Liste der Zitate im Fuchstext: Biblische Zitate: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Altes Testament ===
=== Altes Testament ===
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|[[Datei:BL WDC-04-27.jpg|mini|BL WDC-04-27 Gepumpter Glaserkitt]]
==== Wer andern eine Grube gräbt, gehört selbst hinein ====
Das Sprichwort geht auf einen biblischen Vers zurück, der mehrmals auftaucht:
In Prediger 10,8 heißt es: „'''Aber wer eine Grube macht, der wird selbst hineinfallen'''; und wer den Zaun zerreißt, den wird eine Schlange stechen.“,
in Sprüche 26,27 heißt es: „'''Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen'''; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen“.
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[[Datei:Image11.jpg|mini|TGDD121]]Teil eines Rechtssatzes aus dem Alten Testament.
[[Datei:Image11.jpg|mini|TGDD121]]Teil eines Rechtssatzes aus dem Alten Testament.


„Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben: Leben um Leben, '''Auge um Auge, Zahn um Zahn''', Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde. “
„Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben: Leben um Leben, '''Auge um Auge, Zahn um Zahn''', Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde. “ (Ex 21,24)
 
(Ex 21,24)


Den Hintergrund dieser Vorschrift bildet das Verbot impulsiver und überschießender Rache (vgl. Gen 4,23f), die für die kleinen Stammesgemeinschaften den Untergang bedeuten konnte.
Den Hintergrund dieser Vorschrift bildet das Verbot impulsiver und überschießender Rache (vgl. Gen 4,23f), die für die kleinen Stammesgemeinschaften den Untergang bedeuten konnte.
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Im Neuen Testament erwähnt Jesus diese Phrase in der Bergpredigt und sagt zu Matthäus:
Im Neuen Testament erwähnt Jesus diese Phrase in der Bergpredigt und sagt zu Matthäus:


"Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: ''''Auge um Auge, Zahn um Zahn'''<nowiki/>'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin."
"Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: ''''Auge um Auge, Zahn um Zahn'''<nowiki/>'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin."  
 
 
 
 
 
 
(Mt 5,38 f.)
(Mt 5,38 f.)
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==== Die Rache ist mein ====
[[Datei:Bibel  Moses  die Rache ist mein  MM 37 1983 S9.jpg|mini|MM 37 1983 S9.jpg]]5. Mose 32,35: Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu.


Römer 12, 19: Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben : »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«
Hebräer 10.30: Denn wir kennen den, der gesagt hat : »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.«
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==== Bleibe zu Haus und nähre dich redlich ====
==== Bleibe zu Haus und nähre dich redlich ====
Psalm 37, 3: Hoffe auf den Herrn und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich.[[Datei:Bibel Psalm 37-3 Bleibe zu Haus und nähre dich redlich  MM 36 1960 S5.jpg|mini|MM 36 1960 S5.jpg]]
"Hoffe auf den Herrn und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich." (Psalm 37, 3)[[Datei:Bibel Psalm 37-3 Bleibe zu Haus und nähre dich redlich  MM 36 1960 S5.jpg|mini|MM 36 1960 S5.jpg]]
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==== Hände in Unschuld waschen ====
==== Der Gerechte muß viel leiden ====
Psalm 26, 7: Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite, Herr , deinen Altar[[Datei:Bibel Luther Hände in Unschuld waschen  MM 28 1965 S16.jpg|mini|MM 28 1965 S16.jpg]]Psalm 73,13: Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?
[[Datei:Image21.jpg|mini|MM 46]]Der Gerechte muss viel leiden, doch allem wird der Herr ihn entreißen. (Ps 34,20a)
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==== Der Gerechte muß viel leiden ====
==== Hände in Unschuld waschen ====
[[Datei:Image21.jpg|mini|MM 46]]'''Der Gerechte muss viel leiden''',
"Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite, Herr, deinen Altar" (Psalm 26, 7: )[[Datei:Bibel Luther Hände in Unschuld waschen  MM 28 1965 S16.jpg|mini|MM 28 1965 S16.jpg]]"Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?" (Psalm 73,13)
 
doch allem wird der Herr ihn entreißen.
 
(Ps 34,20a)
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==== Die Rache ist mein ====
==== Die Rache ist mein ====
[[Datei:Image68.jpg|mini|WDC 139, MM 9 1952]]
[[Datei:Bibel  Moses  die Rache ist mein  MM 37 1983 S9.jpg|mini|MM 37 1983 S9.jpg]]"'''Die Rache ist mein''', ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu." (Dtn 32,35)
Kombination des ugs. “Rache ist süß” (Herkunft unklar) und dem Rachevorbehalt des Gottes Israels, JHWH
{| class="wikitable"
| colspan="1" rowspan="1" |Dtn 32,35
 
'''Die Rache ist mein''', ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu.  
 
