Literatur des 20. Jahrhunderts

Aus Alleswisser
Version vom 3. September 2025, 17:12 Uhr von PaTrick Martin (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{| class="wikitable" ! === Heinrich Böll === |- | ==== Ende einer Dienstreise ==== mini|Die Insel der goldenen Gänse (1963) U$ 45/1 BL OD 26, S. 10''Ende einer Dienstfahrt. Erzählung''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1966. Neueste Ausgabe: dtv, München 2004. 24. Auflage. <nowiki>ISBN 978-3-423-00566-1</nowiki>. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober 1966 bis zum 16. April 1967) Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 19…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich Böll

Ende einer Dienstreise

Die Insel der goldenen Gänse (1963) U$ 45/1 BL OD 26, S. 10
Ende einer Dienstfahrt. Erzählung. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1966. Neueste Ausgabe: dtv, München 2004. 24. Auflage. ISBN 978-3-423-00566-1. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 7. Oktober 1966 bis zum 16. April 1967)

Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.[1]

Dr. Fuchs hat sich hier eng an den Barks- Original-Text gehalten („End of the voyage!") und nur vor das Wort `Reise`als kleinen Twist den Verweis auf den damals geraden aktuellen Bestseller gesetzt.

Dietrich Bonhoeffer

Stahl und Eisen mögen vergehen

unser eigener Dreck bleibt ewig bestehen!


Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

Traupredigt aus der Zelle (1943)

...
BL WDC-03-19-04
Es wäre eine Flucht in falsche Frömmigkeit, wenn ihr nicht heute zu sagen wagtet: es ist unser Wille, es ist unsere Liebe, es ist unser Weg. „Eisen und Stahl, sie mögen vergehen, unsere Liebe bleibt ewig bestehen.“ Dieses Verlangen nach der irdischen Glückseligkeit, die ihr ineinander finden wollt und die darin besteht, daß – mit den Worten des mittelalterlichen Liedes – eines des andern Trost ist nach Seele und Leib, dieses Verlangen hat sein Recht vor Menschen und vor Gott.

...


Bonhoeffer gibt als Quelle selbst Brahms an:


Johannes Brahms

Von ewiger Liebe - op. 43/1


Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld!

Abend schon ist es, nun schweiget die Welt.

Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch,

Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch.

Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus,

Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus,

Führt sie am Weidengebüsche vorbei,

Redet so viel und so mancherlei:

"Leidest du Schmach und betrübest du dich,

Leidest du Schmach von andern um mich,

Werde die Liebe getrennt so geschwind,

Schnell, wie wir früher vereiniget sind.

Scheide mit Regen und scheide mit Wind,

Schnell wie wir früher vereiniget sind."

Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht:

"Unsere Liebe sie trennet sich nicht!

Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr,

Unsere Liebe ist fester noch mehr.

Eisen und Stahl, man schmiedet sie um,

Unsere Liebe, wer wandelt sie um?

Eisen und Stahl, sie können zergehn,

Unsere Liebe muss ewig bestehn!"

Bertolt Brecht

O Himmel strahlender Azur

Ballade von den Seeräubern (Seeräuber-Ballade)
Von Branntwein toll und Finsternissen

Von unerhörten Güssen nass

Vom Frost eisweißer Nacht zerrissen

Im Mastkorb von Gesichten blass

Von Sonne nackt gebrannt und krank

(die hatten sie im Winter lieb)

Aus Hunger, Fieber und Gestank

Sang alles, was noch übrig blieb:


O Himmel, strahlender Azur!

Enormer Wind, die Segel bläh!

Lasst Wind und Himmel fahren! Nur

Lasst uns um Sankt Marie die See!

Kein Weizenfeld mit milden Winden

Selbst keine Schenke mit Musik

Kein Tanz mit Weibern und Absinthen

Kein Kartenspiel hielt sie zurück.

Sie hatten vor dem Knall das Zanken

Vor Mitternacht die Weiber satt:

Sie lieben nur verfaulte Planken

Ihr Schiff, das keine Heimat hat.

O Himmel, strahlender Azur! …

Mit seinen Ratten, seinen Löchern

Mit seiner Pest, mit Haut und Haar

Sie fluchten wüst darauf beim Bechern

Und liebten es, so wie es war.

