ein höchst komisches Beispiel prinzlicher Noblesse - eigentlich Schoflesse haben wir unlängst erlebt. ... Allerdings wurde der Brief erst 1983 veröffentlicht (das Fuchs-Zitat stammt von 1977) in Josef Gabriel Rheinberger: Briefe und Dokumente seines Lebens, Prisca Verlag 1983
  • 1895 war Anton Memminger Auslöser einer größeren internationalen Affaire. Ein kleiner Zwischenfall im Kurbad Bad Kissingen wurde von ihm in seiner Zeitung Neue Bayerische Landeszeitung gezielt zur antisemitischen Agitation aufgebauscht. Diese künstlich angefeuerte Situation führte zu weitreichenden diplomatischen Verwicklungen zwischen den USA und dem deutschen Kaiserreich. „Es muß einmal zur reinlichen Scheidung kommen. (…) Die Noblesse fängt ohnehin schon seit Jahren an, unser Weltbad zu meiden, weil sie die jüdische Schoflesse mit ihrer Breitmacherei, Umaßlichkeit, Überhebung und Frechheit anekelt. Es ist nothwendig, daß diese Schoflesse gehörig getroffen und daß ein Exempel statuiert wird, damit die anständigen Deutschen und Ausländer wieder mehr Respekt vor den gutmüthigen Tatschi-Bayern bekommen und unser Weltbad wieder aus dem Verruf, in dem es Stern und Genossen gebracht haben, herauskomme.“[12] Die Wortprägung ist hier also eindeutig antisemitisch gemeint.

Sofern Frau Dr. Fuchs sich diese Wortschöpfung nicht selbst ausgedacht hat, lässt sich nur das Memmingersche Zitat als Quelle annehmen. Die Kombination "Schoflesse der Gesinnung" scheint jedoch tatsächlich eine original Fuchssche Wortschöpfung zu sein. und wird seither auch gerne zitiert.

Conrad Ferdinand Meyer

Hier ist unsres Bleibens nicht

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TGDD110 Seemannslos
Das Amulett

9. Kapitel Ich hatte Gasparde auf mein Lager gebettet, wo die Bleiche zu schlummern schien, und stand neben ihr, überlegend was zu tun sei. Sie war unscheinbar wie eine Dienerin gekleidet, wohl in der Absicht mit ihrem Pflegevater zu fliehen. Ich trug die Tracht der Schweizergarde. Ein wilder Schmerz bemächtigte sich meiner über all das frevelhaft vergossene teure und unschuldige Blut. »Fort aus dieser Hölle!« sprach ich halblaut vor mich hin.

»Ja, fort aus dieser Hölle!« wiederholte Gasparde, die Augen öffnend und sich auf dem Lager in die Höhe richtend. »Hier ist unsres Bleibens nicht! Zum ersten nächsten Tore hinaus!«

»Bleibe noch ruhig!« erwiderte ich. »Unterdessen wird es Abend und die Dämmerung erleichtert uns vielleicht das Entrinnen.«

Friedrich Nietzsche

Was einen nicht umbringt, macht einen hart

WDC 94 MM 44 1978 S4
Götzen-Dämmerung (1889) - Sprüche und Pfeile, 8

Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.

In jedem Manne steckt ein Kind

MM 35 1964 S37
MM 45 1962 S2
Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen

Die Redewendung ist ein Zitat aus Nietzsches Schrift „Also sprach Zarathrustra“:[1]

„Besser als ein Mann versteht das Weib die Kinder, aber der Mann ist kindlicher als das Weib. Im ächten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen. Auf, ihr Frauen, so entdeckt mir doch das Kind im Manne!“[13]

