Liste der Zitate im Fuchstext: Literatur der Antike
Anmerkung: Aufgrund des Zitatcharakters wird hier jeweils die Original-Rechtschreibung angewendet
Homer |
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Haltet Ein, ich flehe Euch an.Odysee, Zweites Buch II, Verse 69-70"Ich flehe Euch an, sowohl bei Zeus dem Olympier als auch bei Themis, welche der Männer Versammlungen auslöst und niedersetzt: Haltet ein, o Freunde, und lasset mich allein von trübseliger Natur aufgerieben werden. | ||||
StentorstimmeStentor (altgriechisch Στέντωρ Sténtōr) ist eine Figur der griechischen Mythologie. Er wird in der Ilias einmal erwähnt, während des Kampfes zwischen Griechen und Trojanern vor der Stadt, in den auch die Götter auf beiden Seiten eingreifen. Hera tritt in Gestalt des Stentor vor die Griechen und fordert sie mit lauter Stimme zum Kampf auf.
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Archimedes von Syracus | ||||
Störe nicht meine KreiseArchimedes’ berühmte letzte Worte, 212 v. Chr.Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf eine Anekdote über den griechischen Mathematiker und Physiker Archimedes (um 287 - 212 v. Chr.). Der Legende nach war er gerade damit beschäftigt, geometrische Figuren in den Sand zu zeichnen, als die Römer Syracus einnahmen. Archimedes war jedoch so sehr in seine Aufgabe versunken, dass er barsch mit dem Satz reagierte: Noli turbare circulos meos. (Störe meine Kreise nicht). Dies machte einen der Soldaten so zornig, dass er den alten Mann erschlug. | ||||
Äsop | ||||
Hic Rhodus, hic salta!(lateinisch, Hier ist Rhodos, hier springe!) bedeutet: Zeig hier, beweise, was du kannst. Die Worte stammen ursprünglich aus der Fabel „Der Fünfkämpfer als Prahlhans“ von Äsop und galten als Aufforderung an einen Fünfkämpfer, der wiederholt auf seine herausragenden Leistungen beim Weitsprung in Rhodos hingewiesen hatte. Als seine Gesprächspartner genug von seiner Prahlerei hatten, forderten sie ihn auf, das Geleistete hier und jetzt zu wiederholen. Weitergehende Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Hic_Rhodus,_hic_salta | ||||
Eine Schlange am Busen nährenAus Wikipedia: Eine Schlange am Busen nähren: Diese Redewendung hat ihren Ursprung in Äsops Fabel vom Bauern, der eine Schlange unter seinem Hemd wärmt und, als diese sich erholt hat, von ihr gebissen wird. Sterbend erkennt er seinen Fehler, mit einem Bösewicht Mitleid gehabt zu haben. Busen war auch als Bezeichnung für die männliche Brust gebräuchlich; das Verb „nähren“ könnte später hinzugetreten sein.[1] | ||||
Zart wie ZephirsgesäuselZephyr (gr. Ζέφυρος) ist zusammen mit Boreas (vgl. "Bora") und Notos einer der Windgötter der griechischen Antike. Er steht für einen sanften Südwind und wird mit Attributen wie "säuselnd", bedacht, so u.a. bei Lukrez in seiner Natur der Dinge in der Übersetzung von Hermann Diels.[2] „Sanft wie des Zephirs Säuseln“ findet sich auch in den „Erzählungen der Schehersad aus den tausendundein Nächten“, im Abschnitt „Die Geschichte des Kalifen Harun er-Raschid mit Abdallah ibn Nafi’a und die Geschichte der Tohfe“, Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 2. Auflage 1985 Anm.: Aus "Zephirs Säuseln" hat Frau Dr. Fuchs mit "Zephirsgesäusel" den dichterischen Ausdruck prosaisiert. | ||||
Cäsar | ||||
Die Würfel sind gefallenAngeblich soll Julius Caesar mit den Worten "Die Würfel sind gefallen" - natürlich auf Latein, also mit dem Ausspruch "Alea iacta est" - im Jahre 49 v. Chr. eine Entscheidung getroffen haben. Er schickte unwiderruflich seine römischen Truppen über den Fluss Rubikon, der die Grenze zwischen Gallia Cisalpina und Italien bildete. Dieser Akt war der Beginn eines Bürgerkriegs. | ||||