Sie knoten sich mit ihren Haaren

Im Sturm in seinem Mastwerk fest:

Sie würden nur zum Himmel fahren

Wenn man dort Schiffe fahren läßt.


O Himmel, strahlender Azur! …

Sie morden kalt und ohne Hassen

Was ihnen in die Zähne springt

Sie würgen Gurgeln so gelassen

Wie man ein Tau ins Mastwerk schlingt.

Sie trinken Sprit bei Leichenwachen

Nachts torkeln trunken sie in See

Und die, die übrig bleiben, lachen

Und winken mit der kleinen Zeh:

O Himmel, strahlender Azur! …

Sie leben schön wie noble Tiere

Im weichen Wind, im trunknen Blau!

Und oft besteigen sieben Stiere

Eine geraubte fremde Frau.

Die hellen Sternennächte schaukeln

Sie mit Musik in süße Ruh

Und mit geblähten Segeln gaukeln

Sie unbekannten Meeren zu.


O Himmel, strahlender Azur! …

Doch eines Abends im Aprile

Der keine Sterne für sie hat

Hat sie das Meer in aller Stille

Auf einmal plötzlich selber satt.

Hüllt still in Rauch die Sternensicht

Und die geliebten Winde schieben

Die Wolken in das milde Licht.

O Himmel, strahlender Azur! …

Sie fühlen noch, wie voll Erbarmen

Das Meer mit ihnen heute wacht

Dann nimmt der Wind sie in die Arme

Und tötet sie vor Mitternacht.

Und ganz zuletzt in höchsten Masten

War es, weil Sturm so gar laut schrie

Als ob sie, die zur Hölle rasten

Noch einmal sangen, laut wie nie:

O Himmel, strahlender Azur!
MM 31 1981 S30
Enormer Wind, die Segel bläh!

Lasst Wind und Himmel fahren! Nur

Lasst uns um Sankt Marie die See!

Alles ändert sich

Geschehen ist geschehen

MM 28 1972 S35.jpg
Alles wandelt sich

Alles wandelt sich. Neu beginnen

Kannst du mit dem letzten Atemzug.

Aber was geschehen ist, ist geschehen. Und das Wasser

Das du in den Wein gossest, kannst du

Nicht mehr herausschütten.

Was geschehen ist, ist geschehen. Das Wasser

Das du in den Wein gossest, kannst du

Nicht mehr herausschütten, aber

Alles wandelt sich. Neu beginnen

Kannst du mit dem letzten Atemzug.

Richard Walther Darré

Zucht und Sitte

"Zucht und Sitte" ist ein 1940 erschienenes Werk des Naziideologen Richard Walther Darré.

Es gibt allerdings ein unter dem gleichen Namen erschienenes vierbändiges Werk anderer Autoren: "Zucht und Sitte: Die Neuordnung unserer Lebensgesetze" 1941/1942/1943/1944 im Verlag Zucht und Sitte erschienen und von Hans Bodenstedt und Herbert Backe/Karl Cerff herausgegeben.
WDC 60 MM 11 1952

Paula Dehmel

Ein Singsang vom RheineAus: Das liebe Nest. Gesammelte Kindergedichte von Paula Dehmel (1919)
Herr Steuermann, Herr Steuermann,

leg an der Brück von Köllen an!

Ein Schifflein kommt gefahren

wohl über den grünen Rhein.

Was hat das Schiff geladen?

        Ei, roten Wein,

        ei, weißen Wein,

den hat das Schiff geladen.

Zu Köllen an der Brücke,

da tagt der hohe Rat am Rhein.

Was wollen die Herren trinken?

        Ei, roten Wein,

        ei, weißen Wein,

den wollen die Herren trinken.

Ein Schifflein kommt gefahren

wohl über den grünen Rhein.

Was hat das Schiff geladen?

        Ei, blonde Jüngferlein,

        ei, braune Jüngferlein,

die hat das Schiff geladen.

Zu Köllen an der Brücke,

da tagt der hohe Rat am Rhein.

Wen wollen die Herren küssen?

        Ei, blonde Jüngferlein,

        ei, braune Jüngferlein,

die wollen die Herren küssen.

Herr Steuermann, Herr Steuermann,

leg an der Brück von Köllen an!

