Literatur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Hans Christian Andersen (1805-1875) ===
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|[[Datei:Image81.png|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]
==== Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder ====
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL_WDC-20-45.jpg|rechts|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“​[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]
Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”
↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
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=== Johann Wolfgang von Goethe ===
===Ludwig Bechstein===
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==== Selbst ist der Mann! ====
====Undank ist der Welt Lohn====
[[Datei:Selbst ist der mann.jpg|mini|TGDD 9]]
[[Datei:Image46a.jpg|mini|MM 7 1976 S29]]Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins [https://de.wikipedia.org/wiki/Undank_ist_der_Welt_Lohn Neuem Deutschen Märchenbuch].
Faust II
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=== Wilhelm Bornemann (1766-1851) ===
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|[[Datei:Image4.jpg|rechts|mini]]


[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gefl%C3%BCgelter_Worte/S#Selbst_ist_der_Mann! sic!]
==== Im Wald und auf der Heide ====
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! colspan="6" |Im Wald und auf der Heide (1816)
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''


==== Schwankende Gestalten ====
'''da such ich meine Freude,'''
[[Datei:Image58.png|mini|TGDD 137,BL-WDC 46]]


<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>


“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Zueignung
Die Forsten treu zu hegen,


das Wildbret zu erlegen,


Ihr naht euch wieder, '''schwankende Gestalten,'''
<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>


Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Trag' ich in meiner Tasche


Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?
ein Trünklein in der Flasche,


Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,
<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>


Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;
brennt lustig meine Pfeife,


Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert
wenn ich den Forst durch streife,


Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.
<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>


...
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
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==== Uns ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen ====


mein' Lust hab' ich daran. :|
|Im Walde hingestrecket,


“Faust - Der Tragödie erster Teil”, Auerbachs Keller
den Tisch mit Moos mir decket


<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>


Mephistopheles
den treuen Hund zur Seite,


(mit seltsamen Gebärden):
ich mir das Mahl bereite


Trauben trägt der Weinstock!
<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>


Hörner der Ziegenbock;
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


Der Wein ist saftig, Holz die Reben,[[Datei:Image17.png|mini|BL-DÜ 3; TGDD 147]]
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Das Huhn im schnellen Zuge,


Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.
die Schnepf' im Zickzackfluge


Ein tiefer Blick in die Natur!
<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>


Hier ist ein Wunder, glaubet nur! Nun zieht die Pfropfen und genießt!
Die Sauen, Reh' und Hirsche


erleg' ich auf der Pirsche,


Alle
<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>


(indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft)
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


O schöner Brunnen, der uns fließt!
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Und streich' ich durch die Wälder


und zieh' ich durch die Felder


Mephistopheles
<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>


Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt!
doch schwinden mir die Stunden


gleich flüchtigen Sekunden,


(Sie trinken wiederholt)
<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


Alle (singen)
mein' Lust hab' ich daran. :|
|Wenn sich die Sonne neiget,


'''Uns ist ganz kannibalisch wohl,'''
der feuchte Nebel steiget,


'''Als wie fünfhundert Säuen!'''
<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
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|[[Datei:BL WDC-03-28.jpg|mini|Die drei dreckigen Ducks, BL WDC-03-28-08]]


==== Wie herrlich leuchtet mir die Natur ====
dann zieh" ich von der Heide
Mailied


zur häuslich-stillen Freude,


<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>


'''Wie herrlich leuchtet''' '''mir die Natur'''
<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,


Wie glänzt die Sonne Wie lacht die Flur!
mein' Lust hab' ich daran. :|
|}
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
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===Gottlob Wilhelm Burmann ===
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
====Arbeit macht das Leben süß====




Es dringen Blüten aus jedem Zweig
Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


Und tausend Stimmen aus dem Gesträuch


Aus: Arbeit


Und Freud und Wonne aus jeder Brust


O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!
'''Arbeit macht das Leben süß,'''
 
macht es nie zur Last,


der nur hat Bekümmernis,


O Lieb, o Liebe! So golden schön,
der die Arbeit haßt.


Wie Morgenwolken auf jenen Höhn
abgewandelt als deutsches Sprichwort:


Arbeit macht das Leben süß,


Du segnest herrlich das frische Feld
Faulheit stärkt die Glieder,


Im Blütendampfe die volle Welt
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit


und leg mich wieder nieder.


O Mädchen, Mädchen wie lieb ich dich
Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


Wie blickt dein Auge, wie liebst du mich


''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''


So liebt die Lerche Gesang und Luft
''MM30/1978 p.35''


Und Morgenblumen den Himmelsduft
''MM13/1962 p.3''


''MM12/1967 p.4''


Wie ich dich liebe mit warmem Blut
''MM44/1975 p.6''


Die du mir Jugend und Freud und Mut
''MM42/1975 p.6''
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=== Matthias Claudius (1740–1815) ===
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|'''Urians Reise um die Welt'''
Der erste Vers, „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“, ist sprichwörtlich geworden und wird auch heute noch oft verwendet, wenn es um interessante oder unerwartete Erlebnisse auf Reisen geht.


'''Wenn einer eine Reise tut,'''


Zu neuen Liedern und Tänzen gibst
'''So kann er was erzählen;'''


Sei ewig glücklich wie du mich liebst
Drum nahm ich meinen Stock und Hut
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=== Friedrich Schiller ===
Und tät das Reisen wählen.
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==== Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zwecken ====


Schiller, Wallenstein, Prolog
Da hat das Reisen seinen Zweck,


Prolog, Wallensteins Lager[[Datei:Image50a.jpg|mini|MM 18 1961 S38]](Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798)
Es stärkt den Geist und gibt Geschick


Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel,
Und tut die Brust erweitern.


Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge
Seht, da fuhr ich über's Meer[[Datei:Claudius_Wenn_einer_eine_Reise_tut..._TGDD_54_(1979)_S35.jpg|mini]]Und hab' mich recht gehärmet,


Geliehn, die weiche Seele hingegeben,
Die Wellen und der Wind so sehr


Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal
Hat manchen Fisch geschwärmet.


Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat
Von fern her sah ich auch das Land,


Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt,
Da ging's mit Segel und mit Hand,


Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns
Gar lustig an zu fahren.


Aus dieser edeln Säulenordnung an,
Mit frohem Mut durch Berg und Tal,


Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen.
Mit frischen, heitern Sinnen,


Und doch ist dies der alte Schauplatz noch,
Mit fröhlichem Gesang zumal


Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte,
So konnte ich gewinnen.


Die Laufbahn manches wachsenden Talents.
Die Stadt, das Volk, das Land, die See,


Wir sind die Alten noch, die sich vor euch
Und wie der Mensch sich tut und weh,


Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet.
Tat alles wohl betrachten.
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=== Samuel Taylor Coleridge (1772-1834) ===
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==== Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! ====
[[Datei:Coleridge_Der_Fluch_des_Albatros_WDC_312_MM_25_1967_S04.jpg|rechts|mini]]Der Fluch des Albatros↵Zitat aus <nowiki>https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/</nowiki>:


Ein edler Meister stand auf diesem Platz,
Ballade soll aus dem Buch ''Seegedichte'' stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction ''avant la lettre''. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:<blockquote>“God save thee, ancyent Marinere!


Euch in die heitern Höhen seiner Kunst
“From the fiends that plague thee thus—


Durch seinen Schöpfergenius entzückend.
Why look’st thou so ?’—With my cross-bow


O! möge dieses Raumes neue Würde
I shot the Albatross.</blockquote>Im Volltext:
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!Der Fluch des Albatros
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|Schaumgekrönte Wellen branden


Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn,
gegen Kap Kanaster an.


Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt,
Bald werd’ ich dort wieder landen,


Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen.
wo dereinst mein Weg begann.


Ein großes Muster weckt Nacheiferung
Wind frischt auf, und mit dem Brausen


Und gibt dem Urteil höhere Gesetze.
fliegt mein Schiff in Richtung Watt.


So stehe dieser Kreis, die neue Bühne
Schon gewahr’ ich Entenhausen:


Als Zeugen des vollendeten Talents.
Heißgeliebte Heimatstadt!


Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen,
Lichtbestreuter Hafen — endlich


Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,
fährt mein Kurs mich an den Kai.


Als hier vor einem auserlesnen Kreis,
Vor mir wird die Skyline kenntlich


Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst,
— da erklingt von Luv ein Schrei.


Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist
Gellend klingt er, so als ginge


In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht?
grad ein Topgast über Bord.


Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst,
Mit dem nächsten Rettungsringe


Die wunderbare, an dem Sinn vorüber,
eile ich zum Unfallort.


Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang
Doch das Meer liegt bleigegossen,


Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben.
niemand aus der Mannschaft fehlt.
|Über meinen Schreck verdrossen,


Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab,
hab’ ich es dem Maat erzählt.


Und wie der Klang verhallet in dem Ohr,
“Was Euch eben so verdroß,


Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung,
das war der Ruf des Albatros.


Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.
Wehe dem, der ihn vernimmt:


Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis,
Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”


Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,
Kaum gehört, ist’s schon geschehen,


Drum muß er geizen mit der Gegenwart,
und das Unglück zieht herauf.


Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen,
Vor mir türmen sich die Seen


Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern,
bis auf Leuchtturmhöhe auf.


Und im Gefühl der Würdigsten und Besten
Wie ein Jux der Elemente


Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er
tanzt im Sund mein stolzes Schiff.


Sich seines Namens Ewigkeit voraus,
Backbord drohen Felsenwände,


Denn wer den Besten seiner Zeit genug
steuerbord das Teufelsriff.


Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.<sup>[c]</sup>
Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;


Die neue Ära, die der Kunst Thaliens
Gott hat uns den Weg gesucht.


Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch
Vor uns muß die Insel Kniest sein,


Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend,
wir sind in der Gumpenbucht.
|Still verdümpeln kleine Wellen,


Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis
denn der Sturm zog hier vorbei.


Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen,
Doch wie tausende Tschinellen


Nicht unwert des erhabenen Moments
hämmert wieder dieser Schrei.


Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen.
Wer verdenkt mir meine Rage,


Denn nur der große Gegenstand vermag
als ich seinen Ursprung such’?


Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen,
Auf der höchsten Takelage


Im engen Kreis verengert sich der Sinn,
sitzt der Vogel wie ein Fluch.


'''Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken.'''
Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,


Quelle: Diesterweg, Friedrich  Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht (1830)
er ist zurück, der Albatros!
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==== Spät kommt ihr, doch ihr kommt! Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen! ====
[[Datei:Image71.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]
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!Friedrich Schiller: Wallenstein. Die Piccolomini, 1. Akt, 1. Auftritt
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|ILLO:
'''Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt!'''


'''Der weite Weg, Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.'''
Zweimal wehe, wer ihn schaut.
|}
Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (italienisch Gioan Lodovico Hector Isolano): <nowiki>*</nowiki> 1586 in Görz; † März 1640 in Wien) war ein kaiserlicher General der kroatischen Reiter im Dreißigjährigen Krieg. Er diente vier deutschen Kaisern und kämpfte in den vier Hauptschlachten dieses Krieges. Seine Truppen waren berüchtigt für ihre Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung.
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[[Datei:Image64.png|mini|MM 1960/21, TGDD27]]


==== Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand? ====
Sein Leben ist auf Sand gebaut.
Die Jungfrau von Orleans, 1. Akt, 3. Auftritt


Ich vergesse Ruh’ und Sitte


KARL (verzweiflungsvoll):
— dieser Vogel macht mich krank —


'''Kann ich Armeen aus der Erde stampfen?'''
und betrete die Kajüte


'''Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?'''
mit des Käpt’ns Waffenschrank.
|Knarrend öffnet sich die Türe


Reißt mich in Stücken, reißt das Herz mir aus,
und ermöglicht mir die Wahl


Und münzet es statt Goldes! Blut hab ich
aus dem glitzernden Spaliere


Für euch, nicht Silber hab ich, noch Soldaten!
voller kaltem blauen Stahl.
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|[[Datei:Image40.png|mini|Wehe dem, der Schulden macht (1951) WDC 124 BL 17, S. 41]]


====  Mit der Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens ====
Das Kaliber sei ein solches,


daß vom Opfer nichts mehr bleibt,


Die Jungfrau von Orleans III,6
das die Federn dieses Strolches


bis zum Erdtrabanten treibt.


