Literatur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Hans Christian Andersen (1805-1875) ===
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|[[Datei:Image81.png|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]
==== Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder ====
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL_WDC-20-45.jpg|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“​[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]
Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”
↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
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=== Johann Wolfgang von Goethe ===
===Ludwig Bechstein===
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==== Selbst ist der Mann! ====
====Undank ist der Welt Lohn====
[[Datei:Selbst ist der mann.jpg|mini|TGDD 9]]
[[Datei:Image46a.jpg|mini|MM 7 1976 S29]]Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins [https://de.wikipedia.org/wiki/Undank_ist_der_Welt_Lohn Neuem Deutschen Märchenbuch].
Faust. Der Tragödie zweiter Teil
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=== Wilhelm Bornemann (1766-1851) ===
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|[[Datei:Image4.jpg|rechts|mini]]


''Kaiser:  '''Selbst ist der Mann!''' Wer Thron und Kron begehrt''
==== Im Wald und auf der Heide ====
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! colspan="6" |Im Wald und auf der Heide (1816)
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''


''Persönlich sey er solcher Ehren werth.''
'''da such ich meine Freude,'''


''Sey das Gespenst, das gegen uns erstanden,''
<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>


''Sich Kaiser nennt und Herr von unsern Landen,''
Die Forsten treu zu hegen,


''Des Heeres Herzog, Lehnsherr unsrer Großen,''
das Wildbret zu erlegen,


''Mit eigner Faust in’s Todtenreich gestoßen!''
<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>


[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/S#Selbst_ist_der_Mann! sic!]
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
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==== Schwankende Gestalten ====
mein' Lust hab' ich daran. :|
[[Datei:Image58.png|mini|TGDD 137,BL-WDC 46]]
|Trag' ich in meiner Tasche


“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Zueignung
ein Trünklein in der Flasche,


''Ihr naht euch wieder, '''schwankende Gestalten,'''''
<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>


''Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.''
brennt lustig meine Pfeife,


''Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?''
wenn ich den Forst durch streife,


''Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?''
<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>


''Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Im Walde hingestrecket,


''Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert''
den Tisch mit Moos mir decket


''Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.''
<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>
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==== Uns ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen ====


“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Auerbachs Keller
den treuen Hund zur Seite,


''Mephistopheles (mit seltsamen Gebärden):''
ich mir das Mahl bereite


''Trauben trägt der Weinstock!''
<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>


''Hörner der Ziegenbock;''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Der Wein ist saftig, Holz die Reben,''[[Datei:Image17.png|mini|''BL-DÜ 3; TGDD 147'']]
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Das Huhn im schnellen Zuge,


''Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.''
die Schnepf' im Zickzackfluge


''Ein tiefer Blick in die Natur!''
<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>


''Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Nun zieht die Pfropfen und genießt!''
Die Sauen, Reh' und Hirsche


''Alle (indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft):''
erleg' ich auf der Pirsche,


''O schöner Brunnen, der uns fließt!''
<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>


''Mephistopheles''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt!''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Und streich' ich durch die Wälder


''(Sie trinken wiederholt)''
und zieh' ich durch die Felder


''Alle (singen).''
<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>


'''''Uns ist ganz kannibalisch wohl,'''''
doch schwinden mir die Stunden


'''''Als wie fünfhundert Säuen!'''''
gleich flüchtigen Sekunden,
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==== Wie herrlich leuchtet mir die Natur ====
Mailied


'''''Wie herrlich leuchtet''' '''mir die Natur'''''
<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>


''Wie glänzt die Sonne Wie lacht die Flur!''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Es dringen Blüten aus jedem Zweig''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Wenn sich die Sonne neiget,


''Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch''[[Datei:BL WDC-03-28.jpg|mini|''Die drei dreckigen Ducks, BL WDC-03-28-08'']]
der feuchte Nebel steiget,


''Und Freud und Wonne aus jeder Brust''
<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>


''O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!''
dann zieh" ich von der Heide


''O Lieb, o Liebe! So golden schön,''
zur häuslich-stillen Freude,


''Wie Morgenwolken auf jenen Höhn''
<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>


''Du segnest herrlich das frische Feld''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


''Im Blütendampfe die volle Welt''
mein' Lust hab' ich daran. :|
|}
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
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===Gottlob Wilhelm Burmann ===
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
====Arbeit macht das Leben süß====


''O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich''


''Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich''
Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


''So liebt die Lerche Gesang und Luft''


''Und Morgenblumen den Himmelsduft''
Aus: Arbeit


''Wie ich dich liebe mit warmem Blut''


''Die du mir Jugend und Freud und Mut''
'''Arbeit macht das Leben süß,'''


''Zu neuen Liedern und Tänzen gibst''
macht es nie zur Last,


''Sei ewig glücklich wie du mich liebst''
der nur hat Bekümmernis,
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=== Friedrich Schiller ===
der die Arbeit haßt.
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==== Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken ====


Prolog, Wallensteins Lager[[Datei:Image50a.jpg|mini|MM 18 1961 S38]](Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)
abgewandelt als deutsches Sprichwort:


''Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel,''
Arbeit macht das Leben süß,


''Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge''
Faulheit stärkt die Glieder,


''Geliehn, die weiche Seele hingegeben,''
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit


''Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal''
und leg mich wieder nieder.


''Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat''
Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


''Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt,''


''Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns''
''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''


''Aus dieser edeln Säulenordnung an,''
''MM30/1978 p.35''
 
''MM13/1962 p.3''
 
''MM12/1967 p.4''


''Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen.''
''MM44/1975 p.6''


''Und doch ist dies der alte Schauplatz noch,''
''MM42/1975 p.6''
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=== Matthias Claudius (1740–1815) ===
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|'''Urians Reise um die Welt'''
Der erste Vers, „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“, ist sprichwörtlich geworden und wird auch heute noch oft verwendet, wenn es um interessante oder unerwartete Erlebnisse auf Reisen geht.


''Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte,''
'''Wenn einer eine Reise tut,'''


''Die Laufbahn manches wachsenden Talents.''
'''So kann er was erzählen;'''


''Wir sind die Alten noch, die sich vor euch''
Drum nahm ich meinen Stock und Hut


''Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet.''
Und tät das Reisen wählen.


''Ein edler Meister stand auf diesem Platz,''
Da hat das Reisen seinen Zweck,


''Euch in die heitern Höhen seiner Kunst''
Es stärkt den Geist und gibt Geschick


''Durch seinen Schöpfergenius entzückend.''
Und tut die Brust erweitern.


''O! möge dieses Raumes neue Würde''
Seht, da fuhr ich über's Meer[[Datei:Claudius_Wenn_einer_eine_Reise_tut..._TGDD_54_(1979)_S35.jpg|mini]]Und hab' mich recht gehärmet,


''Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn,''
Die Wellen und der Wind so sehr


''Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt,''
Hat manchen Fisch geschwärmet.


''Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen.''
Von fern her sah ich auch das Land,


''Ein großes Muster weckt Nacheiferung''
Da ging's mit Segel und mit Hand,


''Und gibt dem Urteil höhere Gesetze.''
Gar lustig an zu fahren.


''So stehe dieser Kreis, die neue Bühne''
Mit frohem Mut durch Berg und Tal,


''Als Zeugen des vollendeten Talents.''
Mit frischen, heitern Sinnen,


''Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen,''
Mit fröhlichem Gesang zumal


''Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,''
So konnte ich gewinnen.


''Als hier vor einem auserlesnen Kreis,''
Die Stadt, das Volk, das Land, die See,


''Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst,''
Und wie der Mensch sich tut und weh,


''Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist''
Tat alles wohl betrachten.
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=== Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) ===
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==== Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! ====
[[Datei:Coleridge_Der_Fluch_des_Albatros_WDC_312_MM_25_1967_S04.jpg|rechts|mini]]Der Fluch des Albatros↵Zitat aus <nowiki>https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/</nowiki>:


''In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht?''
Ballade soll aus dem Buch ''Seegedichte'' stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction ''avant la lettre''. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:<blockquote>“God save thee, ancyent Marinere!


''Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst,''
“From the fiends that plague thee thus—


''Die wunderbare, an dem Sinn vorüber,''
Why look’st thou so ?’—With my cross-bow


''Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang''
I shot the Albatross.</blockquote>Im Volltext:
{| class="wikitable"
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!Der Fluch des Albatros
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|Schaumgekrönte Wellen branden


''Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben.''
gegen Kap Kanaster an.


''Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab,''
Bald werd’ ich dort wieder landen,


''Und wie der Klang verhallet in dem Ohr,''
wo dereinst mein Weg begann.


''Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung,''
Wind frischt auf, und mit dem Brausen


''Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.''
fliegt mein Schiff in Richtung Watt.


''Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis,''
Schon gewahr’ ich Entenhausen:


''Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,''
Heißgeliebte Heimatstadt!


''Drum muß er geizen mit der Gegenwart,''
Lichtbestreuter Hafen — endlich


''Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen,''
fährt mein Kurs mich an den Kai.


''Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern,''
Vor mir wird die Skyline kenntlich


''Und im Gefühl der Würdigsten und Besten''
— da erklingt von Luv ein Schrei.


''Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er''
Gellend klingt er, so als ginge


''Sich seines Namens Ewigkeit voraus,''
grad ein Topgast über Bord.


''Denn wer den Besten seiner Zeit genug''
Mit dem nächsten Rettungsringe


''Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.<sup>[c]</sup>''
eile ich zum Unfallort.


''Die neue Ära, die der Kunst Thaliens''
Doch das Meer liegt bleigegossen,


''Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch''
niemand aus der Mannschaft fehlt.
|Über meinen Schreck verdrossen,


''Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend,''
hab’ ich es dem Maat erzählt.


''Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis''
“Was Euch eben so verdroß,


''Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen,''
das war der Ruf des Albatros.


''Nicht unwert des erhabenen Moments''
Wehe dem, der ihn vernimmt:


''Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen.''
Sein Schicksal ist vorausbestimmt.


''Denn nur der große Gegenstand vermag''
Kaum gehört, ist’s schon geschehen,


''Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen,''
und das Unglück zieht herauf.


''Im engen Kreis verengert sich der Sinn,''
Vor mir türmen sich die Seen


'''''Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken.'''''
bis auf Leuchtturmhöhe auf.


Quelle: Diesterweg, Friedrich  Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (1830)
Wie ein Jux der Elemente
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|[[Datei:Image71.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
==== Spät kommt ihr, doch ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen! ====
Die Piccolomini, 1. Akt, 1. Auftritt


''ILLO:''
tanzt im Sund mein stolzes Schiff.


'''''Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt!'''''
Backbord drohen Felsenwände,


'''''Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.'''''
steuerbord das Teufelsriff.


Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (italienisch Gioan Lodovico Hector Isolano): <nowiki>*</nowiki> 1586 in Görz; † März 1640 in Wien) war ein kaiserlicher General der kroatischen Reiter im Dreißigjährigen Krieg. Er diente vier deutschen Kaisern und kämpfte in den vier Hauptschlachten dieses Krieges. Seine Truppen waren berüchtigt für ihre Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung.
Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;
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==== Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand? ====
Die Jungfrau von Orleans, 1. Akt, 3. Auftritt
[[Datei:Image64.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
''KARL (verzweiflungsvoll):''


'''''Kann ich Armeen aus der Erde stampfen?'''''
Gott hat uns den Weg gesucht.


'''''Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?'''''
Vor uns muß die Insel Kniest sein,


''Reißt mich in Stücken, reißt das Herz mir aus,''
wir sind in der Gumpenbucht.
|Still verdümpeln kleine Wellen,


''Und münzet es statt Goldes! Blut hab ich''
denn der Sturm zog hier vorbei.


''Für euch, nicht Silber hab ich, noch Soldaten!''
Doch wie tausende Tschinellen
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====  Mit der Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens ====


''Die Jungfrau von Orleans III,6''
hämmert wieder dieser Schrei.


''LIONEL:''
Wer verdenkt mir meine Rage,


''„Ich kann nicht bleiben. – Fastolf, bringt den Feldherrn''
als ich seinen Ursprung such’?


''An einen sichern Ort, wir können uns''
Auf der höchsten Takelage


''Nicht lange mehr auf diesem Posten halten.''
sitzt der Vogel wie ein Fluch.


''Die Unsern fliehen schon von allen Seiten,''
Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,


''Unwiderstehlich dringt das Mädchen vor –“''
er ist zurück, der Albatros!


''Talbot entgegnet darauf:''[[Datei:Image40.png|mini|Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL 17, S. 41]]
Zweimal wehe, wer ihn schaut.