Adam Karrillon

Kein Schwanz mehr zu sehen

MM 11 1964 S9
Sechs Schwaben und ein halber (1922) / Der Schwabe Nr. 1 (Der Überschwabe)

... »Sie sehen aus wie eine Köchin, der die Milch geronnen ist, Doktor,« bemerkte der Kapitän mit Lachen. »Nur keine Furcht! Nur keine Furcht, eine Gänseherde hat noch keinen Deutschen gefressen und einen Schwaben erst recht nicht. Freuen Sie sich doch, daß diese Guanofabrikanten da, die für den Böblinger Rapsbauer hinterrücks fabrizieren, Ihnen noch einmal eine überraschende Abwechslung gege ben haben. Von nun ab sitzen wir für lange acht Tage vor dem leeren Theatervorhang des Himmels mit seiner aufgemalten Sonne und seinen Sternen, und wenn nicht einmal ein Schiff unseren Kurs schneidet, oder Polypen und Medusen ihre Leuchtkugeln aus den kämmenden Bugwellen werfen, so ist von nun ab bis zur Nordspitze von Sumatra außer fliegenden Fischen kein Schwanz mehr zu sehen.« ...

Erich Kästner

Die Kohldampf-Insel 1954 (U$ 08/2) BL OD 07, S. 38

Darüber möchte ich nicht sprechen

Drei Männer im Schnee.

Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 64.

„[…]

Mir gehört eine […] Schiffahrtslinie! […]“

[…] „welche Linie ist das denn?“ „Darüber möchte ich nicht sprechen“,

sagte Kesselhuth vornehm.

Das große Tauschgeschäft U$ 31/1 (1960) BL OD 19, S. 3

Du redest wie Du's verstehst

Drei Männer im Schnee.

Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 30.

Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen. „Sie reden, wie Sie es verstehen“.

Friederike Kempner

Amerika, du Land der Träume

MM 45 1986 S32
Amerika[2]
Amerika, Du Land der Träume,
Du Wunderwelt so lang und breit,
Wie schön sind Deine Kokosbäume,
Und Deine rege Einsamkeit!

Siegfried Lenz

Und die Zeit vergeht, wie sie es nun mal tut

BL WG-01-27
„…und die Zeit tat das, was sie immer tut: sie verstrich“. So zärtlich war Suleyken, Hamburg: Hoffman und Campe (6. Auflage 1970), S. 90.

ganz ähnlich in: “Fast eine Weihnachtskatastrophe” (FG 1947)*. Im Englischen „Three Good Ducks“ : „Time slides by“.

  • lt. der 2-Bändigen Ausgabe „Weihnachtsgeschichten von Carl Barks“, Bd. 1 S.2, EHAPA, 2010 erstmals auf Deutsch erschienen in MM 51/1980.

"Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftstellerekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich."[1]

Thomas Mann

Donald, der Pfiffikus. BL WDC 45, S. 38

Gedankenarbeit

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB,p. 319/320.

„[...]

aber zur Verschmelzung, Gestaltung und inneren Verarbeitung dieses vielfachen Rohstoffes hatte er nur kurze, spruchartige Anleitung gegeben, und es war schwere Gedankenarbeit, die Klaus Heinrich zu leisten hatte [...]“.

Donald, der Haarkünstler BL 47, S. 30 bzw. WDC 272

Lehrsatz von der kurzfristigen Bilanzschwebe

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 288 bzw. p. 320

sah sich erbleichend einer schwebenden und  kurzfristig fundierten [Staats-]Schuld gegenüber [...].“

„[...] die Lehre vom Finanzplan und Budget, von der Bilanz, dem Überschuß und namentlich dem Defizit [...]“

Anm.:

Dr. Fuchs erweist sich als wahre Dichterin: sie ver-dichtet die beiden Textstücke zu einer einzigen, flüssigen Sentenz.


s.a. MARTIN, PATRICK; HERGES, ALEXANDER: Bilanzschwebe und Kreditabwürgung ("Maharadscha für einen Tag") Der Donaldist 160, S. 61

Die Spitzen der Gesellschaft OD 24, Seite 55 und 61

Spitzen der Gesellschaft

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 92/93.