LIONEL:
Gut gezielt: Ich expediere


„Ich kann nicht bleiben. – Fastolf, bringt den Feldherrn
durch der Waffe langen Lauf


An einen sichern Ort, wir können uns
diesem großen Unglückstiere


Nicht lange mehr auf diesem Posten halten.
eine Ladung Blei hinauf.


Die Unsern fliehen schon von allen Seiten,
Doch die brav getroffne Leiche


Unwiderstehlich dringt das Mädchen vor –“
stürzt herab wie ein Geschoß.


Talbot entgegnet darauf:
Fragt mich nicht warum, ich weiche


„Unsinn, du siegst und ich muß untergehn!
ihm nicht aus, dem Albatros.


'''Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.'''
'''Weh mir Frevler, daß ich schoß'''


Erhabene Vernunft, lichthelle Tochter
'''den Schicksalsvogel Albatros!'''


Des göttlichen Hauptes, weise Gründerin
'''Dreimal wehe, daß ich traf!'''


Des Weltgebäudes, Führerin der Sterne,
'''Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!'''
|}
<blockquote></blockquote>
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=== Anette Droste-Hülshoff (1797-1848) ===
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==== Äthers blau ====
[[Datei:Droste-H%C3%BClshoff,_Anette_Die_Vergeltung_%C3%84thers_blau_WDC_67_MM_7_1958_S06.jpg|rechts|mini|WDC 67 MM 7 1958 S06]]Der Ausdruck stammt von '''Annette von Droste-Hülshoff'''. Es befindet sich in ihrem Gedicht '''„Die Vergeltung“''' von 1841.


Wer bist du denn, wenn du dem tollen Roß
Das Gedicht '''„Die Vergeltung“''' ist ein dramatisches und tiefgründiges Werk, das sich mit Themen wie Rache, Schicksal und den moralischen Konsequenzen von Handlungen befasst. Der Ausdruck '''„Äthers blau“''' verweist auf den Himmel und wird im Gedicht verwendet, um die weitreichende und fast metaphysische Dimension der Handlung und deren Auswirkungen zu verdeutlichen.


Des Aberwitzes an den Schweif gebunden,
Hier ist die entsprechende Stelle aus dem Gedicht:


Ohnmächtig rufend, mit dem Trunkenen
'''„Daß in des Himmels Äther blau / Die Rache fliegt und sich erfüllt.“'''


Dich sehend in den Abgrund stürzen mußt!
Dieses Bild des „blauen Äthers“ verbindet den weiten Himmel mit der Idee der Vergeltung und der unerbittlichen Macht des Schicksals. Der „Äther“ wird hier als Symbol für das Universum oder den Himmel verwendet, in dem sich die Rachegeschehen entfaltet.
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=== Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870) ===
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==== Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern ====
==== Einer für alle, alle für einen ====
[[Datei:Image44.jpg|mini|MM1957/27, TGDD 19]]
[[Datei:Alexandre_Dumas_d._%C3%84._Die_drei_Musketiere_Einer_f%C3%BCr_alle,alle_f%C3%BCr_einen.jpg|rechts|mini]]Die drei Musketiere
Der berühmte Ausdruck '''„Einer für alle, alle für einen“''' stammt aus dem Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas (1844). Es ist der Leitspruch der Musketiere, der ihre enge Kameradschaft und ihren unerschütterlichen Zusammenhalt betont.


Mit diesen beiden Zeilen beginnt der berühmte Rütlischwur aus Schillers Schauspiel »Wilhelm Tell«. In der 2. Szene des 2. Aktes haben sich die Eidgenossen aus Schwyz, Uri und Unterwalden auf einer Bergwiese, dem Rütli, versammelt. Alle sprechen sie am Ende des Aktes die Worte des Schwurs, die ihnen der Pfarrer Rösselmann aus Uri vorspricht.
Die genaue Stelle im Original lautet:
[[Datei:Image77.jpg|mini|MM1957/23, TGDD 19]]
 
{| class="wikitable"
''„Tous pour un, un pour tous!“''
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!Friedrich Schiller: Wilhelm Tell, 2. Aufzug, 2. Szene
Dieser Spruch wird zu einem Symbol für die Solidarität und den Zusammenhalt der Musketiere d'Artagnan, Athos, Porthos und Aramis, die bereit sind, sich gegenseitig in allen Lebenslagen zu unterstützen.
 
Im Deutschen wird der Spruch oft als „Einer für alle, alle für einen“ übersetzt und hat sich seitdem als Synonym für Kameradschaft und den Geist der Zusammenarbeit etabliert.
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===Joseph von Eichendorff===
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|Rösselmann:
|[[Datei:Image85.png|rechts|mini|Maharadscha für einen Tag]]
Bei diesem Licht, das uns zuerst begrüsst


Von allen Völkern, die tief unter uns
==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
↵Der frohe Wandersmann (1817)


Schweratmend wohnen in dem Qualm der Städte,
Aus dem Leben eines Taugenichts


Lasst uns den Eid des neuen Bundes schwören.
↵'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''


– '''Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,'''
dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.


'''In keiner Not uns trennen und Gefahr.'''
Die Trägen,  die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;


(Alle sprechen es nach mit erhobenen drei Fingern.)
sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.


– Wir wollen frei sein wie die Väter waren,
Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;


Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?


(Wie oben.)
Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld


– Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
|-
|[[Datei:Image61.png|rechts|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]


Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.
==== Eichendorfs Werke ====
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.


(Wie oben. Die Landleute umarmen einander.)
↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
|}
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==== Durch diese hohle Gasse muss er kommen, / Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht ====
!
[[Datei:hohle-gasse-april.png|mini|April! April! (TGDD 118)]]
=== Adolf Glaßbrenner (1810-1876) ===
[[Datei:hohle-gasse-eisenbeiss.png|mini|Ritter Eisenbeiß (TGDD 130)]]
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==== Mein Dichten und Trachten ====
[[Datei:Gla%C3%9Fbrenner_Mein_Dichten_und_Trachten_MM_12_1982_S5.jpg|rechts|mini|MM 12  1982 S5]]
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
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!Friedrich Schiller: Wilhelm Tell, 4. Aufzug, 3. Szene
!Mein Dichten und Trachten
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|Tell (tritt auf mit Armbrust).
|Ich sehe keinen Frühling mehr,
'''Durch diese hohle Gasse muß er kommen,'''
 
Bis daß die Freiheit blüht;
 
Es duftet kein Rose mir,
 
Bis jedes Herz ihr glüht.
|↵Ich höre keinen Vogelsang
 
Als meiner Dichter Wort;
 
Mich trägt kein Strom mehr als der Tag


'''Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht.''' – Hier
Zum Weltenmeere fort.


Vollend ich's – Die Gelegenheit ist günstig.
↵Ich schaue keine Steinenpracht
|}
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==== Da werden Weiber zu Hyänen ====
[[Datei:Image48.jpg|mini|Traum und Wirklichkeit, TGDD 93]]''Das'' ''Lied von der Glocke, Vers 371 ff:''


Als Herrscherstolz und Zwang;


'''Da''' '''werden Weiber zu Hyänen'''
Ich habe keine Hoffnung mehr


Und treiben mit Entsetzen Scherz,
Als ihren Untergang.
|↵Die eine Sonne, die mir glänzt,


Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Ist meines Volkes Geist,


Zerreißen sie des Feindes Herz.
Und meine Kirche jede Brust,
|-
|[[Datei:Image30.png|mini|TGDD 49]]


==== Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort ====
Die laut die Freiheit preist.
''Wallensteins Tod II, 2.''


↵Ich hasse alle Wissenschaft,


''WALLENSTEIN:'''''Schnell''' '''fertig ist die Jugend mit dem Wort,'''
Die einen Bauch sich frißt;


Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide;
Ich achte keinen Helden mehr,


Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck
Der′s seinem Herrscher ist.
|↵Ich habe keine Liebe mehr,


Der Dinge Maß, die nur sich selber richten.
Die um ein Küßchen minnt;
|-
|[[Datei:Image12.png|mini|TGDD 16,BL-WDC-23]]


==== So wankelmütig ist die Gunst des Volkes ====
Mein Vaterland ist meine Braut,
''Demetrius II, 1. (Hiob) von Friedrich Schiller''


Die schon zur Hochzeit spinnt!


'''Der''' '''Völker Herz ist wankelmütig''',
↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,


Fürstin! Sie lieben die Veränderung. Sie glauben durch eine neue Herrschaft zu gewinnen.
Mein Gott und Seelenhirt!
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|[[Datei:Ernst ist.jpg|mini|TGDD 16]]


==== Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst ====
Ich habe keinen Glauben mehr,


''Wallensteins Lager, Prolog''
Als daß es besser wird.
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===Ludwig Giesebrecht===
=== Ludwig Giesebrecht ===
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|Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse
====Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
 
==== Briggenlied (Links müßt ihr steuern) ====
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
[[Datei:Image52a.jpg|mini|MM 25 1967 S2]]“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
Sie steuert falsch, sie treibt herein
Sie steuert falsch, sie treibt herein


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=== Gottlob Wilhelm Burmann ===
=== Franz Grillparzer (1791-1872) ===
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==== Das Leben ein Traum! ====
[[Datei:BL_DO-19-09.jpg|rechts|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''"Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''
 
↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]</ref>
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=== Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) ===
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|[[Datei:Image62.jpg|mini|MM 42 1975 S6]]
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==== Hänsel und Gretel ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_MM_18_1976_S15.jpg|rechts|mini|MM 18 1976  S15]]'''„Hänsel und Gretel“''' ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder '''Grimm''', das erstmals 1812 in der Sammlung '''„Grimm's Märchen“''' veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die von ihrer Familie in den Wald ausgesetzt werden und dort auf eine böse Hexe stoßen.
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==== Knusper knusper knäuschen ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_Knusper_knusper_kn%C3%A4uschen.._MM_39_1980_S7.jpg|rechts|mini|MM 39  1980 S7]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel"
 
Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:<blockquote>"'''Knupper, knupper, Kneischen,'''
 
Wer knuppert an meinem Häuschen?"</blockquote>Die Kinder antworteten:<blockquote>"Der Wind, der Wind,
 
Das himmlische Kind,"</blockquote>
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==== Der Wind, der Wind, das himmlische Kind ====
[[Datei:Grimm_H%C3%A4nsel_und_Gretel_der_Wind..._MM_1_1979_S6.jpg|rechts|mini|MM 1  1979 S6]][[Datei:Image78.jpg|rechts|mini|MM 50 1958]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:


==== Arbeit macht das Leben süß ====
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:


„Knusper, knusper, knäuschen,


Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.
wer knuspert an meinem Häuschen!“


Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
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==== Timpeteh! ====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|rechts|mini|TGDD 8]]Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.[[Datei:Gebr._Grimm_Vom_Fischer_und_seiner_Frau_FC-256_MMSH_3_(1953)_S15.jpg|rechts|mini|FC-256 MMSH 3 (1953) S15]]Vom Fischer und seiner Frau


Aus: Arbeit
''Manntje, Manntje, '''Timpe Te''',''


''Buttje, Buttje inne See,''


'''Arbeit macht das Leben süß,'''
''myne Fru de Ilsebill''


macht es nie zur Last,
''will nich so als ik wol will!''


der nur hat Bekümmernis,
''Vom Fischer und seiner Frau''
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==== Ach wie gut,dass niemand weiß,.. ====
[[Datei:Grimm_Rumpelstilzchen_ach_wie_gut,dass_niemand_wei%C3%9F,.._MM_17_1982_S11.jpg|rechts|mini|MM 17  1982 S11.jpg]]Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen":


der die Arbeit haßt.
''Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:''<blockquote>''"Heute back ich,''


abgewandelt als deutsches Sprichwort:
''Morgen brau ich,''


Arbeit macht das Leben süß,
''Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;''


