Knoblismus: Unterschied zwischen den Versionen

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In jeder Situation, deren Auflösung sich auf eine zweiwertige Antwort reduzieren lässt ("ja/nein", "rechts/links" etc.) trifft der Knoblist seine Entscheidung durch einen Münzwurf. Zugrunde liegt dem die Idee, dass es eine Gerechtigkeit verbürgende Metainstanz gibt, die für eine langfristig positive Bilanz der Summe knoblistischer Entscheidungen sorgt.  
In jeder Situation, deren Auflösung sich auf eine zweiwertige Antwort reduzieren lässt ("ja/nein", "rechts/links" etc.) trifft der Knoblist seine Entscheidung durch einen Münzwurf. Zugrunde liegt dem die Idee, dass es eine Gerechtigkeit verbürgende Metainstanz gibt, die für eine langfristig positive Bilanz der Summe knoblistischer Entscheidungen sorgt.  


Dem Hauptvertreter dieser Philosophie, Prof. Poth, zufolge "verliert das Leben seine Schrecken", wenn man sich dieser Methode bedient, die wie keine andere "die Freiheit des menschlichen Willens sinnfällig dokumentiert".  
Prof. Poth, dem Hauptvertreter dieser Philosophie zufolge, "verliert das Leben seine Schrecken", wenn man sich dieser Methode bedient, die wie keine andere "die Freiheit des menschlichen Willens sinnfällig dokumentiert".  


Die Anhänger dieses Systems werden als "Knoblisten" bezeichnet; sie sind weltweit organisiert. Die Beitrittsgebühr von einem Taler ist eine Pauschale, die auf Lebenszeit gilt.  
Die Anhänger dieses Systems werden als "Knoblisten" bezeichnet; sie sind weltweit organisiert. Die Beitrittsgebühr von einem Taler ist eine Pauschale, die auf Lebenszeit gilt.  

Version vom 23. April 2021, 16:22 Uhr

Beschreibung

Die Philosophie des Knoblismus, die auf einer spezifischen Deutung des Zufalls als kreativem Bestandteil der Weltgestaltung beruht, bietet nicht nur konkrete Entscheidungshilfen in Grenzsituationen, sondern auch eine Gesamtsicht auf die Einbettung der konkreten Person in das von ihr erlebbare Universum.

BL 22,47, Bild 2

In jeder Situation, deren Auflösung sich auf eine zweiwertige Antwort reduzieren lässt ("ja/nein", "rechts/links" etc.) trifft der Knoblist seine Entscheidung durch einen Münzwurf. Zugrunde liegt dem die Idee, dass es eine Gerechtigkeit verbürgende Metainstanz gibt, die für eine langfristig positive Bilanz der Summe knoblistischer Entscheidungen sorgt.

Prof. Poth, dem Hauptvertreter dieser Philosophie zufolge, "verliert das Leben seine Schrecken", wenn man sich dieser Methode bedient, die wie keine andere "die Freiheit des menschlichen Willens sinnfällig dokumentiert".

Die Anhänger dieses Systems werden als "Knoblisten" bezeichnet; sie sind weltweit organisiert. Die Beitrittsgebühr von einem Taler ist eine Pauschale, die auf Lebenszeit gilt.

Kritik

BL 22, 54, Bild 6

Die überwiegende Mehrheit der Entscheidungen im menschlichen Leben sind nicht-binär und nur mit erheblichem Aufwand auf binäre Teilentscheidungen herunterzubrechen. Für diesen Prozess muss eine strikte Standardisierung eingehalten werden, da sonst die Ausgewogenheit der Entscheidungsbasis durch persönliche bzw. fallbezogene Individualentscheidungen gefährdet ist.

Andererseits gibt es eine erhebliche Menge von Personen, die auch und gerade durch Entscheidungen enorm belastet werden, da jede Entscheidung für eine Option zugleich den Untergang anderer Optionen bedeutet. Für diese Personen kann die Entlastung vom konkreten Entscheidungsprozess tatsächlich eine Entlastung bewirken; ob dies die Risken der dennoch statistisch wahrscheinlich vorkommenden falschen Entscheidungen durch den Münzwurf aufwiegt, ist noch nicht hinreichend erforscht.

Fragwürdig ist jedenfalls die Aussage, dass durch eine Serie von (Pseudo-)Zufallsereignissen die menschliche (sic!) Willensfreiheit in besonderer Weise dokumentiert werde. Zunächst ist in der gegenwärtigen philosophischen Diskussion die strikte Freiheit des Willens Gegenstand einer intensiven Diskussion. Dann wäre weiter zu argumentieren, dass "der Knoblist" - sofern er (oder sie) diese Praxis tatsächlich zur dominierenden Entscheidungshilfe in seinem Leben macht - dies wohl sehr häufig und möglicherweise auch mit derselben Münze macht. Theoretisch ist denkbar, dass dies auf Dauer zu einer (unbewussten) Beeinflussung der Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses führen könnte.