''„Unsinn, du siegst und ich muß untergehn!''
Sein Leben ist auf Sand gebaut.”


'''''Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.'''''
Ich vergesse Ruh’ und Sitte


''Erhabene Vernunft, lichthelle Tochter''
— dieser Vogel macht mich krank —


''Des göttlichen Hauptes, weise Gründerin''
und betrete die Kajüte


''Des Weltgebäudes, Führerin der Sterne,''
mit des Käpt’ns Waffenschrank.
|Knarrend öffnet sich die Türe


''Wer bist du denn, wenn du dem tollen Roß''
und ermöglicht mir die Wahl


''Des Aberwitzes an den Schweif gebunden,''
aus dem glitzernden Spaliere


''Ohnmächtig rufend, mit dem Trunkenen''
voller kaltem blauen Stahl.


''Dich sehend in den Abgrund stürzen mußt!“''
Das Kaliber sei ein solches,
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==== Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern ====
[[Datei:Image44.jpg|mini|MM1957/27, TGDD 19]]


Wilhelm Tell, 2. Aufzug, 2. Szene
daß vom Opfer nichts mehr bleibt,


Mit diesen beiden Zeilen beginnt der berühmte Rütlischwur aus Schillers Schauspiel »Wilhelm Tell«. In der 2. Szene des 2. Aktes haben sich die Eidgenossen aus Schwyz, Uri und Unterwalden auf einer Bergwiese, dem Rütli, versammelt. Alle sprechen sie am Ende des Aktes die Worte des Schwurs, die ihnen der Pfarrer Rösselmann aus Uri vorspricht.
das die Federn dieses Strolches
[[Datei:Image77.jpg|mini|MM1957/23, TGDD 19]]''Rösselmann:''


''Bei diesem Licht, das uns zuerst begrüsst''
bis zum Erdtrabanten treibt.


''Von allen Völkern, die tief unter uns''
Gut gezielt: Ich expediere


''Schweratmend wohnen in dem Qualm der Städte,''
durch der Waffe langen Lauf


''Lasst uns den Eid des neuen Bundes schwören.''
diesem großen Unglückstiere


''– '''Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,'''''
eine Ladung Blei hinauf.


'''''In keiner Not uns trennen und Gefahr.'''''
Doch die brav getroffne Leiche


''(Alle sprechen es nach mit erhobenen drei Fingern.)''
stürzt herab wie ein Geschoß.


''– Wir wollen frei sein wie die Väter waren,''
Fragt mich nicht warum, ich weiche


''Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.''
ihm nicht aus, dem Albatros.


''(Wie oben.)''
'''Weh mir Frevler, daß ich schoß'''


''– Wir wollen trauen auf den höchsten Gott''
'''den Schicksalsvogel Albatros!'''


''Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.''
'''Dreimal wehe, daß ich traf!'''


''(Wie oben. Die Landleute umarmen einander.)''
'''Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!'''
|}
<blockquote></blockquote>
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=== Anette Droste-Hülshoff (1797-1848) ===
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[[Datei:Schiller Wilhelm Tell durch diese hohle Gasse.. TGDD 122-1992-S30.jpg|mini]]
==== Äthers blau ====
==== Durch diese hohle Gasse muss er kommen ====
[[Datei:Droste-H%C3%BClshoff,_Anette_Die_Vergeltung_%C3%84thers_blau_WDC_67_MM_7_1958_S06.jpg|rechts|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Der Ausdruck stammt von '''Annette von Droste-Hülshoff'''. Es befindet sich in ihrem Gedicht '''„Die Vergeltung“''' von 1841.
Wilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene


''Tell (tritt auf mit Armbrust).''
Das Gedicht '''„Die Vergeltung“''' ist ein dramatisches und tiefgründiges Werk, das sich mit Themen wie Rache, Schicksal und den moralischen Konsequenzen von Handlungen befasst. Der Ausdruck '''„Äthers blau“''' verweist auf den Himmel und wird im Gedicht verwendet, um die weitreichende und fast metaphysische Dimension der Handlung und deren Auswirkungen zu verdeutlichen.


'''''Durch diese hohle Gasse muß er kommen,'''''
Hier ist die entsprechende Stelle aus dem Gedicht:


'''''Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht.''' – Hier''  
'''„Daß in des Himmels Äther blau / Die Rache fliegt und sich erfüllt.'''


''Vollend ich's – Die Gelegenheit ist günstig.''
Dieses Bild des „blauen Äthers“ verbindet den weiten Himmel mit der Idee der Vergeltung und der unerbittlichen Macht des Schicksals. Der „Äther“ wird hier als Symbol für das Universum oder den Himmel verwendet, in dem sich die Rachegeschehen entfaltet.
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=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
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==== Da werden Weiber zu Hyänen ====
==== Einer für alle, alle für einen ====
[[Datei:Image48.jpg|mini|Traum und Wirklichkeit, TGDD 93]]''Das'' ''Lied von der Glocke, Vers 371 ff:''
[[Datei:Alexandre_Dumas_d._%C3%84._Die_drei_Musketiere_Einer_f%C3%BCr_alle,alle_f%C3%BCr_einen.jpg|rechts|mini]]Die drei Musketiere
Der berühmte Ausdruck '''„Einer für alle, alle für einen“''' stammt aus dem Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas (1844). Es ist der Leitspruch der Musketiere, der ihre enge Kameradschaft und ihren unerschütterlichen Zusammenhalt betont.


'''''Da''' '''werden Weiber zu Hyänen'''''
Die genaue Stelle im Original lautet:


''Und treiben mit Entsetzen Scherz,''
''„Tous pour un, un pour tous!“''


''Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,''
Dieser Spruch wird zu einem Symbol für die Solidarität und den Zusammenhalt der Musketiere d'Artagnan, Athos, Porthos und Aramis, die bereit sind, sich gegenseitig in allen Lebenslagen zu unterstützen.


''Zerreißen sie des Feindes Herz.''
Im Deutschen wird der Spruch oft als „Einer für alle, alle für einen“ übersetzt und hat sich seitdem als Synonym für Kameradschaft und den Geist der Zusammenarbeit etabliert.
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|[[Datei:Image30.png|mini|TGDD 49]]
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===Joseph von Eichendorff===
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|[[Datei:Image85.png|rechts|mini|Maharadscha für einen Tag]]


==== Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort ====
==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
''Wallensteins Tod II, 2.''
↵Der frohe Wandersmann (1817)


''WALLENSTEIN:''
Aus dem Leben eines Taugenichts


'''''Schnell''' '''fertig ist die Jugend mit dem Wort,'''''
'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''


''Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide;''
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.


''Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck''
Die Trägen,  die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;


''Der Dinge Maß, die nur sich selber richten.''
sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.
 
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;
 
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?
 
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld
 
und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
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|[[Datei:Image61.png|rechts|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]
 
==== Eichendorfs Werke ====
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
 
↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
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=== Adolf Glaßbrenner (1810-1876) ===
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==== So wankelmütig ist die Gunst des Volkes ====
==== Mein Dichten und Trachten ====
[[Datei:Image12.png|mini|TGDD 16,BL-WDC-23]]''Demetrius II. Aufzug, 1. Szene''
[[Datei:Gla%C3%9Fbrenner_Mein_Dichten_und_Trachten_MM_12_1982_S5.jpg|rechts|mini|MM 12  1982 S5]]
''Hiob:''
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!Mein Dichten und Trachten
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|Ich sehe keinen Frühling mehr,
 
Bis daß die Freiheit blüht;
 
Es duftet kein Rose mir,


'''''Der Völker Herz ist wankelmütig,''' Fürstin,''
Bis jedes Herz ihr glüht.
|↵Ich höre keinen Vogelsang


''Sie lieben die Veränderung, sie glauben''
Als meiner Dichter Wort;


''Durch eine neue Herrschaft zu gewinnen.''
Mich trägt kein Strom mehr als der Tag


''Der Lüge kecke Zuversicht reißt hin,''
Zum Weltenmeere fort.


''Das Wunderbare findet Gunst und Glauben.''
↵Ich schaue keine Steinenpracht
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Als Herrscherstolz und Zwang;
==== Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst ====


Prolog, Wallensteins Lager[[Datei:Image50a.jpg|mini|MM 18 1961 S38]](Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)[[Datei:Ernst ist.jpg|mini|TGDD 16]]
Ich habe keine Hoffnung mehr


''Das heut’ge Spiel gewinne euer Ohr''
Als ihren Untergang.
|↵Die eine Sonne, die mir glänzt,


''Und euer Herz den ungewohnten Tönen;''
Ist meines Volkes Geist,


''In jenen Zeitraum führ‘ es euch zurück,''
Und meine Kirche jede Brust,


''Auf jene fremde kriegerische Bühne,''
Die laut die Freiheit preist.


''Die unser Held mit seinen Taten bald''
↵Ich hasse alle Wissenschaft,


''Erfüllen wird. Und wenn die Muse heut,''
Die einen Bauch sich frißt;


''Des Tanzes freie Göttin und Gesangs,''
Ich achte keinen Helden mehr,


''Ihr altes deutsches Recht, des Reimes Spiel,''
Der′s seinem Herrscher ist.
|↵Ich habe keine Liebe mehr,


''Bescheiden wieder fordert – tadelt’s nicht!''
Die um ein Küßchen minnt;


''Ja danket ihr’s, daß sie das düstre Bild''
Mein Vaterland ist meine Braut,


''Der Wahrheit in das heitre Reich der Kunst''
Die schon zur Hochzeit spinnt!


''Hinüberspielt, die Täuschung, die sie schafft,''
↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,


''Aufrichtig selbst zerstört und ihren Schein''
Mein Gott und Seelenhirt!


''Der Wahrheit nicht betrüglich unterschiebt;''
Ich habe keinen Glauben mehr,


'''''Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.'''''
Als daß es besser wird.
|}
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===Ludwig Giesebrecht===
=== Ludwig Giesebrecht ===
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|Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
====Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
 
==== Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
Sie steuert falsch, sie treibt herein
Sie steuert falsch, sie treibt herein


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=== Gottlob Wilhelm Burmann ===
=== Franz Grillparzer (1791-1872) ===
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
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==== Das Leben ein Traum! ====
[[Datei:BL_DO-19-09.jpg|rechts|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''"Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''
 
↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]</ref>
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=== Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) ===
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==== Hänsel und Gretel ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_MM_18_1976_S15.jpg|rechts|mini|MM 18 1976  S15]]'''„Hänsel und Gretel“''' ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder '''Grimm''', das erstmals 1812 in der Sammlung '''„Grimm's Märchen“''' veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die von ihrer Familie in den Wald ausgesetzt werden und dort auf eine böse Hexe stoßen.
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==== Knusper knusper knäuschen ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_Knusper_knusper_kn%C3%A4uschen.._MM_39_1980_S7.jpg|rechts|mini|MM 39  1980 S7]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel"
 
Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:<blockquote>"'''Knupper, knupper, Kneischen,'''


==== Arbeit macht das Leben süß ====
Wer knuppert an meinem Häuschen?"</blockquote>Die Kinder antworteten:<blockquote>"Der Wind, der Wind,


Das himmlische Kind,"</blockquote>
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==== Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_der_Wind..._MM_1_1979_S6.jpg|rechts|mini|MM 1  1979 S6]][[Datei:Image78.jpg|rechts|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:


Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.  
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:


„Knusper, knusper, knäuschen,


Aus: Arbeit
wer knuspert an meinem Häuschen!“


Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
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==== Timpeteh! ====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|rechts|mini|TGDD 8]]Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.[[Datei:Gebr._Grimm_Vom_Fischer_und_seiner_Frau_FC-256_MMSH_3_(1953)_S15.jpg|rechts|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]]Vom Fischer und seiner Frau


'''Arbeit macht das Leben süß,'''
''Manntje, Manntje, '''Timpe Te''',''


macht es nie zur Last,
''Buttje, Buttje inne See,''


der nur hat Bekümmernis,
''myne Fru de Ilsebill''


der die Arbeit haßt.
''will nich so als ik wol will!''


abgewandelt als deutsches Sprichwort:
''Vom Fischer und seiner Frau''
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==== Ach wie gut,dass niemand weiß,.. ====
[[Datei:Grimm_Rumpelstilzchen_ach_wie_gut,dass_niemand_wei%C3%9F,.._MM_17_1982_S11.jpg|rechts|mini|MM 17  1982 S11.jpg]]Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen":


Arbeit macht das Leben süß,
''Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:''<blockquote>''"Heute back ich,''