Faulheit stärkt die Glieder,
'''''Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,'''''


drum pfeif' ich auf die Süßigkeit
''daß ich Rumpelstilzchen heiß!"''</blockquote>
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==== Rotkäppchen und der Wolf ====
[[Datei:Grimm_Rotk%C3%A4ppchen_und_der_Wolf_MM_33_1970_S10.jpg|rechts|mini|MM 33 1970 S10]]'''„Rotkäppchen und der Wolf“''' ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder '''Grimm''' und wird auch in vielen anderen Kulturen erzählt. Es erscheint in ihrer Sammlung '''„Grimm’s Märchen“''', erstmals 1812. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, das auf dem Weg zu ihrer kranken Großmutter von einem bösen Wolf in die Irre geführt wird.
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==== Schneewittchen ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_MM_37_1966_S12.jpg|rechts|mini|MM 37 1966 S12]]'''„Schneewittchen“''' ist eines der bekanntesten Märchen der '''Brüder Grimm''', das erstmals 1812 in ihrer Sammlung '''„Grimm’s Märchen“''' veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte eines wunderschönen Mädchens, das durch Neid und Eifersucht ihrer bösen Stiefmutter in große Gefahr gerät.
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==== Spieglein, Spieglein an der Wand ====
[[Datei:Grimm_Schneewittchen_Spieglein_an_der_Wand_MM_33_1971_S29.jpg|rechts|mini|MM 33 1971 S29]]Aus dem Märchen "Schneewittchen"


und leg mich wieder nieder.
''Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:''<blockquote>''"'''Spieglein, Spieglein an der Wand,'''''


''Wer ist die Schönste im ganzen Land?"''</blockquote>''so antwortete der Spiegel:''<blockquote>''"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."''</blockquote>
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==== Teufel mit den 3 goldenen Haaren ====
[[Datei:Grimm_Teufel_mit_den_3_goldenen_Haaren_MM_34_1959_S9.jpg|rechts|mini|MM 34 1959 S9]]'''„Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“''' ist ein weiteres bekanntes Märchen der '''Brüder Grimm''', das erstmals 1812 in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“ veröffentlicht wurde. Es ist ein Märchen, das Elemente von '''Magie''', '''Schicksal''' und '''Heldentum''' vereint und sich um die Abenteuer eines jungen Mannes dreht, der gegen das Böse kämpft und dabei sein Glück sucht.
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==== Rattenfänger von Hameln ====
[[Datei:Rattenfänger von Hameln  MM 26 1966 S36.jpg|mini|MM 26 1966 S36]]'''„Der Rattenfänger von Hameln“''' ist ein bekanntes '''Märchen der Brüder Grimm''', das auf einer historischen Legende basiert und erstmals in der Sammlung '''„Grimm’s Märchen“''' 1812 veröffentlicht wurde. Die Geschichte verbindet Elemente von '''Magie''', '''Rache''' und '''Folgen des Ungehorsams'''.
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==== Rumpelstilzchen ====
[[Datei:Rumpelstilzchen MM 12 1969 S13.jpg|mini|MM 12 1969 S13]]'''„Rumpelstilzchen“''' ist ein weiteres bekanntes Märchen aus der Sammlung der '''Brüder Grimm''', das erstmals 1812 veröffentlicht wurde. Es gehört zu den '''Zaubermärchen''' und handelt von '''List''', '''Macht''' und '''Menschlichkeit'''. Das Märchen zeigt, wie ein geheimnisvoller und magischer Charakter gegen eine unschuldige Frau spielt, wobei sich das Spiel auf ein gefährliches Machtverhältnis stützt.
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=== Wilhelm Hauff (1802-1827) ===
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==== Herz aus Stein ====
[[Datei:Hauff_Das_kalte_Herz_Herz_aus_Stein_MM_21_1977_S3.jpg|rechts|mini|MM 21 1977  S3]]Das kalte Herz
Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige '''Herz''', was er gegen eines '''aus Stein''' eintauscht.<ref>[https://www.grin.com/document/924637]</ref>
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==== Pastete des Zwerg Nase ====
[[Datei:Hauffs_M%C3%A4rchen_Zwerg_Nase_MM_42_1970_S12.jpg|rechts|mini|MM 42 1970 S12]]Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.
Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.


Unbekannter Autor:[[Datei:Faulheit.jpg|mini|MM44/1975 p.6]]Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,
Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen


drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.
Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.


Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren


''Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":''
Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.


''MM30/1978 p.35''
Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.


''MM13/1962 p.3''
Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.


''MM12/1967 p.4''
Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.


''MM44/1975 p.6''
Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).


''MM42/1975 p.6''
aus Der Zwerg Nase – Wikipedia<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zwerg_Nase]</ref>
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=== Joseph von Eichendorff ===
===Heinrich Heine===
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|[[Datei:Image85.png|mini|Maharadscha für einen Tag]]
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====Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein====
 
''Buch'' ''der Lieder:'' ''Die Heimkehr - XLVII''


==== Wem Gott will rechte Gunst erweisen ====
'''Du''' '''bist wie eine Blume,'''[[Datei:Image41.png|mini|TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970]]'''So''' '''hold und schön und rein;'''


Ich schau dich an, und Wehmut


Der frohe Wandersmann (1817)
Schleicht mir ins Herz hinein.


Aus dem Leben eines Taugenichts
Mir ist, als ob ich die Hände


Aufs Haupt dir legen sollt,


'''Wem Gott will rechte Gunst erweisen,''' '''den schickt er in die weite Welt,'''
Betend, daß Gott dich erhalte


dem will er seine Wunder weisen in Berg  und Tal und Strom und Feld.  
So rein und schön und hold.
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==== Buch der Lieder ====
[[Datei:Heine,Heinrich Buch der Lieder  MM 49 1971 S8.jpg|mini|MM 49 1971 S8]][[Datei:Heine  Buch der Lieder  MM 4 1984 S7.jpg|mini|MM 4 1984 S7.jpg]]Das '''Buch der Lieder''' war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.


Die Trägendie zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;
Alles anerkannte Qualitätstexte!
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==== Wohltätige Ohnmacht ====
[[Datei:Heine  Der Rabbi von Bacharach  wohltätige Ohnmacht  MM 12  1982 S10.jpg|mini|MM 12  1982 S10]]Der Rabbi von Bacharach
2. Kapitel
...
Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine '''wohltätige Ohnmacht''' über ihre Sinne ergossen.
...
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=== Wilhelm Hertz (1835-1902) ===
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==== Komm süßer Schlaf ====
<u>Komm, süßer Schlaf</u> (1859)[[Datei:Hertz,_Wilhelm_Komm_s%C3%BC%C3%9Fer_Schlaf_(1859)_WDC_83_MM_26_1978_S04.jpg|rechts|mini|WDC 83 MM 26  1978  S04.jpg]]'''Komm, süßer Schlaf''', du Trost der Nacht,
 
Schließ sanft mein Auge zu!
 
Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,


sie  wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.
Mein Herz verlangt nach Ruh.


Die Bächlein  von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust; 
Einst stilltest du nach Kuß und Scherz


was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer  Brust?
Verborg’ner Liebe Glück,


Den lieben  Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und  Feld 
Und lehntest an sein warmes Herz


und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs  Best' bestellt.
Mein selig Haupt zurück.
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|[[Datei:Image61.png|mini|Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26]]


==== Eichendorfs Werke ====
Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,


Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.
Und Lieb’ und Glück dazu.


Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!


Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …
Mein Herz verlangt nach Ruh.
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=== Gottfried Keller (1819-1890) ===
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==== Kleider machen Leute ====
[[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_machen_Leute_MM_41_1961_S4.jpg|rechts|mini|MM 41 1961 S4]][[Datei:Gottfried_Keller_Kleider_amchen_Leute_TGDD_62_(1980)_S25.jpg|rechts|mini|TGDD 62 (1980) S25]]'''„Kleider machen Leute“''' ist eine berühmte Erzählung des Schweizer Autors '''Gottfried Keller''', die 1874 in seiner Sammlung „'''Märchen'''“ veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist eine satirische Erzählung, die sich mit den Themen '''Eitelkeit''', '''Täuschung''' und '''Gesellschaftskonventionen''' beschäftigt und darauf hinweist, wie sehr der äußere Schein das Bild einer Person beeinflussen kann.
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=== August Kopisch (1799-1853) ===
=== Friedrich Rückert ===
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==== Heinzelmännchen von Köln ====
[[Datei:Heinzelm%C3%A4nnchen_von_K%C3%B6ln_August_Kopisch_1836_MM_12_1962_S7.jpg|rechts|mini|MM 12  1962 S7]]Die „Heinzelmännchen von Köln“ ist eine bekannte deutsche Legende, die sich um kleine, unsichtbare Wesen dreht, die nachts heimlich arbeiten und den Kölnern bei ihren Aufgaben helfen. Diese Geschichte wurde von Augustin und Wilhelm Grimm in ihrer Sammlung von Volksmärchen aufgenommen und hat ihren Ursprung in der kölnischen Folklore. Es handelt sich um ein Zaubermärchen, das über Jahrhunderte hinweg in Köln erzählt wurde und zu einer der bekanntesten Legenden der Stadt gehört.
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=== Theodor Körner (1791-1813) ===
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====...alter Freund und Kupferstecher! ====
==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
[[Datei:Kupferstecher BL WDC 12 S18 B3.jpg|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>Wikipedia (30. Mai 2021).''Kupferstecher.'' Abgerufen am 28. Juni 2021 von https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferstecher#Sprichw%C3%B6rtliche_Redensart</ref>
[[Datei:BL_D%C3%9C-03-07.jpg|rechts|mini|BL DÜ-03-07[[Datei:BL_D%C3%9C-03-08.jpg|rechts|mini|BL -03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:
 
↵'''Lützows wilde Jagd'''
 
Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
 
Hör’s näher und näher brausen.
 
Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
 
Und gellende Hörner schallen darein
 
Und erfüllen die Seele mit Grausen.
 
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:


Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"<ref>John, Johannes (1992). Reclams Zitaten-Lexikon. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.</ref>
Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
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===Wilhelm Bornemann ===
=== Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) ===
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[[Datei:Image4.jpg|mini]]
==== Der gerade Weg ist der kürzeste, ====
 
[[Datei:Lichtenberg,_Georg_Christoph_Der_gerade_Weg_ist_der_K%C3%BCrzeste_MM_24_1971_S13.jpg|rechts|mini|MM 24 1971 S13]]aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.
====Im Wald und auf der Heide====
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{| class="wikitable"
!
! colspan="6" | Im Wald und auf der Heide (1816)
=== Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783) ===
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| colspan="1" rowspan="1" |'''Im Wald und auf der Heide,'''
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==== Blinder Eifer schadet nur ====
[[Datei:Lichtwer_Die_Katzen_und_der_Hausherr_...blinder_Eifer_schadet_nur_MM_34_1962_S8.jpg|rechts|mini|MM 34 1962 S8]]↵Die Katzen und der Hausherr


'''da such ich meine Freude,'''
Tier' und Menschen schliefen feste,


<nowiki>|: ich bin ein Jägersmann. :|</nowiki>
Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|rechts|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste


Die Forsten treu zu hegen,
Von den nächsten Dächern stieg.


das Wildbret zu erlegen,
In dem Vorsaal eines Reichen


<nowiki>|: mein' Lust hab' ich daran. :|</nowiki>
Stimmten sie ihr Liedchen an,


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
So ein Lied, das Stein' erweichen,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Menschen rasend machen kann.
|Trag' ich in meiner Tasche
ein Trünklein in der Flasche,


<nowiki>|: zwei Bissen liebes Brot, :|</nowiki>
Hinz, des Murners Schwiegervater,


brennt lustig meine Pfeife,
Schlug den Takt erbärmlich schön,


wenn ich den Forst durch streife,
Und zween abgelebte Kater


<nowiki>|: da hat es keine Not. :|</nowiki>
Quälten sich, ihm beizustehn.