Erich Maria Remarque

Rache ist Blutwurst

MM 7 1973 S11
Das Sprichwort stammt aus dem Bestseller „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque (1928). Im dritten Kapitel des Buches wird die Handlung um die Figur Haie Westhus wie folgt beschrieben: „Haie sah sich noch einmal um und sagte ingrimmig, gesättigt und etwas rätselhaft: »Rache ist Blutwurst.«“. Diese Worte wählte dieser, nachdem er sich mit seinen Freunden an dem Unteroffizier Himmelstoß gerächt hatte. Himmelstoß hatte zuvor die Freunde und weitere Kameraden schikaniert und mit speziellen Lernmethoden versucht, die Soldaten zu erziehen. Als die Freunde erfahren, dass Himmelstoß bei ihnen vor Ort ist, fangen sie diesen am Abend ab und verprügeln ihn. Das ist die Form der Rache, die die Freunde für die erlittenen Schikanen von Himmelstoß gewählt haben. Dies geschah am letzten Abend, bevor Paul Bäumer mit seinen Freunden an die Front verlegt wurde
MM 23 1984 S8

Karl Rode

Wir stehen auf des Gartens Stufen und sind bereit Hurra zu rufen soweit sich's irgend machen lässt.

MM 1976/32 bzw. TGDD97
Das Gedicht wird Karl Rode, einem Oberleutnant zur See der kaiserlichen Marine, zugeschrieben, es entstand als Reaktion auf die Einführung der kaiserlichen Reichsflagge 1871


Wat steigt denn da für’n swatten Qualm am Horizont empor?

Es ist des Kaisers Segelyacht, die stolze ‚Meteor‘!

Der Kaiser steht am Steuerrad, Prinz Heinrich lehnt am Schlot,

und hinten hißt Prinz Adalbert die Flagge ‚Schwarz-Weiß-Rot‘.

Und achtern, tief in der Kombüse,

brät Speck Viktoria Louise.

Ein Volk, dem solche Fürsten stehn’,

da hat es keine Not!

Deutschland kann niemals untergehen,

es lebe ‚Schwarz-Weiß-Rot‘!

So stehn wir an des Thrones Stufen,

und halten ihm in Treue fest,

und sind bereit, hurra zu rufen,

wo es sich irgend machen läßt.

Heinrich Schäffer

Hilfsbote Säbelbein

TGDD 12 17

Erste Zeile des humoristischen Gedichtes "Postdienst auf dem Bahnhof:

Der Posthilfsbote Säbelbein

lädt für Berlin Pakete ein.


Erika Fuchs kannte das Gedicht aus dem humoristischen Sammelband "Deutsche Poesie" (oder so ähnlich), aus dem ihr Vater bisweilen vorlas, wie sie gegenüber H.D. Heilmann bestätigte.[14]

.

Max Schneckenburger

Die Wacht am Rhein

WDC 43 MM 43 1987 Beilage S16
Die Wacht am Rhein ist ein patriotisches Lied, das im Deutschen Kaiserreich ab 1871 neben Heil dir im Siegerkranz die Funktion einer inoffiziellen Nationalhymne hatte. Der Text wurde 1840 während der Rheinkrise von Max Schneckenburger verfasst. Erst mit der im März 1854 von Carl Wilhelm komponierten Vertonung und prominenten Aufführung bei der Silberhochzeit des späteren Kaisers Wilhelm I. gewann es an Popularität, die sich 1870/71 noch steigerte. Bereits vor 1900 wurde es vielfach parodiert.[15]

Heinrich Seidel

Dem Ingeniör ist nichts zu schwör

FC 1047 MV 4 1964 S29
Ingenieurslied (1871

Dem Ingenieur ist nichts zu schwere -

Er lacht und spricht: "Wenn dieses nicht, so geht doch das!"

Er überbrückt die Flüsse und die Meere,

Die Berge unverfroren zu durchbohren ist ihm Spaß.

Er türmt die Bogen in die Luft,

Er wühlt als Maulwurf in der Gruft,

Kein Hindernis ist ihm zu groß -

Er geht drauf los!

Den Riesen macht er sich zum Knechte,

Dess' wilder Mut, durch Feuersglut aus Wasserflut befreit,

Zum Segen wird dem menschlichen Geschlechte -

Und ruhlos schafft mit Riesenkraft am Werk der neuen Zeit.

Er fängt den Blitz und schickt ihn fort

Mit schnellem Wort von Ort zu Ort,

Von Pol zu Pol im Augenblick

Am Eisenstrick!