Röm 12,19
 
Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »'''Die Rache ist mein'''; ich will vergelten, spricht der Herr.«
 
Hebr 10,30
 
Denn wir kennen den, der gesagt hat: »'''Die Rache ist mein''', ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.«
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"Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben : »'''Die Rache ist mein'''; ich will vergelten, spricht der Herr.«" (Röm 12,19)


"Denn wir kennen den, der gesagt hat : »'''Die Rache ist mein,''' ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.«" (Heb 10, 30)[[Datei:Image68.jpg|mini|WDC 139, MM 9 1952]]
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==== Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg' auch keinem andern zu. ====
==== Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg' auch keinem andern zu. ====
Tob 4,15.[[Datei:Image6.jpg|mini|WDC 178]]Die im Buch Tobit verwendete und hier zitierte Negativformulierung wird im neutestamentlichen Kontext ins Positive gewendet: “Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun, so tut ihnen auch!” (Lk 6,31; par. Mt 7,12)
[[Datei:Image6.jpg|mini|WDC 178]]Die im Buch Tobit (Tob 4,15) verwendete und hier zitierte Negativformulierung (" Was du hasst, das tu niemand anderem an! ") wird im neutestamentlichen Kontext ins Positive gewendet:  
“Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun, so tut ihnen auch!” (Lk 6,31; par. Mt 7,12)
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==== Ein großer Jäger vor dem Herrn. ====
[[Datei:Genesis ein großer Bastler vor dem Herrn  MM 18 1969 S9.jpg|mini|MM 18 1969 9]]"[Nimrod] war der Erste, der Gewalt übte auf Erden, und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod." (Gen 10, 8b-9, Luther).
Einer der Fälle, wo bereits in der Bibel ein Sprichwort als solches zitiert wird. Nimrod wird in der Geschlechterliste Gen 10 als Nachkomme Noahs in der 6. Generation beschrieben und als erster Herrscher nach der Sintflut bezeichnet.
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==== Bleibe im Land und nähre dich redlich. ====
[[Datei:Luther Psalm 37 Bleibe im Land und nähre dich redlich  MM 34 1975  S6.jpg|mini|MM 34 1975  6]]"Hoffe auf den HERRN und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich." (Ps 37,3, Luther)
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==== Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf. ====
[[Datei:Psalm 127,2 Den Seinen gibts der Herr im Schlaf  MM 8 1955 S12.jpg|mini|MM 8 1955 12]]"Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf." (Ps 127,2, Luther)
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|[[Datei:TGDD20 p52.jpg|alternativtext=TGDD20 p52|mini|TGDD 20 p52]]
==== Ein Unglück kommt selten allein ====
[[Datei:Hesekiel 7-5  ein Unglück kommt selten allein  MM 39 1961 S3.jpg|mini|MM 39 1961 S3]]"So spricht Gott der HERR: Siehe, es kommt ein Unglück über das andere!" (nach Ez 7,5)
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|[[Datei:BL WDC-13-08.jpg|mini|BL WDC-13-08]]


==== Wer Wind säet, wird Sturm ernten ====
==== Wer Wind säet, wird Sturm ernten ====
{| class="wikitable"
"Denn '''sie säen Wind und werden Sturm ernten'''; ihre Saat soll nicht aufkommen und ihr Gewächs kein Mehl geben; und ob's geben würde, sollen's doch Fremde fressen." (Hos 8,7a)
| colspan="1" rowspan="1" |Hos 8,7a
Denn '''sie säen Wind und werden Sturm ernten''';
 
ihre Saat soll nicht aufkommen und ihr Gewächs kein Mehl geben;
 
und ob's geben würde, sollen's doch Fremde fressen.
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=== Neues Testament ===
====..und ward' nie mehr gesehen====
1. Mose 5,24 nach der Übersetzung Martin Luthers: ''„Und dieweil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott hinweg, und er '''ward nicht mehr gesehen.'''“''[[Datei:Goethe  Der Fischer  ..und ward' nie mehr gesehen  MM 1 1977  S25.jpg|mini|MM 1 1977  S25]]
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[[Datei:Image52.jpg|mini|MM 1969,35]]
====Vom Winde verweht====
1936 erschien der Südstaaten-Roman ''Vom Winde verweht'' (''Gone with the Wind'') von Margaret Mitchell; 1937 wurde sie dafür mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 1939 wurde der Roman mit Vivien Leigh und Clark Gable in den Hauptrollen verfilmt.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Winde_verweht_(Film)</ref>[[Datei:Image37.png|mini|Der Geist der Grotte (1947) FC 158/1, BL DO 07, S. 12]]Der Titel referenziert auf ein biblisches Bild. In der Kultur des antiken Israel wurde das Getreide gedroschen, indem ein von Ochsen gezogener Dreschschlitten über die ausgebreiteten Garben geführt wurde. Das anfallende Material wurde anschließend im Wind "geworfelt", wobei die wertvollen, schwereren Körner zu Boden fielen, die leichtere - wertlose - Spreu vom Wind weggeweht wurde. Diese Prozedur hat einige eindrucksvolle Spuren in der Sprache des Alten Testamentes hinterlassen:<blockquote>Ps 1,4: Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. (EÜ)


==== Suchet, so werdet ihr finden ====
Weish 5,14a: Ja, die Hoffnung des Gottlosen ist wie Spreu, die der Wind verweht (EÜ)
{| class="wikitable"
| colspan="1" rowspan="1" |Mt 7,7b
Bittet, so wird euch gegeben;