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Endlich tanzten alle Katzen,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Poltern, lärmen, dass es kracht,
|Im Walde hingestrecket,
den Tisch mit Moos mir decket


<nowiki>|: die freundliche Natur;: |</nowiki>
Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,


den treuen Hund zur Seite,
Bis der Herr im Haus erwacht.


ich mir das Mahl bereite
Dieser springt mit einem Prügel


<nowiki>|: auf Gottes freier Flur. :|</nowiki>
In dem finstern Saal herum,


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,


mein' Lust hab' ich daran. :|
Wirft ein Dutzend Schalen um,
|Das Huhn im schnellen Zuge,
die Schnepf' im Zickzackfluge


<nowiki>|: treff ich mit Sicherheit. :|</nowiki>
Stolpert über ein'ge Späne,


Die Sauen, Reh' und Hirsche
Stürzt im Fallen auf die Uhr


erleg' ich auf der Pirsche,
Und zerbricht zwo Reihen Zähne


<nowiki>|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|</nowiki>
'''Blinder Eifer schadet nur.'''
|-
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=== Jakob Lorber (1800-1864) ===
|-
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==== An Mut gebrichts mir nie ====
[[Datei:Lorber,_Jakob_1844_Kindheit_und_Jugend_Jesu_An_Mut_gebrichts_mir_nie(cht)_WDC_136_TGDD_11_S31.jpg|rechts|mini|WDC 136  TGDD 11 S31]]Kindheit und Jugend Jesu
122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis.
07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; '''denen es an Mut gebricht'''; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!
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=== Mörike, Eduard (1804-1875) ===
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==== Frühling läßt sein blaues Band ====
[[Datei:M%C3%B6rike_Fr%C3%BChling_l%C3%A4%C3%9Ft_sein_blaues_Band_MM_13_1987_S13.jpg|rechts|mini|MM 13 1987 S13]]<u>Er ist's</u>
'''Frühling läßt sein blaues Band'''


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
'''Wieder flattern durch die Lüfte'''


mein' Lust hab' ich daran. :|
Süße, wohlbekannte Düfte
|Und streich' ich durch die Wälder
und zieh' ich durch die Felder


<nowiki>|: einsam den vollen Tag,: |</nowiki>
Streifen ahnungsvoll das Land


doch schwinden mir die Stunden
Veilchen träumen schon,


gleich flüchtigen Sekunden,
Wollen balde kommen


<nowiki>|: tracht' ich dem Wilde nach. :|</nowiki>
Horch, von fern ein leiser Harfenton!


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Frühling, ja du bist's!


mein' Lust hab' ich daran. :|
Dich hab ich vernommen!
|Wenn sich die Sonne neiget,
|-
der feuchte Nebel steiget,
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==== Schweig still, mein Herz ====
[[Datei:M%C3%B6rike_Sch%C3%B6n-Rohtraut_schweig_still,_mein_Herz_TGDD_129_(1994)_S20.jpg|rechts|mini]]<u>Schön-Rohtraut</u>
{| class="wikitable"
|+
|Wie heißt König Ringangs Töchterlein?
Rohtraut, Schön-Rohtraut.


<nowiki>|: mein Tagwerk ist getan, :|</nowiki>
Was tut sie denn den ganzen Tag,


dann zieh" ich von der Heide
Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?


zur häuslich-stillen Freude,
Tut fischen und jagen.


<nowiki>|:ein froher Jägersmann. :|</nowiki>
O daß ich doch ihr Jäger wär!


<nowiki>|</nowiki>: Hal-li, hallo, hal-li hallo,
Fischen und Jagen freute mich sehr.


mein' Lust hab' ich daran. :|
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|}
|Und über eine kleine Weil,
Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109
Rohtraut, Schön-Rohtraut,
|-
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===Ludwig Uhland===
So dient der Knab auf Ringangs Schloß
|-
|[[Datei:Image65.jpg|mini|MM 3 1953 S3]]


====Die linden Lüfte sind erwacht====
In Jägertracht und hat ein Roß


Mit Rohtraut zu jagen.


O daß ich doch ein Königssohn wär!


Frühlingsglaube
Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.


Sammlung: Frühlingslieder
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,
Da lacht Schön-Rohtraut:


'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''
»Was siehst mich an so wunniglich?


Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Wenn du das Herz hast, küsse mich!«


Sie schaffen an allen Enden,
Ach! erschrak der Knabe!


O frischer Duft, o neuer Klang,
Doch denket er: Mir ists vergunnt,


Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.


Nun muß sich alles, alles wenden.
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|Darauf sie ritten schweigend heim,
Rohtraut, Schön-Rohtraut;


Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:


Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Und würdest du heute Kaiserin,


Man weiß nicht, was noch werden mag,
Mich sollts nicht kränken!


Das Blühen will nicht enden.
Ihr tausend Blätter im Walde wißt,


Es blüht das fernste, tiefste Thal:
Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!


Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
'''– Schweig stille, mein Herze!'''
|}
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=== Johann Nestroy (1801-1862) ===
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==== Ehrlich währt am längsten ====
[[Datei:Nestroy_Das_M%C3%A4dl_aus_der_Vorstadt_oder_Ehrlich_w%C3%A4hrt_am_%C3%A4ngsten_MM_35_1964_S33.jpg|rechts|mini|MM 35 1964 S33]]Das Mädl aus der Vorstadt oder '''Ehrlich währt am längsten'''


Nun muß sich alles, alles wenden.
Posse mit Gesang in 3 Acten
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=== Friedrich Rückert (1788-1866) ===
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==== ...alter Freund und Kupferstecher! ====
[[Datei:Kupferstecher_BL_WDC_12_S18_B3.jpg|rechts|mini|Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)]]Die Anrede "mein lieber (''oder'' alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (''… fecit''  ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (''… sculpsit''  ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.<ref>


===Richard Wagner===
Die Wendung leitet sich  vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"</ref>
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====Nü sollst Du müch befragen====


==== Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit ====
<u>Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)</u>[[Datei:R%C3%BCckert_Friedrich_Aus_der_Jugendzeit_(Schwalbenlied)_WDC_165_MM_2_1955_S07.jpg|rechts|mini|WDC 165 MM 2 1955 S07]]
{| class="wikitable"
|+
|'''Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit'''
'''Klingt ein Lied mir immerdar;'''


O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,


Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
Was mein, was mein einst war!


LOHENGRIN
Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,


Elsa, soll ich dein Gatte heißen,
Die den Herbst und Frühling bringt;


soll Land und Leut ich schirmen dir,
Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang


soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –
Das jetzt noch klingt?
|O du Heimatflur, o du Heimatflur,
Laß zu deinem heil'gen Raum


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur


noch Wissens Sorge tragen,
Entfliehn, entfliehn im Traum!


woher ich kam der Fahrt,
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,


noch wie mein Nam' und Art!
War die Welt mir voll so sehr;


ELSA leise, fast bewußtlos.
Als ich wiederkam, als ich wiederkam,


Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!
War alles leer.
|Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,
Und der leere Kasten schwoll,


LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.
Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,


Elsa! Hast du mich wohl vernommen?
Wird's nie, wird's nie mehr voll.


'''Nie sollst du mich befragen,'''
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt


noch Wissens Sorge tragen,
Dir zurück, wonach du weinst;


woher ich kam der Fahrt,
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe


noch wie mein Nam' und Art!
Singt im Dorf wie einst.
|}
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=== Gustav Schwab (1793-1850) ===
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====Schicksal, nimm Deinen Lauf====
==== Sagenschatz des Klassischen Altertums ====
[[Datei:Image36.jpg|mini|MM 4 1987 S11]]
Der Originaltitel lautet [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_sch%C3%B6nsten_Sagen_des_klassischen_Altertums Die schönsten Sagen des klassischen Altertums][[Datei:Gustav_Schwab_Sagenschatz_des_Klassischen_Altertums_MM_33_1963_S35_(B).jpg|rechts|mini|MM 33 1963 S35]]„Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ ist eine Sammlung von '''antiken Mythen und Legenden''', die von verschiedenen Autoren erzählt und über Jahrhunderte hinweg überliefert wurden. Sie beinhalten '''griechische''' und '''römische''' Sagen und gehören zu den wichtigsten Werken der europäischen Literatur. Diese Erzählungen, die oft Götter, Helden und fantastische Wesen in den Mittelpunkt stellen, sind tief in der Kultur des klassischen Altertums verwurzelt und haben bis heute großen Einfluss auf die westliche Literatur, Kunst und Philosophie.


Rienzi, 3 Akt
Viele der '''schönsten Sagen''' des klassischen Altertums stammen aus den '''Werken der griechischen Tragödie''', der '''Homerischen Epen''' sowie aus der '''römischen Mythologie'''. Zu den wichtigsten Themen gehören die '''Schöpfung der Welt''', '''die Taten von Göttern und Helden''', '''Kriegshelden''', '''Liebesgeschichten''' und '''tragische Schicksale'''. Die Erzählungen sind oft von einer tiefen Symbolik durchzogen, die sowohl menschliche Schwächen als auch göttliche Kräfte und Eingriffe behandelt.
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=== Robert Southey (1774-1843) ===
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==== Goldilock und die drei Bären ====
[[Datei:Robert_SoutheyGoldilock_und_die_drei_B%C3%A4ren_MM_5_1976_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 5 1976  S4]]'''Goldlöckchen und die drei Bären''' (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[https://de.wikipedia.org/wiki/Goldl%C3%B6ckchen_und_die_drei_B%C3%A4ren]
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=== Ludwig Uhland (1787-1862) ===
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|[[Datei:Image65.jpg|rechts|mini|MM 3 1953 S3]]


==== Die linden Lüfte sind erwacht ====
Frühlingsglaube


Rienzi
Sammlung: Frühlingslieder


Du rasest, Knabe! Stehe auf
'''Die linden Lüfte sind erwacht,'''


und laß dem Schicksal seinen Lauf!
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,


(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)
Sie schaffen an allen Enden,


Adriano
O frischer Duft, o neuer Klang,


(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)
Nun, armes Herze, sei nicht bang!


'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''
Nun muß sich alles, alles wenden.


(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
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===Heinrich Hoffmann===
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|[[Datei:Image7.jpg|mini|MOC 4/1 Maharadscha für einen Tag]]


====Ich esse keine Schrotkugeln! Nein, Schrotkugeln esse ich nicht.====
Man weiß nicht, was noch werden mag,


Das Blühen will nicht enden.


Nach Heinrich Hoffmann: Der Suppen-Kaspar, aus: Der Struwwelpeter.
Es blüht das fernste, tiefste Thal:


Nun, armes Herz, vergiß der Qual!


'''Ich''' '''esse keine''' Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! '''Nein,''' meine Suppe '''ess’ ich nicht!'''
Nun muß sich alles, alles wenden.
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==== Allein auf weiter Flur ====
[[Datei:Uhland_allein_auf_weiter_Flur_MM_44_1978_S4_(B).jpg|rechts|mini|MM 44  1978 S4]]
[[Datei:Allein auf weiter Flur  FC 367 MMSH 21 (1954) S9.jpg|rechts|mini|FC 367 MMSH 21 (1954) S9]]
Schäfers Sonntagslied
 
Schäfers Sonntagslied ist der Titel eines dreistrophigen Gedichtes von Ludwig Uhland mit der Anfangs- und Schlusszeile Das ist der Tag des Herrn. Das Gedicht erschien zuerst 1815 bei Cotta in dem Band Gedichte von Ludwig Uhland.


===Hans Christian Andersen===
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|[[Datei:Image81.png|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43]]


====Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder====
Das ist der Tag des Herrn!
Das Feuerzeug (1835)[[Datei:BL WDC-20-45.jpg|mini|Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45]]


'''Ich bin allein auf weiter Flur;'''


Noch Eine Morgenglocke nur,


Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar '''Augen, so groß wie ein Paar Theetassen'''. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar '''Augen, so groß wie Mühlräder'''. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die '''drehten sich im Kopfe gerade wie Räder'''. […]“[https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Feuerzeug]
Nun Stille nah und fern.


Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”
Anbetend knie' ich hier.


O süßes Graun! geheimes Wehn!


Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” ''Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.''
Als knieten Viele ungesehn
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=== Brüder Grimm ===
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====Der Wind, der Wind, das himmlische Kind====
[[Datei:Image78.jpg|mini|MM 50 1958|verweis=https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Datei:Image78.jpg]]Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:
Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:


„Knusper, knusper, knäuschen,
Und beteten mit mir.


wer knuspert an meinem Häuschen!“
Der Himmel, nah und fern,


Die Kinder antworteten: „'''Der Wind, der Wind, das himmlische Kind'''“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.
Er ist so klar und feierlich,
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====Timpeteh!====
[[Datei:Timpeteh!.jpg|mini]]
    Manntje, Manntje, Timpe Te,
    Buttje, Buttje inne See,
    myne Fru de Ilsebill
    will nich so als ik wol will!


Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19
So ganz, als wollt' er öffnen sich.