Cicero | ||||
Im Leben regiert das Glück und nicht die WeisheitM. TVLLI CICERONIS TVSCVLANARVM DISPVTATIONVM LIBER QVINTVS25] Possum igitur, cui concesserim in malis esse dolores corporis, in malis naufragia fortunae, huic suscensere dicenti non omnis bonos esse beatos, cum in omnis bonos ea, quae ille in malis numerat, cadere possint? Vexatur idem Theophrastus libris et scholis omnium philosophorum, quod in Callisthene suo laudarit illam sententiam: 'Vitam regit fortuna, non sapientia.' Negant ab ullo philosopho quicquam dictum esse languidius. Recte id quidem, sed nihil intellego dici potuiisse constantius. Si enim tot sunt in corpore bona, tot extra corpus in casu atque fortuna, nonne consentaneum est plus fortunam, quae domina rerum sit et externarum et ad corpus pertinentium, quam consilium valere? Das Zitat wird fälschlich oft Paracelsus zugeschrieben, der hat aber selbst Cicero zitiert. | ||||
Gregor von Nyssa | ||||
Gregor von Nyssa (Kirchenvater 394)
Nimm ihn hin5. Rede (F-I) | ||||
Homer | ||||
Eos aber, die Göttin, erstieg den hohen Olymp, Zeus und den anderen Göttern das Tageslicht zu verkünden.Homer Illias 2.Gesang[3] | ||||
StentorstimmeStentorstimme f. ‘laute, volltönende Stimme’. Bildlicher Ausdruck (19. Jh.) nach einer Schilderung Homers (Ilias), wo Sténtōr (Στέντωρ), der so laut wie fünfzig Männer schreien konnte, mit eherner, tönender Stimme die Griechen zum Kampfe auffordert. Die Namensbildung nach griech. sténein (στένειν) ‘stöhnen, dröhnen’. | ||||
Horaz | ||||
Süß und ehrenvoll ist'sfür's Eigentum zu sterben
Q. HORATI FLACCI CARMINVM LIBER TERTIVS Angustam amice pauperiem pati robustus acri militia puer condiscat et Parthos ferocis vexet eques metuendus hasta vitamque sub divo et trepidis agat in rebus. Illum ex moenibus hosticis matrona bellantis tyranni prospiciens et adulta virgo suspiret, eheu, ne rudis agminum sponsus lacessat regius asperum tactu leonem, quem cruenta per medias rapit ira caedes. Dulce et decorum est pro patria mori: mors et fugacem persequitur virum nec parcit inbellis iuventae poplitibus timidove tergo.[4] | ||||
Frisch gewagt ist halb gewonnenDas Zitat stammt aus dem ersten Buch der Episteln (Briefe), die der römische Dichter Horaz 20 v. Chr. veröffentlichte (Epist. I,2,40 f.). Der Hexameter lautet vollständig: Dimidium facti, qui coepit, habet: sapere aude, / incipe. Rudolf Helm übersetzt: „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! Fange nur an!“Der erste Teil des Zitates hat selbst Sprichwort-Charakter erlangt: „Frisch gewagt ist halb gewonnen!“. In der näher an der lateinischen Form liegenden Übertragung heißt es: „Wer (erst mal) begonnen hat, hat (damit) schon zur Hälfte gehandelt!“ Der zweite Teil des Zitates besagt wörtlich „Wage es, weise zu sein!“, wobei aude der Imperativ Singular von audere (lat.: „wagen“, „wollen“, „begierig sein“) und sapere (lat.: eigentlich: „schmecken“; Wurzel: sap- = „schmecken“, „riechen“, „merken“; ahd. int-sebjan, „bemerken“; im übertragenen Sinn: „Weisheit erlangen“, „verstehen“) der Infinitiv in dieser Konstruktion ist. Der dritte Teil: incipe ist ebenfalls ein Imperativ Singular und bedeutet: „[…] beginne!“ (von incipere) Die Epistel, aus der der Vers stammt, handelt von den moralischen Lehren, die man aus Homers Dichtungen ziehen könne. Konkret geht es in den Versen 27–43 um das Exemplum des Antinoos und der anderen Freier der Penelope, die unter Feiern und Nichtstun in Odysseus’ Palast in den Tag hineinlebten, bis dieser nach Hause kam und sie alle umbrachte. | ||||
Ovid | ||||
