Literatur des 20. Jahrhunderts
Heinrich Böll |
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Ende einer Dienstreise![]() Heinrich Theodor Böll (* 21. Dezember 1917 in Köln; † 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, mit welchem seine literarische Arbeit gewürdigt wurde, „die durch ihren zeitgeschichtlichen Weitblick in Verbindung mit ihrer von sensiblem Einfühlungsvermögen geprägten Darstellungskunst erneuernd im Bereich der deutschen Literatur gewirkt hat“. In seinen Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und zahlreichen politischen Essays setzte er sich kritisch mit der jungen Bundesrepublik auseinander. Darüber hinaus arbeitete er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Böll als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche und als Herausgeber.[1] Dr. Fuchs hat sich hier eng an den Barks- Original-Text gehalten („End of the voyage!") und nur vor das Wort `Reise`als kleinen Twist den Verweis auf den damals geraden aktuellen Bestseller gesetzt. |
Dietrich Bonhoeffer |
Stahl und Eisen mögen vergehenunser eigener Dreck bleibt ewig bestehen!
Traupredigt aus der Zelle (1943) ...![]() ...
Von ewiger Liebe - op. 43/1
Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus, Führt sie am Weidengebüsche vorbei, Redet so viel und so mancherlei: "Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von andern um mich, Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell, wie wir früher vereiniget sind. Scheide mit Regen und scheide mit Wind, Schnell wie wir früher vereiniget sind." Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: "Unsere Liebe sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um? Eisen und Stahl, sie können zergehn, Unsere Liebe muss ewig bestehn!" |
Richard Walther Darré |
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Zucht und Sitte"Zucht und Sitte" ist ein 1940 erschienenes Werk des Naziideologen Richard Walther Darré. Es gibt allerdings ein unter dem gleichen Namen erschienenes vierbändiges Werk anderer Autoren: "Zucht und Sitte: Die Neuordnung unserer Lebensgesetze" 1941/1942/1943/1944 im Verlag Zucht und Sitte erschienen und von Hans Bodenstedt und Herbert Backe/Karl Cerff herausgegeben.![]() |
Paula Dehmel |
Ein Singsang vom RheineAus: Das liebe Nest. Gesammelte Kindergedichte von Paula Dehmel (1919)![]() leg an der Brück von Köllen an! Ein Schifflein kommt gefahren wohl über den grünen Rhein. Was hat das Schiff geladen? Ei, roten Wein, ei, weißen Wein, den hat das Schiff geladen. Zu Köllen an der Brücke, da tagt der hohe Rat am Rhein. Was wollen die Herren trinken? Ei, roten Wein, ei, weißen Wein, den wollen die Herren trinken. Ein Schifflein kommt gefahren wohl über den grünen Rhein. Was hat das Schiff geladen? Ei, blonde Jüngferlein, ei, braune Jüngferlein, die hat das Schiff geladen. Zu Köllen an der Brücke, da tagt der hohe Rat am Rhein. Wen wollen die Herren küssen? Ei, blonde Jüngferlein, ei, braune Jüngferlein, die wollen die Herren küssen. Herr Steuermann, Herr Steuermann, leg an der Brück von Köllen an! |
Adam Karrillon |
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Kein Schwanz mehr zu sehen![]() ... »Sie sehen aus wie eine Köchin, der die Milch geronnen ist, Doktor,« bemerkte der Kapitän mit Lachen. »Nur keine Furcht! Nur keine Furcht, eine Gänseherde hat noch keinen Deutschen gefressen und einen Schwaben erst recht nicht. Freuen Sie sich doch, daß diese Guanofabrikanten da, die für den Böblinger Rapsbauer hinterrücks fabrizieren, Ihnen noch einmal eine überraschende Abwechslung gege ben haben. Von nun ab sitzen wir für lange acht Tage vor dem leeren Theatervorhang des Himmels mit seiner aufgemalten Sonne und seinen Sternen, und wenn nicht einmal ein Schiff unseren Kurs schneidet, oder Polypen und Medusen ihre Leuchtkugeln aus den kämmenden Bugwellen werfen, so ist von nun ab bis zur Nordspitze von Sumatra außer fliegenden Fischen kein Schwanz mehr zu sehen.« ... |
Erich Kästner |
![]() Darüber möchte ich nicht sprechenDrei Männer im Schnee. Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 64. „[…] Mir gehört eine […] Schiffahrtslinie! […]“ […] „welche Linie ist das denn?“ „Darüber möchte ich nicht sprechen“, sagte Kesselhuth vornehm. |
![]() Du redest wie Du's verstehstDrei Männer im Schnee. Köln: Kiepenheuer & Witsch, S. 30. Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen. „Sie reden, wie Sie es verstehen“. |
Friederike Kempner |
Amerika, du Land der Träume![]()
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Siegfried Lenz |
Und die Zeit vergeht, wie sie es nun mal tut![]() ganz ähnlich in: “Fast eine Weihnachtskatastrophe” (FG 1947)*. Im Englischen „Three Good Ducks“ : „Time slides by“.
"Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftstellerekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich."[1] |
Thomas Mann |
![]() GedankenarbeitThomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit. Frankfurt a. M.: Fischer TB,p. 319/320. „[...] aber zur Verschmelzung, Gestaltung und inneren Verarbeitung dieses vielfachen Rohstoffes hatte er nur kurze, spruchartige Anleitung gegeben, und es war schwere Gedankenarbeit, die Klaus Heinrich zu leisten hatte [...]“. |
![]() Lehrsatz von der kurzfristigen BilanzschwebeThomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit. Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 288 bzw. p. 320 „ sah sich erbleichend einer schwebenden und kurzfristig fundierten [Staats-]Schuld gegenüber [...].“ „[...] die Lehre vom Finanzplan und Budget, von der Bilanz, dem Überschuß und namentlich dem Defizit [...]“ Anm.: Dr. Fuchs erweist sich als wahre Dichterin: sie ver-dichtet die beiden Textstücke zu einer einzigen, flüssigen Sentenz. |
![]() Spitzen der GesellschaftThomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit. Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 92/93.
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![]() Mairennen bzw. MaitänzchenThomas Mann. (47. Aufl. 2001). Königliche Hoheit. Frankfurt a. M.: Fischer TB, p. 170
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Karl May |
![]() Das Leben ist ein KampfDas Leben ist ein Kampf war zeitweise der Wahlspruch und eine vielfach gebrauchte Widmung Karl Mays. Das Leben ist ein Kampf; Der Tod ist der Sieg; Ich lebe, um zu kämpfen; Und ich sterbe, um zu siegen.[3] |
Old Shatterhand![]() |
Winnetou![]() Bei dieser Figur handelt es sich um einen fiktiven Häuptling der Mescalero-Apachen. Er ist der Blutsbruder Old Shatterhands. |
Friedrich Nietzsche |
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Was einen nicht umbringt, macht einen hart![]() Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. |
In jedem Manne steckt ein Kind![]() ![]() Die Redewendung ist ein Zitat aus Nietzsches Schrift „Also sprach Zarathrustra“:[1] „Besser als ein Mann versteht das Weib die Kinder, aber der Mann ist kindlicher als das Weib. Im ächten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen. Auf, ihr Frauen, so entdeckt mir doch das Kind im Manne!“[6] |
Erich Maria Remarque |
Rache ist Blutwurst![]() ![]() |
Heinrich Schäffer | |||
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Hilfspostbote Säbelbein![]()
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Die Wacht am Rhein![]() |
George Bernard Shaw |
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Androklos und der Löwe![]() George Bernard Shaw verarbeitete diese Geschichte 1912 in seinem Theaterstück Androcles and the Lion. Dieses wurde 1952 von Chester Erskine verfilmt. Die lose auf Shaws Bearbeitung fußende DEFA-Märchenverfilmung fürs Fernsehen Androklus und der Löwe, Regie: Kurt Jung-Alsen mit Herbert Köfer, Claus Schulz, Gerhard Bienert, Marita Böhme u. a. erfolgte 1968, schon 1966 erschien in der Reihe Die kleinen Trompeterbücher Androklus und der Löwe von Franz Fühmann.T |