[https://de.wikipedia.org/wiki/Vom%20Fischer%20und%20seiner%20Frau Vom Fischer und seiner Frau]
Das ist der Tag des Herrn!
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=== Lichtwer, Magnus Gottfried (1719-1783) ===
=== Joseph Victor von Scheffel (1826-1866) ===
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==== Blinder Eifer schadet nur ====
==== Es hat nicht sollen sein ====
Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.
<u>Behüt' dich Gott</u>[[Datei:von_Scheffel_Der_Trompeter_von_S%C3%A4ckingen_es_hat_nicht_sollen_sein_MM_41_1966_S10.jpg|rechts|mini|<u>MM 41 1966 S10</u>]]Das ist im Leben häßlich eingerichtet,


daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,


<u>Die Katzen und der Hausherr</u>
und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,


Tier' und Menschen schliefen feste,
zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.


Selbst der Hausprophete schwieg,[[Datei:Eifer.jpg|alternativtext=MM 25/1968 p. 16|mini|MM 25/1968 p. 16]]Als ein Schwarm geschwänzter Gäste
In deinen Augen hab' ich einst gelesen,


Von den nächsten Dächern stieg.
es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:


In dem Vorsaal eines Reichen
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Stimmten sie ihr Liedchen an,
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''


So ein Lied, das Stein' erweichen,
Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,
 
Menschen rasend machen kann.


Hinz, des Murners Schwiegervater,
ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.


Schlug den Takt erbärmlich schön,
Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,
 
Und zween abgelebte Kater


Quälten sich, ihm beizustehn.
da führte mich der Weg zu dir hinan.


Endlich tanzten alle Katzen,
in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,


Poltern, lärmen, dass es kracht,
zum Danke dir mein junges Leben weih'n.


Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


Bis der Herr im Haus erwacht.
behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.


Dieser springt mit einem Prügel
Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,


In dem finstern Saal herum,
ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,


Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,
zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,


Wirft ein Dutzend Schalen um,
grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.


Stolpert über ein'ge Späne,
Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,


Stürzt im Fallen auf die Uhr
du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.


Und zerbricht zwo Reihen Zähne
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,


'''Blinder Eifer schadet nur.'''
behüt' dich Gott, '''es hat nicht sollen sein.'''
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=== Theodor Körner ===
=== Richard Wagner (1813-1883) ===
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==== Lützows wilde, verwegene Jagd ====
==== Nü sollst Du müch befragen ====
[[Datei:BL DÜ-03-07.jpg|mini|BL DÜ-03-07 [[Datei:BL DÜ-03-08.jpg|mini|BL DÜ-03-08]]Erfinderpech FC 1047/2]]
Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene
 
LOHENGRIN
 
Elsa, soll ich dein Gatte heißen,
 
soll Land und Leut ich schirmen dir, –
 
soll nichts mich wieder von dir reißen,[[Datei:Image39.jpg|rechts|mini|MM 2 1955 S7]]mußt Eines du geloben mir: –


'''Nie sollst du mich befragen,'''


Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)[https://de.wikipedia.org/wiki/Leyer_und_Schwerdt#L%C3%BCtzows_wilde_Jagd]:
noch Wissens Sorge tragen,


woher ich kam der Fahrt,


'''Lützows wilde Jagd'''
noch wie mein Nam' und Art!


Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
ELSA leise, fast bewußtlos.


Hör’s näher und näher brausen.
Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!


Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.


Und gellende Hörner schallen darein
Elsa! Hast du mich wohl vernommen?


Und erfüllen die Seele mit Grausen.
'''Nie sollst du mich befragen,'''


Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
noch Wissens Sorge tragen,


Das ist '''Lützows wilde, verwegene Jagd'''.
woher ich kam der Fahrt,


noch wie mein Nam' und Art!
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==== Schicksal, nimm Deinen Lauf ====
[[Datei:Image36.jpg|rechts|mini|MM 4 1987 S11]]Rienzi, 3 Akt


↵Rienzi


Du rasest, Knabe! Stehe auf


und laß dem Schicksal seinen Lauf!


(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)


Adriano


(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)


'''Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!'''


(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)
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=== Franz Grillparzer ===
=== Christoph Martin Wieland (1733-1813) ===
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==== Das Leben ein Traum! ====
==== Was säumt ihr? ====
[[Datei:BL DO-19-09.jpg|mini|BL DO-19-09, S. 9/3]]
Oberon, Erster Gesang
...
Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,[[Datei:Wieland_Oberon_Was_s%C3%A4umt_ihr_MM_49_1976_S4.jpg|rechts|mini|MM 49 1976  S4]]Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:
 
Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,
 
Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;


sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: ''<u>"Der Traum ein Leben"</u>, dem "Drama" oder „dramatische[n]  Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."[https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben]''
Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.


Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.


Original-Barks: „That dream business looks like fun!
'''Was säumt ihr?''' Fort! der Wimpel weht;


Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne!
...
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=== Heinrich Zschokke (1771–1848) ===
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==== Hans Dampf in allen Gassen ====
[[Datei:Heinrich Zschokke  Hans Dampf in allen Gassen  MM 26 1968 S4.jpg|mini|MM 26 1968 S4]]Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.
Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.
Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.
Der erweiterte Ausdruck '''Hans Dampf in allen Gassen''' wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hansdampf_in_allen_Gassen]</ref>
|}
|}
[[Category:Literaturwissenschaft]]  
[[Category:Literaturwissenschaft]]  
[[Category:Erika Fuchs]]
[[Category:Erika Fuchs]]
[[Category:Zitate im Fuchstext]]
[[Category:Zitate im Fuchstext]]
<references />
<references />

Aktuelle Version vom 3. September 2025, 17:04 Uhr

Hans Christian Andersen (1805-1875)

Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138, BL 20, S. 43

Augen groß wie Teetassen ... so groß wie (...) Räder

Das Feuerzeug (1835)
Der reichste Mann der Welt (1952), WDC 138,BL 20,S.45
Es kam ein Soldat auf der Landstraße daher marschiert: Eins, zwei! Eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Kriege gewesen und wollte nun nach Hause. Da begegnete er einer alten Hexe auf der Landstraße: die war so widerlich. Ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust herunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast Du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst Du so viel Geld haben, als Du besitzen magst!" "Ich danke Dir, Du alte Hexe!" sagte der Soldat. "Siehst Du den großen Baum dort?" sagte die Hexe und zeigte auf einen Baum, der ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl. Da mußt Du den Gipfel erklettern, dann erblickst Du ein Loch, durch welches Du dich hinablassen und tief in den Baum gelangen kannst! Ich werde Dir einen Strick um den Leib binden, damit ich Dich wieder heraufziehen kann, wenn Du mich rufst." "Was soll ich denn da unten im Baume?" fragte der Soldat. "Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn Du auf den Boden des Baumes hinunter kommst, so bist Du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über dreihundert Lampen. Dann erblickst Du drei Thüren; Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst Du in die erste Kammer hinein, so siehst Du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste; auf derselben sitzt ein Hund; er hat ein Paar Augen, so groß wie ein Paar Theetassen. Doch daran brauchst Du Dich nicht zu kehren! Ich gebe Dir meine blaucarrirte Schürze, die kannst Du auf dem Fußboden ausbreiten; geh' dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste, und nimm so viele Schillinge, als Du willst. Sie sind von Kupfer. Willst Du lieber Silber haben, so mußt Du in das nächste Zimmer hineingehen. Aber da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder. Doch das laß Dich nicht kümmern! Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst Du hingegen Gold haben, so kannst Du es auch bekommen, und zwar so viel, als Du tragen willst, wenn Du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, welcher dort auf dem Geldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Thurm. […] Dann ging er in die dritte Kammer. […] Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Thurm, und die drehten sich im Kopfe gerade wie Räder. […]“​[5]

Barks-Text: „And for eyes I want emeralds as big as apples!”

↵Barks-Text: “And look at those eyes! Star sapphires as big as footballs!” Anm.: Während es von Saphiren und zu dieser Stein-Familie gehörenden Rubinen sehr unterschiedliche Qualitäten gibt, sind die „Stern-“ Varianten meist hochwertig und brauchen einen besonderen Schliff, damit sich der Stern zeigt.

Ludwig Bechstein

Undank ist der Welt Lohn

MM 7 1976 S29
Titel und Motiv eines Volksmärchens, nach Ludwig Bechsteins Neuem Deutschen Märchenbuch.

Wilhelm Bornemann (1766-1851)

Im Wald und auf der Heide

Im Wald und auf der Heide (1816)
Im Wald und auf der Heide,

da such ich meine Freude,

|: ich bin ein Jägersmann. :|

Die Forsten treu zu hegen,

das Wildbret zu erlegen,

|: mein' Lust hab' ich daran. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Trag' ich in meiner Tasche

ein Trünklein in der Flasche,

|: zwei Bissen liebes Brot, :|

brennt lustig meine Pfeife,

wenn ich den Forst durch streife,

|: da hat es keine Not. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Im Walde hingestrecket,

den Tisch mit Moos mir decket

|: die freundliche Natur;: |

den treuen Hund zur Seite,

ich mir das Mahl bereite

|: auf Gottes freier Flur. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Das Huhn im schnellen Zuge,

die Schnepf' im Zickzackfluge

|: treff ich mit Sicherheit. :|

Die Sauen, Reh' und Hirsche

erleg' ich auf der Pirsche,

|: der Fuchs läßt mir sein Kleid. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Und streich' ich durch die Wälder

und zieh' ich durch die Felder

|: einsam den vollen Tag,: |

doch schwinden mir die Stunden

gleich flüchtigen Sekunden,

|: tracht' ich dem Wilde nach. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Wenn sich die Sonne neiget,

der feuchte Nebel steiget,

|: mein Tagwerk ist getan, :|

dann zieh" ich von der Heide

zur häuslich-stillen Freude,

|:ein froher Jägersmann. :|

|: Hal-li, hallo, hal-li hallo,

mein' Lust hab' ich daran. :|

Die Wünschelrute ( I ) (1949), MM 5/1952, WDC 109

Gottlob Wilhelm Burmann

MM 42 1975 S6

Arbeit macht das Leben süß

Kleine Lieder für kleine Mädchen, und Jünglinge, 1777.


Aus: Arbeit


Arbeit macht das Leben süß,

macht es nie zur Last,

der nur hat Bekümmernis,

der die Arbeit haßt.

abgewandelt als deutsches Sprichwort:

Arbeit macht das Leben süß,

Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit

und leg mich wieder nieder.

Unbekannter Autor:
MM44/1975 p.6
Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder,

drum pfeif' ich auf die Süßigkeit und leg mich wieder nieder.


Nennungen von "Arbeit macht das Leben süß":

MM30/1978 p.35

MM13/1962 p.3

MM12/1967 p.4

MM44/1975 p.6

MM42/1975 p.6

Matthias Claudius (1740–1815)

Urians Reise um die Welt

Der erste Vers, „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“, ist sprichwörtlich geworden und wird auch heute noch oft verwendet, wenn es um interessante oder unerwartete Erlebnisse auf Reisen geht.

Wenn einer eine Reise tut,

So kann er was erzählen;

Drum nahm ich meinen Stock und Hut

Und tät das Reisen wählen.

Da hat das Reisen seinen Zweck,

Es stärkt den Geist und gibt Geschick

Und tut die Brust erweitern.

Seht, da fuhr ich über's Meer
Und hab' mich recht gehärmet,

Die Wellen und der Wind so sehr

Hat manchen Fisch geschwärmet.

Von fern her sah ich auch das Land,

Da ging's mit Segel und mit Hand,

Gar lustig an zu fahren.

Mit frohem Mut durch Berg und Tal,

Mit frischen, heitern Sinnen,

Mit fröhlichem Gesang zumal

So konnte ich gewinnen.

Die Stadt, das Volk, das Land, die See,

Und wie der Mensch sich tut und weh,

Tat alles wohl betrachten.

Samuel Taylor Coleridge (1772-1834)

Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros!

Der Fluch des Albatros↵Zitat aus https://ismaels.wordpress.com/2009/09/08/der-fluch-des-albatros/: Ballade soll aus dem Buch Seegedichte stammen, nach allem vernünftigen Dafürhalten ein fiktives Buch. Zumindest die letzte, geflügelte Strophe “Weh mir Frevler, dass ich schoss den Schicksalsvogel Albatros! Dreimal wehe, dass ich traf! Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!” stammt eindeutig von Frau Dr. Fuchs, der Rest ist wahrscheinlich ein Stück alte, anonyme Fan Fiction avant la lettre. Der Einfluss von Coleridge auf Barks ist heute als Parodie anerkannt: Die angeführte Strophe übersetzte Frau Dr. Fuchs aus dem Original bei Coleridge/Barks:

“God save thee, ancyent Marinere!