Was heut' sich regt mit hunderttausend Rädern,

In Lüften schwebt, in Grüften gräbt und stampft und dampft und glüht,

Was sich bewegt mit Riemen und mit Federn,

Und Lasten hebt, ohn' Rasten webt und locht und pocht und sprüht,

Was durch die Länder donnernd saust

Und durch die fernen Meere braust,

Das alles schafft und noch viel mehr

Der Ingenieur!

Die Ingenieure sollen leben!

In ihnen kreist der wahre Geist der allerneusten Zeit!

Dem Fortschritt ist ihr Herz ergeben,

Dem Frieden ist hienieden ihre Kraft und Zeit geweiht.

Der Arbeit Segen fort und fort,

Ihn breitet aus von Ort zu Ort,

Von Land zu Land, von Meer zu Meer -

Der Ingenieur!


Der am 25. Juni 1842 im Mecklenburgisch-Schwerinischen Perlin geborene Pfarrerssohn Heinrich Friedrich Wilhelm Karl Philipp Georg Eduard Seidel[16] war ab 1868 in Berlin als Ingenieur tätig, dort entwarf er unter anderem die damals in Europa einmalige Hallenkonstruktion des Anhalter Bahnhofs mit einer Spannweite von 62,5 Metern. 1880 gab er den Ingenieurberuf auf, lebte als freier Schriftsteller und schilderte in Erzählungen die idyllischen Seiten des bürgerlichen Lebens. Zu seinem 60. Geburtstag wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock verliehen.

Der berühmte Spruch "Dem Ingenieur ist nichts zu schwer" war sein Motto. Er überdauerte die Zeiten in seinem Ingenieurslied. Dr. Erika Fuchs wandelte ihn bei ihrer Arbeit an der deutschen Übersetzung von Walt Disneys Daniel-Düsentrieb-Geschichten zu dem bekannten Ausruf "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör" ab.[17] und verwandte es selbst sehr gerne, z.B.

MM 6/1957 p.6

MM11/1957 p. 9

MM 32/1961 p. 5

MM 48/1958 p. 30

George Bernard Shaw

Androklos und der Löwe

MM 4 1970 S9
Androklus war ein Sklave eines römischen Proconsuls, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte und bekannt wurde, weil er eine Damnatio ad bestias auf wunderbare Weise überlebte.

George Bernard Shaw verarbeitete diese Geschichte 1912 in seinem Theaterstück Androcles and the Lion. Dieses wurde 1952 von Chester Erskine verfilmt. Die lose auf Shaws Bearbeitung fußende DEFA-Märchenverfilmung fürs Fernsehen Androklus und der Löwe, Regie: Kurt Jung-Alsen mit Herbert Köfer, Claus Schulz, Gerhard Bienert, Marita Böhme u. a. erfolgte 1968, schon 1966 erschien in der Reihe Die kleinen Trompeterbücher Androklus und der Löwe von Franz Fühmann.T

Thekla von Gumpert

Herzblättchens Zeitvertreib

TGDD 152 (1997) S25
Ein ab 1856 vertriebenes Periodikum namesn "Herzblättchens Zeitvertreib. Unterhaltung für kleine Knaben und Mädchen zur Herzenbildung und Entwicklung der Begriffe".

Hugo von Hoffmannsthal

Was ficht dich an

Die Redewendung ist als solche deutlich älter findet aber in von Hoffmannsthals Werk "Jedermann" gleich vier Mal Verwendung[18]:

WDC 65 MM 10 1953 S09
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Ein Meister seines Fachs, TGDD 25

DICKER VETTER.

Potz Maus, mein Vetter Jedermann,

Wie grüßt Ihr uns, was ficht Euch an?

...

BUHLSCHAFT.

Was ficht dich an, bist du mir krank?

...

BUHLSCHAFT.

Um Christi Willen, was ficht dich an,

Mein Buhle traut, mein lieber Mann,

Ich bin bei dir, sieh doch auf mich,

Dein bin ich heut und ewiglich.

...

MAGERER VETTER.

Potz Velten, Vetter Jedermann,

Habt Ihr leicht die Melancholie?

Wenn nit, was sonsten ficht euch an?