Ein gutes Gewissen ist ein sanftes RuhekissenOvid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker
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Sueton | ||||
Donald, gib mir meine Diamanten wieder!Quintili Vare, legiones redde! (lateinisch, Varus, gib mir meine Legionen wieder!)De vita Caesarum libri VIII, Vita divi Augusti 23,2. Varus hatte bekanntlich die Schlacht im Teutoburgerwald verloren, was zu einer ernsten Verstimmung seines obersten Dienstherrn Augustus führte und die nördlichen Teile Germaniens vor Überfremdung bewahrte. | ||||
Vespasian | ||||
Geld stinkt nichtPecunia non olet („Geld stinkt nicht“) ist eine lateinische Redewendung.Die Redewendung geht zurück auf den römischen Kaiser Vespasian. Im alten Rom wurde Urin, insbesondere „gefaulter“, aus dem sich alkalisches Ammoniak bildet, als Mittel für die Ledergerbung und die Wäschereinigung eingesetzt. So wurden in Rom an belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt, um den Urin einzusammeln, der von den Gerbern und Wäschern benötigt wurde. Um die leeren Staatskassen zu füllen, erhob Kaiser Vespasian auf diese öffentlichen Toiletten eine spezielle Latrinensteuer. Sueton überliefert, dass Vespasian die Steuer vor seinem Sohn Titus rechtfertigte, indem er ihm Geld aus den ersten Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt habe, ob der Geruch ihn störe (ad nares, sciscitans num odore offenderetur). Als dieser verneinte, habe Vespasian gesagt: Atqui e lotio est („Und doch ist es vom Urin“). Im Laufe der Zeit wurde daraus die Redewendung Pecunia non olet, „Geld stinkt nicht“.[5] | ||||
Autor unbekannt | ||||
Die geflügelten Söhne des BoreasBoreas (altgriechisch Βορέας Boréas, deutsch ‚der Nördliche‘) war in der griechischen Mythologie die Personifikation des winterlichen Nordwinds. Er war der Sohn des Titanen Astraios und der Göttin Eos und wurde zusammen mit seinen Brüdern (Anemoi) Euros (Ostwind), Notos (Südwind) und Zephyros (Westwind) verehrt.Kalaïs (altgriechisch Κάλαϊς Kálaïs) und sein Zwillingsbruder Zetes (Ζήτης Zḗtēs) sind in der griechischen Mythologie die Söhne des Boreas und dessen Gattin Oreithyia. Beide hatten purpurfarbene Flügel, die ihnen entweder mit dem ersten Bart gewachsen waren, oder sie waren ein Geschenk ihres Vaters, um sie für die Fahrt mit den Argonauten standesgemäß auszurüsten. Sie vertrieben die Harpyien, die König Phineus drangsalierten. Sie verfolgten die Ungeheuer mit Hilfe ihrer Flügel. Da allerdings niemand Zeuge dieser Verfolgung war, gibt es mehrere Versionen über den Ausgang. Ein Orakel prophezeite ihnen, dass sie sterben müssten, wenn sie einmal ein Ziel nicht erreichten. Daher ist es möglich, dass sie abgestürzt sind. Oder sie brachen auf Geheiß der Iris ihre Jagd ab. Sie zogen sich dann auf die Insel Telos zurück. Dort wurden sie von Herakles umgebracht. Dies war die Rache dafür, dass sie die Argonauten zur Weiterreise gedrängt hatten, als sich Herakles gerade auf der Suche nach Hylas von der Argo entfernt hatte. Anschließend bestattete sie Herakles auf der Insel und errichtete eine Säule zum Andenken an sie über ihrem Grab. Wenn ihr Vater Boreas um sie klagte, wankte diese Säule im Nordwind |
- ↑ Deutsch von Harry C. Schnur, überarbeitet von Erich Keller. S.77 books.google, altgriechisches Original Halm 97 S.76 books.google
- ↑ Lukrez: Über die Natur der Dinge. Übersetzt von Hermann Diels, Berlin: Holzinger 2013, 5. Buch: Die Erfindung der Musik.
- ↑ https://www.projekt-gutenberg.org/homer/ilias/ilias021.html
- ↑ www.thelatinlibrary.com/horace/carm3.shtml
- ↑ penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Suetonius/12Caesars/Vespasian*.html#23