„Mehrere Minister, Adjutanten in Zivil, zahlreiche Herren und Damen des Hofes, die Spitzen der Gesellschaft, auch Gutsbesitzer aus der Umgegend waren zugegen.“

Das Maitänzchen BL 47,Seite 7. WDC 270

Mairennen bzw. Maitänzchen

Thomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit.

Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 170


„[eine] Einrichtung, die man unter dem Namen des >> Maikampfes<< kannte, — eines alljährlich zur Lenzzeit sich wiederholenden poetischen Turniers [...]“

Karl May

MM 21 1976 S13

Das Leben ist ein Kampf

Das Leben ist ein Kampf war zeitweise der Wahlspruch und eine vielfach gebrauchte Widmung Karl Mays.

Das Leben ist ein Kampf;

  Der Tod ist der Sieg;

Ich lebe, um zu kämpfen;

  Und ich sterbe, um zu siegen.[3]

Old Shatterhand

WDC 183 MM 19 1956 S03
Old Shatterhand (englisch für "Alte Schmetterhand") ist ein berühmter deutschstämmiger Westmann, der Ich-Erzähler vieler der großen und bekannten Reiseerzählungen Karl Mays. Auch in den im Wilden Westen spielenden Jugenderzählungen ist er - in der dritten Person - der Held. Im Laufe der Jahre hat Karl May herausgearbeitet, dass er die gleiche Person wie Kara Ben Nemsi ist, da beide Figuren dann über dieselben Waffen oder dieselbe Biografie verfügen.[4]

Winnetou

WDC 196 MM 25 1957 S02
Winnetou (* 1840; † 1874; laut Karl May indianisch: Brennendes Wasser; Aussprache: "Sein Name wird ausgesprochen Winneto-u, das o-u sehr schnell hintereinander als Diphtong.") ist eine berühmte Gestalt aus der gleichnamigen Romantrilogie (plus Zusatzband) und anderen Werken von Karl May, die im Wilden Westen spielen.

Bei dieser Figur handelt es sich um einen fiktiven Häuptling der Mescalero-Apachen. Er ist der Blutsbruder Old Shatterhands.

[5]

Friedrich Nietzsche

Was einen nicht umbringt, macht einen hart

WDC 94 MM 44 1978 S4
Götzen-Dämmerung (1889) - Sprüche und Pfeile, 8

Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.

In jedem Manne steckt ein Kind

MM 35 1964 S37
MM 45 1962 S2
Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen

Die Redewendung ist ein Zitat aus Nietzsches Schrift „Also sprach Zarathrustra“:[1]

„Besser als ein Mann versteht das Weib die Kinder, aber der Mann ist kindlicher als das Weib. Im ächten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen. Auf, ihr Frauen, so entdeckt mir doch das Kind im Manne!“[6]

Erich Maria Remarque

Rache ist Blutwurst

MM 7 1973 S11
Das Sprichwort stammt aus dem Bestseller „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque (1928). Im dritten Kapitel des Buches wird die Handlung um die Figur Haie Westhus wie folgt beschrieben: „Haie sah sich noch einmal um und sagte ingrimmig, gesättigt und etwas rätselhaft: »Rache ist Blutwurst.«“. Diese Worte wählte dieser, nachdem er sich mit seinen Freunden an dem Unteroffizier Himmelstoß gerächt hatte. Himmelstoß hatte zuvor die Freunde und weitere Kameraden schikaniert und mit speziellen Lernmethoden versucht, die Soldaten zu erziehen. Als die Freunde erfahren, dass Himmelstoß bei ihnen vor Ort ist, fangen sie diesen am Abend ab und verprügeln ihn. Das ist die Form der Rache, die die Freunde für die erlittenen Schikanen von Himmelstoß gewählt haben. Dies geschah am letzten Abend, bevor Paul Bäumer mit seinen Freunden an die Front verlegt wurde
MM 23 1984 S8

Heinrich Schäffer

Hilfspostbote Säbelbein

TGDD 12 17
Erste Zeile des humoristischen Gedichtes "Postdienst auf dem Bahnhof. Erika Fuchs kannte das Gedicht aus dem humoristischen Sammelband "Deutsche Poesie" (oder so ähnlich), aus dem ihr Vater bisweilen vorlas, wie sie gegenüber H.D. Heilmann bestätigte.[7]
Postdienst auf dem Bahnhof

Quelle: „Das lustige Salzer-Buch“ Hrsg.