'''suchet, so werdet ihr finden;'''
Jes 41,16: Du sollst sie worfeln, dass der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm sie verweht. (Luther)


klopfet an, so wird euch aufgetan.
Jer 13,24: Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. (Luther)


[8 Denn wer da bittet, der empfängt;
Auch in der biblischen Weisheitsliteratur wird dieses Bild verwendet: "Denn die Hoffnung des Gottlosen ist wie Staub, vom Winde zerstreut, und wie feiner Schnee, vom Sturm getrieben, und wie Rauch, '''vom Winde verweht''', und wie man einen vergisst, der nur einen Tag lang Gast gewesen ist."<ref>Buch der Weisheit 5,14.</ref></blockquote>
 
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und wer da sucht, der findet;
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=== Neues Testament ===
und wer da anklopft, dem wird aufgetan.]
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==== Heulen und Zähneklappern ====
==== Heulen und Zähneknirschen ====
[[Datei:Heulen und Zähneklappern.jpg|alternativtext=|mini|LTB Classic 7, 64, Bild 2.]]
"Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein '''Heulen und Zähneklappern."''' (Mt 25,30)[[Datei:Luther Heulen und Zähneklappern WDC 291 TGDD 67 (1981) S18.jpg|mini|WDC 291 TGDD 67 (1981) 18]][[Datei:Heulen und Zähneklappern.jpg|alternativtext=|mini|LTB Classic 7, 64, Bild 2.]]
{| class="wikitable"
| colspan="1" rowspan="1" |Mt 25,30
Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis;


da wird sein '''Heulen und Zähneklappern.'''


Anm.: Luther verwendet diese Wendung fünfmal bei Mt, einmal bei Lk. Die EÜ gibt das griech. Original ''βρυγμὸς τῶν ὀδόντων'' mit "Zähneknirschen" wieder.
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Anm.: Luther verwendet diese Wendung fünfmal bei Mt,
einmal bei Lk. Die EÜ gibt das griech. Original ''βρυγμὸς τῶν ὀδόντων''
mit "Zähneknirschen" wieder.
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TGDD 97, 57, Bild 2 (1988)
LTB Classic 7, 64, Bild 2 (2020)
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==== Hier ist gut sein ====
==== Hier ist gut sein ====
[[Datei:Image5.jpg|mini|MM_1969_35]]Mt 17,4
[[Datei:Image5.jpg|mini|MM_1969_35]]"[3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.] 4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: HERR, '''hier ist gut sein'''! Willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine." Mt 17,4
 
[3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.] 4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: HERR, '''hier ist gut sein'''! Willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine.
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|[[Datei:Image70.png|mini|Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL WDC 17, S. 41]]
|[[Datei:Image70.png|mini|Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL WDC 17, S. 41]]
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Was hülfe es dem Menschen, so er  die ganze Welt gewönne und nähme '''Schaden an seiner Seele'''?
Was hülfe es dem Menschen, so er  die ganze Welt gewönne und nähme '''Schaden an seiner Seele'''?
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==== Scherflein ====
[[Datei:Image23.jpg|mini|MM 8 1977]]
Bekannt durch die Übersetzung Luthers, der den “Lepton” des griech. Textes durch das Scherflein ersetzt. Beide sind jeweils die kleinsten gängigen Münzen ihrer Zeit.
{| class="wikitable"
| colspan="1" rowspan="1" |Markus 12:
41 Und Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten und schaute, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten; und viele Reiche legten viel ein.
42 Und es kam eine arme Witwe und legte zwei '''Scherflein''' ein; die machen einen Heller.