“From the fiends that plague thee thus—

Why look’st thou so ?’—With my cross-bow

I shot the Albatross.

Im Volltext:
Der Fluch des Albatros
Schaumgekrönte Wellen branden

gegen Kap Kanaster an.

Bald werd’ ich dort wieder landen,

wo dereinst mein Weg begann.

Wind frischt auf, und mit dem Brausen

fliegt mein Schiff in Richtung Watt.

Schon gewahr’ ich Entenhausen:

Heißgeliebte Heimatstadt!

Lichtbestreuter Hafen — endlich

fährt mein Kurs mich an den Kai.

Vor mir wird die Skyline kenntlich

— da erklingt von Luv ein Schrei.

Gellend klingt er, so als ginge

grad ein Topgast über Bord.

Mit dem nächsten Rettungsringe

eile ich zum Unfallort.

Doch das Meer liegt bleigegossen,

niemand aus der Mannschaft fehlt.

Über meinen Schreck verdrossen,

hab’ ich es dem Maat erzählt.

“Was Euch eben so verdroß,

das war der Ruf des Albatros.

Wehe dem, der ihn vernimmt:

Sein Schicksal ist vorausbestimmt.”

Kaum gehört, ist’s schon geschehen,

und das Unglück zieht herauf.

Vor mir türmen sich die Seen

bis auf Leuchtturmhöhe auf.

Wie ein Jux der Elemente

tanzt im Sund mein stolzes Schiff.

Backbord drohen Felsenwände,

steuerbord das Teufelsriff.

Da, die Durchfahrt! Und es schießt rein;

Gott hat uns den Weg gesucht.

Vor uns muß die Insel Kniest sein,

wir sind in der Gumpenbucht.

Still verdümpeln kleine Wellen,

denn der Sturm zog hier vorbei.

Doch wie tausende Tschinellen

hämmert wieder dieser Schrei.

Wer verdenkt mir meine Rage,

als ich seinen Ursprung such’?

Auf der höchsten Takelage

sitzt der Vogel wie ein Fluch.

Und der Maat brüllt ängstlich: “Boss,

er ist zurück, der Albatros!

Zweimal wehe, wer ihn schaut.

Sein Leben ist auf Sand gebaut.”

Ich vergesse Ruh’ und Sitte

— dieser Vogel macht mich krank —

und betrete die Kajüte

mit des Käpt’ns Waffenschrank.

Knarrend öffnet sich die Türe

und ermöglicht mir die Wahl

aus dem glitzernden Spaliere

voller kaltem blauen Stahl.

Das Kaliber sei ein solches,

daß vom Opfer nichts mehr bleibt,

das die Federn dieses Strolches

bis zum Erdtrabanten treibt.

Gut gezielt: Ich expediere

durch der Waffe langen Lauf

diesem großen Unglückstiere

eine Ladung Blei hinauf.

Doch die brav getroffne Leiche

stürzt herab wie ein Geschoß.

Fragt mich nicht warum, ich weiche

ihm nicht aus, dem Albatros.

Weh mir Frevler, daß ich schoß

den Schicksalsvogel Albatros!

Dreimal wehe, daß ich traf!

Dafür trifft mich des Schicksals Straf’!

Anette Droste-Hülshoff (1797-1848)

Äthers blau

WDC 67 MM 7 1958 S06
Der Ausdruck stammt von Annette von Droste-Hülshoff. Es befindet sich in ihrem Gedicht „Die Vergeltung“ von 1841.

Das Gedicht „Die Vergeltung“ ist ein dramatisches und tiefgründiges Werk, das sich mit Themen wie Rache, Schicksal und den moralischen Konsequenzen von Handlungen befasst. Der Ausdruck „Äthers blau“ verweist auf den Himmel und wird im Gedicht verwendet, um die weitreichende und fast metaphysische Dimension der Handlung und deren Auswirkungen zu verdeutlichen.

Hier ist die entsprechende Stelle aus dem Gedicht:

„Daß in des Himmels Äther blau / Die Rache fliegt und sich erfüllt.“

Dieses Bild des „blauen Äthers“ verbindet den weiten Himmel mit der Idee der Vergeltung und der unerbittlichen Macht des Schicksals. Der „Äther“ wird hier als Symbol für das Universum oder den Himmel verwendet, in dem sich die Rachegeschehen entfaltet.

Alexandre Dumas d. Ä. (1802-1870)

Einer für alle, alle für einen

Die drei Musketiere

Der berühmte Ausdruck „Einer für alle, alle für einen“ stammt aus dem Roman „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas (1844). Es ist der Leitspruch der Musketiere, der ihre enge Kameradschaft und ihren unerschütterlichen Zusammenhalt betont.

Die genaue Stelle im Original lautet:

„Tous pour un, un pour tous!“

Dieser Spruch wird zu einem Symbol für die Solidarität und den Zusammenhalt der Musketiere d'Artagnan, Athos, Porthos und Aramis, die bereit sind, sich gegenseitig in allen Lebenslagen zu unterstützen.

Im Deutschen wird der Spruch oft als „Einer für alle, alle für einen“ übersetzt und hat sich seitdem als Synonym für Kameradschaft und den Geist der Zusammenarbeit etabliert.

Joseph von Eichendorff

Maharadscha für einen Tag

Wem Gott will rechte Gunst erweisen

↵Der frohe Wandersmann (1817)

Aus dem Leben eines Taugenichts

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt,

dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen, erquicket nicht das Morgenrot;

sie wissen nur von Kinderwiegen, von Sorgen, Last und Not ums Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch vor Lust;

was sollt' ich nicht mit ihnen singen aus voller Kehl' und frischer Brust?

Den lieben Gott lass' ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

und Erd' und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach' aufs Best' bestellt.

Eichendorfs Werke (1954) WDC 168, BL 26

Eichendorfs Werke

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt mit etwa fünftausend Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

↵Anm.: Im Deutschland der 1950er Jahre kannte man keine Backenhörnchen (im Barks-Original ein „chipmunk“ namens „Cheltenham“), sodass Dr. Fuchs mit „Eichendorf” wohl eine assoziative Brücke zu „Eichhörnchen“ herstellen wollte …

Adolf Glaßbrenner (1810-1876)

Mein Dichten und Trachten

MM 12 1982 S5
Mein Dichten und Trachten
Ich sehe keinen Frühling mehr,

Bis daß die Freiheit blüht;

Es duftet kein Rose mir,

Bis jedes Herz ihr glüht.

↵Ich höre keinen Vogelsang

Als meiner Dichter Wort;

Mich trägt kein Strom mehr als der Tag

Zum Weltenmeere fort.

↵Ich schaue keine Steinenpracht

Als Herrscherstolz und Zwang;

Ich habe keine Hoffnung mehr

Als ihren Untergang.

↵Die eine Sonne, die mir glänzt,

Ist meines Volkes Geist,

Und meine Kirche jede Brust,

Die laut die Freiheit preist.

↵Ich hasse alle Wissenschaft,

Die einen Bauch sich frißt;

Ich achte keinen Helden mehr,

Der′s seinem Herrscher ist.

↵Ich habe keine Liebe mehr,

Die um ein Küßchen minnt;

Mein Vaterland ist meine Braut,

Die schon zur Hochzeit spinnt!

↵Die Wahrheit ist mein heil′ger Geist,

Mein Gott und Seelenhirt!

Ich habe keinen Glauben mehr,

Als daß es besser wird.

Ludwig Giesebrecht

Ludwig Giesebrecht (1792-1873: Der Lotse

Briggenlied (Links müßt ihr steuern)

MM 25 1967 S2
“Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?

Sie steuert falsch, sie treibt herein

und muss am Vorgebirg zerschellen,

lenkt sie nicht augenblicklich ein.

Ich muss hinaus, dass ich sie leite!"

"Gehst du ins offne Wasser vor,

so legt dein Boot sich auf die Seite

und richtet nimmer sich empor."

"Allein ich sinke nicht vergebens,

wenn sie mein letzter Ruf belehrt:

Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens

ist wohl ein altes Leben wert.

Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!

Es ist die letzte, höchste Not!" -

Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile

hin durch die Schären eilt das Boot.

Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!

"Links müsst ihr steuern!", hallt ein Schrei.

Kieloben treibt das Boot zu Lande,

und sicher fährt die Brigg vorbei.

Franz Grillparzer (1791-1872)

Das Leben ein Traum!

BL DO-19-09, S. 9/3
sagt Donald in "Im alten Kalifornien" (FC 0328), in Umkehrung von: "Der Traum ein Leben", dem "Drama" oder „dramatische[n] Märchen“ von Franz Grillparzer, "das 1834 im Burgtheater uraufgeführt wurde und somit zur Biedermeierepoche gehört."​[6]

↵Original-Barks: „That dream business looks like fun!”[1]

Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859)

Hänsel und Gretel

MM 18 1976 S15
„Hänsel und Gretel“ ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm, das erstmals 1812 in der Sammlung „Grimm's Märchen“ veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die von ihrer Familie in den Wald ausgesetzt werden und dort auf eine böse Hexe stoßen.

Knusper knusper knäuschen

MM 39 1980 S7
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel" Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:

"Knupper, knupper, Kneischen, Wer knuppert an meinem Häuschen?"

Die Kinder antworteten:

"Der Wind, der Wind, Das himmlische Kind,"

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

MM 1 1979 S6
MM 50 1958
Aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", das die Brüder Grimm aufgezeichnet haben:

Endlich kamen sie an ein Häuslein, das aus Brot gebaut und mit Kuchen gedeckt war, und die Fenster waren aus hellem Zucker. „Da wollen wir uns satt essen“, sagte Hänsel. „Ich will vom Dach essen, und du Gretel, kannst vom Fenster essen, das ist fein süß.“ Hänsel brach sich ein wenig vom Dach ab und Gretel knusperte an den Fensterscheiben. Da rief auf einmal eine feine Stimme aus dem Häuschen:

„Knusper, knusper, knäuschen,

wer knuspert an meinem Häuschen!“

Die Kinder antworteten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, und aßen weiter. Da ging auf einmal die Tür auf und eine steinalte Frau kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so sehr, dass sie alles fallen ließen, was sie in der Hand hielten. Die alte Frau wackelte mit dem Kopf und sagte: „Ei, ihr lieben Kinder, wo seid ihr denn hergekommen? Kommt herein, ihr sollt es gut bei mir haben.“ Dort wurde gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüssen, und dann wurden zwei schöne Bettlein bereitet, da legten sich Hänsel und Gretel hinein, und meinten sie wären wie im Himmel.

Timpeteh!

TGDD 8
Aus dem Märchen "Vom Fischer und seiner Frau", KHM 19, überliefert von Philipp Otto Runge.
FC-256 MMSH 3 (1953) S15
Vom Fischer und seiner Frau

Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje inne See,

myne Fru de Ilsebill

will nich so als ik wol will!

Vom Fischer und seiner Frau

Ach wie gut,dass niemand weiß,..

MM 17 1982 S11.jpg
Aus dem Märchen "Rumpelstilzchen": Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:

"Heute back ich,

Morgen brau ich,

Übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;

Ach, wie gut ist, daß niemand weiß,

daß ich Rumpelstilzchen heiß!"

Rotkäppchen und der Wolf

MM 33 1970 S10
„Rotkäppchen und der Wolf“ ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm und wird auch in vielen anderen Kulturen erzählt. Es erscheint in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“, erstmals 1812. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, das auf dem Weg zu ihrer kranken Großmutter von einem bösen Wolf in die Irre geführt wird.

Schneewittchen

MM 37 1966 S12
„Schneewittchen“ ist eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm, das erstmals 1812 in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“ veröffentlicht wurde. Es erzählt die Geschichte eines wunderschönen Mädchens, das durch Neid und Eifersucht ihrer bösen Stiefmutter in große Gefahr gerät.

Spieglein, Spieglein an der Wand

MM 33 1971 S29
Aus dem Märchen "Schneewittchen" Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:

"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"

so antwortete der Spiegel:

"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."