Faulheit stärkt die Glieder,
''Morgen brau ich,''


drum pfeif' ich auf die Süßigkeit
''Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;''


und leg mich wieder nieder.
'''''Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,'''''


''daß ich Rumpelstilzchen heiß!"''</blockquote>
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==== Rotkäppchen und der Wolf ====
[[Datei:Grimm_Rotk%C3%A4ppchen_und_der_Wolf_MM_33_1970_S10.jpg|rechts|mini|MM 33 1970 S10]]'''„Rotkäppchen und der Wolf“''' ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder '''Grimm''' und wird auch in vielen anderen Kulturen erzählt. Es erscheint in ihrer Sammlung '''„Grimm’s Märchen“''', erstmals 1812. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, das auf dem Weg zu ihrer kranken Großmutter von einem bösen Wolf in die Irre geführt wird.
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==== Schneewittchen ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_MM_37_1966_S12.jpg|rechts|mini|MM 37 1966 S12]]'''„Schneewittchen“''' ist eines der bekanntesten Märchen der '''Brüder Grimm''', das erstmals 1812 in ihrer Sammlung '''„Grimm’s Märchen“''' veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte eines wunderschönen Mädchens, das durch Neid und Eifersucht ihrer bösen Stiefmutter in große Gefahr gerät.
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==== Spieglein, Spieglein an der Wand ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_Spieglein_an_der_Wand_MM_33_1971_S29.jpg|rechts|mini|MM 33 1971 S29]]Aus dem Märchen "Schneewittchen"


''Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:''<blockquote>''"'''Spieglein, Spieglein an der Wand,'''''


Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
''Wer ist die Schönste im ganzen Land?"''</blockquote>''so antwortete der Spiegel:''<blockquote>''"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."''</blockquote>
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==== Teufel mit den 3 goldenen Haaren ====
[[Datei:Grimm_Teufel_mit_den_3_goldenen_Haaren_MM_34_1959_S9.jpg|rechts|mini|MM 34 1959 S9]]'''„Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“''' ist ein weiteres bekanntes Märchen der '''Brüder Grimm''', das erstmals 1812 in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“ veröffentlicht wurde. Es ist ein Märchen, das Elemente von '''Magie''', '''Schicksal''' und '''Heldentum''' vereint und sich um die Abenteuer eines jungen Mannes dreht, der gegen das Böse kämpft und dabei sein Glück sucht.
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==== Rattenfänger von Hameln ====
[[Datei:Rattenfänger von Hameln  MM 26 1966 S36.jpg|mini|MM 26 1966 S36]]'''„Der Rattenfänger von Hameln“''' ist ein bekanntes '''Märchen der Brüder Grimm''', das auf einer historischen Legende basiert und erstmals in der Sammlung '''„Grimm’s Märchen“''' 1812 veröffentlicht wurde. Die Geschichte verbindet Elemente von '''Magie''', '''Rache''' und '''Folgen des Ungehorsams'''.
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==== Rumpelstilzchen ====
[[Datei:Rumpelstilzchen MM 12 1969 S13.jpg|mini|MM 12 1969 S13]]'''„Rumpelstilzchen“''' ist ein weiteres bekanntes Märchen aus der Sammlung der '''Brüder Grimm''', das erstmals 1812 veröffentlicht wurde. Es gehört zu den '''Zaubermärchen''' und handelt von '''List''', '''Macht''' und '''Menschlichkeit'''. Das Märchen zeigt, wie ein geheimnisvoller und magischer Charakter gegen eine unschuldige Frau spielt, wobei sich das Spiel auf ein gefährliches Machtverhältnis stützt.
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=== Wilhelm Hauff (1802-1827) ===
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==== Herz aus Stein ====
[[Datei:Hauff_Das_kalte_Herz_Herz_aus_Stein_MM_21_1977_S3.jpg|rechts|mini|MM 21 1977  S3]]Das kalte Herz
Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige '''Herz''', was er gegen eines '''aus Stein''' eintauscht.<ref>[https://www.grin.com/document/924637]</ref>
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==== Pastete des Zwerg Nase ====
[[Datei:Hauffs_M%C3%A4rchen_Zwerg_Nase_MM_42_1970_S12.jpg|rechts|mini|MM 42 1970 S12]]Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.
Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.
 
Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen


drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.
Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.


Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren


''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''
Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.


''MM30/1978 p.35''
Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.


''MM13/1962 p.3''
Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.


''MM12/1967 p.4''
Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.


''MM44/1975 p.6''
Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).


''MM42/1975 p.6''
aus Der Zwerg Nase – Wikipedia<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zwerg_Nase]</ref>
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=== Joseph von Eichendorff ===
===Heinrich Heine===
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|[[Datei:Image85.png|mini|Maharadscha für einen Tag]]
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====Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein====


==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
''Buch'' ''der Lieder:'' ''Die Heimkehr - XLVII''
 
'''Du''' '''bist wie eine Blume,'''[[Datei:Image41.png|mini|TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970]]'''So''' '''hold und schön und rein;'''
 
Ich schau dich an, und Wehmut


Schleicht mir ins Herz hinein.


Der frohe Wandersmann (1817)
Mir ist, als ob ich die Hände


Aus dem Leben eines Taugenichts
Aufs Haupt dir legen sollt,


Betend, daß Gott dich erhalte


'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''
So rein und schön und hold.
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==== Buch der Lieder ====
[[Datei:Heine,Heinrich Buch der Lieder  MM 49 1971 S8.jpg|mini|MM 49 1971 S8]][[Datei:Heine  Buch der Lieder  MM 4 1984 S7.jpg|mini|MM 4 1984 S7.jpg]]Das '''Buch der Lieder''' war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.
 
Alles anerkannte Qualitätstexte!
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==== Wohltätige Ohnmacht ====
[[Datei:Heine  Der Rabbi von Bacharach  wohltätige Ohnmacht  MM 12  1982 S10.jpg|mini|MM 12  1982 S10]]Der Rabbi von Bacharach
2. Kapitel
...
Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine '''wohltätige Ohnmacht''' über ihre Sinne ergossen.
...
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=== Wilhelm Hertz (1835-1902) ===
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==== Komm süßer Schlaf ====
<u>Komm, süßer Schlaf</u> (1859)[[Datei:Hertz,_Wilhelm_Komm_s%C3%BC%C3%9Fer_Schlaf_(1859)_WDC_83_MM_26_1978_S04.jpg|rechts|mini|WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg]]'''Komm, süßer Schlaf''', du Trost der Nacht,


dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.
Schließ sanft mein Auge zu!


Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;
Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,


sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.
Mein Herz verlangt nach Ruh.


Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; 
Einst stilltest du nach Kuß und Scherz


was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?
Verborg’ner Liebe Glück,


Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld 
Und lehntest an sein warmes Herz


und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
Mein selig Haupt zurück.
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|[[Datei:Image61.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]


==== Eichendorfs Werke ====
Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,


Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
Und Lieb’ und Glück dazu.


Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!


Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
Mein Herz verlangt nach Ruh.
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=== Gottfried Keller (1819-1890) ===
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==== Kleider machen Leute ====
[[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_machen_Leute_MM_41_1961_S4.jpg|rechts|mini|MM 41 1961 S4]][[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_amchen_Leute_TGDD_62_(1980)_S25.jpg|rechts|mini|TGDD 62 (1980) S25]]'''„Kleider machen Leute“''' ist eine berühmte Erzählung des Schweizer Autors '''Gottfried Keller''', die 1874 in seiner Sammlung „'''Märchen'''“ veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist eine satirische Erzählung, die sich mit den Themen '''Eitelkeit''', '''Täuschung''' und '''Gesellschaftskonventionen''' beschäftigt und darauf hinweist, wie sehr der äußere Schein das Bild einer Person beeinflussen kann.
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=== August Kopisch (1799-1853) ===
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==== Heinzelmännchen von Köln ====
[[Datei:Heinzelm%C3%A4nnchen_von_K%C3%B6ln_August_Kopisch_1836_MM_12_1962_S7.jpg|rechts|mini|MM 12  1962 S7]]Die „Heinzelmännchen von Köln“ ist eine bekannte deutsche Legende, die sich um kleine, unsichtbare Wesen dreht, die nachts heimlich arbeiten und den Kölnern bei ihren Aufgaben helfen. Diese Geschichte wurde von Augustin und Wilhelm Grimm in ihrer Sammlung von Volksmärchen aufgenommen und hat ihren Ursprung in der kölnischen Folklore. Es handelt sich um ein Zaubermärchen, das über Jahrhunderte hinweg in Köln erzählt wurde und zu einer der bekanntesten Legenden der Stadt gehört.
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=== Theodor Körner (1791-1813) ===
=== Friedrich Rückert ===
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====...alter Freund und Kupferstecher! ====
==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
[[Datei:Kupferstecher BL WDC 12 S18 B3.jpg|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>Wikipedia (30. Mai 2021).''Kupferstecher.'' Abgerufen am 28. Juni 2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferstecher#Sprichw%C3%B6rtliche_Redensart</ref>
[[Datei:BL_D%C3%9C-03-07.jpg|rechts|mini|BL DÜ-03-07[[Datei:BL_D%C3%9C-03-08.jpg|rechts|mini|BL -03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:
 
↵'''Lützows wilde Jagd'''
 
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
 
Hör’s näher und näher brausen.
 
Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
 
Und gellende Hörner schallen darein
 
Und erfüllen die Seele mit Grausen.
 
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:


Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"<ref>John, Johannes (1992). Reclams Zitaten-Lexikon. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.</ref>
Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
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===Wilhelm Bornemann ===
=== Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) ===
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[[Datei:Image4.jpg|mini]]
==== Der gerade Weg ist der kürzeste, ====
 
[[Datei:Lichtenberg,_Georg_Christoph_Der_gerade_Weg_ist_der_K%C3%BCrzeste_MM_24_1971_S13.jpg|rechts|mini|MM 24 1971 S13]]aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.
====Im Wald und auf der Heide====
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{| class="wikitable"
!
! colspan="6" | Im Wald und auf der Heide (1816)
=== Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783) ===
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''
|
==== Blinder Eifer schadet nur ====
[[Datei:Lichtwer_Die_Katzen_und_der_Hausherr_...blinder_Eifer_schadet_nur_MM_34_1962_S8.jpg|rechts|mini|MM 34 1962 S8]]↵Die Katzen und der Hausherr


'''da such ich meine Freude,'''
Tier' und Menschen schliefen feste,


<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>
Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|rechts|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste


Die Forsten treu zu hegen,
Von den nächsten Dächern stieg.


das Wildbret zu erlegen,
In dem Vorsaal eines Reichen


<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>
Stimmten sie ihr Liedchen an,


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
So ein Lied, das Stein' erweichen,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Menschen rasend machen kann.
|Trag' ich in meiner Tasche
ein Trünklein in der Flasche,


<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>
Hinz, des Murners Schwiegervater,


brennt lustig meine Pfeife,
Schlug den Takt erbärmlich schön,


wenn ich den Forst durch streife,
Und zween abgelebte Kater


<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>
Quälten sich, ihm beizustehn.


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Endlich tanzten alle Katzen,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Poltern, lärmen, dass es kracht,
|Im Walde hingestrecket,
den Tisch mit Moos mir decket


<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>
Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,


den treuen Hund zur Seite,
Bis der Herr im Haus erwacht.


ich mir das Mahl bereite
Dieser springt mit einem Prügel


<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>
In dem finstern Saal herum,


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Wirft ein Dutzend Schalen um,
|Das Huhn im schnellen Zuge,
die Schnepf' im Zickzackfluge


<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>
Stolpert über ein'ge Späne,


Die Sauen, Reh' und Hirsche
Stürzt im Fallen auf die Uhr


erleg' ich auf der Pirsche,
Und zerbricht zwo Reihen Zähne


<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>
'''Blinder Eifer schadet nur.'''
|-
!
=== Jakob Lorber (1800-1864) ===
|-
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==== An Mut gebrichts mir nie ====
[[Datei:Lorber,_Jakob_1844_Kindheit_und_Jugend_Jesu_An_Mut_gebrichts_mir_nie(cht)_WDC_136_TGDD_11_S31.jpg|rechts|mini|WDC 136  TGDD 11 S31]]Kindheit und Jugend Jesu
122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis.
07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; '''denen es an Mut gebricht'''; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!
|-
!
=== Mörike, Eduard (1804-1875) ===
|-
|
==== Frühling läßt sein blaues Band ====
[[Datei:M%C3%B6rike_Fr%C3%BChling_l%C3%A4%C3%9Ft_sein_blaues_Band_MM_13_1987_S13.jpg|rechts|mini|MM 13 1987 S13]]<u>Er ist's</u>
'''Frühling läßt sein blaues Band'''


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
'''Wieder flattern durch die Lüfte'''


mein' Lust hab' ich daran. :|
Süße, wohlbekannte Düfte
|Und streich' ich durch die Wälder
und zieh' ich durch die Felder


<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>
Streifen ahnungsvoll das Land


doch schwinden mir die Stunden
Veilchen träumen schon,


gleich flüchtigen Sekunden,
Wollen balde kommen


<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>
Horch, von fern ein leiser Harfenton!