43 Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben.
44 Denn sie haben alle von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt.
Lukas 21:
1 Er sah aber auf und schaute die Reichen, wie sie ihre Opfer einlegten in den Gotteskasten.
2 Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei '''Scherflein''' ein.
3 Und er sprach: Wahrlich ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr denn sie alle eingelegt.
4 Denn diese alle haben aus ihrem Überfluß eingelegt zu dem Opfer Gottes; sie aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt.
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==== Geben ist seliger als nehmen. ====
==== Geben ist seliger als nehmen. ====
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19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. 20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. 21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in '''Abrahams Schoß''' getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lazarus in seinem Schoß. 24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. 25 Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lazarus dagegen nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest große Qual. 26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. 27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! 28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. 29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. 30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. 31 Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. 20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. 21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in '''Abrahams Schoß''' getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lazarus in seinem Schoß. 24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. 25 Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lazarus dagegen nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest große Qual. 26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. 27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! 28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. 29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. 30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. 31 Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
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==== Ihr Kleingläubigen ====
Matthäus 6.30: Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?
[[Datei:Bibel Matthäus 826  ihr Kleingläubigen TGDD 14 (1968) S47.jpg|mini|TGDD 14 (1968) S47.jpg]]Matthäus 8,26: Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?, und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille.
Matthäus 16, 8: Als das Jesus merkte, sprach er: Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt?
Lukas 12, 28: Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!
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==== Licht unter den Scheffel stellen ====
[[Datei:Bibel Mt 5, 14-15 Licht unter den Scheffel stellen  MM 26 1963 S16.jpg|mini|MM 26 1963 S16.jpg]]Markus 4,21: Und er sprach zu ihnen: Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen?
Lukas 11, 33: Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe.
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Jakobus 2,8: Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift : »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht;
Jakobus 2,8: Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift : »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht;
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==== Der Prophet gilt nichts im eigenen Land ====
Mt 13,57 (Lutherbibel 2017; par. Mk 6,4; Lk 4,24; Joh 4,44):[[Datei:Bibel Mt 13,57 Der Prophet gilt nichts im eigenen Land  MM 47 1965 S12.jpg|mini|MM 47 1965 S12.jpg]]
Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem Hause.
Die Passage berichtet von der Ablehnung, die Jesus in seiner eigenen Heimatstadt Nazaret erfahren musste. Die Evangelisten berichten übereinstimmend davon; die Überlieferung dürfte einen realistischen Kern haben. Wesentlich dabei ist, dass es für eine Person, die im Lichte der Öffentlichkeit steht, schwierig ist, im Kreise seiner eigenen Herkunftsgemeinschaft für seine Außerordentlichkeit anerkannt zu werden.
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==== Schwankendes Rohr im Wind ====
==== Schwankendes Rohr im Wind ====
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==== Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen ====
==== Scherflein ====
Dieses Sprichwort findet sich entgegen weit verbreiteter Ansicht nicht in der Bibel.[[Datei:Bibel  Matthäus 4.4  Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen  FC-495 16 TGDD 2 (1965) S38 Text.jpg|mini|FC-495 16 TGDD 2 (1965) S38]]Am ehesten entspricht dem Kohelet 8,15a:
[[Datei:Image23.jpg|mini|MM 8 1977]]
Bekannt durch die Übersetzung Luthers, der den “Lepton” des griech. Textes durch das Scherflein ersetzt. Beide sind jeweils die kleinsten gängigen Münzen ihrer Zeit.
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| colspan="1" rowspan="1" |Markus 12:
41 Und Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten und schaute, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten; und viele Reiche legten viel ein.


Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen.
42 Und es kam eine arme Witwe und legte zwei '''Scherflein''' ein; die machen einen Heller.
 
43 Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben.
 
44 Denn sie haben alle von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt.


Allerdings stellen Essen und Trinken ein vielfach gebrauchtes Bild für Gleichnisse, Droh- und Verheissungsworte in der Bibel dar.  Die Einheitsübersetzung 2016 führt 75, die Lutherbibel 2017 61 Verse dazu an.
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==== Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über ====
[[Datei:Bibel  Matthäus und Lukas  Wes das Herz voll ist,des gehet der Mund über  MM 47  1979 S7.jpg|mini|MM 47  1979 S7]]Matthäus 12,34: Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.


Lukas 6,45:Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
Lukas 21:
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==== Ihr Kleingläubigen ====
Matthäus 6.30: Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?
[[Datei:Bibel Matthäus 826  ihr Kleingläubigen TGDD 14 (1968) S47.jpg|mini|TGDD 14 (1968) S47.jpg]]Matthäus 8,26: Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?, und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille.


Matthäus 16, 8: Als das Jesus merkte, sprach er: Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt?
1 Er sah aber auf und schaute die Reichen, wie sie ihre Opfer einlegten in den Gotteskasten.
Lukas 12, 28: Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!
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==== Der Prophet gilt nichts im eigenen Land ====
Mt 13,57 (Lutherbibel 2017; par. Mk 6,4; Lk 4,24; Joh 4,44):[[Datei:Bibel Mt 13,57 Der Prophet gilt nichts im eigenen Land  MM 47 1965 S12.jpg|mini|MM 47 1965 S12.jpg]]


Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem Hause.  
2 Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei '''Scherflein''' ein.


Die Passage berichtet von der Ablehnung, die Jesus in seiner eigenen Heimatstadt Nazaret erfahren musste. Die Evangelisten berichten übereinstimmend davon; die Überlieferung dürfte einen realistischen Kern haben. Wesentlich dabei ist, dass es für eine Person, die im Lichte der Öffentlichkeit steht, schwierig ist, im Kreise seiner eigenen Herkunftsgemeinschaft für seine Außerordentlichkeit anerkannt zu werden.
3 Und er sprach: Wahrlich ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr denn sie alle eingelegt.
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==== Licht unter den Scheffel stellen ====
4 Denn diese alle haben aus ihrem Überfluß eingelegt zu dem Opfer Gottes; sie aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt.
[[Datei:Bibel Mt 5, 14-15 Licht unter den Scheffel stellen  MM 26 1963 S16.jpg|mini|MM 26 1963 S16.jpg]]Markus 4,21: Und er sprach zu ihnen: Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen?