Teufel mit den 3 goldenen Haaren

MM 34 1959 S9
„Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ ist ein weiteres bekanntes Märchen der Brüder Grimm, das erstmals 1812 in ihrer Sammlung „Grimm’s Märchen“ veröffentlicht wurde. Es ist ein Märchen, das Elemente von Magie, Schicksal und Heldentum vereint und sich um die Abenteuer eines jungen Mannes dreht, der gegen das Böse kämpft und dabei sein Glück sucht.

Rattenfänger von Hameln

MM 26 1966 S36
„Der Rattenfänger von Hameln“ ist ein bekanntes Märchen der Brüder Grimm, das auf einer historischen Legende basiert und erstmals in der Sammlung „Grimm’s Märchen“ 1812 veröffentlicht wurde. Die Geschichte verbindet Elemente von Magie, Rache und Folgen des Ungehorsams.

Rumpelstilzchen

MM 12 1969 S13
„Rumpelstilzchen“ ist ein weiteres bekanntes Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm, das erstmals 1812 veröffentlicht wurde. Es gehört zu den Zaubermärchen und handelt von List, Macht und Menschlichkeit. Das Märchen zeigt, wie ein geheimnisvoller und magischer Charakter gegen eine unschuldige Frau spielt, wobei sich das Spiel auf ein gefährliches Machtverhältnis stützt.

Wilhelm Hauff (1802-1827)

Herz aus Stein

MM 21 1977 S3
Das kalte Herz

Die Erzählung wird im Zuge der Rahmenerzählung „Das Wirtshaus im Spessart“ – als Binnenerzählung in dieser – erzählt. Sie spielt im Schwarzwald und handelt vom Köhler Peter Munk, welcher durch seine recht ärmliche Lebensweise Neid auf die anderen Berufsgruppen im Schwarzwald entwickelt. Somit strebt er nach mehr Anerkennung und erhält die Möglichkeit, dadurch dass er ein Sonntagskind ist und den dazugehörigen Vers für das Glasmännlein aufsagen kann, sich drei Wünsche von diesem erfüllen zu lassen. So wünscht er sich Geld, Tanzkünste für das Wirtshaus sowie eine Glashütte mit einem Pferdegespann. Den dazugehörigen Verstand, welchen ihm das Glasmännlein empfiehlt, lässt er jedoch aus. Durch die für ihn törichten Wünsche verweigert das Glasmännlein ihm die Erfüllung des dritten Wunsches. Zunächst ist Peter zufrieden mit seinen Wünschen. Er gerät jedoch nach und nach in finanzielle Not, da ihm das Geschäftsgefühl und das notwendige Wissen für den Betrieb der Glashütte fehlen. Des weiteren wünschte er sich immer so viel Geld im Wirtshaus, wie der dicke Ezechiel in der Tasche hat. Dies führt jedoch zu einem Paradoxon, da er im Wirtshaus immer gegen diesen würfelt, oft gewinnt, jedoch kein Geld in den Taschen hat, da Ezechiel dabei Geld verloren hat. Seine eigenen Fehler will Peter jedoch nicht erkennen. Er beschimpft das Glasmännlein und wendet sich von diesem ab. In seiner vermeintlichen Not wendet er sich an einen weiteren Waldgeist des Schwarzwaldes und paktiert mit dem Holländer-Michel, welche bereits viele andere Menschen im Schwarzwald zur Vergnügungssucht und Geldgier verführt hat. Das einzige, was er hierfür benötigt, ist das lebendige Herz, was er gegen eines aus Stein eintauscht.[2]

Pastete des Zwerg Nase

MM 42 1970 S12
Die Geschichte erzählt von Jakob, dem Sohn eines Flickschusters, der in einer kleinen deutschen Stadt lebt. Er wird als Junge von zwölf Jahren mit einem schönen Gesicht und wohlgestalt beschrieben. Seine Mutter Hanne verkauft Gemüse und Früchte auf dem Markt; Jakob hilft ihr dabei und trägt den Kundinnen ihre Einkäufe nach Hause.

Eines Tages kommt eine hässliche, alte Frau mit einer langen, gebogenen Nase und einem dünnen Hals an den Stand der Mutter und will Kräuter kaufen. Es ist – wie sich im weiteren Verlauf des Märchens herausstellt – die Fee Kräuterweis. Sie wirft alles durcheinander und verdirbt die guten Kräuter, sodass diese niemand mehr kaufen will. Deshalb beschimpft Jakob sie und lässt sich über ihr Aussehen aus. Daraufhin wünscht sie ihm auch eine lange Nase und gar keinen Hals. Schließlich kauft sie doch ein paar Kohlköpfe und lässt sich diese von Jakob nach Hause tragen.

Carl Offterdinger: Jakob als kochendes Eichhörnchen

Im Haus der Frau angekommen, verwandeln sich die Kohlköpfe in Menschenköpfe. Hier leben Meerschweinchen und Eichhörnchen, die sich wie Menschen verhalten und die Alte bedienen. Diese bietet Jakob eine Suppe an und spricht dabei von einem Kräutlein, das er niemals finden werde. Nachdem er die Suppe gegessen hat, meint er einzuschlafen und zu träumen, er würde als Eichhörnchen im Haus der Frau leben und arbeiten. Er bleibt sieben Jahre und lernt insbesondere das Kochen. Dabei findet er ein Kraut, riecht daran und erwacht.

Bertall: Jakobs Rückkehr nach sieben Jahren

Als er aber nun zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt ihn niemand und alle, auch seine Mutter und sein Vater, bezeichnen ihn als grässlichen Zwerg und jagen ihn davon. Tatsächlich hat er sich in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt.

Jakob beschließt daraufhin, sein Glück als Koch zu versuchen, und geht zum Herzog von „Frankistan“ (damit ist ein Land in Europa gemeint – die Rahmenhandlung spielt im Orient, wo ein Deutscher dieses Märchen aus seiner Heimat, dem Land der „Franken“, erzählt), der als Gourmet bekannt ist. Dort kann er den Küchenmeister von seinem Talent überzeugen, und auch der Herzog liebt sein Essen, stellt ihn als Unterküchenmeister ein und gibt ihm den Namen Zwerg Nase. Jakob genießt großes Ansehen. Nach zwei Jahren kauft Jakob auf dem Markt drei Gänse, von denen eine mit ihm spricht. Sie erzählt ihm, dass sie Mimi, die Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland sei. Auch sei sie von einer bösen Zauberin verwunschen worden. Allerdings kennt sie sich mit Zauberkräutern aus und berichtet, dass Jakob das Kraut finden müsse, das ihn verwandelt habe, um erlöst zu werden.

Zu dieser Zeit bekommt der Herzog Besuch von einem anderen Fürsten, weshalb ihm Jakob besondere Speisen vorsetzen soll. Dem Gast schmeckt das Essen, doch dann verlangt er die Königin aller Speisen, die Pastete Souzeraine (oder Suzeräne). Diese kennt Jakob nicht, aber dafür Mimi. Er bereitet die Pastete zu, aber dem Gast fehlt darin das Kräutlein Niesmitlust. Jakob muss dieses finden und die Pastete neu kochen, sonst wird er geköpft. Auch dieses Mal hilft ihm Mimi und geht mit ihm das Kraut suchen. Als er es findet, riecht er daran. Dadurch verwandelt er sich zurück.

Zum Dank bringt er Mimi zu ihrem Vater, der auch sie erlöst.

Für Mimi und ihn wird alles gut, aber zwischen dem Herzog und seinem Gast kommt es durch Jakobs Flucht zum Krieg („Kräuterkrieg“), der erst durch eine richtig zubereitete Souzeraine beendet werden kann („Pastetenfrieden“).

aus Der Zwerg Nase – Wikipedia[3]

Heinrich Heine

Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein

Buch der Lieder: Die Heimkehr - XLVII

Du bist wie eine Blume,
TGDD 23 “Vergebliches Streben”,  1970
So hold und schön und rein;

Ich schau dich an, und Wehmut

Schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände

Aufs Haupt dir legen sollt,

Betend, daß Gott dich erhalte

So rein und schön und hold.

Buch der Lieder

MM 49 1971 S8
MM 4 1984 S7.jpg
Das Buch der Lieder war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfasste. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe.

Alles anerkannte Qualitätstexte!

Wohltätige Ohnmacht

MM 12 1982 S10
Der Rabbi von Bacharach

2. Kapitel ... Die Ohnmacht der schönen Sara hatte aber eine ganz besondere Ursache. Es ist nämlich Gebrauch in der Synagoge, daß jemand, welcher einer großen Gefahr entronnen, nach der Verlesung der Gesetzabschnitte, öffentlich hervortritt und der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt. Als nun Rabbi Abraham zu solcher Danksagung unten in der Synagoge sich erhob, und die schöne Sara die Stimme ihres Mannes erkannte, merkte sie wie der Ton derselben allmählig in das trübe Gemurmel des Totengebetes überging, sie hörte die Namen ihrer Lieben und Verwandten, und zwar begleitet von jenem segnenden Beiwort, das man den Verstorbenen erteilt... und die letzte Hoffnung schwand aus der Seele der schönen Sara, und ihre Seele ward zerrissen von der Gewißheit, daß ihre Lieben und Verwandte wirklich ermordet worden, daß ihre kleine Nichte tot sei, daß auch ihre Bäschen, Blümchen und Vögelchen, tot seien, auch der kleine Gottschalk tot sei, alle ermordet und tot! Von dem Schmerze dieses Bewußtseins wäre sie schier selber gestorben, hätte sich nicht eine wohltätige Ohnmacht über ihre Sinne ergossen. ...

Wilhelm Hertz (1835-1902)

Komm süßer Schlaf

Komm, süßer Schlaf (1859)
WDC 83 MM 26 1978 S04.jpg
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht,

Schließ sanft mein Auge zu!

Ich hab’ vergang’ner Zeit gedacht,

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Einst stilltest du nach Kuß und Scherz

Verborg’ner Liebe Glück,

Und lehntest an sein warmes Herz

Mein selig Haupt zurück.

Nun ist er längst zu Grab’ gebracht,

Und Lieb’ und Glück dazu.

Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht!

Mein Herz verlangt nach Ruh.

Gottfried Keller (1819-1890)

Kleider machen Leute

MM 41 1961 S4
TGDD 62 (1980) S25
„Kleider machen Leute“ ist eine berühmte Erzählung des Schweizer Autors Gottfried Keller, die 1874 in seiner Sammlung „Märchen“ veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist eine satirische Erzählung, die sich mit den Themen Eitelkeit, Täuschung und Gesellschaftskonventionen beschäftigt und darauf hinweist, wie sehr der äußere Schein das Bild einer Person beeinflussen kann.

August Kopisch (1799-1853)

Heinzelmännchen von Köln

MM 12 1962 S7
Die „Heinzelmännchen von Köln“ ist eine bekannte deutsche Legende, die sich um kleine, unsichtbare Wesen dreht, die nachts heimlich arbeiten und den Kölnern bei ihren Aufgaben helfen. Diese Geschichte wurde von Augustin und Wilhelm Grimm in ihrer Sammlung von Volksmärchen aufgenommen und hat ihren Ursprung in der kölnischen Folklore. Es handelt sich um ein Zaubermärchen, das über Jahrhunderte hinweg in Köln erzählt wurde und zu einer der bekanntesten Legenden der Stadt gehört.

Theodor Körner (1791-1813)

Lützows wilde, verwegene Jagd

BL DÜ-03-07
BL DÜ-03-08
Erfinderpech FC 1047/2
↵Stammt aus einem mehrfach vertonten Gedicht von Theodor Körner (1791–1813)​[7]:

Lützows wilde Jagd

Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör’s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,

Und gellende Hörner schallen darein

Und erfüllen die Seele mit Grausen.

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Der gerade Weg ist der kürzeste,

MM 24 1971 S13
aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.

Magnus Gottfried Lichtwer (1719-1783)

Blinder Eifer schadet nur

MM 34 1962 S8
↵Die Katzen und der Hausherr

Tier' und Menschen schliefen feste,

Selbst der Hausprophete schwieg,
MM 25/1968 p. 16
Als ein Schwarm geschwänzter Gäste

Von den nächsten Dächern stieg.