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Frühling, ja du bist's!


mein' Lust hab' ich daran. :|
Dich hab ich vernommen!
|Wenn sich die Sonne neiget,
|-
der feuchte Nebel steiget,
|
==== Schweig still, mein Herz ====
[[Datei:M%C3%B6rike_Sch%C3%B6n-Rohtraut_schweig_still,_mein_Herz_TGDD_129_(1994)_S20.jpg|rechts|mini]]<u>Schön-Rohtraut</u>
{| class="wikitable"
|+
|Wie heißt König Ringangs Töchterlein?
Rohtraut, Schön-Rohtraut.


<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
Was tut sie denn den ganzen Tag,


dann zieh" ich von der Heide
Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?


zur häuslich-stillen Freude,
Tut fischen und jagen.


<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>
O daß ich doch ihr Jäger wär!


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Fischen und Jagen freute mich sehr.


mein' Lust hab' ich daran. :|
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|}
|Und über eine kleine Weil,
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
Rohtraut, Schön-Rohtraut,
|-
!


===Ludwig Uhland===
So dient der Knab auf Ringangs Schloß
|-
|[[Datei:Image65.jpg|mini|MM 3 1953 S3]]


====Die linden Lüfte sind erwacht====
In Jägertracht und hat ein Roß


Mit Rohtraut zu jagen.


O daß ich doch ein Königssohn wär!


Frühlingsglaube
Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.


Sammlung: Frühlingslieder
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,
Da lacht Schön-Rohtraut:


'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''
»Was siehst mich an so wunniglich?


Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Wenn du das Herz hast, küsse mich!«


Sie schaffen an allen Enden,
Ach! erschrak der Knabe!


O frischer Duft, o neuer Klang,
Doch denket er: Mir ists vergunnt,


Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.


Nun muß sich alles, alles wenden.
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Darauf sie ritten schweigend heim,
Rohtraut, Schön-Rohtraut;


Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:


Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Und würdest du heute Kaiserin,


Man weiß nicht, was noch werden mag,
Mich sollts nicht kränken!


Das Blühen will nicht enden.
Ihr tausend Blätter im Walde wißt,


Es blüht das fernste, tiefste Thal:
Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!


Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|}
|-
!
=== Johann Nestroy (1801-1862) ===
|-
|
==== Ehrlich währt am längsten ====
[[Datei:Nestroy_Das_M%C3%A4dl_aus_der_Vorstadt_oder_Ehrlich_w%C3%A4hrt_am_%C3%A4ngsten_MM_35_1964_S33.jpg|rechts|mini|MM 35 1964 S33]]Das Mädl aus der Vorstadt oder '''Ehrlich währt am längsten'''


Nun muß sich alles, alles wenden.
Posse mit Gesang in 3 Acten
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!
=== Friedrich Rückert (1788-1866) ===
|-
|
==== ...alter Freund und Kupferstecher! ====
[[Datei:Kupferstecher_BL_WDC_12_S18_B3.jpg|rechts|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>


===Richard Wagner===
Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"</ref>
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====Nü sollst Du müch befragen====


==== Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit ====
<u>Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)</u>[[Datei:R%C3%BCckert_Friedrich_Aus_der_Jugendzeit_(Schwalbenlied)_WDC_165_MM_2_1955_S07.jpg|rechts|mini|WDC 165 MM 2 1955 S07]]
{| class="wikitable"
|+
|'''Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit'''


'''Klingt ein Lied mir immerdar;'''


Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,
 
Was mein, was mein einst war!


LOHENGRIN
Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,


Elsa, soll ich dein Gatte heißen,
Die den Herbst und Frühling bringt;


soll Land und Leut ich schirmen dir,
Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang


soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –
Das jetzt noch klingt?
|O du Heimatflur, o du Heimatflur,
Laß zu deinem heil'gen Raum


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur


noch Wissens Sorge tragen,
Entfliehn, entfliehn im Traum!


woher ich kam der Fahrt,
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,


noch wie mein Nam' und Art!
War die Welt mir voll so sehr;


ELSA leise, fast bewußtlos.
Als ich wiederkam, als ich wiederkam,


Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!
War alles leer.
|Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,
Und der leere Kasten schwoll,


LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.
Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,


Elsa! Hast du mich wohl vernommen?
Wird's nie, wird's nie mehr voll.


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt


noch Wissens Sorge tragen,
Dir zurück, wonach du weinst;


woher ich kam der Fahrt,
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe


noch wie mein Nam' und Art!
Singt im Dorf wie einst.
|}
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=== Gustav Schwab (1793-1850) ===
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====Schicksal, nimm Deinen Lauf====
==== Sagenschatz des Klassischen Altertums ====
[[Datei:Image36.jpg|mini|MM 4 1987 S11]]
Der Originaltitel lautet [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_sch%C3%B6nsten_Sagen_des_klassischen_Altertums Die schönsten Sagen des klassischen Altertums][[Datei:Gustav_Schwab_Sagenschatz_des_Klassischen_Altertums_MM_33_1963_S35_(B).jpg|rechts|mini|MM 33 1963 S35]]„Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ ist eine Sammlung von '''antiken Mythen und Legenden''', die von verschiedenen Autoren erzählt und über Jahrhunderte hinweg überliefert wurden. Sie beinhalten '''griechische''' und '''römische''' Sagen und gehören zu den wichtigsten Werken der europäischen Literatur. Diese Erzählungen, die oft Götter, Helden und fantastische Wesen in den Mittelpunkt stellen, sind tief in der Kultur des klassischen Altertums verwurzelt und haben bis heute großen Einfluss auf die westliche Literatur, Kunst und Philosophie.


Rienzi, 3 Akt
Viele der '''schönsten Sagen''' des klassischen Altertums stammen aus den '''Werken der griechischen Tragödie''', der '''Homerischen Epen''' sowie aus der '''römischen Mythologie'''. Zu den wichtigsten Themen gehören die '''Schöpfung der Welt''', '''die Taten von Göttern und Helden''', '''Kriegshelden''', '''Liebesgeschichten''' und '''tragische Schicksale'''. Die Erzählungen sind oft von einer tiefen Symbolik durchzogen, die sowohl menschliche Schwächen als auch göttliche Kräfte und Eingriffe behandelt.
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=== Robert Southey (1774-1843) ===
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==== Goldilock und die drei Bären ====
[[Datei:Robert_SoutheyGoldilock_und_die_drei_B%C3%A4ren_MM_5_1976_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 5 1976  S4]]'''Goldlöckchen und die drei Bären''' (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[https://de.wikipedia.org/wiki/Goldl%C3%B6ckchen_und_die_drei_B%C3%A4ren]
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=== Ludwig Uhland (1787-1862) ===
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|[[Datei:Image65.jpg|rechts|mini|MM 3 1953 S3]]


==== Die linden Lüfte sind erwacht ====
Frühlingsglaube


Rienzi
Sammlung: Frühlingslieder


Du rasest, Knabe! Stehe auf
'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''


und laß dem Schicksal seinen Lauf!
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,


(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)
Sie schaffen an allen Enden,


Adriano
O frischer Duft, o neuer Klang,


(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)
Nun, armes Herze, sei nicht bang!


'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''
Nun muß sich alles, alles wenden.


(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
|-
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===Heinrich Hoffmann===
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|[[Datei:Image7.jpg|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]


====Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.====
Man weiß nicht, was noch werden mag,


Das Blühen will nicht enden.


Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus: Der Struwwelpeter.
Es blüht das fernste, tiefste Thal:


Nun, armes Herz, vergiß der Qual!


'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
Nun muß sich alles, alles wenden.
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==== Allein auf weiter Flur ====
[[Datei:Uhland_allein_auf_weiter_Flur_MM_44_1978_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 44  1978 S4]]
[[Datei:Allein auf weiter Flur  FC 367 MMSH 21 (1954) S9.jpg|rechts|mini|FC 367 MMSH 21 (1954) S9]]
Schäfers Sonntagslied


===Hans Christian Andersen===
Schäfers Sonntagslied ist der Titel eines dreistrophigen Gedichtes von Ludwig Uhland mit der Anfangs- und Schlusszeile Das ist der Tag des Herrn. Das Gedicht erschien zuerst 1815 bei Cotta in dem Band Gedichte von Ludwig Uhland.
|-
|[[Datei:Image81.png|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]


====Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder====
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL WDC-20-45.jpg|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]


Das ist der Tag des Herrn!


'''Ich bin allein auf weiter Flur;'''


Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]
Noch Eine Morgenglocke nur,


Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”
Nun Stille nah und fern.


Anbetend knie' ich hier.


Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
O süßes Graun! geheimes Wehn!
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=== Brüder Grimm ===
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====Der Wind, der Wind, das himmlische Kind====
[[Datei:Image78.jpg|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:
 
„Knusper, knusper, knäuschen,


wer knuspert an meinem Häuschen!“
Als knieten Viele ungesehn


Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
Und beteten mit mir.
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====Timpeteh!====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|mini|TGDD 8]]
   
Manntje, Manntje, Timpe Te,


Buttje, Buttje inne See,
Der Himmel, nah und fern,


myne Fru de Ilsebill
Er ist so klar und feierlich,


will nich so als ik wol will!
So ganz, als wollt' er öffnen sich.


 
Das ist der Tag des Herrn!
Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Vom%20Fischer%20und%20seiner%20Frau Vom Fischer und seiner Frau]
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=== Lichtwer, Magnus Gottfried (1719-1783) ===
=== Joseph Victor von Scheffel (1826-1866) ===
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==== Blinder Eifer schadet nur ====
==== Es hat nicht sollen sein ====
Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.
<u>Behüt' dich Gott</u>[[Datei:von_Scheffel_Der_Trompeter_von_S%C3%A4ckingen_es_hat_nicht_sollen_sein_MM_41_1966_S10.jpg|rechts|mini|<u>MM 41 1966 S10</u>]]Das ist im Leben häßlich eingerichtet,


daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,


<u>Die Katzen und der Hausherr</u>
und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,


Tier' und Menschen schliefen feste,
zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.


Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|alternativtext=MM 25/1968 p. 16|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste
In deinen Augen hab' ich einst gelesen,


Von den nächsten Dächern stieg.
es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:


In dem Vorsaal eines Reichen
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Stimmten sie ihr Liedchen an,
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''


So ein Lied, das Stein' erweichen,
Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,


Menschen rasend machen kann.
ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.


Hinz, des Murners Schwiegervater,
Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,


Schlug den Takt erbärmlich schön,
da führte mich der Weg zu dir hinan.


Und zween abgelebte Kater
in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,


Quälten sich, ihm beizustehn.
zum Danke dir mein junges Leben weih'n.


Endlich tanzten alle Katzen,
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Poltern, lärmen, dass es kracht,
behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.


Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,
Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,


Bis der Herr im Haus erwacht.
ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,


Dieser springt mit einem Prügel
zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,


In dem finstern Saal herum,
grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.


Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,
Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,


Wirft ein Dutzend Schalen um,
du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.


Stolpert über ein'ge Späne,
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Stürzt im Fallen auf die Uhr
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''
 
Und zerbricht zwo Reihen Zähne
 
'''Blinder Eifer schadet nur.'''
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=== Theodor Körner ===
=== Richard Wagner (1813-1883) ===
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==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
==== Nü sollst Du müch befragen ====
[[Datei:BL DÜ-03-07.jpg|mini|BL DÜ-03-07 [[Datei:BL DÜ-03-08.jpg|mini|BL DÜ-03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]
Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
 
LOHENGRIN
 
Elsa, soll ich dein Gatte heißen,
 
soll Land und Leut ich schirmen dir, –


soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|rechts|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –


Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:
'''Nie sollst du mich befragen,'''


noch Wissens Sorge tragen,


'''Lützows wilde Jagd'''
woher ich kam der Fahrt,


Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
noch wie mein Nam' und Art!
 
ELSA leise, fast bewußtlos.


Hör’s näher und näher brausen.
Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!


Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.


Und gellende Hörner schallen darein
Elsa! Hast du mich wohl vernommen?