Lukas 11, 33: Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe.
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[[Datei:Image52.jpg|mini|MM 1969,35]]


==== Wer da suchet, der findet ====
==== Suchet, so werdet ihr finden ====
Mt 7,7, par.: Mk 11,24; Joh 14,13f; 15,7; 16,24 und Lk 11,10 (Lutherbibel):[[Datei:Bibel wer da suchet, der findet TGDD 129 (1994) S37.jpg|mini|TGDD 129 (1994) S37.jpg]]
Mt 7,7, par.: Mk 11,24; Joh 14,13f; 15,7; 16,24 und Lk 11,10 (Lutherbibel): [[Datei:Bibel wer da suchet, der findet TGDD 129 (1994) S37.jpg|mini|TGDD 129 (1994) S37.jpg]]


Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet;  
"Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet;  
und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
und wer da anklopft, dem wird aufgetan."
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Noch einzuordnen
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==== "Ein großer Jäger vor dem Herrn." (Gen 10,9) ====
==== Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über ====
"[Nimrod] war der Erste, der Gewalt übte auf Erden, und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod." (Gen 10, 8b-9, Luther).
[[Datei:Bibel  Matthäus und Lukas  Wes das Herz voll ist,des gehet der Mund über  MM 47  1979 S7.jpg|mini|MM 47  1979 S7]]Matthäus 12,34: Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
Einer der Fälle, wo bereits in der Bibel ein Sprichwort als solches zitiert wird. Nimrod wird in der Geschlechterliste Gen 10 als Nachkomme Noahs in der 6. Generation beschrieben und als erster Herrscher nach der Sintflut bezeichnet.
 
|[[Datei:Genesis ein großer Bastler vor dem Herrn  MM 18 1969 S9.jpg|mini|MM 18 1969 9]]
Lukas 6,45:Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
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|Hesekiel 7-5  ein Unglück kommt selten allein MM 39 1961 S3.jpg
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|[[Datei:Hesekiel 7-5 ein Unglück kommt selten allein MM 39 1961 S3.jpg|mini|]]
==== Undank ist der Welt Lohn ====
[[Datei:Luther Undank ist der Welt Lohn Bibel  MM 11 1953 S5.jpg|mini|MM 11 1953 S5.jpg]][[Datei:Luther Bibel 2. Korinther Undank ist der Welt Lohn US-11 58 MM 8 1958 S36.jpg|mini|US-11 58 MM 8 1958 S36]]Dieses Zitat ist biblisch nicht direkt nachweisbar; eventuell kann es mit Lk 17, 7-10 in Verbindung gebracht werden, wo beschrieben steht, dass der Knecht für den Dienst, für den er ohnehin bestellt ist, keinen zusätzlichen Dank erwarten sollte.
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|Luther ...den Braten riechen  MM 5 1966 S13.jpg
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|[[Datei:Luther ...den Braten riechen MM 5 1966 S13.jpg|mini|]]
==== Einer trage des anderen Last. ====
[[Datei:Luther Bibel jeder trage seine eigene Last MM 5 1973 S29.jpg|mini|MM 5 1973 29]]"Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen." (Gal 6,2)
"[er] nehme sein Kreuz auf sich..." (Mt 16,24)
Goofy bringt hier zwei Bibelzitate durcheinander: Paulus fordert im Galaterbrief dazu auf, des anderen Last zu tragen; aber Jesus selbst weist darauf hin, dass jeder, der (die) ihm nachfolgt, ein (eigenes) Kreuz zu tragen haben werde. Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,23)
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|Luther Bibel  2. Korinther  Undank ist der Welt Lohn US-11 58 MM 8 1958 S36.jpg
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|[[Datei:Luther Bibel 2. Korinther Undank ist der Welt Lohn US-11 58 MM 8 1958 S36.jpg|mini|]]
==== Hebe dich hinweg, Unhold ====
[[Datei:Poe Der Rabe Hebe dich hinweg,Unhold  MM 25 1965 S05.jpg|mini|MM 25 1965 S05]]Matthaeus 4, 10
 
Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen." Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.
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|Luther Bibel jeder trage seine eigene Last  MM 5 1973 S29.jpg
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|[[Datei:Luther Bibel jeder trage seine eigene Last  MM 5 1973 S29.jpg|mini|]]  
==== Ölgötze ====
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[[Datei:Radargerät.png|mini|MM 1952/11]]Um 1375 wird erstmals ein Heiligenbild als „Götz“ bezeichnet, zunächst nicht abwertend, sondern lediglich deskriptiv („kleines Gottesbild“). Luther verwendet „Götze“ dann als Umschreibung für das gr. eidolon (Götterbild) und gibt entsprechend die „eidolatria“ als „Götzendienst“ wieder. Damit ist die negative Bedeutung festgelegt; auch die Namenskurzform „Götz“ hat zu dieser Zeit und bis ins 17. Jh. noch die Nebenbedeutung „stur, schwerfällig, intellektuell anspruchslos“.<ref>Vgl. LThK 2006, 4, 960 bzw. 960-964.</ref>
|Luther Heulen und Zähneklappern WDC 291 TGDD 67 (1981) S18.jpg
 