In dem Vorsaal eines Reichen

Stimmten sie ihr Liedchen an,

So ein Lied, das Stein' erweichen,

Menschen rasend machen kann.

Hinz, des Murners Schwiegervater,

Schlug den Takt erbärmlich schön,

Und zween abgelebte Kater

Quälten sich, ihm beizustehn.

Endlich tanzten alle Katzen,

Poltern, lärmen, dass es kracht,

Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,

Bis der Herr im Haus erwacht.

Dieser springt mit einem Prügel

In dem finstern Saal herum,

Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,

Wirft ein Dutzend Schalen um,

Stolpert über ein'ge Späne,

Stürzt im Fallen auf die Uhr

Und zerbricht zwo Reihen Zähne

Blinder Eifer schadet nur.

Jakob Lorber (1800-1864)

An Mut gebrichts mir nie

WDC 136 TGDD 11 S31
Kindheit und Jugend Jesu

122. Kapitel: Asmahael erzählt ein Gleichnis. 07] Ich sage es euch: die sicher nicht,; denen es an Mut gebricht; die Spektakelfreunde auch nicht; und auch nicht, die da fragen: ,Was, wer und woher ist der, dem solche Dinge aufs Wort gelingen?'; und auch nicht, die da sind voll Zweifel und haben nirgends eine Festigkeit, weder in den Füßen, noch in den Händen, noch im Kopfe, noch im Herzen und in all den Eingeweiden und Gelenken; und wieder nicht die Blinden und Tauben im Geiste: sondern lediglich jene nur, die da sind voll Liebe und Demut gegen Gott und sogar gegen ihre Brüder!

Mörike, Eduard (1804-1875)

Frühling läßt sein blaues Band

MM 13 1987 S13
Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab ich vernommen!

Schweig still, mein Herz

Schön-Rohtraut
Wie heißt König Ringangs Töchterlein?

Rohtraut, Schön-Rohtraut.

Was tut sie denn den ganzen Tag,

Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?

Tut fischen und jagen.

O daß ich doch ihr Jäger wär!

Fischen und Jagen freute mich sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Und über eine kleine Weil,

Rohtraut, Schön-Rohtraut,

So dient der Knab auf Ringangs Schloß

In Jägertracht und hat ein Roß

Mit Rohtraut zu jagen.

O daß ich doch ein Königssohn wär!

Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb ich so sehr.

– Schweig stille, mein Herze!

Einstmals sie ruhten am Eichenbaum,

Da lacht Schön-Rohtraut:

»Was siehst mich an so wunniglich?

Wenn du das Herz hast, küsse mich!«

Ach! erschrak der Knabe!

Doch denket er: Mir ists vergunnt,

Und küsset Schön-Rohtraut auf den Mund.

– Schweig stille, mein Herze!

Darauf sie ritten schweigend heim,

Rohtraut, Schön-Rohtraut;

Es jauchzt der Knab in seinem Sinn:

Und würdest du heute Kaiserin,

Mich sollts nicht kränken!

Ihr tausend Blätter im Walde wißt,

Ich hab Schön-Rohtrauts Mund geküßt!

– Schweig stille, mein Herze!

Johann Nestroy (1801-1862)

Ehrlich währt am längsten

MM 35 1964 S33
Das Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten

Posse mit Gesang in 3 Acten

Friedrich Rückert (1788-1866)

...alter Freund und Kupferstecher!

Die Wette (BL-WDC 12, S. 18, Bild 3)
Die Anrede "mein lieber (oder alter) Freund und Kupferstecher" gilt als vertraulich mit ironischem Unterton. Manche deuten sie als abwertend. Das könnte daran liegen, dass Kupferstecher mit dem Aufkommen des Papiergeldes die nötigen Voraussetzungen mitbrachten, als Geldfälscher tätig zu werden. Es kam auch vor, dass ein Kupferstecher ein Gemälde in eine Druckgrafik umwandelte, ohne den Autor des Gemäldes in der Legende zu erwähnen – es war üblich, sowohl den Namen des Malers (… fecit ‚… hat es gemacht‘) als auch den Namen des Stechers (… sculpsit ‚… hat es gestochen‘) zu nennen. Ein Kupferstecher konnte also jemand sein, der sich mit fremden Federn schmückte und dem gegenüber Misstrauen angebracht war.[4]

Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Aus der Jugendzeit (Schwalbenlied)
WDC 165 MM 2 1955 S07
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit

Klingt ein Lied mir immerdar;

O wie liegt so weit, o wie liegt so weit,

Was mein, was mein einst war!

Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,

Die den Herbst und Frühling bringt;

Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang

Das jetzt noch klingt?

O du Heimatflur, o du Heimatflur,

Laß zu deinem heil'gen Raum

Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur

Entfliehn, entfliehn im Traum!

Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,

War die Welt mir voll so sehr;

Als ich wiederkam, als ich wiederkam,

War alles leer.

Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,

Und der leere Kasten schwoll,

Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,

Wird's nie, wird's nie mehr voll.

Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt

Dir zurück, wonach du weinst;

Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe

Singt im Dorf wie einst.

Gustav Schwab (1793-1850)

Sagenschatz des Klassischen Altertums

Der Originaltitel lautet Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
MM 33 1963 S35
„Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ ist eine Sammlung von antiken Mythen und Legenden, die von verschiedenen Autoren erzählt und über Jahrhunderte hinweg überliefert wurden. Sie beinhalten griechische und römische Sagen und gehören zu den wichtigsten Werken der europäischen Literatur. Diese Erzählungen, die oft Götter, Helden und fantastische Wesen in den Mittelpunkt stellen, sind tief in der Kultur des klassischen Altertums verwurzelt und haben bis heute großen Einfluss auf die westliche Literatur, Kunst und Philosophie.

Viele der schönsten Sagen des klassischen Altertums stammen aus den Werken der griechischen Tragödie, der Homerischen Epen sowie aus der römischen Mythologie. Zu den wichtigsten Themen gehören die Schöpfung der Welt, die Taten von Göttern und Helden, Kriegshelden, Liebesgeschichten und tragische Schicksale. Die Erzählungen sind oft von einer tiefen Symbolik durchzogen, die sowohl menschliche Schwächen als auch göttliche Kräfte und Eingriffe behandelt.

Robert Southey (1774-1843)

Goldilock und die drei Bären

MM 5 1976 S4
Goldlöckchen und die drei Bären (im englischen Original The Story of the Three Bears, The Three Bears, Goldilocks and the Three Bears oder einfach Goldilocks) ist ein Märchen, das zuerst von dem englischen Dichter und Autor Robert Southey in Erzählform aufgezeichnet und 1837 anonym veröffentlicht wurde.[8]

Ludwig Uhland (1787-1862)

MM 3 1953 S3

Die linden Lüfte sind erwacht

Frühlingsglaube

Sammlung: Frühlingslieder

Die linden Lüfte sind erwacht,

Sie säuseln und weben Tag und Nacht,

Sie schaffen an allen Enden,

O frischer Duft, o neuer Klang,

Nun, armes Herze, sei nicht bang!

Nun muß sich alles, alles wenden.

↵Die Welt wird schöner mit jedem Tag,

Man weiß nicht, was noch werden mag,

Das Blühen will nicht enden.

Es blüht das fernste, tiefste Thal:

Nun, armes Herz, vergiß der Qual!

Nun muß sich alles, alles wenden.

Allein auf weiter Flur

MM 44 1978 S4
FC 367 MMSH 21 (1954) S9

Schäfers Sonntagslied

Schäfers Sonntagslied ist der Titel eines dreistrophigen Gedichtes von Ludwig Uhland mit der Anfangs- und Schlusszeile Das ist der Tag des Herrn. Das Gedicht erschien zuerst 1815 bei Cotta in dem Band Gedichte von Ludwig Uhland.


Das ist der Tag des Herrn!

Ich bin allein auf weiter Flur;

Noch Eine Morgenglocke nur,

Nun Stille nah und fern.

Anbetend knie' ich hier.

O süßes Graun! geheimes Wehn!

Als knieten Viele ungesehn

Und beteten mit mir.

Der Himmel, nah und fern,

Er ist so klar und feierlich,

So ganz, als wollt' er öffnen sich.

Das ist der Tag des Herrn!

Joseph Victor von Scheffel (1826-1866)

Es hat nicht sollen sein

Der Text des berühmten Liedes entstammt Scheffels "Trompeter von Säckingen"; die Melodie komponierte Victor Ernst Nessler für die gleichnamige Oper. Seit Jahrzehnten ist dieses Lied die Erkennungsmelodie für Bad Säckingen. Früher empfing ein prachtvoll gekleideter Trompeter die Feriengäste am Bahnhof mit dem Lied. Es ziert sowohl die Bad Säckinger Homepage als auch zahlreiche Schallplatten und CDs.

Behüt' dich Gott
MM 41 1966 S10
Das ist im Leben häßlich eingerichtet,

daß bei den Rosen gleich die Dornen stehn,

und was das arme Herz auch sehnt und dichtet,

zum Schlusse kommt das Voneinandergehn.

In deinen Augen hab' ich einst gelesen,

es blitzte drin von Lieb und Glück ein Schein:

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden,

ein sturmgeprüfter müder Wandersmann.

Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden,

da führte mich der Weg zu dir hinan.

in deinen Armen wollt' ich ganz genesen,

zum Danke dir mein junges Leben weih'n.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Die Wolken flieh'n, der Wind saust durch die Blätter,

ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld,

zum Abschiednehmen just das rechte Wetter,

grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.

Doch, wend' es sich zum Guten oder Bösen,

du schlanke Maid, in Treuen denk' ich dein.

Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen,

behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.

Richard Wagner (1813-1883)

Nü sollst Du müch befragen

Lohengrin, 1. Akt, 3. Szene

LOHENGRIN

Elsa, soll ich dein Gatte heißen,

soll Land und Leut ich schirmen dir, –

soll nichts mich wieder von dir reißen,
MM 2 1955 S7
mußt Eines du geloben mir: –

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

ELSA leise, fast bewußtlos.

Nie, Herr, soll mir die Frage kommen!

LOHENGRIN gesteigert, sehr ernst.

Elsa! Hast du mich wohl vernommen?

Nie sollst du mich befragen,

noch Wissens Sorge tragen,

woher ich kam der Fahrt,

noch wie mein Nam' und Art!

Schicksal, nimm Deinen Lauf

MM 4 1987 S11
Rienzi, 3 Akt

↵Rienzi

Du rasest, Knabe! Stehe auf

und laß dem Schicksal seinen Lauf!

(Rienzi besteigt das Pferd und gibt das Zeichen zum Aufbruch.)

Adriano

(sich aufrichtend, mit schmerzlichem Grimm)

Nun denn, nimm, Schicksal, deinen Lauf!

(Der ganze Kriegszug verläßt unter Absingung des zweiten Verses der Hymne die Bühne, jedoch so, daß der erste Teil derselben noch auf der Szene gesungen wird.)

Christoph Martin Wieland (1733-1813)

Was säumt ihr?

Oberon, Erster Gesang ...

Vergebens knirscht des alten Sultans Zorn,
MM 49 1976 S4
Vergebens dräut ein Wald von starren Lanzen:

Es tönt in lieblichem Ton das elfenbeinerne Horn,

Und, wie ein Wirbel, ergreift sie alle die Wuth zu tanzen;

Sie drehen im Kreise sich um bis Sinn und Athem entgeht.

Triumf, Herr Ritter, Triumf! Gewonnen ist die Schöne.

Was säumt ihr? Fort! der Wimpel weht;

Nach Rom, daß euern Bund der heil'ge Vater kröne! ...

Heinrich Zschokke (1771–1848)

Hans Dampf in allen Gassen

MM 26 1968 S4
Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist.

Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet.

Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung stammt vom Kuchen, der am Johannistag nach dem Abbacken in der Lohnbäckerei, dampfend nach Hause getragen wurde. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder Des Knaben Wunderhorn von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist.

Der erweiterte Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens.[5]

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. Die Wendung leitet sich vom Briefwechsel zwischen Friedrich Rückert und dem mit ihm befreundeten Kupferstecher Carl Barth her, obwohl Rückert diese Formulierung in keiner Anrede benutzte. In einem Brief aus den Jahren 1843/44 heißt es einmal: "An den Gevatter Kupferstecher Barth!"
  5. [4]