Und erfüllen die Seele mit Grausen.
'''Nie sollst du mich befragen,'''


Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
noch Wissens Sorge tragen,


Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
woher ich kam der Fahrt,


noch wie mein Nam' und Art!
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==== Schicksal, nimm Deinen Lauf ====
[[Datei:Image36.jpg|rechts|mini|MM 4 1987 S11]]Rienzi, 3 Akt


↵Rienzi


Du rasest, Knabe! Stehe auf


und laß dem Schicksal seinen Lauf!


(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)


Adriano


(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)


'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''


(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
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=== Franz Grillparzer ===
=== Christoph Martin Wieland (1733-1813) ===
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==== Das Leben ein Traum! ====
==== Was säumt ihr? ====
[[Datei:BL DO-19-09.jpg|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]
Oberon, Erster Gesang
...
Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,[[Datei:Wieland_Oberon_Was_s%C3%A4umt_ihr_MM_49_1976_S4.jpg|rechts|mini|MM 49 1976  S4]]Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:
 
Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,
 
Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;
 
Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.


sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''<u>"Der Traum ein Leben"</u>, dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''
Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.


'''Was säumt ihr?''' Fort! der Wimpel weht;


Original-Barks: „That dream business looks like fun!
Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne!
...
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=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
=== Heinrich Zschokke (1771–1848) ===
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==== Einer für alle, alle für einen ====
==== Hans Dampf in allen Gassen ====
Die drei Musketiere [[Datei:Alexandre Dumas d. Ä. Die drei Musketiere Einer für alle,alle für einen.jpg|mini|]]
[[Datei:Heinrich Zschokke Hans Dampf in allen Gassen   MM 26 1968 S4.jpg|mini|MM 26 1968 S4]]Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.
|}
Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.
Noch einzuordnen
 