|[[Datei:Luther Heulen und Zähneklappern WDC 291 TGDD 67 (1981) S18.jpg|mini|]]
Der „Ölgötze“ findet sich tatsächlich zuerst bei Luther; das Duden-Herkunftswörterbuch führt ihn auf die Zusammenziehung von „Ölberggötze“ zurück und deutet ihn auf die angesichts der Selbstoffenbarung Jesu erstarrten Knechte der Tempelwache (lt. Joh fallen sie ja sogar zu Boden). Die in der Wikipedia favorisierte Deutung auf die schlafenden Jünger ist wahrscheinlicher, allerdings nur dann, wenn man dem „Götz“ die zweite Bedeutung zugrunde legt: träge, schwerfällige Menschen, die die Bedeutung des Geschehens nicht begreifen. Dann hat das „Götz“ aber nichts mit den „Götzen“ (i.S.v. „falschen Göttern“) zu tun, sondern steht schlicht für die Freunde Jesu, die die Wichtigkeit des Augenblickes nicht begreifen.
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|Luther Psalm 37 Bleibe im Land und nähre dich redlich  MM 34 1975  S6.jpg
Eine weitere Deutung sieht Ölgötzen als abwertende Bezeichnung von Heiligenbildern.
|[[Datei:Luther Psalm 37 Bleibe im Land und nähre dich redlich  MM 34 1975  S6.jpg|mini|]]
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|Luther Undank ist der Welt Lohn  Bibel  MM 11 1953 S5.jpg
|[[Datei:Luther Undank ist der Welt Lohn  Bibel  MM 11 1953 S5.jpg|mini|]]
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|Psalm 127,2 Den Seinen gibts der Herr im Schlaf  MM 8 1955 S12.jpg
|[[Datei:Psalm 127,2 Den Seinen gibts der Herr im Schlaf  MM 8 1955 S12.jpg|mini|]]
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| Ölgötzen  bibl. Redewendung  MM 11 1952 S10.jpg
|[[Datei:Ölgötzen bibl. Redewendung  MM 11 1952 S10.jpg|mini|]]
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[[Category:Literaturwissenschaft]]  
[[Category:Literaturwissenschaft]]  
[[Category:Erika Fuchs]]
[[Category:Erika Fuchs]]


<references />
<references />

Aktuelle Version vom 13. Januar 2024, 12:37 Uhr

Anmerkung: Aufgrund des Zitatcharakters wird hier jeweils die Original-Rechtschreibung angewendet!

Altes Testament

BL WDC-04-27 Gepumpter Glaserkitt

Wer andern eine Grube gräbt, gehört selbst hinein

Das Sprichwort geht auf einen biblischen Vers zurück, der mehrmals auftaucht: In Prediger 10,8 heißt es: „Aber wer eine Grube macht, der wird selbst hineinfallen; und wer den Zaun zerreißt, den wird eine Schlange stechen.“, in Sprüche 26,27 heißt es: „Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen“.

Auge um Auge, Zahn um Zahn

TGDD121
Teil eines Rechtssatzes aus dem Alten Testament.

„Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde. “ (Ex 21,24)

Den Hintergrund dieser Vorschrift bildet das Verbot impulsiver und überschießender Rache (vgl. Gen 4,23f), die für die kleinen Stammesgemeinschaften den Untergang bedeuten konnte.

Im Neuen Testament erwähnt Jesus diese Phrase in der Bergpredigt und sagt zu Matthäus:

"Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin." (Mt 5,38 f.)

Bleibe zu Haus und nähre dich redlich

"Hoffe auf den Herrn und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich." (Psalm 37, 3)
MM 36 1960 S5.jpg

Der Gerechte muß viel leiden

MM 46
Der Gerechte muss viel leiden, doch allem wird der Herr ihn entreißen. (Ps 34,20a)

Hände in Unschuld waschen

"Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite, Herr, deinen Altar" (Psalm 26, 7: )
MM 28 1965 S16.jpg
"Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?" (Psalm 73,13)

Die Rache ist mein

MM 37 1983 S9.jpg
"Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu." (Dtn 32,35)

"Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben : »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«" (Röm 12,19)

"Denn wir kennen den, der gesagt hat : »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.«" (Heb 10, 30)
WDC 139, MM 9 1952

Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg' auch keinem andern zu.

WDC 178
Die im Buch Tobit (Tob 4,15) verwendete und hier zitierte Negativformulierung (" Was du hasst, das tu niemand anderem an! ") wird im neutestamentlichen Kontext ins Positive gewendet:

“Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun, so tut ihnen auch!” (Lk 6,31; par. Mt 7,12)

Ein großer Jäger vor dem Herrn.

MM 18 1969 9
"[Nimrod] war der Erste, der Gewalt übte auf Erden, und war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod." (Gen 10, 8b-9, Luther).

Einer der Fälle, wo bereits in der Bibel ein Sprichwort als solches zitiert wird. Nimrod wird in der Geschlechterliste Gen 10 als Nachkomme Noahs in der 6. Generation beschrieben und als erster Herrscher nach der Sintflut bezeichnet.

Bleibe im Land und nähre dich redlich.

MM 34 1975 6
"Hoffe auf den HERRN und tue Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich." (Ps 37,3, Luther)

Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf.