Marcell Salzer, Hamburg 1912


Der Posthilfsbote Säbelbein

Lädt für Berlin Pakete ein.

Dem Hilfspackmeister Livius

Ist's heil'ge Pflicht und Hochgenuss,

Hier zuzuschaun, wie Säbelbein

Lädt für Berlin Pakete ein.

Da kommt von links her Stiefelband,

Ein neugebackner Praktikant.

Er prüft, ob auch der Livius

Nachschaut – so wie er soll und muss –

Ob Posthilfsbote Säbelbein

Lädt wirklich die Pakete ein.

Schon nähert sich von Süden her

Des Postamts Obersekretär.

Er späht, ob auch der Praktikant

Tatsächlich nachprüft unverwandt,

Ob Hilfspackmeister Livius

Nachschaut – so wie er soll und muss

Ob Posthilfsbote Säbelbein

Lädt sämtliche Pakete ein.

Zuletzt tritt aus dem Bahnhofstor

Der Postdirektor selbst hervor.

Er forscht und lauscht von ungefähr

Ob auch der Obersekretär

Sich überzeugt, dass Stiefelband

Nachprüft, getreu und unverwandt

Ob Hilfspackmeister Livius

Nachschaut – so wie er 's soll und muss –

Ob Posthilfsbote Säbelbein

Lädt wirklich die Pakete ein.

Die Glocke tönt. Dort fährt der Zug.

Doch leider gab's nicht Zeit genug,

Dass Posthilfsbote Säbelbein

Lud sämtliche Pakete ein.

Die halbe Ladung blieb zurück.

O Missgeschick, o Schicksalstück'!

Der Postdirektor lobesam

Enteilt viel schneller als er kam,

Der treue Obersekretär

Klabastert spornstreichs hinterher,

Indes der junge Praktikant

Im Wartesaale I verschwand.

Und Livius trank ohne Zorn

In IV. Klasse einen „Korn“.

Auf dem Perron steht ganz allein

Der Posthilfsbote Säbelbein

Und spricht: »So geht es allemal,

Weil Mangel ist am Personal!« 

Die Wacht am Rhein

WDC 43 MM 43 1987 Beilage S16
Die Wacht am Rhein ist ein patriotisches Lied, das im Deutschen Kaiserreich ab 1871 neben Heil dir im Siegerkranz die Funktion einer inoffiziellen Nationalhymne hatte. Der Text wurde 1840 während der Rheinkrise von Max Schneckenburger verfasst. Erst mit der im März 1854 von Carl Wilhelm komponierten Vertonung und prominenten Aufführung bei der Silberhochzeit des späteren Kaisers Wilhelm I. gewann es an Popularität, die sich 1870/71 noch steigerte. Bereits vor 1900 wurde es vielfach parodiert.[8]

George Bernard Shaw

Androklos und der Löwe

MM 4 1970 S9
Androklus war ein Sklave eines römischen Proconsuls, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte und bekannt wurde, weil er eine Damnatio ad bestias auf wunderbare Weise überlebte.

George Bernard Shaw verarbeitete diese Geschichte 1912 in seinem Theaterstück Androcles and the Lion. Dieses wurde 1952 von Chester Erskine verfilmt. Die lose auf Shaws Bearbeitung fußende DEFA-Märchenverfilmung fürs Fernsehen Androklus und der Löwe, Regie: Kurt Jung-Alsen mit Herbert Köfer, Claus Schulz, Gerhard Bienert, Marita Böhme u. a. erfolgte 1968, schon 1966 erschien in der Reihe Die kleinen Trompeterbücher Androklus und der Löwe von Franz Fühmann.T

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll
  2. [2]
  3. [3]
  4. [4]
  5. [5]
  6. [6]https://de.wiktionary.org/wiki/das_Kind_im_Manne
  7. Erika Fuchs und Hans-Dieter Heilmann im Gespräch. Weihnachtsgabe der D.O.N.A.L.D. 2021. Susanne LUBER (Hrsg.)
  8. [7]https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wacht_am_Rhein