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Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.
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|Coleridge (1798)
Der erweiterte Ausdruck '''Hans Dampf in allen Gassen''' wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hansdampf_in_allen_Gassen]</ref>
Der Fluch des Albatros[[Datei:Coleridge Der Fluch des Albatros WDC 312 MM 25 1967 S04.jpg|mini|WDC 312 MM 25 1967 S04]]
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|Äthers blau [[Datei:Droste-Hülshoff, Anette  Die Vergeltung  Äthers blau   WDC 67 MM 7 1958 S06.jpg|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Droste-Hülshoff, Anette 
Die Vergeltung (1841)
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|Fischlein, Fischlein, Timpeteh[[Datei:Gebr. Grimm Vom Fischer und seiner Frau FC-256 MMSH 3 (1953) S15.jpg|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]]Gebr. Grimm
Vom Fischer und seiner Frau
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|Mein Dichten und Trachten[[Datei:Glaßbrenner  Mein Dichten und Trachten  MM 12  1982 S5.jpg|mini|MM 12  1982 S5]]Glaßbrenner  (1844)
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|Goethe  kommt Zeit,kommt Rat  MM 11 1988 S36.jpg
| [[Datei:Goethe  kommt Zeit,kommt Rat  MM 11 1988 S36.jpg|mini|]]
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|Goethe  ..steckt voller Merkwürdigkeiten  MM 16 1983 S10.jpg
|[[Datei:Goethe  ..steckt voller Merkwürdigkeiten  MM 16 1983 S10.jpg|mini|]]
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| Goethe  Clavigo  MM 9 1954 S13.jpg
|[[Datei:Goethe  Clavigo  MM 9 1954 S13.jpg|mini|]]
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|Goethe  Der Fischer  ..und ward' nie mehr gesehen  MM 1 1977  S25.jpg
|[[Datei:Goethe  Der Fischer  ..und ward' nie mehr gesehen  MM 1 1977  S25.jpg|mini|]]
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|Goethe  Egmont  Himmelhoch jauchzend...  WDC 131 TGDD 97 (1988) S56.jpg
|[[Datei:Goethe  Egmont  Himmelhoch jauchzend...  WDC 131 TGDD 97 (1988) S56.jpg|mini|]]
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|Goethe  Faust  das also ist des Pudels Kern  WDC 202 MM 8 1958 S11 (B).jpg
|[[Datei:Goethe  Faust  das also ist des Pudels Kern  WDC 202 MM 8 1958 S11 (B).jpg|mini|]]
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|Goethe  Faust  Ist es Schatten ists Wirklichkeit  FC 275 TGDD 80 (1984) S14.jpg
|[[Datei:Goethe  Faust  Ist es Schatten ists Wirklichkeit  FC 275 TGDD 80 (1984) S14.jpg|mini|]]
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|Goethe  Faust  und find ich auch das Seltsamste beisammen  FC 108 TGDD 89  31.jpg
|[[Datei:Goethe  Faust  und find ich auch das Seltsamste beisammen  FC 108 TGDD 89  31.jpg|mini|]]
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|Goethe  Faust  was man schwarz auf weiß besitzt..  MM 5 1963 S7.jpg
|[[Datei:Goethe  Faust  was man schwarz auf weiß besitzt..  MM 5 1963 S7.jpg|mini|]]
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|Goethe  Faust  Worte sind genug gewechselt TGDD 125 (1993) S53.jpg
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| Goethe  Komm den Weibern(Frauen) sanft etngegen..  MM 51  1980 S40.jpg
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|Goethe  Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles TGDD 63 (1980) S20.jpg
| [[Datei:Goethe  Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles TGDD 63 (1980) S20.jpg|mini|]]
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| Goethe  Wanderers Nachtlied  Ach,ich bin des Treibens müde  US 37 TGDD 85 S66 (B).jpg
| [[Datei:Goethe  Wanderers Nachtlied  Ach,ich bin des Treibens müde  US 37 TGDD 85 S66 (B).jpg|mini|]]
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| Goethe  Wie Du mir, so ich Dir.  MM 43 1966 S 9.jpg
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|Goethe  Zitat  DD 68 TGDD 39 (1974) S14.jpg
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| Goethe Der Fischer I  MM 52 1961 S4.jpg
| [[Datei:Goethe Der Fischer I  MM 52 1961 S4.jpg|mini|]]
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|Goethe Der Fischer II  MM 52 1961 S5.jpg
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|Goethe der Zauberlehrling  MM 27 1970 S13.jpg
|[[Datei:Goethe der Zauberlehrling  MM 27 1970 S13.jpg|mini|]]
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|Goethe Faust  schwankende Gestalten  MM 42 1964 S6.jpg
|[[Datei:Goethe Faust  schwankende Gestalten  MM 42 1964 S6.jpg|mini|]]
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|Goethe Faust (Var) Heinrich mir graut vor Dir  MM 25 1964 S8.jpg
|[[Datei:Goethe Faust (Var) Heinrich mir graut vor Dir  MM 25 1964 S8.jpg|mini|]]
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|Goethe Faust I Name ist Schall und Rauch Vers 3456  WDC 143 MM 4 1953 S05.jpg
|[[Datei:Goethe Faust I Name ist Schall und Rauch Vers 3456  WDC 143 MM 4 1953 S05.jpg|mini|]]
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|Goethe Faust Vers 3903 DD 26 TGDD 86 (1986) S56.jpg
|[[Datei:Goethe Faust Vers 3903 DD 26 TGDD 86 (1986) S56.jpg|mini|]]
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|Goethe Faust was man schwarz auf weiß besitzt..  MM 5 1963 S7.jpg
|[[Datei:Goethe Faust was man schwarz auf weiß besitzt..  MM 5 1963 S7.jpg|mini|]]
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|Goethe FC 108  TGDD 89 (1986) S30 (B).jpg
| [[Datei:Goethe FC 108  TGDD 89 (1986) S30 (B).jpg|mini|]]
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|Goethe Gesang der Geister über den Wassern I  MM 24 1969 S13.jpg
|[[Datei:Goethe Gesang der Geister über den Wassern I  MM 24 1969 S13.jpg|mini|]]
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|Goethe Gesang der geister über den Wassern II  MM 24 1969 S14.jpg
| [[Datei:Goethe Gesang der geister über den Wassern II  MM 24 1969 S14.jpg|mini|]]
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|Goethe Hanswursts Hochzeit Lauf der Welt MM 14 1960 S35.jpg
|[[Datei:Goethe Hanswursts Hochzeit Lauf der Welt MM 14 1960 S35.jpg|mini|]]
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|Goethe Herz,was begehrst du  MM 39 1977  S5.jpg
|[[Datei:Goethe Herz,was begehrst du  MM 39 1977  S5.jpg|mini|]]
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| Goethe Kurz und gut TGDD 124 (1993) S38.jpg
| [[Datei:Goethe Kurz und gut TGDD 124 (1993) S38.jpg|mini|]]
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|Goethe Selige Sehnsucht FC 238 TGDD 83 (1985) S46.jpg
|[[Datei:Goethe Selige Sehnsucht FC 238 TGDD 83 (1985) S46.jpg|mini|]]
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| Goethe Wanderes Nachtlied ach ich bin des Treibens müde TGDD 15 (1968) S40.jpg
|[[Datei:Goethe Wanderes Nachtlied ach ich bin des Treibens müde TGDD 15 (1968) S40.jpg|mini|]]
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|Goethe Was man in der Jugend wünscht(nicht hat),hat man im Alter die Fülle  MM 10 1974  S34.jpg
|[[Datei:Goethe Was man in der Jugend wünscht(nicht hat),hat man im Alter die Fülle  MM 10 1974  S34.jpg|mini|]]
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|Goethe Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter die Fülle TGDD 103 (1989) S18.jpg
|[[Datei:Goethe Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter die Fülle TGDD 103 (1989) S18.jpg|mini|]]
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|Goethe Wie du mir,so ich dir  MM 43 1969 S9.jpg
|[[Datei:Goethe Wie du mir,so ich dir  MM 43 1969 S9.jpg|mini|]]
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|Gottfried Keller  Kleider amchen Leute TGDD 62 (1980) S25.jpg
|[[Datei:Gottfried Keller  Kleider amchen Leute TGDD 62 (1980) S25.jpg|mini|]]
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|Gottfried Keller Kleider machen Leute MM 41 1961 S4.jpg
|[[Datei:Gottfried Keller Kleider machen Leute MM 41 1961 S4.jpg|mini|]]
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|Grimm  Hänsel und Gretel  MM 18 1976  S15.jpg
|[[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel  MM 18 1976  S15.jpg|mini|]]
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|Grimm  Hänsel und Gretel  der Wind...  MM 1  1979 S6.jpg
|[[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel  der Wind...  MM 1  1979 S6.jpg|mini|]]
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|Grimm  Hänsel und Gretel Knusper knusper knäuschen..    MM 39  1980 S7.jpg
|[[Datei:Grimm  Hänsel und Gretel Knusper knusper knäuschen..    MM 39  1980 S7.jpg|mini|]]
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|Grimm  Rumpelstilzchen  ach wie gut,dass niemand weiß,..   MM 17  1982 S11.jpg
|[[Datei:Grimm  Rumpelstilzchen  ach wie gut,dass niemand weiß,..  MM 17  1982 S11.jpg|mini|]]
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|Grimm Rotkäppchen und der Wolf  MM 33 1970 S10.jpg
|[[Datei:Grimm Rotkäppchen und der Wolf  MM 33 1970 S10.jpg|mini|]]
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|Grimm Schneewittchen  MM 37 1966 S12.jpg
|[[Datei:Grimm Schneewittchen  MM 37 1966 S12.jpg|mini|]]
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|Grimm Schneewittchen Spieglein an der Wand  MM 33 1971 S29.jpg
|[[Datei:Grimm Schneewittchen Spieglein an der Wand  MM 33 1971 S29.jpg|mini|]]
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|Grimm Teufel mit den 3 goldenen Haaren  MM 34 1959 S9.jpg
|[[Datei:Grimm Teufel mit den 3 goldenen Haaren  MM 34 1959 S9.jpg|mini|]]
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|Gustav Schwab Sagenschatz des Klassischen Altertums    MM 33 1963 S35 (B).jpg
|[[Datei:Gustav Schwab Sagenschatz des Klassischen Altertums    MM 33 1963 S35 (B).jpg|mini|]]
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| Hauff  Das kalte Herz  Herz aus Stein  MM 21 1977  S3.jpg
|[[Datei:Hauff  Das kalte Herz  Herz aus Stein  MM 21 1977  S3.jpg|mini|]]
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|Hauffs Märchen Zwerg Nase  MM 42 1970 S12.jpg
|[[Datei:Hauffs Märchen Zwerg Nase  MM 42 1970 S12.jpg|mini|]]
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|Heinzelmännchen von Köln August Kopisch 1836  MM 12  1962 S7.jpg
|[[Datei:Heinzelmännchen von Köln August Kopisch 1836  MM 12  1962 S7.jpg|mini|]]
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|Hertz, Wilhelm  Komm süßer Schlaf (1859) WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg
|[[Datei:Hertz, Wilhelm  Komm süßer Schlaf (1859) WDC 83  MM 26  1978  S04.jpg|mini|]]
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| Hirtz Hohlgassenmonolog von Schiller TGDD 55 (1978) S27.jpg
|[[Datei:Hirtz Hohlgassenmonolog von Schiller TGDD 55 (1978) S27.jpg|mini|]]
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|Körner Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S05.jpg
| [[Datei:Körner Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S05.jpg|mini|]]
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|Körner, Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S04.jpg
|[[Datei:Körner, Theodor  Lützows Jagd  FC 1047  MM 32 1961 S04.jpg|mini|]]
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|Lichtenberg, Georg Christoph Der gerade Weg ist der Kürzeste  MM 24 1971 S13.jpg
|[[Datei:Lichtenberg, Georg Christoph Der gerade Weg ist der Kürzeste  MM 24 1971 S13.jpg|mini|]]
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|Lichtwer Die Katzen und der Hausherr...blinder Eifer schadet nur  MM 34 1962 S8.jpg
|[[Datei:Lichtwer Die Katzen und der Hausherr ...blinder Eifer schadet nur  MM 34 1962 S8.jpg|mini|]]
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|Lorber, Jakob 1844  Kindheit und Jugend Jesu  An Mut gebrichts mir nie(cht)  WDC 136  TGDD 11 S31.jpg
|[[Datei:Lorber, Jakob 1844  Kindheit und Jugend Jesu  An Mut gebrichts mir nie(cht)  WDC 136  TGDD 11 S31.jpg|mini|]]
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|Mörike Frühling läßt sein blaues Band  MM 13 1987 S13.jpg
|[[Datei:Mörike Frühling läßt sein blaues Band  MM 13 1987 S13.jpg|mini|]]
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|Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg
|[[Datei:Mörike Schön-Rohtraut schweig still, mein Herz TGDD 129 (1994) S20.jpg|mini|]]
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|Nestroy Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten  MM 35 1964 S33.jpg
|[[Datei:Nestroy Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am ängsten  MM 35 1964 S33.jpg|mini|]]
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|Robert Southey Goldilock und die drei Bären  MM 5 1976  S4 (B).jpg
|[[Datei:Robert SoutheyGoldilock und die drei Bären  MM 5 1976  S4 (B).jpg|mini|]]
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| Rückert Friedrich  Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)  WDC 165 MM 2 1955 S07.jpg
|[[Datei:Rückert Friedrich  Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)  WDC 165 MM 2 1955 S07.jpg|mini|]]
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|Schiller  Bacchus im Triller  Narrenspossen  MM 5 1954 S04.jpg
|[[Datei:Schiller  Bacchus im Triller  Narrenspossen  MM 5 1954 S04.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Spaziergang  Siehe die Sonne Homers, sie leuchtet auch..  MM 33  1978 S30.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Spaziergang  Siehe die Sonne Homers, sie leuchtet auch..  MM 33  1978 S30.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Taucher  Es wallet und siedet und brauset und zischt  MM 11 1963 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Taucher  Es wallet und siedet und brauset und zischt  MM 11 1963 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Der Taucher  Genug des grausamen Spiels  MM 7 1966 S 9.jpg
|[[Datei:Schiller  Der Taucher  Genug des grausamen Spiels  MM 7 1966 S 9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Braut aus Messina  der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe  MM 14  1981 S34.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Braut aus Messina  der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe  MM 14  1981 S34.jpg|mini|]]
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| Schiller  Die Bürgschaft  MM 52 1961 S4.jpg
| [[Datei:Schiller  Die Bürgschaft  MM 52 1961 S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Bürgschaft  die Angst beflügelt den eilenden Fuß  MM 29 1986 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Bürgschaft  die Angst beflügelt den eilenden Fuß  MM 29 1986 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Bürgschaft Text  MM 52 1961 S4.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Bürgschaft Text  MM 52 1961 S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden    MM 33  1980 S9.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden    MM 33  1980 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden TGDD 104 (1989) S30.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden TGDD 104 (1989) S30.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Räuber  wie vom Donner gerührt TGDD 139 (1995) S19.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Räuber  wie vom Donner gerührt TGDD 139 (1995) S19.jpg|mini|]]
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|Schiller  die schönsten Träume der Freiheit werden im Kerker geträumt  MM 17 1975  S32.jpg
|[[Datei:Schiller  die schönsten Träume der Freiheit werden im Kerker geträumt  MM 17 1975  S32.jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Teilung der Erde  Was tun, spricht Zeus  WDC 109  MM 5 1952 S04 (F-I).jpg
|[[Datei:Schiller  Die Teilung der Erde  Was tun, spricht Zeus  WDC 109  MM 5 1952 S04 (F-I).jpg|mini|]]
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|Schiller  Die Verschwörung des Fiesko von Genua  Donner und Doria  US 6 MM 40 1958 S11.jpg
|[[Datei:Schiller  Die Verschwörung des Fiesko von Genua  Donner und Doria  US 6 MM 40 1958 S11.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  alles rennet rettet flüchtet...  FC 108 TGDD 89 (1986) S42.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  alles rennet rettet flüchtet...  FC 108 TGDD 89 (1986) S42.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  denn die Elemente hassen das Gebild aus Menschenhand  FC 108 TGDD 89 (1986) S37.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  denn die Elemente hassen das Gebild aus Menschenhand  FC 108 TGDD 89 (1986) S37.jpg|mini|]]
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| Schiller  Glocke  Mit des Geschickes Mächten..  MM 38 1961 S9.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  Mit des Geschickes Mächten..  MM 38 1961 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  rot wir Blut. Das ist nicht des Tages Glut  FC 108  TGDD 89 (1986) S32.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  rot wir Blut. Das ist nicht des Tages Glut  FC 108  TGDD 89 (1986) S32.jpg|mini|]]
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|Schiller  Glocke  wehe ,wenn ich losgelassen  FC 108 TGDD 89 (1986)  31.jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  wehe ,wenn ich losgelassen  FC 108 TGDD 89 (1986) 31.jpg|mini|]]
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| Schiller  Glocke  wohltätig ist des Feuers Macht FC 108  TGDD 89 (1986) S30 .jpg
|[[Datei:Schiller  Glocke  wohltätig ist des Feuers Macht FC 108  TGDD 89 (1986) S30 .jpg|mini|]]
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| Schiller  Glocke wo rohe Kräfte sinnlos walten TGDD 141 (1996) S61.jpg
| [[Datei:Schiller  Glocke wo rohe Kräfte sinnlos walten TGDD 141 (1996) S61.jpg|mini|]]
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| Schiller  Jungfrau von Orleans  ihr Wiesen,die ich wässerte,lebt wohl...    MM 10 1952 S27.jpg
|[[Datei:Schiller  Jungfrau von Orleans  ihr Wiesen,die ich wässerte,lebt wohl...    MM 10 1952 S27.jpg|mini|]]
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|Schiller  Jungfrau von Orleans  lebt wohl ihr Berge,ihr geliebten Triften  MM 10 1952 S26.jpg
| [[Datei:Schiller  Jungfrau von Orleans  lebt wohl ihr Berge,ihr geliebten Triften  MM 10 1952 S26.jpg|mini|]]
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|Schiller  Kabale und Liebe  da haben wir die Bescherung  MM 3 1976  S35.jpg
| [[Datei:Schiller  Kabale und Liebe  da haben wir die Bescherung  MM 3 1976  S35.jpg|mini|]]
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| Schiller  Kabale und Liebe  Verstand steht still TGDD 117 (1992) S50.jpg
|[[Datei:Schiller  Kabale und Liebe  Verstand steht still TGDD 117 (1992) S50.jpg|mini|]]
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|Schiller  Maria Stuart  eilende Wolken,Segler der Lüfte..    MM 2 1975  S4.jpg
|[[Datei:Schiller  Maria Stuart  eilende Wolken,Segler der Lüfte..    MM 2 1975  S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Ode an die Freude  Freude schöner Götterfunken  MM 43 1971 S4.jpg
|[[Datei:Schiller  Ode an die Freude  Freude schöner Götterfunken  MM 43 1971 S4.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallenstein  Ernst ist das Leben, heiter die Kunst  MM46 1968 S10.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallenstein  Ernst ist das Leben, heiter die Kunst  MM46 1968 S10.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallenstein  schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 68 (1981) S34.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallenstein  schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort TGDD 68 (1981) S34.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Lager  Ernst ist das Leben,heiter die Kunst  WDC 176 MM 4 1957 S3.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallensteins Lager  Ernst ist das Leben,heiter die Kunst  WDC 176 MM 4 1957 S3.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Tod  Die Sterne lügen nicht  US 31 b TGDD 31 (1972) S12.jpg
|[[Datei:Schiller  Wallensteins Tod  Die Sterne lügen nicht  US 31 b TGDD 31 (1972) S12.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Tod  Ich kenne meine Pappenheimer WDC 60 MM 11 1952 S7.jpg
| [[Datei:Schiller  Wallensteins Tod  Ich kenne meine Pappenheimer WDC 60 MM 11 1952 S7.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wallensteins Tod  Sterne lügen nicht  MM 18  1982 S12.jpg
| [[Datei:Schiller  Wallensteins Tod  Sterne lügen nicht  MM 18  1982 S12.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  der Starke ist am mächtigsten allein  MM 32 1972 S9.jpg
| [[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  der Starke ist am mächtigsten allein  MM 32 1972 S9.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Die Axt im Haus erspart den Zimmermann  MM 28 1971 S5.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Die Axt im Haus erspart den Zimmermann  MM 28 1971 S5.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Es kann der Frömmste...  CBL X b 60JDD S12 -.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Es kann der Frömmste...  CBL X b 60JDD S12 -.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Früh übt sich,was ein Meister werden will  MM 29 1970 S7.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Früh übt sich,was ein Meister werden will  MM 29 1970 S7.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Schifflein auf den Wellen  US 35 MM 43 1962 S39 (B).jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Schifflein auf den Wellen  US 35 MM 43 1962 S39 (B).jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern  WDC 197 MM 23 1957 S02.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern  WDC 197 MM 23 1957 S02.jpg|mini|]]
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| Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern...    MM 27 1957 S2.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell  Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern...    MM 27 1957 S2.jpg|mini|]]
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|Schiller  Wilhelm Tell es lächelt der See..    MM 34 1975  S3.jpg
|[[Datei:Schiller  Wilhelm Tell es lächelt der See..    MM 34 1975  S3.jpg|mini|]]
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|Schiller Der Jüngling am Bach Raum ist in der kleinsten Hütte...  MM 26 1962 S11.jpg
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|Schiller Die Piccolomini  der Fluch der bösen Tat US-7 MM 41 1961 S14.jpg
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| Schiller Die Räuber  dem Manne kann geholfen werden  MM 10 1964 S13.jpg
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| Schiller Die Räuber  Dem Manne kann geholfen werden  US 27 MM 28 1961 S03 - Kopie.jpg
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|Schiller Die Vderschwörung des Fiesco Donner und Doria  WDC 134 MM 6 1952 S5.jpg
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|Schiller Die Verschwörung des Fiesco zu Genua Donner und Doria US 61 MMB 43-48 1966 S 36 - Kopie.jpg
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|Schiller Pegasus im Joche ein Mann ein Wort  MM 43 1963 S11.jpg
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|Schiller Schubert Leichenfantasie 1780  MM 49 1971 S11.jpg
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|Schiller Schubert Leichenphantasie  Titel MM 49 1971 S10.jpg
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|Schiller Wilhelm Tell alles was da kreucht und fleucht WDC 107 MM 2 1952 S10.jpg
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|Wieland  Oberon  Was säumt ihr    MM 49 1976  S4.jpg
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[[Category:Literaturwissenschaft]]  
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<references />
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Aktuelle Version vom 3. September 2025, 17:04 Uhr

Hans Christian Andersen (1805-1875)

Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43

Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder

Das Feuerzeug (1835)
Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45
Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar Augen, so groß wie ein Paar Theetassen. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die drehten sich im Kopfe gerade wie Räder. […]“​[5]

Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”

↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.