MM 8 1955 12
"Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf." (Ps 127,2, Luther)
TGDD20 p52
TGDD 20 p52

Ein Unglück kommt selten allein

MM 39 1961 S3
"So spricht Gott der HERR: Siehe, es kommt ein Unglück über das andere!" (nach Ez 7,5)
BL WDC-13-08

Wer Wind säet, wird Sturm ernten

"Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten; ihre Saat soll nicht aufkommen und ihr Gewächs kein Mehl geben; und ob's geben würde, sollen's doch Fremde fressen." (Hos 8,7a)

..und ward' nie mehr gesehen

1. Mose 5,24 nach der Übersetzung Martin Luthers: „Und dieweil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.
MM 1 1977 S25

Vom Winde verweht

1936 erschien der Südstaaten-Roman Vom Winde verweht (Gone with the Wind) von Margaret Mitchell; 1937 wurde sie dafür mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 1939 wurde der Roman mit Vivien Leigh und Clark Gable in den Hauptrollen verfilmt.[1]
Der Geist der Grotte (1947) FC 158/1, BL DO 07, S. 12
Der Titel referenziert auf ein biblisches Bild. In der Kultur des antiken Israel wurde das Getreide gedroschen, indem ein von Ochsen gezogener Dreschschlitten über die ausgebreiteten Garben geführt wurde. Das anfallende Material wurde anschließend im Wind "geworfelt", wobei die wertvollen, schwereren Körner zu Boden fielen, die leichtere - wertlose - Spreu vom Wind weggeweht wurde. Diese Prozedur hat einige eindrucksvolle Spuren in der Sprache des Alten Testamentes hinterlassen:

Ps 1,4: Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. (EÜ)

Weish 5,14a: Ja, die Hoffnung des Gottlosen ist wie Spreu, die der Wind verweht (EÜ)

Jes 41,16: Du sollst sie worfeln, dass der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm sie verweht. (Luther)

Jer 13,24: Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. (Luther)

Auch in der biblischen Weisheitsliteratur wird dieses Bild verwendet: "Denn die Hoffnung des Gottlosen ist wie Staub, vom Winde zerstreut, und wie feiner Schnee, vom Sturm getrieben, und wie Rauch, vom Winde verweht, und wie man einen vergisst, der nur einen Tag lang Gast gewesen ist."[2]

Neues Testament

Heulen und Zähneknirschen

"Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern." (Mt 25,30)
WDC 291 TGDD 67 (1981) 18
LTB Classic 7, 64, Bild 2.


Anm.: Luther verwendet diese Wendung fünfmal bei Mt, einmal bei Lk. Die EÜ gibt das griech. Original βρυγμὸς τῶν ὀδόντων mit "Zähneknirschen" wieder.

Hier ist gut sein

MM_1969_35
"[3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.] 4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: HERR, hier ist gut sein! Willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine." Mt 17,4
Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL WDC 17, S. 41

Schaden an meiner Seele

Die Erkenntnis, dass materieller Überfluss dem Menschen in moralischer Hinsicht Abbruch tun kann (vgl. Mt 6,24 / Lk 16,13) wird die Bedeutung weltlicher Güter

relativiert:

Mt 16,26

Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?

Geben ist seliger als nehmen.

MM 9 1953
Apg 20,35b - Aus der Abschiedsrede des Apostels Paulus in Ephesus:

“Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.

Paulus paraphrasiert hier die Lehre des Jesus von Nazareth inhaltlich korrekt. Wörtlich ist diese Redewendung in den Evangelien nicht überliefert.
MM 26 1956 S29.jpg

Abbadon

Offb 9,11 - "Sie haben als König über sich den Engel des Abgrundes, er heißt auf hebräisch Abaddon, auf griechisch Apollyon."
TGDD 92, 16, Bild 7


Durch die unterschiedliche Schreibweise ist die Ableitung nicht völlig gesichert.

Abrahams Schoß

U$15 MM11/1961 p.38
U$15 MM11/1961 p.38
Angelehnt an die kindliche Erfahrung der Geborgenheit, wenn man am Schoß eines schützenden Elternteiles sitzt, und davon ausgehend, dass der Erzvater Abraham "im Himmel" (i.e. in unmittelbarer Gottesnähe, in der biblischen Bildwelt "oben", cf. die Formulierung "er blickte auf") ist, formuliert Jesus nach dem Evangelisten Lukas ein eindrucksvolles Gleichnis:


Lk 16,22–23, Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus

19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. 20 Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. 21 Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lazarus in seinem Schoß. 24 Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. 25 Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lazarus dagegen nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest große Qual. 26 Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. 27 Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! 28 Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. 29 Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. 30 Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. 31 Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.

Ihr Kleingläubigen

Matthäus 6.30: Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?

TGDD 14 (1968) S47.jpg
Matthäus 8,26: Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?, und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille.

Matthäus 16, 8: Als das Jesus merkte, sprach er: Ihr Kleingläubigen, was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt? Lukas 12, 28: Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!

Licht unter den Scheffel stellen

MM 26 1963 S16.jpg
Markus 4,21: Und er sprach zu ihnen: Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen?

Lukas 11, 33: Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe.

Liebe deinen Nächsten

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Galater 5,14. Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt : »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«

Jakobus 2,8: Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift : »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht;

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land

Mt 13,57 (Lutherbibel 2017; par. Mk 6,4; Lk 4,24; Joh 4,44):
MM 47 1965 S12.jpg

Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem Hause.

Die Passage berichtet von der Ablehnung, die Jesus in seiner eigenen Heimatstadt Nazaret erfahren musste. Die Evangelisten berichten übereinstimmend davon; die Überlieferung dürfte einen realistischen Kern haben. Wesentlich dabei ist, dass es für eine Person, die im Lichte der Öffentlichkeit steht, schwierig ist, im Kreise seiner eigenen Herkunftsgemeinschaft für seine Außerordentlichkeit anerkannt zu werden.