Börries von Münchhausen

Gneugierige Gnichtsnutze kommen und gehen, Gnixen bleiben ewig bestehen

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Sumpfgnomen TGDD106
Der Reim ist wohl dem Gedicht "Lederhosen-Saga"[19] entnommen:
Es war ein alter schwarzbrauner Hirsch,

Großvater schoss ihn auf der Pirsch,

Und weil seine Decke so derb und dick,

Stiftete er ein Familienstück.

Nachdem er lange nachgedacht,

Ward eine Hose draus gemacht –

Denn Geschlechter kommen, Geschlechter vergehen,

Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen.

Er trug sie dreiundzwanzig Jahr,

Eine wundervolle Hose es war!

Und als mein Vater sie kriegte zu Lehen,

Da hatte die Hose gelernt zu stehen,

Steif und mit durchgebeulten Knien

Stand sie abends vor dem Kamin –

Schweiß, Regen, Schnee – ja, mein Bester:

Eine lederne Hose wird immer fester!

Und als mein Vater an die Sechzig kam,

Einen Umbau der Hose er vor sich nahm.

Das Leder freilich war unerschöpft,

Doch die Büffelhornknöpfe warn dünn geknöpft

Wie alte Groschen, wie Scheibchen nur –

Er erwarb eine neue Garnitur.

Und dann allmählich machte das Reiten

Ihm nicht mehr den Spaß wie in früheren Zeiten.

An mich in der dritten Generation.

Ein Reiterleben in Niedersachsen –

Die Gaben der Hose warn wieder gewachsen!

Sie saß jetzt zu Pferde, wie aus Guss,

Und hatte wunderbaren Schluss,

Und abends stand sie mit krummen Knien

Wie immer zum Trocknen am Kamin.

Aus Großvaters Tagen herüber klingt

Eine ferne Sage, die sagt und singt,

Die Hose hätte in jungen Tagen

Eine prachtvolle grüne Farbe getragen,

Mein Vater dagegen – ich weiß es genau –

Nannte die Hose immer grau

Seit Neunzehnhundert ist sie zu schaun

Etwa wie guter Tabak: braun!

Besonders der Trab in den hohen Kadenzen

Ist kein Vergnügen für Exzellenzen,

So fiel die Hose durch Dotation

So entwickelte sie, fern jeder engen Geize,

Immer neue Ästhetische Reize

Und wenn mein Ältester einst sie trägt,

Wer weiß, ob sie nicht in Blaue schlägt!

Denn fern im Nebel der Zukunft schon

Seh` ich die Hose an meinem Sohn.

Er wohnt in ihr, wie wir drin gewohnt,

Und es ist nicht nötig, dass er sie schont,

Ihr Leder ist ganz unerschöpft

Die Knöpfe nur sind wieder durchgeknöpft,

Und er stiftet, folgend der Väter Spur,

Eine neue Steinnussgarnitur.

Ja Geschlechter kommen, Geschlechter gehen,

Hirschlederne Reithosen bleiben bestehen

Ernst Freiherr von Wolzogen

Die Erbschleicherinnen

TGDD 152 (1997) S25
Roman (1895)

Zwei echte Münchener Madeln, und noch dazu aus einer Künstlerfamilie, in das Haus eines Berliner Geheimrats, und noch dazu eines Professors des Kirchenrechtes verschlagen – das kann schon an sich keinen guten Klang geben. Wenn aber der gute schwache Onkel Geheimrat noch dazu mit einer etwas steifen Dame aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiete verheiratet ist, dann muß es Funken stieben. Wolzogen, der lieber lacht als weint, hat dieser gefährlich explosiven Mischung unvereinbarer Elemente im allgemeinen die lustige Seite abgewonnen und führt seine Heldinnen und Helden fast alle zum glücklichen Ziele, zur erfolgreichen Künstlerschaft die eine, zur glücklichen Hochzeit mit dem geliebten Manne die andere. Nur eine muß fort von der fröhlichen Tafel des Lebens, Milka, die radikale Russin, die gleich der armen Semele in allzu heißen Flammen vergeht. Ihre düstere, im besten Sinne tragische Gestalt bildet in scharfem Kontrast die dunkle Folie, von der sich das Licht-Elflein Lizzi um so holder und lieblicher abhebt. [20]