Ludwig Bechstein

Undank ist der Welt Lohn

MM 7 1976 S29
Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins Neuem Deutschen Märchenbuch.

Wilhelm Bornemann (1766-1851)

Im Wald und auf der Heide

Im Wald und auf der Heide (1816)
Im Wald und auf der Heide,

da such ich meine Freude,

|: ich bin ein Jägersmann. :|

Die Forsten treu zu hegen,

das Wildbret zu erlegen,

|: mein' Lust hab' ich daran. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Trag' ich in meiner Tasche

ein Trünklein in der Flasche,

|: zwei Bissen liebes Brot, :|

brennt lustig meine Pfeife,

wenn ich den Forst durch streife,

|: da hat es keine Not. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Im Walde hingestrecket,

den Tisch mit Moos mir decket

|: die freundliche Natur;: |

den treuen Hund zur Seite,

ich mir das Mahl bereite

|: auf Gottes freier Flur. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Das Huhn im schnellen Zuge,

die Schnepf' im Zickzackfluge

|: treff ich mit Sicherheit. :|

Die Sauen, Reh' und Hirsche

erleg' ich auf der Pirsche,

|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Und streich' ich durch die Wälder

und zieh' ich durch die Felder

|: einsam den vollen Tag,: |

doch schwinden mir die Stunden

gleich flüchtigen Sekunden,

|: tracht' ich dem Wilde nach. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Wenn sich die Sonne neiget,

der feuchte Nebel steiget,

|: mein Tagwerk ist getan, :|

dann zieh" ich von der Heide

zur häuslich-stillen Freude,

|:ein froher Jägersmann. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109

Gottlob Wilhelm Burmann

MM 42 1975 S6

Arbeit macht das Leben süß

Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


Aus: Arbeit


Arbeit macht das Leben süß,

macht es nie zur Last,

der nur hat Bekümmernis,

der die Arbeit haßt.

abgewandelt als deutsches Sprichwort:

Arbeit macht das Leben süß,

Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit

und leg mich wieder nieder.

Unbekannter Autor:
MM44/1975 p.6
Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":

MM30/1978 p.35

MM13/1962 p.3

MM12/1967 p.4

MM44/1975 p.6

MM42/1975 p.6

Matthias Claudius (1740–1815)

Urians Reise um die Welt

Der erste Vers, „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“, ist sprichwörtlich geworden und wird auch heute noch oft verwendet, wenn es um interessante oder unerwartete Erlebnisse auf Reisen geht.

Wenn einer eine Reise tut,

So kann er was erzählen;

Drum nahm ich meinen Stock und Hut

Und tät das Reisen wählen.

Da hat das Reisen seinen Zweck,

Es stärkt den Geist und gibt Geschick

Und tut die Brust erweitern.

Seht, da fuhr ich über's Meer
Und hab' mich recht gehärmet,

Die Wellen und der Wind so sehr

Hat manchen Fisch geschwärmet.

Von fern her sah ich auch das Land,

Da ging's mit Segel und mit Hand,

Gar lustig an zu fahren.

Mit frohem Mut durch Berg und Tal,

Mit frischen, heitern Sinnen,

Mit fröhlichem Gesang zumal

So konnte ich gewinnen.

Die Stadt, das Volk, das Land, die See,

Und wie der Mensch sich tut und weh,

Tat alles wohl betrachten.

Samuel Taylor Coleridge (1772-1834)

Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!

Der Fluch des Albatros↵Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/: Ballade soll aus dem Buch Seegedichte stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction avant la lettre. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:

“God save thee, ancyent Marinere!

“From the fiends that plague thee thus—

Why look’st thou so ?’—With my cross-bow

I shot the Albatross.

Im Volltext:
Der Fluch des Albatros
Schaumgekrönte Wellen branden

gegen Kap Kanaster an.

Bald werd’ ich dort wieder landen,

wo dereinst mein Weg begann.

Wind frischt auf, und mit dem Brausen

fliegt mein Schiff in Richtung Watt.

Schon gewahr’ ich Entenhausen:

Heißgeliebte Heimatstadt!

Lichtbestreuter Hafen — endlich

fährt mein Kurs mich an den Kai.

Vor mir wird die Skyline kenntlich

— da erklingt von Luv ein Schrei.

Gellend klingt er, so als ginge

grad ein Topgast über Bord.

Mit dem nächsten Rettungsringe

eile ich zum Unfallort.

Doch das Meer liegt bleigegossen,

niemand aus der Mannschaft fehlt.

Über meinen Schreck verdrossen,

hab’ ich es dem Maat erzählt.

“Was Euch eben so verdroß,

das war der Ruf des Albatros.

Wehe dem, der ihn vernimmt:

Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”

Kaum gehört, ist’s schon geschehen,

und das Unglück zieht herauf.

Vor mir türmen sich die Seen

bis auf Leuchtturmhöhe auf.

Wie ein Jux der Elemente

tanzt im Sund mein stolzes Schiff.

Backbord drohen Felsenwände,

steuerbord das Teufelsriff.

Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;

Gott hat uns den Weg gesucht.

Vor uns muß die Insel Kniest sein,

wir sind in der Gumpenbucht.

Still verdümpeln kleine Wellen,

denn der Sturm zog hier vorbei.

Doch wie tausende Tschinellen

hämmert wieder dieser Schrei.

Wer verdenkt mir meine Rage,

als ich seinen Ursprung such’?

Auf der höchsten Takelage

sitzt der Vogel wie ein Fluch.

Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,

er ist zurück, der Albatros!

Zweimal wehe, wer ihn schaut.

Sein Leben ist auf Sand gebaut.”

Ich vergesse Ruh’ und Sitte

— dieser Vogel macht mich krank —

und betrete die Kajüte

mit des Käpt’ns Waffenschrank.

Knarrend öffnet sich die Türe

und ermöglicht mir die Wahl

aus dem glitzernden Spaliere

voller kaltem blauen Stahl.

Das Kaliber sei ein solches,

daß vom Opfer nichts mehr bleibt,

das die Federn dieses Strolches

bis zum Erdtrabanten treibt.

Gut gezielt: Ich expediere

durch der Waffe langen Lauf

diesem großen Unglückstiere

eine Ladung Blei hinauf.

Doch die brav getroffne Leiche

stürzt herab wie ein Geschoß.

Fragt mich nicht warum, ich weiche

ihm nicht aus, dem Albatros.

Weh mir Frevler, daß ich schoß

den Schicksalsvogel Albatros!

Dreimal wehe, daß ich traf!

Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!

Anette Droste-Hülshoff (1797-1848)

Äthers blau

WDC 67 MM 7 1958 S06
Der Ausdruck stammt von Annette von Droste-Hülshoff. Es befindet sich in ihrem Gedicht „Die Vergeltung“ von 1841.

Das Gedicht „Die Vergeltung“ ist ein dramatisches und tiefgründiges Werk, das sich mit Themen wie Rache, Schicksal und den moralischen Konsequenzen von Handlungen befasst. Der Ausdruck „Äthers blau“ verweist auf den Himmel und wird im Gedicht verwendet, um die weitreichende und fast metaphysische Dimension der Handlung und deren Auswirkungen zu verdeutlichen.

Hier ist die entsprechende Stelle aus dem Gedicht:

„Daß in des Himmels Äther blau / Die Rache fliegt und sich erfüllt.“

Dieses Bild des „blauen Äthers“ verbindet den weiten Himmel mit der Idee der Vergeltung und der unerbittlichen Macht des Schicksals. Der „Äther“ wird hier als Symbol für das Universum oder den Himmel verwendet, in dem sich die Rachegeschehen entfaltet.

Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870)

Einer für alle, alle für einen

Die drei Musketiere

Der berühmte Ausdruck „Einer für alle, alle für einen“ stammt aus dem Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas (1844). Es ist der Leitspruch der Musketiere, der ihre enge Kameradschaft und ihren unerschütterlichen Zusammenhalt betont.

Die genaue Stelle im Original lautet:

„Tous pour un, un pour tous!“

Dieser Spruch wird zu einem Symbol für die Solidarität und den Zusammenhalt der Musketiere d'Artagnan, Athos, Porthos und Aramis, die bereit sind, sich gegenseitig in allen Lebenslagen zu unterstützen.

Im Deutschen wird der Spruch oft als „Einer für alle, alle für einen“ übersetzt und hat sich seitdem als Synonym für Kameradschaft und den Geist der Zusammenarbeit etabliert.

Joseph von Eichendorff

Maharadscha für einen Tag

Wem Gott will rechte Gunst erweisen

↵Der frohe Wandersmann (1817)

Aus dem Leben eines Taugenichts

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt,

dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;

sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;

was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer Brust?

Den lieben Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs Best' bestellt.

Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26

Eichendorfs Werke

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …

Adolf Glaßbrenner (1810-1876)

Mein Dichten und Trachten

MM 12 1982 S5
Mein Dichten und Trachten
Ich sehe keinen Frühling mehr,

Bis daß die Freiheit blüht;

Es duftet kein Rose mir,

Bis jedes Herz ihr glüht.

↵Ich höre keinen Vogelsang

Als meiner Dichter Wort;

Mich trägt kein Strom mehr als der Tag

Zum Weltenmeere fort.

↵Ich schaue keine Steinenpracht

Als Herrscherstolz und Zwang;

Ich habe keine Hoffnung mehr

Als ihren Untergang.

↵Die eine Sonne, die mir glänzt,

Ist meines Volkes Geist,

Und meine Kirche jede Brust,

Die laut die Freiheit preist.

↵Ich hasse alle Wissenschaft,

Die einen Bauch sich frißt;

Ich achte keinen Helden mehr,

Der′s seinem Herrscher ist.

↵Ich habe keine Liebe mehr,

Die um ein Küßchen minnt;

Mein Vaterland ist meine Braut,

Die schon zur Hochzeit spinnt!

↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,

Mein Gott und Seelenhirt!

Ich habe keinen Glauben mehr,

Als daß es besser wird.

Ludwig Giesebrecht

Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse

Briggenlied (Links müßt ihr steuern)

MM 25 1967 S2
“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?

Sie steuert falsch, sie treibt herein

und muss am Vorgebirg zerschellen,

lenkt sie nicht augenblicklich ein.

Ich muss hinaus, dass ich sie leite!"

"Gehst du ins offne Wasser vor,

so legt dein Boot sich auf die Seite

und richtet nimmer sich empor."

"Allein ich sinke nicht vergebens,

wenn sie mein letzter Ruf belehrt:

Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens

ist wohl ein altes Leben wert.

Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!

Es ist die letzte, höchste Not!" -

Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile

hin durch die Schären eilt das Boot.

Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!

"Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei.

Kieloben treibt das Boot zu Lande,

und sicher fährt die Brigg vorbei.

Franz Grillparzer (1791-1872)

Das Leben ein Traum!

BL DO-19-09, S. 9/3
sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: "Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n] Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[6]

↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”[1]

Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859)

Hänsel und Gretel

MM 18 1976 S15
„Hänsel und Gretel“ ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm, das erstmals 1812 in der Sammlung „Grimm's Märchen“ veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die von ihrer Familie in den Wald ausgesetzt werden und dort auf eine böse Hexe stoßen.

Knusper knusper knäuschen

MM 39 1980 S7
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel" Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:

"Knupper, knupper, Kneischen, Wer knuppert an meinem Häuschen?"

Die Kinder antworteten:

"Der Wind, der Wind, Das himmlische Kind,"

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

MM 1 1979 S6
MM 50 1958
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:

Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:

„Knusper, knusper, knäuschen,

wer knuspert an meinem Häuschen!“

Die Kinder antworteten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.

Timpeteh!

TGDD 8
Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.
FC-256 MMSH 3 (1953) S15
Vom Fischer und seiner Frau

Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje inne See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so als ik wol will!

Vom Fischer und seiner Frau

Ach wie gut,dass niemand weiß,..

MM 17 1982 S11.jpg
Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen": Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:

"Heute back ich,

Morgen brau ich,

Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;

Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,

daß ich Rumpelstilzchen heiß!"

Rotkäppchen und der Wolf

MM 33 1970 S10
„Rotkäppchen und der Wolf“ ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm und wird auch in vielen anderen Kulturen erzählt. Es erscheint in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“, erstmals 1812. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, das auf dem Weg zu ihrer kranken Großmutter von einem bösen Wolf in die Irre geführt wird.

Schneewittchen

MM 37 1966 S12
„Schneewittchen“ ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm, das erstmals 1812 in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“ veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte eines wunderschönen Mädchens, das durch Neid und Eifersucht ihrer bösen Stiefmutter in große Gefahr gerät.