Schwankendes Rohr im Wind

Matthäus 11.7; par.: Lk 7,24:
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Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was zu sehen seid ihr hinausgegangen in die Wüste? Ein Schilfrohr, das vom Wind bewegt wird? (Lutherbibel 2017)

Hier ist gut sein

FC 1055 MM 35 1969 S03.jpg
Matthäus 17.4: Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.

Markus 9,5: Und Petrus antwortete und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist für uns gut sein; wir wollen drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.

VP1 TGDD 2 S04 (F-II)
Lukas 9,33: Und es begab sich, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist für uns gut sein! Lasst uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete.

Scherflein

MM 8 1977

Bekannt durch die Übersetzung Luthers, der den “Lepton” des griech. Textes durch das Scherflein ersetzt. Beide sind jeweils die kleinsten gängigen Münzen ihrer Zeit.

Markus 12:

41 Und Jesus setzte sich gegen den Gotteskasten und schaute, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten; und viele Reiche legten viel ein.

42 Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; die machen einen Heller.

43 Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt denn alle, die eingelegt haben.

44 Denn sie haben alle von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt.


Lukas 21:

1 Er sah aber auf und schaute die Reichen, wie sie ihre Opfer einlegten in den Gotteskasten.

2 Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein.

3 Und er sprach: Wahrlich ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr denn sie alle eingelegt.

4 Denn diese alle haben aus ihrem Überfluß eingelegt zu dem Opfer Gottes; sie aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt.

Schlaf des Gerechten

Der Weise (scil.: der Gerechte) erfreut sich an gutem Schlaf, so Spr 3,24 (EÜ):
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Gehst du zur Ruhe, so schreckt dich nichts auf, / legst du dich nieder, erquickt dich dein Schlaf. Ähnlich Ps 4,9 (Lutherbibel):

Ähnlich Ps 4,9 (Lutherbibel):

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.

MM 1969,35

Suchet, so werdet ihr finden

Mt 7,7, par.: Mk 11,24; Joh 14,13f; 15,7; 16,24 und Lk 11,10 (Lutherbibel):
TGDD 129 (1994) S37.jpg

"Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan."

Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über

MM 47 1979 S7
Matthäus 12,34: Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Lukas 6,45:Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Undank ist der Welt Lohn

MM 11 1953 S5.jpg
US-11 58 MM 8 1958 S36
Dieses Zitat ist biblisch nicht direkt nachweisbar; eventuell kann es mit Lk 17, 7-10 in Verbindung gebracht werden, wo beschrieben steht, dass der Knecht für den Dienst, für den er ohnehin bestellt ist, keinen zusätzlichen Dank erwarten sollte.

Einer trage des anderen Last.

MM 5 1973 29
"Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen." (Gal 6,2)

"[er] nehme sein Kreuz auf sich..." (Mt 16,24) Goofy bringt hier zwei Bibelzitate durcheinander: Paulus fordert im Galaterbrief dazu auf, des anderen Last zu tragen; aber Jesus selbst weist darauf hin, dass jeder, der (die) ihm nachfolgt, ein (eigenes) Kreuz zu tragen haben werde. Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 9,23)

Hebe dich hinweg, Unhold

MM 25 1965 S05
Matthaeus 4, 10

Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen." Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.

Ölgötze

MM 1952/11
Um 1375 wird erstmals ein Heiligenbild als „Götz“ bezeichnet, zunächst nicht abwertend, sondern lediglich deskriptiv („kleines Gottesbild“). Luther verwendet „Götze“ dann als Umschreibung für das gr. eidolon (Götterbild) und gibt entsprechend die „eidolatria“ als „Götzendienst“ wieder. Damit ist die negative Bedeutung festgelegt; auch die Namenskurzform „Götz“ hat zu dieser Zeit und bis ins 17. Jh. noch die Nebenbedeutung „stur, schwerfällig, intellektuell anspruchslos“.[3]

Der „Ölgötze“ findet sich tatsächlich zuerst bei Luther; das Duden-Herkunftswörterbuch führt ihn auf die Zusammenziehung von „Ölberggötze“ zurück und deutet ihn auf die angesichts der Selbstoffenbarung Jesu erstarrten Knechte der Tempelwache (lt. Joh fallen sie ja sogar zu Boden). Die in der Wikipedia favorisierte Deutung auf die schlafenden Jünger ist wahrscheinlicher, allerdings nur dann, wenn man dem „Götz“ die zweite Bedeutung zugrunde legt: träge, schwerfällige Menschen, die die Bedeutung des Geschehens nicht begreifen. Dann hat das „Götz“ aber nichts mit den „Götzen“ (i.S.v. „falschen Göttern“) zu tun, sondern steht schlicht für die Freunde Jesu, die die Wichtigkeit des Augenblickes nicht begreifen.

Eine weitere Deutung sieht Ölgötzen als abwertende Bezeichnung von Heiligenbildern.

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Winde_verweht_(Film)
  2. Buch der Weisheit 5,14.
  3. Vgl. LThK 2006, 4, 960 bzw. 960-964.