Johann Joachim Winckelmann

Erhabene Einfalt und schlichte Größe

MM 25/1957 p.11
MM 25/1957 p.11
Die Einzelausdrücke "erhabene Einfalt" und "stille Größe" sind bereits im 18. Jahrhundert nachzuweisen. In der Kombination aber eher selten:

Aus: Acta Germanica. Organ für Deutsche Philologie. (Hrsg: Rudolf Henning). Band VII, Heft 1 (1908). Beiträge zur Kenntnis des Sprachgebrauchs im Volksliede des XIV. und XV. Jahrhunderts. Von Karl Hoeber. [21]:

Kellers Gedichte sind denen Schillers innerlich fremd. Sein ganzes Wesen ist unantik — das Wort im Sinn der Klassiker genommen — , er ist nicht betrachtender Ästhet, sondern Kämpfer, sein Ideal ist nicht Schönheit, sondern hinreißende Wirkung, statt erhabener Einfalt und stiller Größe zeigt er sprudelnde Lebhaftigkeit in wirrem Drang. Vor allem sind ihm die antiken Formen fremd. Nicht einmal in den Epigrammen verwendet er das Distichon, das nur in der Spätzeit einmal vorkommt; und wie arm in der Idee, unbeholfen in der begrifflichen Ausdrucksweise stehen seine Epigramme neben denen Schillers!

Eine weitere Erwähnung findet sich in Walter Rehms philologischem Standardwerk "Griechentum und Goethezeit", Dieterichsche Verlagsbuchhandlung, 1938 (Originalzitat nicht vorhanden, bitte nachtragen).

Besonders bekannt dürften allerdings Johann Joachim Winckelmanns[22] "Kleine Schriften zur Kunst der Antike" sein, die den Titel "Edle Einfalt und stille Größe" trugen und 1909 erschienen:

Für Winckelmann war es die höchste Aufgabe der Kunst, die Schönheit darzustellen. Hierfür fand er die Formel „edle Einfalt und stille Größe“, welche er dem Verspielten und Überladenen des Barock und Rokoko entgegenstellte. Seine Begeisterung für die männlichen Helden- und Götterstatuen der Antike war zugleich ein Ausdruck seiner homosexuellen Neigung, die sich auch in seinen Briefwechseln zeigt.

Winckelmanns auf die Formel „edle Einfalt und stille Größe“ gebrachtes Ideal war prägend für die Bildhauerei bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.

Autor unbekannt

Dunkel wars, der Mond schien helle

Anfangszeilen des Nonsens-Gedichtes "Verkehrte Welt" (ca. 1875).

Kaum ein deutsches Gedicht ist so widersprüchlich wie "Verkehrte Welt". In dieser Welt ist nichts, wie es scheint und auch der Autor ist unklar. Es stammt vermutlich weder von Christian Morgenstern, noch von Joachim Ringelnatz, James Krüss, Lewis Carroll oder Johann Wolfgang von Goethe.[17]
MM 1 1976 S4
Zunächst eine kurze Chronologie der bisher bekannten Fragmente:

1875: die älteste erste Zeile

1894: die älteste erste Strophe

1898: die ältesten mehrstrophigen Fassungen

Zahllose Varianten und Zusätze existieren, die in Form und Stil aber meist weit von den ersten beiden Strophen entfernt sind. Die folgenden Strophen sind — heute — mehr oder minder kanonisch:

Dunkel war's, der Mond schien helle,

schneebedeckt die grüne Flur,

als ein Wagen blitzesschnelle

langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,

schweigend ins Gespräch vertieft,

als ein totgeschoss'ner Hase

auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und auf einer grünen Bank,

die rot angestrichen war,

saß ein blondgelockter Jüngling

mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm 'ne alte Schrulle,

zählte kaum erst sechzehn Jahr',

in der Hand 'ne Butterstulle,

die mit Schmalz bestrichen war.

Droben auf dem Apfelbaume,

der sehr süße Birnen trug,

hing des Frühlings letzte Pflaume

und an Nüssen noch genug.

Diese Fassung wurde maßgeblich von James Krüss (siehe dort) beeinflusst.[23]