Teufel
Die Vorstellung eines personal existierenden radikal Bösen ist Bestandteil vieler Religionen. Die konkrete Teufelsvorstellung im Kontext der christlichen Tradition ist hochkomplex.
In der monotheistisch-abrahamitischen Tradition ist zwischen der Vorstellung des Satan im Kontext der Heiligen Schriften des Judentums, des Diabolos (wörtlich "der Durcheinanderbringer" oder "Verwirrer", von gr. dia ballein, durcheinanderwerfen) und die Vorstellung des Teufels im Sinne der Deutung des Augustinus von Hippo und seiner Tradition. Während der Satan zunächst noch ein selbstverständliches Mitglied des göttlichen Hofstaates ist und eher die Funktion hat, in Vollzug des Planes Gottes die Glaubenstreue des Volkes oder einzelner Personen zu überprüfen[1] bzw. als "Staatsanwalt" im Sinne eines Anklägers in einem stilisierten Gericht vor Gott zu stehen,[2] ist der Diabolos bereits der Versucher nicht nur des Jesus von Nazareth,[3] sondern auch der Menschen schlechthin, der das Unheil und Verderben in seelischer und körperlicher Sicht herbeizuführen versucht. Die Kirchenväter und insbesondere Augustinus bringen auch im Sinne einer Abgrenzung von den gerade noch existierenden paganen Göttervorstellungen den Aspekt der Identifizierung ihrer Attribute mit der Teufelsidee ein; so erhält der Diabolos in Anlehnung an die antiken Satyrn bzw. an Pan die Tiergestalt (Bocksfüße und Hörner) sowie die starke Sexualisierung.
Im Kontext Entenhausens ist eher der letztere Teufel bekannt. Er wird von aktiven Hexen als Schutzpatron angerufen,[4] wird bildlich als "grüner Eifersuchtsteufel"[5] oder als Überbringer schlechter Nachrichten[6] dargestellt. Pittoreske Landschaften sind nach ihm benannt, zu denen bzw. zu deren Entstehung es vermutlich auch entsprechende Volkssagen geben wird.[7]
Anmerkungen
- ↑ Hiob 1,6ff.
- ↑ Sach 3.
- ↑ Lk 4.
- ↑ TGDD 86, 45, Bild 8.
- ↑ TGDD 9, 8, Bild 4.
- ↑ TGDD 59, 66, Bild 1 (Detail über den beiden Fässern rechts im Vordergrund).
- ↑ So ist eine "Teufelsschlucht" in TGDD 110, 25, Bild 1 dokumentiert. Ein anderer Landstrich trägt denselben Namen, obwohl von gänzlich anderer Anmutung; vgl. TGDD 2, 4, Bild 8.