Spieglein, Spieglein an der Wand

MM 33 1971 S29
Aus dem Märchen "Schneewittchen" Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:

"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"

so antwortete der Spiegel:

"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."

Teufel mit den 3 goldenen Haaren

MM 34 1959 S9
„Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ ist ein weiteres bekanntes Märchen der Brüder Grimm, das erstmals 1812 in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“ veröffentlicht wurde. Es ist ein Märchen, das Elemente von Magie, Schicksal und Heldentum vereint und sich um die Abenteuer eines jungen Mannes dreht, der gegen das Böse kämpft und dabei sein Glück sucht.

Rattenfänger von Hameln

MM 26 1966 S36
„Der Rattenfänger von Hameln“ ist ein bekanntes Märchen der Brüder Grimm, das auf einer historischen Legende basiert und erstmals in der Sammlung „Grimm’s Märchen“ 1812 veröffentlicht wurde. Die Geschichte verbindet Elemente von Magie, Rache und Folgen des Ungehorsams.

Rumpelstilzchen

MM 12 1969 S13
„Rumpelstilzchen“ ist ein weiteres bekanntes Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm, das erstmals 1812 veröffentlicht wurde. Es gehört zu den Zaubermärchen und handelt von List, Macht und Menschlichkeit. Das Märchen zeigt, wie ein geheimnisvoller und magischer Charakter gegen eine unschuldige Frau spielt, wobei sich das Spiel auf ein gefährliches Machtverhältnis stützt.

Wilhelm Hauff (1802-1827)

Herz aus Stein

MM 21 1977 S3
Das kalte Herz

Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige Herz, was er gegen eines aus Stein eintauscht.[2]

Pastete des Zwerg Nase

MM 42 1970 S12
Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.

Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.

Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen

Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.

Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren

Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.

Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.

Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.

Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.

Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).

aus Der Zwerg Nase – Wikipedia[3]

Heinrich Heine

Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein

Buch der Lieder: Die Heimkehr - XLVII

Du bist wie eine Blume,
TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970
So hold und schön und rein;

Ich schau dich an, und Wehmut

Schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände

Aufs Haupt dir legen sollt,

Betend, daß Gott dich erhalte

So rein und schön und hold.

Buch der Lieder

MM 49 1971 S8
MM 4 1984 S7.jpg
Das Buch der Lieder war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.

Alles anerkannte Qualitätstexte!

Wohltätige Ohnmacht

MM 12 1982 S10
Der Rabbi von Bacharach

2. Kapitel ... Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine wohltätige Ohnmacht über ihre Sinne ergossen. ...

Wilhelm Hertz (1835-1902)

Komm süßer Schlaf

Komm, süßer Schlaf (1859)
WDC 83 MM 26 1978 S04.jpg
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht,

Schließ sanft mein Auge zu!

Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Einst stilltest du nach Kuß und Scherz

Verborg’ner Liebe Glück,

Und lehntest an sein warmes Herz

Mein selig Haupt zurück.

Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,

Und Lieb’ und Glück dazu.

Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Gottfried Keller (1819-1890)

Kleider machen Leute

MM 41 1961 S4
TGDD 62 (1980) S25
„Kleider machen Leute“ ist eine berühmte Erzählung des Schweizer Autors Gottfried Keller, die 1874 in seiner Sammlung „Märchen“ veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist eine satirische Erzählung, die sich mit den Themen Eitelkeit, Täuschung und Gesellschaftskonventionen beschäftigt und darauf hinweist, wie sehr der äußere Schein das Bild einer Person beeinflussen kann.

August Kopisch (1799-1853)

Heinzelmännchen von Köln

MM 12 1962 S7
Die „Heinzelmännchen von Köln“ ist eine bekannte deutsche Legende, die sich um kleine, unsichtbare Wesen dreht, die nachts heimlich arbeiten und den Kölnern bei ihren Aufgaben helfen. Diese Geschichte wurde von Augustin und Wilhelm Grimm in ihrer Sammlung von Volksmärchen aufgenommen und hat ihren Ursprung in der kölnischen Folklore. Es handelt sich um ein Zaubermärchen, das über Jahrhunderte hinweg in Köln erzählt wurde und zu einer der bekanntesten Legenden der Stadt gehört.

Theodor Körner (1791-1813)

Lützows wilde, verwegene Jagd

BL DÜ-03-07
BL DÜ-03-08
Erfinderpech FC 1047/2
↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[7]:

Lützows wilde Jagd

Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör’s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,

Und gellende Hörner schallen darein

Und erfüllen die Seele mit Grausen.

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Der gerade Weg ist der kürzeste,

MM 24 1971 S13
aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.

Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783)

Blinder Eifer schadet nur

MM 34 1962 S8
↵Die Katzen und der Hausherr

Tier' und Menschen schliefen feste,

Selbst der Hausprophete schwieg,
MM 25/1968 p. 16
Als ein Schwarm geschwänzter Gäste

Von den nächsten Dächern stieg.

In dem Vorsaal eines Reichen

Stimmten sie ihr Liedchen an,

So ein Lied, das Stein' erweichen,

Menschen rasend machen kann.

Hinz, des Murners Schwiegervater,

Schlug den Takt erbärmlich schön,

Und zween abgelebte Kater

Quälten sich, ihm beizustehn.

Endlich tanzten alle Katzen,

Poltern, lärmen, dass es kracht,

Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,

Bis der Herr im Haus erwacht.

Dieser springt mit einem Prügel

In dem finstern Saal herum,

Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,

Wirft ein Dutzend Schalen um,

Stolpert über ein'ge Späne,

Stürzt im Fallen auf die Uhr

Und zerbricht zwo Reihen Zähne

Blinder Eifer schadet nur.

Jakob Lorber (1800-1864)

An Mut gebrichts mir nie

WDC 136 TGDD 11 S31
Kindheit und Jugend Jesu

122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis. 07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; denen es an Mut gebricht; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!

Mörike, Eduard (1804-1875)

Frühling läßt sein blaues Band

MM 13 1987 S13
Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab ich vernommen!

Schweig still, mein Herz

Schön-Rohtraut
Wie heißt König Ringangs Töchterlein?

Rohtraut, Schön-Rohtraut.

Was tut sie denn den ganzen Tag,

Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?

Tut fischen und jagen.

O daß ich doch ihr Jäger wär!

Fischen und Jagen freute mich sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Und über eine kleine Weil,

Rohtraut, Schön-Rohtraut,

So dient der Knab auf Ringangs Schloß

In Jägertracht und hat ein Roß

Mit Rohtraut zu jagen.

O daß ich doch ein Königssohn wär!

Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,

Da lacht Schön-Rohtraut:

»Was siehst mich an so wunniglich?

Wenn du das Herz hast, küsse mich!«

Ach! erschrak der Knabe!

Doch denket er: Mir ists vergunnt,

Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.

– Schweig stille, mein Herze!

Darauf sie ritten schweigend heim,

Rohtraut, Schön-Rohtraut;

Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:

Und würdest du heute Kaiserin,

Mich sollts nicht kränken!

Ihr tausend Blätter im Walde wißt,

Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!

– Schweig stille, mein Herze!

Johann Nestroy (1801-1862)

Ehrlich währt am längsten

MM 35 1964 S33
Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten

Posse mit Gesang in 3 Acten

Friedrich Rückert (1788-1866)

...alter Freund und Kupferstecher!

Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)
Die Anrede "mein lieber (oder alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (… fecit ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (… sculpsit ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.[4]

Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)
WDC 165 MM 2 1955 S07
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Klingt ein Lied mir immerdar;

O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,

Was mein, was mein einst war!

Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,

Die den Herbst und Frühling bringt;

Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang

Das jetzt noch klingt?

O du Heimatflur, o du Heimatflur,

Laß zu deinem heil'gen Raum

Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur

Entfliehn, entfliehn im Traum!

Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,

War die Welt mir voll so sehr;

Als ich wiederkam, als ich wiederkam,

War alles leer.

Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,

Und der leere Kasten schwoll,

Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,

Wird's nie, wird's nie mehr voll.

Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt

Dir zurück, wonach du weinst;

Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe

Singt im Dorf wie einst.

Gustav Schwab (1793-1850)

Sagenschatz des Klassischen Altertums

Der Originaltitel lautet Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
MM 33 1963 S35
„Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ ist eine Sammlung von antiken Mythen und Legenden, die von verschiedenen Autoren erzählt und über Jahrhunderte hinweg überliefert wurden. Sie beinhalten griechische und römische Sagen und gehören zu den wichtigsten Werken der europäischen Literatur. Diese Erzählungen, die oft Götter, Helden und fantastische Wesen in den Mittelpunkt stellen, sind tief in der Kultur des klassischen Altertums verwurzelt und haben bis heute großen Einfluss auf die westliche Literatur, Kunst und Philosophie.

Viele der schönsten Sagen des klassischen Altertums stammen aus den Werken der griechischen Tragödie, der Homerischen Epen sowie aus der römischen Mythologie. Zu den wichtigsten Themen gehören die Schöpfung der Welt, die Taten von Göttern und Helden, Kriegshelden, Liebesgeschichten und tragische Schicksale. Die Erzählungen sind oft von einer tiefen Symbolik durchzogen, die sowohl menschliche Schwächen als auch göttliche Kräfte und Eingriffe behandelt.

Robert Southey (1774-1843)

Goldilock und die drei Bären

MM 5 1976 S4
Goldlöckchen und die drei Bären (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[8]

Ludwig Uhland (1787-1862)

MM 3 1953 S3

Die linden Lüfte sind erwacht

Frühlingsglaube

Sammlung: Frühlingslieder

Die linden Lüfte sind erwacht,

Sie säuseln und weben Tag und Nacht,

Sie schaffen an allen Enden,

O frischer Duft, o neuer Klang,

Nun, armes Herze, sei nicht bang!

Nun muß sich alles, alles wenden.

↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,

Man weiß nicht, was noch werden mag,

Das Blühen will nicht enden.

Es blüht das fernste, tiefste Thal:

Nun, armes Herz, vergiß der Qual!

Nun muß sich alles, alles wenden.

Allein auf weiter Flur

MM 44 1978 S4
FC 367 MMSH 21 (1954) S9

Schäfers Sonntagslied

Schäfers Sonntagslied ist der Titel eines dreistrophigen Gedichtes von Ludwig Uhland mit der Anfangs- und Schlusszeile Das ist der Tag des Herrn. Das Gedicht erschien zuerst 1815 bei Cotta in dem Band Gedichte von Ludwig Uhland.


Das ist der Tag des Herrn!

Ich bin allein auf weiter Flur;

Noch Eine Morgenglocke nur,

Nun Stille nah und fern.

Anbetend knie' ich hier.

O süßes Graun! geheimes Wehn!

Als knieten Viele ungesehn

Und beteten mit mir.

Der Himmel, nah und fern,

Er ist so klar und feierlich,

So ganz, als wollt' er öffnen sich.

Das ist der Tag des Herrn!

Joseph Victor von Scheffel (1826-1866)

Es hat nicht sollen sein

Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.

Behüt' dich Gott
MM 41 1966 S10
Das ist im Leben häßlich eingerichtet,

daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,

und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,

zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.

In deinen Augen hab' ich einst gelesen,

es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,

ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.

Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,

da führte mich der Weg zu dir hinan.

in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,

zum Danke dir mein junges Leben weih'n.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,

ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,

zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,

grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.

Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,

du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Richard Wagner (1813-1883)

Nü sollst Du müch befragen

Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene

LOHENGRIN

Elsa, soll ich dein Gatte heißen,

soll Land und Leut ich schirmen dir, –

soll nichts mich wieder von dir reißen,
MM 2 1955 S7
mußt Eines du geloben mir: –

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

ELSA leise, fast bewußtlos.

Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!

LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.

Elsa! Hast du mich wohl vernommen?

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

Schicksal, nimm Deinen Lauf

MM 4 1987 S11
Rienzi, 3 Akt

↵Rienzi

Du rasest, Knabe! Stehe auf

und laß dem Schicksal seinen Lauf!

(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)

Adriano

(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)

Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!

(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)

Christoph Martin Wieland (1733-1813)

Was säumt ihr?

Oberon, Erster Gesang ...

Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,
MM 49 1976 S4
Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:

Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,

Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;

Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.

Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.

Was säumt ihr? Fort! der Wimpel weht;

Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne! ...

Heinrich Zschokke (1771–1848)

Hans Dampf in allen Gassen

MM 26 1968 S4
Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.

Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.

Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.

Der erweiterte Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.[5]

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. Die Wendung leitet sich vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"
  5. [4]